Beschreibung des Vorschlags
Hiermit möchte ich eine EuroCity- beziehungsweise EuroNight-Linie zwischen Zagreb, der Kauptstadt Kroatiens, und Sarajevo, der Hauptsstadt Bosnien-Herzegowinas, vorschlagen.
Die Verbindung wurde im Dezember 2016 eingestellt, da sich scheinbar die beteiligten Bahngesellschaften nicht über das Wagenmaterial für diese Zugverbindung einigen konnten.
Allerdings ist dadurch Bosnien und Herzegowina vom europäischen Fernverkehr getrennt, da die Verbindung die einzige internationale Verbindung des Landes war.
Die Züge würden in Gegensatz zu der eingestellten Verbindung nur in Sisak, Banja Luka, Doboj und Zenica halten, um die Fahrtzeit zu verkürzen.
Abfahrt wäre an beiden Startbahnhöfen um 10:00 und um 22:00, wobei die Züge, die um 10:00 abfahren, als Tagzug fahren und um ca. 19:00 in den Zielbahnhöfen eintreffen würden, und die Züge, die um 22:00 abfahren, als Nachtzug fahren und um ca. 7:00 in den Zielbahnhöfen eintreffen würden. Für den Fahrplan würden zwei Züge benötigt werden, wobei das Zugpaar, dass tagsüber von Sarajevo nach Zagreb und nachts von Zagreb nach Sarajevo fahren würde, von den ŽFBH gestellt werden würde und mit einer Talgo-Nachtzuggarnitur und einer Lokomotive der Baureihe 441 befahren werden würde, und das Zugpaar, dass tagsüber von Zagreb nach Sarajevo und nachts von Sarajevo nach Zagreb fahren würde, von den HŽ gestellt werden würde und mit zwei Liegewagen und einen Schlafwagen oder alternativ mit einer zu beschaffenden Talgo-Nachtzuggarnitur, die baugleich mit denen der ŽFBH wäre, sowie einer Lokomotive der Baureihe 1141 befahren werden würde. Die Züge sollten tagsüber in Tagstellung und nachts in Nachtstellung fahren, wobei die Wendezeit in den Bahnhöfen zur Reinigung und Umstellung der Wagen genutzt werden können.
Da ein Großteil der technischen Parameter wie z.B das Stromsystem in beiden Ländern identisch sind, sollte ein durchgehender Betrieb ohne Lokwechsel möglich sein.
Theoretisch wäre in Richtung Sarajevo das Anhängen eines Kurswagens möglich, der von München aus mit den Nightjet München-Zagreb nach Zagreb gefahren wird und dann an den Tagzug Richtung Sarajevo gekuppelt wird, wo der Kurswagen über die Nacht verbleibt, um am nächsten Tag mit den Tagzug nach Zagreb gefahren zu werden, wo der Wagen wieder an den Nightjet nach München gekuppelt wird.
Da die Zahl der Touristen, die Bosnien und Herzegowina besuchen, von Jahr zu Jahr stark steigt und außerdem starke wirtschaftliche, kulturelle und politische Verbindungen mit Kroatien vorhanden sind, könnte die Verbindung sowohl für Touristen als auch für Geschäftsreisende interessant sein.
Ich habe bereits einen anderen Vorschlag erstellt, allerdings hoffe ich, das dieser Vorschlag leichter zu realisieren ist, da die Verspätungsanfälligkeit aufgrund der kürzeren Strecke geringer ist.
https://extern.linieplus.de/proposal/nachtzug-dortmund-ploce/
Darf ich in dem Zusammenhang auf diese Tatsache hinweisen?
Ich denke nicht, dass die Einstellung alleinig des Wagenmaterials wegen stattfand, sondern durchaus auch diesem bewaffneten Konflikt (und den damit folgenden geringen Reisendenzahlen) zuzuschreiben ist.
In 30 Jahren kann man da vielleicht nochmals darüber nachdenken, heute allerdings ganz sicher nicht mehr. Gerade in Bosnien Herz. braucht man das Geld für Massnahmen im Land deutlich dringender als für diese (wohl zu bezuschussende) Eurocitiesverbindung.
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Ich glaube nicht, dass die Einstellung an den Fahrgastzahlen liegt, da der Zug, als ich vor der Einstellung mit ihn gefahren bin, ziemlich gut ausgelastet war.
Ich bin der Meinung, dass sich das Defizit durch entsprechende Zuschläge (Der Zug hält seltener als die dort fahrenden Schnellzüge, was einen höheren Fahrpreis rechtfertigen würde) zumindest etwas abdämpfen lässt und der Betrieb als Teil des Integrationsprozesses teilweise von der EU mitfinanziert werden kann.
Theoretisch könnte man die Verbindung auch nach einer Bahnreform, in der beide Staatsbahnen vereinigt werden, dort kostendeckend betreiben, da man dadurch zusätzliche Kosten, z.B. in der Wartung oder beim Personal, reduzieren könnte.
Wenn ich noch weiter spekuliere, könnte der Staat durch Zentralisierungen zusätzlich Geld einsparen, das er dann in die Bahn und auch in die Verbindung investieren könnte.
Ich bin der Meinung, dass sich das Defizit durch entsprechende Zuschläge (Der Zug hält seltener als die dort fahrenden Schnellzüge, was einen höheren Fahrpreis rechtfertigen würde) zumindest etwas abdämpfen lässt
Also kurz gesagt: Teurer machen und annehmen dass die Fahrgäste dem Zug treu bleiben. Das wird so nicht klappen, da sowohl Infrastruktur als auch Rollmaterial (mutmasslich) keine hohen Geschwindigkeiten zulässt.
der Betrieb als Teil des Integrationsprozesses teilweise von der EU mitfinanziert werden kann.
Bosnien ist nicht Teil der EU
Theoretisch könnte man die Verbindung auch nach einer Bahnreform, in der beide Staatsbahnen vereinigt werden, dort kostendeckend betreiben, da man dadurch zusätzliche Kosten, z.B. in der Wartung oder beim Personal, reduzieren könnte.
Wenn ich noch weiter spekuliere, könnte der Staat durch Zentralisierungen zusätzlich Geld einsparen, das er dann in die Bahn und auch in die Verbindung investieren könnte.
Darf ich fragen ob Du einerseits den von mir verlinkten Wikipediaartikel überhaupt gelesen hast und andererseits von der Neum-Problematik gehört hast? Damit sollte sich dieses Gedankenspiel nämlich eigentlich rückwirkend schon klären.
Ja, Bosnien-Herzegowina ist kein EU-Mitglied. Dennoch dürfte es im Interesse der EU liegen, hier eine Verbindung zu haben um den Beitrittskandidaten Bosnien-Herzegowina näher an Europa „heranzuziehen“.
Hat sich erledigt, ich sehe schon, dass dieser Kommentar als neuer Kommentar und nicht als Antwort beantwortet wurde.
Also, die Züge sind in der Lage, je nach Unterbaureihe 120 km/h, 140 km/h oder 160 km/h schnell zu fahren und die kürzere Fahrtzeit wird durch das Weglassen von Stationen, die von nationalen Schnellzügen bedient werden, erreicht.
Da der Zug ein EU-Mitgliedsland und einen Beitrittskandidaten verbinden würde und die EU ein Interesse daran hat, dass sich das Land nicht wie andere Länder in der Region wirtschaftlich an China oder Russland bindet, denke ich, dass eine Finanzierung auch in ihrem Interesse liegen würde.
Was hat die Neum-Problematik damit zu tun?
Ich bin mir der Probleme dort bewusst und denke, dass dies kein Hindernis darstellen sollte, da dies bis zum Streit aufgrund des Rollmaterials gut geklappt hat.
Julian meint (wenn ich es richtig verstehe), dass es schwierig ist, zwischen zwei Ländern/Völkern, die sich vor kurzer Zeit noch massivst bekriegt haben, Kooperationen durchzuführen. Und wenn du dann noch mit einer GEMEINSAMEN Bahngesellschaft kommst… Das klappt ja häufig noch nicht mal zwischen zwei eng befreundeten Ländern.
Ich meinte nicht, dass die Bahnen Bosniens und Kroatiens fusionieren sollten, sondern dass die beiden Staatsbahnen Bosniens fusionieren sollten, um Kosten zu sparen und damit eventuell die Verbindung kostendeckend betreiben zu können und bereits bei der Fusion der ŽBH und der ŽHB zur ŽFBH funktioniert hat.
Die Teilung von Bosnien und Herzegowina in zwei Entitäten wurde im Daytonvertrag festgelegt. Daraus folgen zwei Staatsbahnen, wobei jeweils eine für Bosnien und eine für Herzegowina zuständig ist. Bosnien selbst hat somit nur eine Staatsbahn, wie auch Herzegowina nur eine Staatsbahn hat.
Das war allerdings nur eine Randnotiz, eigentlich geht es mir in meinem Kommentar um die generelle Tatsache, eine Kooperation zwischen zwei Bahngesellschaften, dessen Staaten sich vor noch nicht allzu langer Zeit in einem massien bewaffneten Konflikt samt Kriegsverbrechen oder auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit involviert waren, zu fordern eher unrealistisch ist.
Nachdem es vorhin für mich nen 403er gegeben hat probier ich’s nochmals:
Und Du glaubst also dass trotz Halteausdünnung und höheren Tarifen die Linie entsprechend ausgelastet wird?
Bosnien-Herzegowina hat einen Beitrittsantrag gestellt und ist noch (hoffentlich) lange kein Beitrittskandidat. Von EU-Mitglied brauchen wir da noch gar nicht reden.
Die Neum-Problematik war nur ein Beispiel für den schwelenden Konflikt zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina.