Düsseldorf: Straßenbahntrasse über den Südring

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Beschreibung des Vorschlags

Wenig Straßenbahnneubausstrecke mit großer Wirkung:
Im Moment gibt es von Düsseldorf aus eine Straßenbahnstrecke über den Grad-Adolf-Platz und das Regierungsviertel nach Neuss. Sie wird von der Linie 709 befahren und stößt am Südfriedhof auf den Südring. Der Südring wird an der Volmerswerther Straße von der Stadtbahnlinie U72 gekreuzt und endet in Bilk an der Kopernikusstraße, wo selbst ein großer Straßenbahnknotenpunkt liegt. Düsseldorf-Bilk ist mit 40000 EW der bevölkerungsreichste Stadtteil Düsseldorfs und ist ein riesiger Straßenbahnknotenpunkt mit Verbindungen in alle Richtungen (außer Neuss). In Bilk beginnt auch die einzige tangentiale Düsseldorfer Straßenbahnverbindung, die Linie 706, welche von Bilk über Oberbilk nach Flingern und Düsseltal verkehrt. Des Weiteren fahren Straßenbahnen oder besser gesagt Niederflur-Stadtbahnlinien der Wehrhahnlinien (das sind de facto Düsseldorfer Straßenbahnen, werden aber als Stadtbahnlinien vermarktet) auch von Bilk nach Wersten, wo dann die große Straßenbahnachse nach Holthausen und Benrath beginnt. Des Weiteren liegen in Bilk mit der Heinrich-Heine-Universität (HHU) und dem Uniklinikum Düsseldorf wichtige Pendlerziele.

 

Wie viele Einwohner erschließen derzeit die Straßenbahn?
Derzeit erschließt die Straßenbahnlinie 709 in Neuss die Stadtteile Hammfeld und Innenstadt etwa 14700 EW. Darüber hinaus bietet sie für viele Umsteiger an der Neusser Stadthalle eine zügige Straßenbahnlinie nach Düsseldorf. Aber eben nur zum Südfriedhof, nach Unterbilk, ins Regierungsviertel und zum Graf-Adolf-Platz, jedoch nicht nach Bilk.

Düsseldorf-Bilk hat wie gesagt 40000 EW und ist ein riesiger Straßenbahnknotenpunkt. Die beiden großen hier relevanten Langläufer sind die Linie 706 nach Düsseltal und die Stadtbahnlinien U71/U83 nach Benrath. Die Linie 706 erschließt im Korridor Bilk – Düsseltal 132000 EW und die Linien U71/U83 im Korridor Bilk – Benrath etwa 97000 EW. In beiden Fällen sind die 40000 EW Bilks mit eingerechnet, sodass man diese beim addieren einmal subtrahieren muss, um sie nicht versehentlich doppelt zu zählten. 132000 EW + 97000 EW – 40000 EW = 189000 EW, also rd. 190000 EW.

 

Lücke auf dem Südring verschenkt Fahrgastpotential:
Wie man auf der Karte gut feststellen kann, besteht im Düsseldorfer Straßenbahnnetz eine Lücke zwischen dem Südfriedhof (und mit ihm Neuss) und dem Straßenbahnknoten Bilk entlang des Südrings. Das sind aber nur 2,5 km Straßenbahnstrecke, die man neu errichten müsste, um die Lücke zu schließen. Wie man aber bereits feststellen kann, erschließt die Straßenbahn von Neuss zum Südfriedhof 14700 EW und die beiden Langläufer ab Bilk (SL 706 nach Düsseltal + U71/U83) zusammen 189000 EW, und damit die Straßenbahn Neuss – Südfriedhof + die beiden Bilker Langläufer  204000 EW. Das bietet definit Potential für zwei Straßenbahnlinien von Bilk nach Neuss, die zum einen als Verlängerung der SL 706 und zum anderen als neue Tangentiallinie Neuss – D-Bilk – D-Benrath entwickelt werden. Derzeit kommt man aber vom Südfriedhof nach Bilk nur mit der selten fahrenden Buslinie oder man muss in der Düsseldorfer Innenstadt umsteigen, was einen erheblichen großräumigen, zeitraubenden Umweg ergibt. Immerhin ist die Lücke zwischen dem Südfriehof und Bilk über den Südring nur 2,5 km lang. Damit liegt Bilk (Kopernikusstraße) viel näher am Südfriedhof als am Graf-Adolf-Platz – und auch der Südfriedhof liegt Bilk (Kopernikusstraße) viel näher als dem Grad-Adolf-Platz. Man kann also sehr gut erkennen, dass es sich hier ein recht kleiner Lückenschluss von bloß 2,5 km entlang des Südrings zwischen der Neusser Straßenbahn (14700 EW im direkten Einzugsgebiet) und der Bilker Straßenbahn (204000 EW im Einzugsgebiet Bilk – Düsseltal + Bilk – Benrath) lohnt. Schließlich trägt er erheblich dazu bei, Neuss viel besser mit dem Düsseldorfer Süden und dem Düsseldorfer Osten zu verbinden.

 

Deswegen:
Mein Vorschlag für eine Straßenbahntrasse entlang des Südrings mit Gleisverbindung auf die U72 Richtung Altstadt.

Mit dieser vorgeschlagenen Trasse lässt sich die SL 706 aus Flingern kommend nach Neuss verlängern, aber vor allem sehr interessant: Die Wehrhahn-Linie erhält eine neue Zulaufstrecke nach Neuss, sodass man Neuss prima in kurzer Zeit mit der Düsseldorfer City verbinden kann. Des Weiteren kann auf der Straßenbahnneubaustrecke auch eine neue Straßenbahnlinie Neuss – D-Südfriedhof – D-Bilk – D-Holthausen – D-Benrath fahren und einen großen Korridor von Neuss in den Düsseldorfer Süden mit einer Direktverbindung verbinden. Mit anderen Worten: Neuss und der Düsseldorfer Süden werden besser vernetzt und das können umsteigefreie Straßenbahnen im 10-Minuten-Takt oder kürzer besser als die Buslinie 723, die bloß im Halbstundentakt die SL709 am Südfriedhof mit den vielen Straßenbahnen und Stadtbahnen in Bilk verbindet.

 

Wie soll die Trasse aussehen?
Der Südring hat zwischen dem Südfriedhof und der Einmündung Münchener Straße einen besonders breiten grünen Mittelstreifen, der oft 8 m Breite misst. Er eignet sich hervorragend für eine Straßenbahn auf Rasengleis. Im Bereich der Einmündung Münchener Straße ist so viel Platz allerdings nicht vorhanden und bei der wichtigen Verkehrsbedeutung der Münchener Straße als Autostraße nach Benrath erscheint es auch schwer durchsetzbar zu sein, in der Straßenmitte den Autos Fahrspuren zugunsten einer Straßenbahn zurückzunehmen. Südlich ist aber eine sehr große Grünfläche vorhanden, über die die Straßenbahn gut südlich bzw. östlich des Südrings trassiert werden kann. Weil eine Verschwenkung der Straßenbahn von der Mittellage in die Seitenlage und dann zurück in die Mittellage aber schlecht für die gesamte LSA-Schaltung des gesamten komplexen Knotenpunkts ist, fährt die Straßenbahn vollständig in Mittellage oder vollständig in Seitenlage. Schließlich ist es bei einem Wechsel Mittellage – Seitenlage – Mittellage nicht möglich, gleichzeitig der Straßenbahn und geradeausfahredem MIV „Freie Fahrt“ zu schalten, sodass  die Straßenbahn hier immer ihre separate „Freie Fahrt“-Phase benötigt. Dagegen ist bei einer durchgehenden Seiten- oder Mittellage auch gleichzeitig „Freie Fahrt“ für Straßenbahnen und den MIV möglich.

Naheliegend ist, dass die Straßenbahn vollständig in Mittellage trassiert wird, da die Straßenbahnanschlussstrecken an beiden Enden in Mittellage verlaufen. Jedoch möchte ich vorschlagen, die Straßenbahn dort in nördlicher Seitenlage zu trassieren, da die nördliche Seitenlage die vollständige Unabhängigkeit vom MIV im Bereich der A46-AS Düsseldorf-Bilk bietet. Die Straßenbahntrasse führt dabei über die heutigen MIV-Fahrstreifen des Südrings FR: Südfriedhof. Der MIV in FR: Südfriedhof fährt dafür über die heutigen MIV-Fahrstreifen in FR: Kopernikusstraße. Der MIV in FR: Kopernikusstraße bekommt dafür südlich auf der heutigen Grünfläche neue Fahrstreifen. Die veränderte Streckenführung für den MIV in FR: Kopernikusstraße habe ich mit eingezeichnet. Ein Gleisbogen zur Linie U72 mit R = 25 m ist auch bei nördlicher Seitenlage möglich. Die Kreuzung Südring/Fleher Straße muss zu einer normalen Kreuzung umgebaut werden, sprich man überquert die Kreuzung geradeaus nicht mehr, indem erst rechts abbiegt, dann auf dem Südring wendet und erneut rechts abbiegt, sondern in dem geradewegs geradeaus über die Kreuzungsmitte fährt.

Auf dem Südring fährt die Straßenbahn bis zum Südfriedhof in nördlicher Seitenlage. Dazu werden die beiden nördlichsten MIV-Spuren durch ein Rasengleis ersetzt und auf dem heutigen Grünstreifen in Mittellage des Südrings der Platz für die beiden weggefallenen MIV-Spuren geschaffen. Erst am Südfriedhof wechselt die Straßenbahn in die Mittellage, damit die Überquerungsstrecke für den MIV am Südfriedhof in alle Richtungen möglichst kurz ist. Im Prinzip kann sich der MIV vor dem Straßenbahn-Bahnübergang korrekt einordnen, und nach dem Überqueren der Straßenbahn selbst auf kürzestem Weg Richtung Südfriedhof, Neuss bzw. Völklinger Straße abbiegen.

Alternativ kann die Straßenbahn auch aufgrund der geringeren Bauaufwandes in Mittellage trassiert werden. Schließlich muss dafür nur der 8-m-breite Grünstreifen mit einem Rasengleis bebaut werden. Im Bereich der Autobahnauffahrt Düsseldorf-Bilk muss aber auch hier die MIV-Fahrstreifen in FR: Kopernikusstraße nach Süden verschoben werden, um Platz für die Straßenbahn auf besonderem Bahnkörper in Mittellage zu schaffen.

Einen Anschluss an den Merowingerplatz über die Haltestelle „Merowingerstraße“ und den Betriebshof „Am Steinberg“ wird ebenfalls vorgesehen. Die Haltestelle „Merowingerstraße“ (FR: Merowingerplatz) wird allerdings nach Süden auf die Merowingerstraße verlegt. Die Betriebshof „Am Steinberg“ erhält eine Gleisharfe für Einrücker aus Richtung Südring/Südfriedhof. Ausrücker Richtung Südring/Südfriedhof fahren über „Am Steinberg“ und „Kopernikusstraße“. Eine weitere Gleisabbiegemöglichkeit an der Haltestelle „Am Steinberg“ wird ergänzt, damit Straßenbahnen auch vom Südring zum Merowingerplatz und dann weiter zur Universität gelangen können.

Insgesamt müssen etwa 2,5 km neue Gleise verlegt werden.

 

Generell gilt, dass die Straßenbahnneubaustrecke auf dem Südring immer ein wenig zu lasten des MIVs geschieht. Jedoch erlaubt dieser kleine Lückenschluss von 2,5 km eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 706 von Bilk bis nach Neuss. Die Straßenbahnlinie 706 würde dann durchgehend die Straßenbahnstrecke auf der aus B1 (Josef-Kardinal-Frings-Brücke), B326 (Südring/Kopernikusstraße) und B8 (Auf’m Hennekamp – Kruppstraße – Werdener Straße – Dorotheenstraße – Lindemannstraße) gebildeten Hauptverkehrsstraße Neuss – Düsseldorf-Bilk – Düsseldorf-Oberbilk – Düsseldorf-Flingern – Düsseldorf-Düsseltal – Mörsenbroicher Ei von Neuss bis Düsseltal befahren und vielerorts (wirklich in der Regel) auch auf eigenem Bahnkörper unabhängig vom MIV fahren. So schafft sie eine gegenüber dem MIV-konkurenzfähige Verbindung und ist schnell, wenn nicht gar schneller als das Auto, das nicht im Stau steht. So schafft die Verlängerung der Linie 706 über den Südring nach Neuss sicherlich dort auch den MIV zu reduzieren(, sofern er aus Neuss kommt bzw. nach Neuss will und nicht von der A46 kommt bzw. zur A46 will).

Metadaten zu diesem Vorschlag

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5 Kommentare zu “Düsseldorf: Straßenbahntrasse über den Südring

    1. Also der Düsseldorfer Südring hat einen besonders breiten grünen Mittelstreifen mit 8 m Dicke. Da kann man locker drauf eine Straßenbahn auf besonderen Bahnkörper in Form eines Rasengleises führen und man muss noch nicht einmal Autofahrstreifen opfern. Zwischen den Einmündungen Münchener Straße/Kopernikusstraße ist dieser Grünstreifen allerdings nicht so breit, sodass dort die Straßenbahn wohl oder übel sich die Strecke mit dem MIV teilen muss. Allerdings das nur auf knapp 300 m und da kann man bestimmt mit einer gescheiten Ampelschaltung sorgen, dass die Straßenbahn durch den dichten Autoverkehr durchkommt oder man trassiert die Straßenbahn neben dem Südring über die Grünflächen. Da letzteres glaube ich die bessere Lösung ist, zeichne ich die Straßenbahn im entsprechenden Abschnitt neu ein.

    2. Also ich habe die Strecke noch mal ein wenig überarbeitet und vorgeschlagen, den Südring so umzubauen, dass die Straßenbahn dort in nördlicher Seitenlage verkehren kann. So verläuft sie im Bereich der Autobahnauffahrt Düsseldorf-Bilk vollständig getrennt vom MIV und hat auch nirgends Konfliktpunkte mit ihm. Wie gesagt hat der Südring einen grünen Mittelstreifen, der breit genug ist, um einer Straßenbahntrasse in Mittellage Platz zu bieten und wenn man die Lage von Grünstreifen und MIV-Fahrstreifen FR: Südfriedhof/Neuss hier tauscht, also den Grünstreifen nach Norden und die MIV-Fahrstreifen in die Mitte verlegt, kann die Straßenbahn dort auch auf einem besonderen Bahnkörper in nördlicher Seitenlage fahren. Erst am Südfriedhof wechselt sie zurück auf die Mittellage, um auf der bestehenden Trasse nach Neuss fortgesetzt werden zu können. Die Gleisverbindung zur U72 ist auch bei nördlicher Seitenlage der Gleise möglich und außerdem bietet die nördliche Seitenlage den Vorteil, dass die Straßenbahnen auch bei MIV-Gegenverkehr abbiegen können, da sie ihn nicht kreuzen. So ist die Straßenbahn dann auf dem Südring möglichst unabhängig vom MIV. Zudem zwingt die nördliche Seitenlage einige Autogerechte Kreuzungen wie die Kreuzung Südring/Fleher Straße weniger autogerecht zu bauen, da ein Wendeplatz in der Straßenmitte dann nicht mehr möglich ist, sodass man dort eine normale Kreuzung mit Ampel braucht, bei der die Autos auf der Fleher Straße zum geradeaus fahren oder linksabbiegen den Südring zwingend Rot schalten müssen.

  1. Eine Einbindung in den Wehrhahntunnel sehe ich gleich aus zwei Gründen kritisch:
    1. Mit Umstieg in Bilk ist man schneller in Neuss.
    2. Im Wehrhahntunnel werden Doppeltraktionen benötigt, die sind aber für Neuss zu lang.

    Die Verlängerung der 706 hingegen finde ich sehr gut, diese Linie bildet ja schon jetzt einen Halbkreis um die Innenstadt.
    Zudem könnte man noch über eine Tangentiallinie von Neuss über die Uni nach Benrath nachdenken.

    Problematisch ist allerdings der eingleisige Abschnitt in Neuss, dieser lässt wohl kaum mehr als einen T10 zu. Es muss also entweder die 709 oder die 706 an der Stadthalle enden. Ich persönlich würde da zur 709 tendieren.

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