Beschreibung des Vorschlags
Dieser Vorschlag ergänzt meinen anderen Vorschlag zur Umlegung der S5.
Hier möchte ich eine alternative Bedienung des Streckenasts Witten-Dortmund vorschlagen.
Begründung:
Wie im anderen Vorschlag erwähnt, ist dieser Ast aus meiner Sicht nicht attraktiv genug, um einen S-Bahn-Betrieb zu rechtfertigen. Andererseits sollte er aber auch nicht aufgegeben werden. Eine Erschließung mit Regionalverkehr (noch offen; Details unter „Betrieb“), mit einem überarbeiteten und erweiterten Stationsangebot könnte hier die richtige Lösung sein.
Verlauf:
Von Witten aus wird die bereits bestehende Strecke gefahren. Als erstes wird die neue Station Witten-Nord erreicht. Sie dient der Erschließung der nördlichen Innenstadt von Witten, der Anbindung des Krankenhauses und ist nahegelegen zur Universität. Die Stationen Annen (nur umbenannt, zuvor Annen-Nord) und Kruckel bleiben unverändert. Die Station Dortmund Barop wird verlegt um an der Stadtbahnhaltestelle Barop-Parkhaus einen besseren Umstieg zu bieten; zumal diese Stelle auch den Stadtteil besser anbindet. Danach folgt die zweite neue Station „Dortmund-West“. Diese wird den dortigen Knoten etwas komplexer machen, in der Mitte wird waagerecht die Station der S4 liegen, östlich senkrecht die Stadtbahn und westlich senkrecht die hier vorgeschlagene Bahn. Trotz dessen sehe ich diese Umsteigemöglichkeit als wertvoll an. Im Anschluss endet die Bahn im Dortmunder Hbf.
Betrieb:
Hier bin ich mir nicht ganz schlüssig. Eine eigene S-Bahn ist dieser Abschnitt für mich nicht, eine Einbindung ins Dortmunder Stadtbahnnetz scheint auch schwierig, obwohl „Stadtbahn“ auch hinsichtlich der Fahrzeuge noch am ehesten den Bedarf treffen würde. Daher habe ich es als Regionalbahn eingezeichnet, wohl wissend, dass ein solch kurzer Inselbetrieb auch nicht optimal ist. Vielleicht ließe sich ja diese Linie jenseits von Dortmund noch verlängern/mit einer anderen verschmelzen. Das habe ich nicht geprüft, mir ging es um die Erschließung des gezeigten Abschnitts. Eine Verlängerung Richtung Hagen auf der dann ehemaligen S5 Strecke halte ich für kaum lohnenswert, da nur Alt-Wetter etwas profitieren würde und es ansonsten reiner Parallelverkehr wäre.
Herausforderungen:
Wenn dieser Vorschlag im Paket mit der S5 Verlegung kommt sehe ich für diesen Vorschlag als solchen wenig Herausforderungen: Bessere Erschließung, kaum längere Fahrtzeit, Kosten nur für neue Stationen, welche aber Erschließung/Umstiege bieten.
Die Strecke hat nur deshalb nicht so viele Fahrgäste wie sie haben könnte, weil wichtige Haltepunkte fehlen und die Bahn den Bau dieser bereits geplanten Haltepunkte hinauszögert.
Gerade weil deine andere Linie über Wengern fährt würde es Sinn ergeben die stündliche S-Bahn für Wetter zu belassen, denn aktuell endet jede zweite S5 in Witten Hbf weil die Strecke über Wetter keine weiteren Züge mehr aufnehmen kann.
Eine der beiden Linien könnte dann z.b. die Bezeichnung S8 erhalten und die andere fährt als S5, da es aktuell ja eh schon so ist, dass einige S8 Kurse an Hagen Hbf den Namen auf S5 wechseln.
Fände ich jedenfalls besser als eine RB Nummer zu vergeben und im Endeffekt ja doch mit denselben Zügen ein vergleichbares Angebot zu fahren.
Eine Flügelung wäre natürlich eine Variante, würde allerdings auch bedeuten, dass der neue Nordabschnitt über die Uni nur noch taktschwächer bedient wird. Zudem finde ich, wie beschrieben, nicht, dass die Ziele und das Aufkommen des alten Nordabschnitts eine S-Bahn rechtfertigen.
Mit der RB-Klassifizierung bin ich selbst nicht richtig glücklich. Wenn man auf der grünen Wiese ansetzen könnte, würde ich eine Stadtbahnlinie als Zweisystembahn mit dieser Strecke oder einem Großteil davon in das Dortmunder Stadtbahnnetz integrieren. Tatsächlich wäre das eine Alternative: die bestehende Stadtbahn an der Haltestelle Parkhaus auf die Bahnlinie führen und dann die Strecke fahren lassen wie von mir vorgesehen. Ob aber die DSW 21 damit einverstanden wäre (getrennter Wagenpark, die Zweisystemwagen müssten überhaupt erstmal beschafft werden) und es sich betrieblich integrieren ließe (Wartung, Fahrplanabstimmung, Bahnsteighöhen, Personaldisposition)? Schwierig, auf jeden Fall sehr aufwändig, daher habe ich die weniger komplexe Variante im reinen Eisenbahnbetrieb vorgeschlagen.
Interessante Idee und auch gut begründet. Allerdings schmecken mir ein paar Sachen nicht, insbesondere was den nördlichen Abschnitt und die Umlegung der S5 dort angeht. Deshalb kommentiere ich auch mal hier.
Im nördlichen Abschnitt sehe ich nämlich mindestens ebenso viel Potential auf der jetzigen S5 wie auf der von dir und aposke angedachten Streckenführung. Wenn man in Dortmund-Barop eine gute Verknüpfung zur Uni schafft, hat man auch diese angebunden. In Barop würde ich aber den Haltepunkt aufgrund der besseren Erschließung von Hombruch am bisherigen Standort belassen. Den Halt Witten Nord finde ich dagegen sehr sinnvoll, ein wenig weiter östlich würde er jedoch eine Verknüpfung mit den Buslinien auf der Pferdebachstraße ermöglichen. Als Kostenfaktor kämen auch neue Verbindungskurven zwischen der S-Bahn-Strecke der S1 und der Fernbahn bei Langendreer hinzu. Daher würde ich hier die S5 auf der bisherigen Strecke belassen.
Auf dem südlichen Abschnitt kann ich mir eine Verlegung dagegen vorstellen, wenngleich hier die Kosten natürlich zu untersuchen sind. Alt-Wetter kann auch gut durch eine oder mehrere der bestehenden Regionalverkehrslinien bedient werden, der eine Halt dürfte fahrzeitmäßig wohl noch verkraftbar sein. Außerdem frage ich mich, was du mit „Die Maßnahmen betreffen hauptsächlich den zu nutzenden Abschnitt der Ruhrtalbahn. Dieser ist instandzusetzen, mindestens abschnittsweise zweigleisig zu machen und vor allem zu elektrifizieren […] Vielleicht muss das Wittener Viadukt ebenfalls saniert werden„ meinst. Die Strecke ist meines Wissens nach eine zweigleisige, elektrifizierte Bahnstrecke die rege durch den Güterverkehr nach Hagen-Vorhalle genutzt wird. Lediglich die Bahnhöfe müsste neu gebaut bzw. umfangreich erneuert werden. Das halte ich aber für einen vertretbaren Aufwand, der ja ggf. auch der weiteren Ruhrtalbahn bis nach Hattingen nutzt, wenn diese reaktiviert wird.
Du hast absolut recht. Ich kenne die Ruhrtalbahn im Westen davon so gut, dass ich diesen Abschnitt gar nicht getrennt geprüft habe. Auch die Verbindungskurve ist richtig. Die Punkte gleichen sich kostentechnisch zum Glück aus oder verbessern sich sogar. Umso besser!
Das ähnliche Potenzial auf dem nördlichen Stück der aktuellen Strecke gegenüber meinem Vorschlag sehe ich aber hinsichtlich Unianders: von Barop nach Eichlinghofen ist es schon ein Stück; und Eichlinghofen ist ja nur der kleinere Südcampus. Da wird die Uni von der Haltestelle der S1 (aktuell) viel besser erschlossen. Die bessere Erschließung von Hombruch am jetzigen Standort bezweifle ich auch: Die Lage zu den Wohngebieten ist kaum anders, und am Standort Barop Parkhaus bestünde direkte Verknüpfung zur Stadtbahn.
Naja die Kosten sind halt auf dem Nordteil mehr und auf dem Südteil weniger, als du ursprünglich mal veranschlagt hast (vielleicht könntest du diesbezüglich mal die Beschreibung korrigieren?). Ein weiteres Problem, was ich sehe, ist dass sich die S-Bahn dann auf einem etwas längeren Abschnitt die Gleise mit dem FV und RV teilen müsste, was zu mehr Verspätungen führt. Und das alles nur, um die Verbindung zwischen der Uni und Hagen zu verbessern?
Ich verstehe deine Bewegründe für den neuen Standort in DO-Barop durchaus, allerdings hat der aktuelle Standort auch Vorteile aufgrund der Nähe zu Innenstadt von Hombruch + Einkaufszentren und der Anbindung von Menglinghausen. Da dürfte es am Ende ähnlich viele Vor- wie Nachteile geben, was die Kosten für eine Verlegung dann nicht rechtfertigen würde. Man könnte überlegen, ob man zwei Halte errichtet, auch wenn der Abstand dann sehr klein wäre.
Summa summarum würde ich die S5 auf dem Nordabschnitt so lassen wie sie ist und nur auf dem Südabschnitt verlegen und als Ausgleich eh fahrende Regionalzüge in Alt-Wetter halten lassen. Für die Anbindung der Uni gen Süden wären andere Alternativen sinnvoller.
Habe den Vorschlag korrigiert, danke für die Kommentare 🙂
Die Frage der Stationspositionierung, und auch Dein Stichwort „zu geringer Abstand für zwei Stationen“ zeigen, warum das Betriebskonzept für mich so schwierig war: auf der grünen Wiese hätte ich die Stadtbahn Dortmund ganz anders gebaut und als Zweisystembahn auf den größten Teil des Nordabschnitts (spätestens ab Barop Parkhaus) geschickt. Für eine Stadtbahn wären auch die kürzeren Abstände gar kein Problem. Leider lässt sich das in der nunmal bestehenden Situation wie beschrieben wenn überhaupt nur noch sehr aufwändig machen.
Was den von mir vorgeschlagenen Nordabschnitt betrifft, soll dieser ja nicht nur die Verbindung Uni-Hagen verbessern:
Er bindet die Uni auch an Wetter an, und an alle, die aus dem „Hinterland“ von Hagen am dortigen HBF dann umsteigen können. Das ist keine vernachlässigbare Gruppe.
Dazu kommt die Anbindung des Klinikums.
Außerdem wird das S-Bahn-System als Ganzes gestärkt (im VRR leider kein triviales Anliegen): Erst kürzlich hat der Ruhrverband bemängelt, dass es gerade in Randgebieten zu wenig S-Bahn-Stationen gibt. Es gibt sowieso wenige Linien, und die die es gibt gehen mindestens teilweise sowohl vom Takt als auch der Stationsdichte eher in Richtung RB-Linien. Das habe ich ja auch in der Ausgangssituation für die S5 beschrieben. Eine solche Situation kann aber meiner Ansicht nach nicht Anspruch an eine Metropolregion und schon gar nicht an ein echtes S-Bahn-System, welches seinen Namen verdient, sein. Um den SPNV generell zu stärken sind Erschließungsverbesserungen gerade bei der S-Bahn dringend nötig
Richtig ist die Anfälligkeit aufgrund geteilter Gleise. Die aber hat man im Rhein-Ruhr-Netz sowieso sehr oft. Auch wenn es anders wünschenswert wäre, für mich ist das kurze gemeinsame Stück Witten – Verbindungskurve Richtung Uni in Relation zur Gesamtsituation im Netz nicht so dramatisch.
Insgesamt verstehe ich nicht, warum du unbedingt die S5 im Nordabschnitt umlegen und durch eine RB/Stadtbahn ersetzen willst. Sie ist doch gut so wie sie ist. Oder siehst du da irgendwelche Probleme? Sie wird doch auch rege genutzt und ist weder zu langsam noch zu schwach ausgelastet (so weit ich weiß). Sie bindet viele Gebiete (Hombruch/Barup, Annen) schnell nach Dortmund und Hagen an. Historisch gesehen ist dies ja sogar die ursprüngliche Verbindung von Dortmund nach Hagen, die Verbindungskurve bei Langendreer für den Fernverkehr kam erst später. Sie war eine der wenigen Neubaustrecken der Bundesbahn vor dem ICE-Zeitalter. Seitdem verkehrt nur noch die S5 auf der Strecke.
Also ich kann verstehen, dass du die Dortmunder Uni besser nach Süden anbinden willst, aber das kann man gut ohne einer Verlegung der S5. Ob es nun ausreichend ist, bessere Anschlüsse z.B. in Barop zu schaffen oder man tatsächlich eine neue Verbindungskurve für eine neue S-Bahn braucht, kann ich nicht abschließend beurteilen, aber dafür muss man die S5 ja nicht verlegen.
Falls man sich für die S-Bahn entscheidet, bräuchte zusätzlich zu der neuen Verbindungskurve wohl eine Viergleisigkeit zwischen Witten „Im Esch“ und Bochum „Stockumer Straße“, da sich der Abschnitt sonst zu einem Flaschenhals entwickelt.
Ich halte beides für Sinnvoll. Die S5 beibehalten und zusätzlich eine S-Bahn über Volmarstein und Dortmund Universität einführen. Beide Linien bestenfalls alternierend im 30-Minuten-Takt, dann hat man auf der Relation Hagen-Witten-Dortmund ungefähr einen 15-Minuten-Takt. Zusätzlich noch ein stündlicher Zug zwischen Hattingen und Hagen und die RB 40 über Volmarstein laufen lassen. Die Regionalexpresse und Intercities weiter über Wetter, letztere ohne Halt dort, und dann hat man eigentlich alles, was man in dem Bereich haben möchte.
Zwei parallele Linien würden allerdings zwischen Vorhalle und Witten ziemlich deutlichen Parallelverkehr bedeuten. Wie beschrieben könnte Alt-Wetter denke ich auch mit einer Führung südlich der Ruhr leben. Wenn es nur auf den Strecken bleiben soll, dann würde ich eher eine Flügelung, wie oben von Bahn4Future erwähnt, bevorzugen.
Oder man macht wirklich zwei Linien draus und erweitert den Fokus: Die S5 wie von mir vorgeschlagen und eine neue S10 von Dortmund Hbf über Barop, Witten, Ruhrtalbahn, Hagen und weiter nach Wuppertal. Damit könnte man die S9 mit ihrem sehr langen Lauf wieder bis Wuppertal Hbf verkürzen und gleichzeitig die S-Bahn-Bedienung zwischen Wuppertal und Hagen auf 30 min (wenn auf der ganzen Strecke so möglich) erweitern.
Warum bist du bis jetzt nicht einmal darauf eingegangen, dass die bestehenden Regionalzüge ja den Halt in Alt-Wetter übernehmen könnten? Damit hätte man diesen Nachteil doch gut gelöst?
Ging ja zuletzt hauptsächlich um den Nordast 😉 beim Südast waren wir uns ja eigentlich einig. Aber völlig richtig, mit dem RB ließen sich die Nachteile der Verlegung der S-Bahn auf die südliche Ruhrseite für Alt-Wetter mildern
Also ich finde den Verkehr Hagen – Dortmund als S-Bahn im 30-Minutentakt schon ganz ok.
Die Ideen für DO-West und Barop fiunde ich gut.
Der Halt Kruckel leigt jedoch zu weit abseits und soltle an die Hauptstraße („Kreisstraße“) verlegt werden.
Die neue Station Witten Nord finde ich auch gut. Von dort ist die Uni und das Krankenhaus fußläufig erreichbar.
Zusätzlich würde ich an der Kreuzug mit der Tram noch einen Halt Witten-Crengeldanz einfügen.
Gute Punkte zu den Haltestellen. Die Verlegung von Kruckel habe ich tatsächlich überlegt, dann aber unterlassen, weil es letztlich Kosten für einen doch überschaubaren Mehrwert bringt. Der Stadtteil ist ohnehin klein, es könnten so auch keine Umsteigebeziehungen geschaffen werden, die es nicht sowieso gäbe. Also ein „Kann man machen – tut aber nicht weh wenn nicht“.
Richtig interessant ist die Haltestelle Crengeldanz: die habe ich aufgrund der für mich offenen Betriebsfrage weggelassen – im Regionalverkehr wären Witten Hbf, Crengeldanzstraße und Witten Nord dann doch zu dicht. Wenn sie eine Lösung für eine (Zweisystem-)Stadtbahn finden würde, dann wäre ich hier sofort dabei
Der Vollständigkeit halber sei hier einmal angemerkt, dass sowohl die Verlegung des Haltepunkts Kruckel (an die Kreisstraße) als auch die Errichtung eines neuen Haltepunkts an der Pferdebachstraße in Witten (ca. 200m östlich von deinem Haltepunkt „Witten Nord“ bereits in der Planung sind (siehe z.B. hier). Natürlich wird hierbei die S5 nicht verlegt, d.h. die zusätzlichen Haltepunkte stärken eher noch den S-Bahn-Charakter, der auf der Wittener „Stadtstrecke“ auch denke ich Sinn macht.
Übrigens noch eine Sache: Es sind im NVP 2015 von NRW schon zusätzliche Halte für die S5 geplant. Wikipedia sagt:
Das würde das Problem der wenigen Stationen und des „eher wie RB“ Charakters auf dem bestehenden Nordast tatsächlich bessern. Frage ist immer wann es kommt und ob überhaupt – leider. Die Nordmainische S-Bahn in Frankfurt wird seit 1985 geplant, bis heute laufen lediglich die Bauarbeiten an der Beseitigung eines höhengleichen Übergangs, sonst ist noch nichts passiert
Wahrscheinlich kommt es eher als die von dir vorgeschlagene Verbindungskurve, Ausbau der Ruhrtalbahn usw.