Dresden: Verlängerung der Linie 9 nach Radebeul

Neuen Namen setzen

 

Vorschlag in die Karte einpassen

Vollbildansicht Vollbildansicht schließen

Beschreibung des Vorschlags

Hintergrund:

Die Linie 9 endet bisher am Riegelplatz. Das bedeutet, dass Teile von Kaditz nicht umsteigefrei an die Innenstadt angebunden sind. Zudem wäre das Gebiet südlich der kötzschenbroder Straße hervorragend als Enrtwicklungsgebiet für zuküftige Bauvorhaben geeignet. Die Linie 64, welche diesen Abschnitt aktuell ale 20 Minuten bedient, ist zwar eher schlecht ausgelastet, aber ich sehe in diesem Korridor trotzdem das Potenzial für eine neue Straßenbahnstrecke.

Die Ursachen der geringen Auslastung der Busse sind verschiedene. Einerseits fährt der Bus nur alle 20 Minuten. Das allein wäre natürlich nicht schlimm, aber durch die oft sehr hohen Verspätungen der Linie 64 kann man sich nie sicher sein ob und wann ein Bus kommt. In der Hauptverkehrszeit haben die Busse teilweise Verspätungen von bis zu 30 Minuten. Manchmal wenden die Busse dann schon am Riegelplatz, um die Verspätungen auszugleichen. Es kommt also durchaus vor, dass 40 oder 50 Minuten lang kein Bus kommt. Dann kommt hinzu, dass die Busse meistens ab Riegelplatz/Elbe Park sehr voll werden. Außerdem sind Ziele in der Innenstadt aufgrund der tangetialen Führung der Linie 64 nur mit Umstieg zu erreichen.

Perspektivisch soll die Linie 64 zwar auf ganzer Strecke von Vorwerksfeld bis Hülße-Gymnasium alle 10 Minuten verkehren. Wann dies geschehen wird, ist aber noch unklar, da die Finanzierung nicht gesichert ist. Es soll aber so schnell wie möglich umgesetz werden. Aktuell geht man davon aus, dass die Fahrgastzahlen um etwa 4 bis 5% steigen werden.

Um die Auslastung der potenziellen Straßenbahnstrecke zu steigern, würde ich auch Radebeul mit dem Bahnhof Ost als Halt des RE50 an diese Strecke anbinden. Am Bahnhof Radebeul Ost würde ein neuer Mobilitätsknotenpunkt entstehen. Ich habe hierzu bereits einen Vorschlag eingereicht. Diesen ergänze ich hiermit um die Straßenbahn. Dort würden also die S1, der RE50 und mehrere Buslinien (475, 476 + neue Linien) angebunden werden. Zusätzlich könnte dort ein P+R-Platz und eine B+R-Station entstehen.

Warum dieser Streckenverlauf?

Etwas was mir schwer fiel, war die Wahl der Endstelle. Im Prinzip sehe ich 3 sinnvolle Möglichkeiten:

  1. südlich des Bahnhofs
  2. Bahnhofsvorplatz (in welcher Form auch immer)
  3. Anbindung an die Linie 4 über Gellertstraße mit Endpunkt Landesbühnen

Die erste Variante wäre wahrscheinlich am günstigsten, da die Brücke über die Bahngleise hier nicht betroffen wäre.

Die Haltestelle wäre aber von den Bushaltestellen auf der Vorderseite und von allen relevanten Zielen weit entfernt, also eher suboptimal gelegen. Daher wäre sie von vornherein auszuschließen.

Bei Variante 2 und 3 müsste auf jeden Fall die Brücke über die Bahngleise ersetzt werden durch eine neue breitere und straßenbahntaugliche Brücke. Wenn man diese Kosten schon auf sich nimmt, sollte man auch den maximalen Nutzen anstreben. Daher bevorzuge ich eine Anbindung an die Linie 4.

Bei der Variante 3 würde die Linie 9 über Gellertstraße auf die Strecke der Linie 4 geführt werden und am Bahnhof Weitraube an einer neuen Gleisschleife enden. Eine Weiterführung nach Radebeul-West wäre auch denkbar, fraglich ist nur ob die Nachfrage dafür ausreichen würde.

Bauliche Ausführung:

Bis Spitzhausstraße wäre eine eigene Trasse möglich und daher auch zu empfehlen. Im weiteren Verlauf in der Spitzhaus- und Kaditzer Straße wäre aber nur eine straßenbündige Führung möglich. Zwischen der südlichen Bebauungsgrenze von Radebeul und dem Robert-Werner-Platz wäre eine eingleisge Führung zu wählen, da die Kurvenradien und die Straßenbreite eine zweigleisige nicht zulassen. Die Kreuzung am Robert-Werner-Platz müsste eingleisig gequert werden. Der Kreuzungsbereich müsste also mit einer LSA gesichert werden. Die Haltestelle am Bahnhof Ost würde auf der Brücke entstehen. Dabei sollte eine Fußgängerbrücke mit Abgängen zum Vorplatz und zum Bahnsteig errichtet werden. Zur anderen Seite sollte ein normaler Treppenabgang, eventuell kombiniert mit einem Aufzug, genügen. In der Gellerstraße wäre eine eingleisige eigene Trasse möglich.

Der Abzweig an den Ladesbühnen sollte für eine größtmöglich Flexiblität Weichen in beide Richtungen erhalten. Am S-Bahnhof Weintraube wird die bestehende Bushaltestelle straßenbahntauglich ausgebaut. Dafür wäre eventuell eine geringfügige Aufweitung des Querschnitts erforderlich. Südlich der Unterführung wird dann für die letzten Meter auf eine eigene Trasse geschwenkt, die nördlich des Kauflands endet. Dort wird ebenfalls ein neuer Mobilitätsknotenpunkt entstehen. Durch die gute Anbindung wäre dann auch davon auszugehen, dass sich das umliegnde Gebiet besser entwickeln wird. Eventuell weitere Einkaufsmöglichkeiten oder auch ein neues Wohngebiet.

Mögliches Linienkonzept:

Um ein attraktives Angebot zu schaffen, wäre zumindest in der Hauptverkehrszeit ein 10-Minuten-Takt notwendig. Besonders, da dieser auf der Kötzschenbroder Straße schon geplant ist und alles andere daher eine Verschlechterung darstellen würde.

Ob der Takt außerhalb der Hauptverkehrszeit ausgedünnt werden sollte, müsste genauer untersucht werden. Wichtig wäre aber auf jeden Fall, dass gute Anschlüsse zur S-Bahn und zum Busverkehr geschaffen werden. Bei einem 20-Minuten-Takt wäre das zum Beispiel nicht der Fall.

Zudem wäre zu überlegen, ob man die Linie bis Kötzschenbroda weiter führt und wenn ja in welchem Takt. Ob die Achse der Linie 4 einen weiteren 10-Minuten-Takt rechtfertigen kann, ist fraglich. Das kann sich aber in alle Richtungen entwickeln. Besonders wenn mit der Linie 9 auf einmal eine attraktive Verbindung zum Elbe Park existiert. Wenn man berücksichtigt, dass die Fahrzeit zur Flemmingstraße nur knapp 3 bis 4 Minuten pro Richtung länger wäre als zum Kaufland, was bedeutet dass man eventuell ohne einen zusätzlichen Kurs auskommt, könnte sich die Verlängerung aber lohnen.

Ebenfalls denkbar wäre ein Modell bei welchem beide Endstellen wechselnd bedient werden. Also alle 20 Minuten zum Kaufland und alle 20 Minuten nach Kötzschenbroda.

Kosten:

Riegelplatz – Spitzhausstraße = 1300 Meter = ~13.000.000 €

Spitzhausstraße – Radebeul Ost = 1000 Meter = >10.000.000 € (eingleisge Strecke wirkt reduzierend, Brückenneubau erhöhend)

Radebeul Ost – Schildenstraße = 420 Meter eingleisige Strecke = ~2.500.000 €

Landesbühnen – Kaufland P+R = 560 Meter = ~5.600.000 € (nicht zwingend notwendig, aber definitiv sinnvoll)

Metadaten zu diesem Vorschlag

Streckendaten als GeoJSON-Datei herunterladen

11 Kommentare zu “Dresden: Verlängerung der Linie 9 nach Radebeul

  1. Die Idee ist recht gut. In der Kötschebroder Straße sollte aber nicht mitten auf der Fahrbahn, sondern auf der seitlöich vorbereiteten eigenen Trasse gefahren werden.

    Von der Kaditzer in die Preußerstraße kannst du aber nicht abbiegen. Willst du das Eckhaus abreißen? Das ist aber auch gar nicht nötig, du könntest die Strecke problemlos über Kaditzer Straße – Schildenstraße – Robert-Werner-Platz – Hauptstraße fahren lassen. Da ich Zweifel habe, dass die vorhandene Brücke über die Bahn der Anlage einer Straßenbahn gewachsen ist, schlage ich vor dort eine neue Brücke zu errichten, mit Haltestellen im Brückenbereich und einer Füßgängerbrücke über den Gleisen zu den Bahnsteigen.

    Im weiteren Verlauf würde ich eine Route über die Gellertstraße empfehlen, um auf kurzem Weg die vorhandene Trasse der SL4 zu erreichen und die mitnutzen zu können. Zwei parallele Trassen so dicht nebeneinander erscheinen doch nicht zweckmäßig, zumal ein Abbiegen von der Meißner in die Gohliser Straße wegen des spitzen Winkels auch nur schwer möglich erscheint.

    1. Eine solche Führung wäre grundsätzlich denkbar. Das Problem wäre dann ein nachfragegerechtes Angebot einzurichten. Ob die Nachfrage einen 5-Minuten-Takt bis Kötzschenbroda rechtfertigen kann, ist zweifelhaft. Klar, die Bahnen sind nicht unbedingt leer, aber eine Verdichtung ist noch nicht notwendig.

      Der Vorteil wäre natürlich, dass ganz Radebeul eine attraktive Verbindung zum Elbe Park erhalten würde.

      Andererseits würde man bei geschickter Fahrplangestaltung eventuell sogar ohne einen zusätzlichen Kurs auskommen.

      Ich werde mal noch einen weiteren Abschnitt in der Beschreibung hinzufügen, in dem ich das ausführlicher abwäge.

      Die zusätzliche Wendemöglichkeit zwischen Schillerstraße und Flemmingstraße halte ich aber dennoch für sinnvoll. Besonders da man bei dieser Variante auch noch das Lößnitzgymnasium, das Sport- und Frezeitzentrum Kroko-Fit, den S-Bahnhof Weintraube und das Kaufland erreicht.

  2. Dort wo der Bus noch nicht einmal im Zehnminutentakt fährt, lässt sich eine Straßenbahnstrecke schlecht rechtfertigen. Damit das ginge, müssten erst einmal alle Buslinien mit T10 auf Straßenbahn umgestellt werden. Um dennoch zusätzliche Direktverbindungen zwischen Radebeul und dem Elbepark anbieten zu können, wäre aber eine Verlängerung der 64 zur Karlstraße in Erwägung zu ziehen. Diese könnte ab Radebeul Ost entweder statt oder zusätzlich zur Linie 476 verkehren.

  3. Demzufolge wäre es sinnvoller, die Straßenbahn Am Vorwerksfeld enden zu lassen, als sie nach Radebeul zu führen. Da soll der Bus schließlich alle 10 Minuten fahren. Oder?

    Und: „Dort ist die Straßenbahn viel wichtiger.“ ist kein Argument gegen diese Strecke, sondern eines für die andere Strecke.

    Eine Verlängerung der Linie 64 als Alternative wäre kaum sinnvoll. Da der Endpunkt Am Vorwerksfeld weiter bedient werden muss, erfolgt die Verlängerung von dort. Also müssen die Busse erstmal zur Spitzhausstraße zurückfahren. Das kostet schon 2 bis 3 Minuten Fahrzeit.

    Nächstes Problem: Der Bus kann wegen des Kurvenradius nicht in die Preußer Straße einbiegen und muss daher in beide Richtungen durch die Einbahnstraße Kaditzer Straße fahren. Das erfordert das Aufatellen mehrerer Ampeln, die den Autoverkehr zurückhalten, während der Bus entgegen der Richtung durch die Einbahnstraße fährt. Das wäre bei meiner Straßenbahn zwar auch notwendig, würde aber durch einen hohen Nutzen gerechtfertigt werden. Beim Bus wäre dieser eher zweifelhaft.

    Nächstes Problem: Kurvenradius beim Abbiegen Gartenstraße – Hauptstraße. Momentan mit Solobussen machbar. Beim Capacity eher schwierig.

    Bushaltestellen auf der Brücke wären ohne einen Neubau derselben wohl auch nicht umsetzbar. Also müsste man entweder dezentral an der Haltestelle Pestalozzistraße halten oder den Umweg über Bahnhofsvorplatz, Zinzendorfstraße und Meißner Straße nehmen. Auch hier: Abbiegen der Capacity auf der engen Kreuzung eher schwierig. Ansonsten auch wie die Straßenbahn durch die Gellertstraße, was aber wieder mit erheblichen Umbauten verbunden wäre.

    Spätestens an den Landesbühnen wäre aber endgültig Schluss. Durch die Winzerstraße kriegst du keine Busse. Schon die kleinen Sprinter der Linie 476 haben Probleme dort durchzukommen. Die Straße ist an keiner Stelle breiter als 5 Meter und an einigen Stellen durch Parkplätze nur knapp 3 Meter breit. Dazu ist der Straßenzustand noch relativ schlecht.

    Selbst wenn man es irgendwie schaffen würde eine bustaugliche Route durch Radebeul zu schaffen müsste man dafür unzählige Umbauten vornehmen und die Straßen aufreißen. Wenn man das ohnehin schon macht, kann man auch gleich Gleise verlegen.

Einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen

E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren. Du kannst Benachrichtigungen auch aktivieren, ohne einen Kommentar zu verfassen. Klicke auf den Link und du erhältst eine E-Mail, um das Abonnement zu bestätigen: Abo ohne Kommentar.