Beschreibung des Vorschlags
Die Straßenbahnlinie 101/106 wendet derzeit am Germaniaplatz auf die eigenartige Weise, dass sie zweimal die Blockschleife befährt: Zuerst erreicht sie die Haltestelle Phillipusstift, fährt dann weiter zur (H) Germaniaplatz, wo sie endet und alle Fahrgäste raus wirft, um Pause zu machen fährt sie jedoch zurück zum Phillipusstift, wo sie auch dann wieder einsetzt. Philipusstift ist dann die Starthaltestelle und die nächste Haltestelle ist Germaniaplatz, bevor es dann im Linienverkehr weiter nach Bochold geht. In derselben Zeit, die die Straßenbahn für dieses eigenartige Wendemanöver benötigt, könnte sie jedoch dem Linienweg der SL103 bis zum Bahnhof Borbeck folgen und dort enden und kehren. Das einzige, was dieses Wendemanöver am Bahnhof Borbeck verhindert, ist ein fehlendes Kehrgleis, das man aber wie hier eingezeichnet bauen kann.
Der Vorteil: Die Verlängerung zum Bahnhof Borbeck ist fahrzeugneutral und schafft gleichzeitig zahlreiche Netzschlüsse, z. B. zum RE14 nach Bottrop, Gladbeck, Dorsten, Borken; zur S9 nach Essen-Steele, Velbert Wuppertal bzw. in der Gegenrichtung nach Bottrop, Gladbeck, Gelsenkirchen-Buer, Marl, Haltern, Herten, Recklinghausen; oder zu den Buslinien 143, 185 und 160, die bislang nirgends eine Verknüpfung mit der Straßenbahnlinie 101/106 haben. Früher sind tatsächlich alle Busse vom Bahnhof Borbeck zum Germaniaplatz gefahren, auch die Busse, die heute aus westlicher Richtung. Als dann aber die Marktstraße zur Fußgängerzone umgewandelt wurde, wurde das aufgegeben und die Busse aus westlicher Richtung zum Bahnhof Borbeck verkürzt. Der Grund dafür liegt schlicht darin, dass der Umweg über die Borbecker Straße und die Otto-Brenner-Straße zeitlich so aufwendig ist, dass Fahrgäste schneller vom Bahnhof Borbeck zum Germaniaplatz gelaufen als mit dem Bus dorthin gefahren sind. Eine Verlängerung der Busse ist also definitiv nicht vorteilhafter und erhöht sprunghaft die Betriebskosten. Außer dem können die beiden Nahverkehrszüge RE14 und S9 nie den Germaniaplatz, sondern immer nur den Bahnhof Borbeck bedienen. Deswegen ist die Verlängerung der Straßenbahnlinien 101 und 106 zum Bahnhof Essen-Borbeck definitiv zu bevorzugen. Noch größer würde sich der Netzschluss auswirken, wenn man die Straßenbahnlinie 101/106 umlauftechnisch mit einer Verlängerung der SL104 von Mülheim verknüpft, da so auch die SL105 nach Oberhausen erreicht würde.
Das Schöne an diesem Vorschlag: Er ist fahrzeugneutral und hat einen wirklich geringen Bauaufwand, aber eine große Netzwirkung. So werden die 17900 EW des Stadtteils Bochold optimal an den großen Nahverkehrsknotenpunkt des Stadtbezirks Borbeck (83000 EW), sprich an den Bahnhof Essen-Borbeck angeschlossen.
Diese Verlängerung mag durchaus sinnvoll sein, aber dann zeichne doch bitte auch ein, wo die Züge ihre Pausenzeiten abwarten sollen. Mitten auf einer Kreuzung wäre wohl kaum der geeignete Ort. 🙂
Die Frage beantwortet der dazugehöre Infrastrukturvorschlag.