Beschreibung des Vorschlags
Vorschlag einer Konzeptalternative zur Rheinquerung der U81 bei Lörick. Ausgangspunkt war dieser Vorschlag, der auf Grundlage eines alten Vorschlag des VCD basiert. Dort wird auch eine Stichstrecke für Büderich Süd vorgeschlagen.
Eine Rheinquerung als Verlängerung der U77 über den Seestern erscheint die vernünftigere Lösung zu sein. Die Fragen sind: Wie lassen sich mit einer Rheinquerung Seestern – Messe Süd die alten und neuen Strecken zu einem attraktiven Netz mit schnellen Verbindungen verknüpfen? Können gleichzeitig weitaus mehr potentielle Fahrgäste durch neue Haltestellen gewonnen werden?
Die hier vorgeschlagene Lösung basiert auf maximaler Tunnellösung mit Rheinbrücke. Alle Strecken in Tunnellage können auch oberirdisch im Mischverkehr mit den bekannten Problemen mit den übrigen Verkehrsteilnehmern realisiert werden. Eine U80 mit Vierwagenzügen darf allerdings nicht im Mischverkehr gefahren werden. Die heutige U78 mit Dreiwagenzügen fährt mit Ausnahmegenehmigung. Die Stadtbahnbrücke über den Rhein erscheint mir trotz zu erwartender Proteste wegen ordentlichen Rad- und Fusswegen wünschenswert, kann aber ohne grosse Probleme als Tunnel realisiert werden. Der Tunnelabschnitt in Lörick bedeutet erhebliche Verkürzung der Fahrzeit und ein optimiertes Umsteigen an der Prinzenalle: von Bahnsteig zu Bahnsteig ohne Strassenübergänge und Ampeln.
Da nur die Darstellung einer einzelnen Linie hier nicht sinnvoll ist, werden auch die Linien U80 und U81 komplett eingezeichnet. Die Linien U79 und U85 nur angedeutet. Die Streckenführung der Linien U78, U80 und U81 werden weiter unten genauer beschrieben. Die übrigen berührten Linien hier nur kurz genannt:
– U70 entfällt.
– U74 entfällt.
– U75 wird am Handweiser geteilt. In der Normal- und Hauptverkehszeit ab Handweiser alle 20 Minuten bis Neuss Hbf als U75 und alle 20 Minuten als U85 ab Handweiser bis Büderich Süd. Handweiser. In Schwachverkehrszeiten entfällt die U75 oder die U85, je nachdem welcher Ast schwächeres Fahrgastaufkommen hat, und alleine durch die U81 ausreichend bedient werden kann.
– U76 hält nicht mehr an jeder Haltestelle. Zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Meerbusch Haus Meer nur noch an den U-Bahnhöfen, sowie Haltestellen mit Umsteigemöglichkeit.
– U77 zwischen Lierenfeld und Meerbusch Haus Meer ganztägig im 10′-Takt mit Halt an allen Haltestellen. HVZ-Verlängerung zwischen Krefeld und Eller möglich
– U79 unveränderte Linienführung, bedient dann den Abschnitt Theodor-Heuss-Brücke – Freiligrath Platz als einzige Linie
Weitere Beschreibungen zu den Linien U78, U80 und U81
Hintergrund für die Verlängerung der U78 und U80 bis Holthausen
Mit der Verlängerung der U78 und U80 bis Holthausen entfallen auf diesem Abschnitt die Linien U74 und U77. Damit erhält man folgenden Vorteile: einen ordentliche Taktung mit der U79 zwischen Werstener Dorfstrasse und Theodor-Heuss-Brücke. Die Taktung lässt sich dann auf dieser Stammstrecke je nach Bedarf verdichten, also Veranstaltungsverkehre oder erhöhtes Fahrgastaufkommen durch die Netzerweiterung. Solche Taktverdichtungen lassen sich nur verwirklichen, wenn die Stadtbahnlinien nicht mehr die Stammstrecken über Gleiswechsel im Tunnel wechseln, so wie dies heute der Fall ist. Dadurch reduziert sich die Kapazität der Tunnelstrecken erheblich. Bleiben die Stadtbahnlinien auf ihren Stammstrecken, so wird in separaten Tunnel gekreuzt. Es kommt zu keinen gegenseitigen Behinderungen im Betriebsablauf
Beschreibung der Neubauabschnitte
Der heutige Stadtbahntunnel der Nordstrecke endet aus der Innenstadt kommend an der Klever Strasse. Mit Ausfahrt aus dem U-Bahnhof Victoriaplatz / Klever Strasse geht es über eine „provisorische“ Rampe hoch auf Strassenniveau in der Fischer Strasse. Die Strecke liegt hier auf einem eigenen Gleiskörper. Es folgt eine Linkskurve und das Ende des eigenen Gleiskörper an der Kreuzung Kennedydamm mit der Haltestelle Kennedydamm. Der Nahverkehrsplan (NVP) 2017 sieht eine Tunnelverlängerung durch die Kaiserswerther Strasse bis zum Reeser Platz vor. Es sollen zwei U-Bahnhöfe gebaut werden Kennedydamm und Theodor-Heuss-Brücke. Die Haltstelle Golzheimer Platz entfällt.
Bei dem hier präsentiertem Vorschlag wird die „provisorische“ Tunnelrampe permanent. Die Strecke auf eigenen Gleiskörper mit einer oberirdischen Rechtskurve bis in Mittellage auf den Kennedydamm verlängert. Die Haltestelle Kennedydamm entfällt. Mit einer solchen Lösung durchschneidet die Stadtbahnstrecke eine durch die B1 stark belastete Strassenkreuzung. Diese Problem lässt sich durch einen kurzen Strassentunnel für die beiden Fahrstreifen der B1 in nördlicher Richtung lösen. Mit einer Fussgänger- und Radfahrerbrücke entlang der Kaiserswertherstrasse kann die ganze Kreuzung ampelfrei gestaltet werden. Damit dürfte sich eine erhebliche Umweltentlastung von Lärm, Abgasen und Feinstaub erreichen lassen, da ständiges Anfahren und Bremsen entfällt. Der Mittelstreifen des Kennedydamms hat ausreichen Platz für einen separaten Gleiskörper. In Höhe der Fussgängerbrücke an der Hans-Böckler-Strasse wird eine oberirdische Stadtbahnhaltestelle mit 120 Meter Bahnsteiglänge und Mittelbahnsteig gebaut. Die Haltestelle erhält Zugänge (Fussgängerbrücken/-tunnel) an beiden Bahnsteigenden und zu beiden Seiten des Kennedydamms. Damit erschliesst diese Haltestelle das Radission-Hotel, Fachhochschule, Wohngebiete und Bürogebäude wesentlich besser als der im NVP 2017 vorgesehene U-Bahnhof Kennedydamm. Da die Haltestelle zentral im östlichen Teil des Stadtbezirks Golzheim liegt, ist es naheliegend die Haltestelle Golzheim zu nennen.
Mit Verlassen der Haltestelle Golzheim erreicht die Strecke eine Tunnelrampe. Der folgende Tunnel erhält eine Linkskurve und führt dann in gerader Linie zur Rotterdammer Strasse, etwas südlich des Nordparks / Erich-Hoepner-Strasse. Dort wo der Tunnel die B7 / Rampe Theodor-Heuss-Brücke kreuzt, wird ein U-Bahnhof mit 120 Meter Bahnsteiglänge gebaut. Zugänge von beiden Bahnsteigenden des U-Bahnhofes, also von nördlich und südlich der B7. Dieser U-Bahnhof Theodor-Heuss-Brücke liegt dann etwa 100 Meter östlich der heutigen Haltestelle mit gleichen Namen. Der Vorteil ist, dass dieser U-Bahnhof weit mehr Bürogebäude und Wohngebiete und auch das Hilton-Hotel besser anbindet, als die heutige Haltestelle. Nachteilig ist das der U-Bahnhof bergmännisch gebaut werden muss, was erhöhte Kosten verursacht.
Nach Verlassen des U-Bahnhof Theodor-Heuss-Brücke wird ein Tunnelabzweig gebaut, auf dem die U79 über eine Rampe die heutige Haltestelle Reeser Platz erreicht. U78 und U80 folgen dem Tunnel bis zur Rotterdammer Strasse, wo die Anbindung des Tunnels an die Brücke über den Rhein und die Messeumfahrung erfolgt.
Die U80 verbleibt im Tunnel der Entlang der Rotterdammer Strasse in den U-Bahnhof Messe Süd / Congresszentrum mündet. Die U78 verlässt den Tunnel mit Erreichen der Rotterdammer Strasse. Die Rampe führt vom Tunnelniveau auf die Höhe der Rheinbrücke, wobei die Rampe in einer Linkskurve über die Rotterdammer Strasse geführt wird. Mit Erreichen der Brücke trifft die Strecke der U78 auf die Strecke der U81. Die vom Flughafen kommende U81 verlässt den U-Bahnhof Messe Süd / Congresszentrum zusammen mit der U80 in südlicher Richtung. Während die U80 im Tunnel in Richtung Innenstadt folgt, verlässt die U81 den Tunnel über eine Rampe. Die Rampe führt vom Tunnelniveau auf die Höhe der Rheinbrücke, wobei die Rampe in einer Rechtskurve über die Rotterdammer Strasse geführt wird. Mit Erreichen der Brücke trifft die Strecke der U81 auf die Strecke der U78.
Die gemeinsame Strecke von U78 und U81 überqueren den Rhein über eine kombinierte Stadtbahn-, Fernradweg- und Fussgängerbrücke in Richtung Seestern. Nach Erreichen des linksrheinischen Ufers geht es über eine Rampe abwärts. Die Strecke verläuft südlich des Löricker Strandbads, und verbleibt bis zum Erreichen des Tunnelmundes an der Lütticher Strasse auf eine separatem Gleiskörper. Der Tunnel unter dem Seestern verläuft nun so, dass der erste U-Bahnhof den östlichen Teil des Seesterngeländes optimal erschliesst. Es folgt der U-Bahnhof Am Seestern, etwa dort wo die heutige Endhaltestelle der U77 liegt. Hier werden weiterhin die Hotels gut erschlossen, welche mit der U81 nun eine schnelle Verbindung zur Messe und Flughafen erhalten. Nächster U-Bahnhof in westlicher Richtung folgt dann an der Prinzenallee. Hier entsteht die Umsteigemöglichkeit zu den Linien U76 und U77. Daher sollte die Umsteigeanlag so gestaltet werden, dass Fahrgäste vom Bahnsteig der U76 und U77 direkt auf den Bahnsteig der U78 und U81 gelangen können, ohne im Konflikt mit dem Autoverkehr zugeraten. Zumindest ein Aufzug verbindet die Bahnsteige direkt. Die Haltstellenanlage der U76 und U77 muss dann etwas geräumiger mit Mittelbahnsteig neu gebaut werden.
Nach Verlassen des U-Bahnhofes Prinzenalle folgt eine Rechtskurve und nach unterfahren der Kreuzung Heerdter Lohweg / Wilstätterstrasse erreicht die Strecke die ehemalige Trasse der Aachen-Düsseldorfer-Eisenbahn an der Strasse Am Albertusseee. Direkt nach Unterfahrung der Strassenkreuzung folgt der Tunnelmund, und die Strecke erhält nun eine Haltstelle in offener Tieflage, so dass von einfachen Brücken der Bahnsteig erreicht werden kann. Teurer, ab verkehrstechnisch sinnvoller verbleibt die Strecke in offener Tieflage bis hinter der Kreuzung Schiesstrasse. Die Strecke folgt der ehemaligen Eisenbahntrasse, nun aber ebenerdig. Der Fussweg wird entfallen müssen. Mit Erreichen der Krefelder Strasse endet der stadtbahnmässige Ausbau auf eigenem Gleiskörper unabhängig von Individualverkehr. Eine Hochflurhaltestelle an der Krefelder Strasse, aber noch auf der ehemaligen Eisenbahntrasse. Weiter geht es als hochflurige Strassenbahn durch die Krefelder Strasse. Platz ist vorhanden, allerdings dürfte es Anwohnerproteste geben. Zumindest eine Lösung für entfallende Parkplätze müsste geschaffen werden.
Mit Erreichen des Böhlerwegs biegt die Strecke in den Böhlerweg in südliche Richtung ab. Hier erreicht die Strecke die Trasse der U81, wie sie schon heute vorgesehen ist. Nach dem Abbiegen ein Mittelbahnsteig für die Haltestelle Böhlerweg. Etwa 100 Meter nach der Haltstelle trennen sich die Linien U78 und U81. Die U78 biegt nach rechts ab und erreicht etwa nach 400 Meter die neue Endstelle Büderich Süd an der Neusser Strasse, etwa gegenüber der Strasse Im Niederstift. Die neue Endstelle erschliesst relativ dichte Wohnbebauung. Lokale Buslinien fahren schon heute über die Neusser Strasse, und eine entsprechende Umsteigeanlage zwischen Bus und Bahn bietet sich an.
An der Enstelle Büderich Süd wendet auch die U85. Die U85 benutzt die Gleisanlagen der U78 bis zum Erreichen des Böhlerwegs. Hier biegt die U85 nach rechts in die Strecke der U81 ein. U81 Und U85 folgen dem Böhlerweg in südwestlicher Richtung und münden in Mittelage in die Neusser Strasse ein, kreuzen unter die A52 und folgen der Kevelaer Strasse in Mittelage bis zum Handweiser. Eine hochflurige Haltestelle Zülpicher Strasse erschliesst Gewerbe- und Wohngebiet. Am Handweiser biegt die U85 in die Heerdter Landstrasse ein, und ergibt zusammen mit der U75 einen 10′-Takt vom Handweiser bis Eller.
Ab Handweiser folgt die U81 der heutigen Strecke der U75 bis Neuss Hauptbahnhof. U75 und U81 ergeben dann einen 10′-Takt vom Handweiser nach Neuss.
Betriebstrecke Böhlerweg
Für die Rheinbahn ist diese Strecke wünschenswert, da erhebliche Leerfahrtkilometer durch den Umweg über den Belsenplatz entfallen können. Für die Rheinbahn reicht eine eingleisige Strecke voll aus, und sollte auf jeden Fall gebaut werden. Ein zweigleisiger Ausbau hätte aber durchaus Sinn, wenn zum Beispiel die Stadt Krefeld eine umsteigefreie Anbindung an Flughafen und Messe wünscht. Ein solche Stadtbahnlinie U04 würde dann über die K-Bahn Lörick erreichen, und über den Böhlerweg zur Krefelder Strasse gelangen. Ab dort folgt die U04 der U81 bis zum Flughafen. Mit einer doppelgleisigen Strecke zwischen Lörick und Krefelder Strasse bietet sich ein neues Linienkonzept an: U78 wird in U78 und U88 geteilt. Die U77 in U77 und U87 geteilt. U77 und U78 fahren dann bis Meerbusch Haus Meer. U87 und U88 enden dann zusammen mit der U85 in Büderich Süd. U75, U77, U78, U85, U87 und U88 fahren dann alle im 20′-Takt. Vorteil: es gibt mehrere direkte Linien. Nachteil: es wird sich kaum eine wirklich gute Taktung auf den Aussenstrecken in Meerbusch verwirklichen lassen.
Vor- und Nachteile des Gesamtkonzeptes U78, (U79), U80 und U81
Ohne weitere Betrachtung von U04, U87 und U88, da dies nur eine kleinere Variation mit den schon beschriebenen Vor- und Nachteilen darstellt. Zuerst die Vorteile:
1. Eine dichter Grundtakt auf den Stammstrecken Meerbusch Haus Meer bis Düsseldorf-Lierenfeld, sowie Theodor-Heuss-Brücke bis Werstener Dorfstrasse.
2. Eine Realisierung von Vierwagenzugbetrieb zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Messe / Arena über Messe Süd mit gute Anbindung von zahlreichen Hotels entlang der Strecke.
3. Erhebliche Erweiterung der vom Individualverkehr unabhängige Strecken, und damit eine wesentliche Leistungssteigerung der Strecken gegenüber dem Stückwerk im NVP 2017. Die Verspätungsanfälligkeit wird stark reduziert, und damit dürften viele neue Fahrgäste gewonnen werden.
4. Wesentlich bessere Erschliessung von Golzheim, Seestern, Lörick und Meerbusch. Während in Golzhein durch Streckenverlegung wesentliche Verbesserungen erzielt werden können, so werden durch den Streckenneubau in Lörick und Meerbusch weitere Wohn- und Gewerbegebiete an die Stadtbahn angeschlossen.
5. Die Streckenverlegung in Golzheim führt zu Reduktion von Lärm, Abgas und Feinstaub.
6. Die Streckenverlegung in Golzheim in Kombination mit der Messeumfahrung dürfte trotz der 120 Meter Bahnsteige einen besseren Nutzen/Kostenfaktor haben als das heutige Stückwerk im NVP 2017. Es geht schneller, und damit werden weniger Abfahrten benötigt. Vierwagenzüge reduzieren Personalkosten bei Veranstaltungen.
7. Mit der Stadtbahnbrücke lassen sich Fuss- und Radwege kombinieren.
8. Der Nordpark / Engländerwiese wird nicht mehr im gleichen Umfang berührt.
9. Ein Abzweig über die Kaiserswerther Strasse in den Nordpark entfällt, und damit wir ein Konflikt mit dem Autoverkehr bei Veranstaltungen umgangen.
10. Der geplante U-Bahnhof Messe Süd / Congresszentrum wird auch direkt aus Neuss, Meerbusch und Lörick angefahren.
11. Die neue U78 bietet eine wirklich schnelle Verbindung in die Innenstadt über die Nordstrecke, da die Umwegfahrt über Stockum entfällt.
Der Nachteil ist klar: Es wird teuer werden, aber als Gesamtkonzept dürfte es sich wirklich lohnen. Wie schon weiter oben geschrieben: Alles kann auch oberirdisch realisiert werden, mit dem entsprechenden Fahrzeitverlusten und Erhöhung der Verspätungsanfälligkeit an Strassenkreuzung. Wenn halt billiger sein soll, bietet sich dann in erster Linie an, auf einen Tunnel am Seestern zu verzichten. Auch die Neubaustrecke entlang der ehemaligen Trasse der Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn kann entfallen, und auf den Böhlerweg ausgewichen werden.
Sehr gute Idee