Beschreibung des Vorschlags
Im Norden von Dresden endet die Stumpfstrecke der S-Bahn am schwach genutzten Flughafen. Hier wäre es gut, wenn man diese Strecke verlängert. Dabei könnten mehrere Gewerbegebiete, sowie Wilschdorf und Boxdorf direkt angebunden werden. Auch einige attraktive Umsteigeverbindungen würden hierdurch entstehen.
Das wichtigere ist jedoch ein Abzweig an der A13 über Bärnsdorf, Radeburg und Thiendorf nach Ortrand. Damit werden einerseits diese Ortschaften schnell und attraktiv nach Dresden angebunden und andererseits erreicht man eine deutliche Beschleunigung für alle Verbindungen Richtung Hoyerswerda/Senftenberg/Cottbus/Frankfurt(Oder)/Lübbenau/Berlin, welche auch einen neuen Anschluß an den Dresdner Flughafen bekommen.
Die Fahrzeit über Radeburg wäre insgesamt etwa 20 bis 25 Minuten kürzer als bisher über Großenhain. Damit sinkt die Fahrzeit nach Cottbus auf knapp 90 Minuten und die nach Hoyerswerda auf knapp über 70 Minuten. Durch eine weitere Beschleunigung der Linien luießen sich weitere Fahrzeitverkürzungen erreichen.
Konkret sehe ich als Angebot auf dieser Strecke mindestens 4 Linien vor. Eine halbstündliche S-Bahn nach Radeburg mit allen Halten. Der RE15/RE18, welcher zukünftig stündlich in Ruhland geflügelt wird. Und ein stündlicher Interregio Dresden – Berlin. Der Abzweig nach Boxdorf wird dagegen nur von der S2 bedient.
Ich finde den Grundvorschlag schon mal sinnvoll. Eine Anbindung von Wilschdorf macht in meinen Augen viel Sinn und selbst einer Verlängerung nach Boxdorf würde ich persönlich nicht abgeneigt gegenüber stehen. Auch die Anbindung von Radeburg würde die SPNV-Anbindung dort endlich attraktiv machen, und nicht mehr jeder Pendler wäre aufs Auto oder die Busse angewiesen (wobei die 477/478 auf einen 30-Min. Takt umgestellt wurde, dennoch ist die Fahrzeit zwischen Radeburg Busbahnhof und Dresden Neustadt mit ca. 45 Minuten recht lang und wird durch den Verkehr teilweise zu einer sehr langen Fahrt).
Auch die vorgeschlagene Führung der S2 sehe ich als sinnvoll an, da muss für den Einsatz der Talent 3 allerdings erstmal die Elektrifizierung der Strecke nach Neustadt bestehen. Beim RE8 dasselbe.
Zwei Sachen, die ich dennoch anmerken möchte:
– Braucht man wirklich 5 Linien auf der Relation des Flughafens? Zudem der VVO bereits mit dem Gedanken gespielt hat einen RE zwischen Dresden Flughafen und Usti nad Labem einzurichten, was 6 Linien im Bereich Flughafen bedeuten würde. Dazu kommt auf der Strecke Klotzsche-Bhf Neustadt die Überschneidung mit den RB/RE Linien Richtung Kamenz/Bautzen/Görlitz, was zu einem sehr hohen Aufkommen auf der Strecke führen wird, was potenziell zu groß ist, um es umzusetzen.
Vor allem der RE9 und die S8 schließen sich gegenseitig fast schon aus. Beide starten in Radeburg und verkehren bis Freital parallel, was meines Erachtens einfach keinen Sinn macht, zudem auf der Relation Dresden-Chemnitz zusätzlich RE3, RB30 und (in Zukunft potenziell) ein IC/ICE verkehren werden, was die S8 schlussendlich überflüssig macht. Hier könnte man darauf achten, einen guten Anschluss des RE9 an die S2/RE8 am Flughafen herzustellen, wenn man zum Hauptbahnhof möchte. Nicht jede Strecke muss zwingend durch S-Bahn und RE abgedeckt werden.
– Die Bezeichung RE11 verwendet die DB Regio schon für die potenzielle Reaktivierung der Strecke Döbeln – Dresden, da müsste der Name also angepasst werden 😉
Was würdest du denn zu einer Weiterführung über Thiendorf nach Ortrand sagen? Dann könnten auch die Verbindungen in die Lausitz davon profitieren.
Zum Talent 3 möchte ich einfach eine Textpassage aus Wikipedia zitieren.
Die Talent 3 sind elektrische Triebzüge, welche neben der Stromzufuhr über Oberleitung für den Betrieb auf nichtelektrifizierten Strecken auch mit Akkumulatoren und Brennstoffzellen ausgerüstet werden können. Die Einheiten können sowohl als S-Bahn-, Regional- oder Fernverkehrszüge geliefert werden, dabei sind unterschiedliche Wagenlängen und Türanordnungen möglich. Zudem ist die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h oder 200 km/h wählbar. Die Züge sind für alle vier europäischen Stromsysteme (1,5 und 3 kV Gleich- sowie 15 kV, 16,7 Hz und 25 kV, 50 Hz Wechselspannung) sowie als Mehrsystemtriebzüge bestellbar. Die Fußbodenhöhe kann an verschiedene Bahnsteighöhen (550, 760 und 960 mm) angepasst werden. Die Triebzüge können mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS ausgerüstet werden, sie entsprechen den TSI- und europäischen Normen.
Erstmal um das Missverständnis mit der Strecke nach Freiberg/Chemnitz aufzuklären. Ich habe bei meinem Betriebskonzept die NBS Dresden-Chemnitz von Intertrain vorrausgesetzt. Das heißt ich plane dort mit:
1. S3 Dresden Hbf – Freiberg 10/20″ bis Tharandt, 30″ bis Freiberg
2. S8 Radeburg – Freital 30″ ergänzt die S3 bis Freital zum 10″
3. RB30 (möglicherweisen als S-Bahn Chemnitz) Brand-Erbisdorf – Zwickau 30″
4. RE9 Radeburg – Chemnitz 60″
Der Rest kommt auf die Neubaustrecke.
Ebenso vorrausgestzt habe ich einen viergleisigen Ausbau von Dresden-Klotzsche bis Dresden-Neustadt, wie hier dargestellt. Die Flughafenstrecke sollte mit 6 stündlichen Fahrten auch nicht überfordert sein. Dieses Angebot muss ja auch zum Glück nicht durch den Flughafen gerechtfertigt werden. Es handelt sich halt einfach um den optimalen Anschluß zur Bestandstrecke. Und wenn es wirklich einen RE nach Usti geben sollte könnte dieser ja nach Radeburg fahren und den RE8 ersetzen.
Bezüglich des Talent 3 war ich mir tatsächlich nicht mehr zu 100% sicher, ob er über Akkumulatoren verfügt. Danke!
Auch eine Verbindung nach Ortrand macht Sinn, so eine Strecke würde die Wegbeziehungen zwischen Dresden Flughafen und Brandenburg noch mehr verbessern, da der Dresdner Flughafen näher an der Gegend liegt als z.B. der BER und somit auch ein entspannteres Reisen zum Flughafen ermöglicht. Auch der Individualverkehr wird somit angeregt, da die Strecke über Radeburg schneller nach Dresden führt als die durch den RE18 zurzeit befahrenene Strecke.
Und zu guter letzt: Die NBS DD-C hab ich bereits gesehen, war mir aber nicht mehr bewusst, dass beide Vorschläge von dir stammen. Da diese als Bestand aber (noch nicht) im Vorschlag steht, bin ich von der Bestandsstrecke ausgegangen.
In dem Zusammenhang machen die Linien defintiv mehr Sinn, mein Fehler in dem Fall 😉
Der viergleisige Ausbau Dresden Klotzsche – Dresden Neustadt ist ebenfalls ein guter Vorschlag, mit dem ich mitgehen kann (aus eigener Erfahrung, da ich direkt dort wohne und die Bestandstrecke einfach keine weiteren Erweiterung des SPNV zulässt, was für die Zukunft in Hinsicht auf die Wegbeziehungen nach Polen hinderlich ist).
Allgemein sind deine Vorschläge für den Raum Dresden – Chemnitz produktiv, gut ausgearbeitet, gut durchdacht und würden Sachsen im Schienenverkehr deutlich attraktiver machen. Vor allem die fehlende Fernverkehrsverbindung zwischen Dresden und Nürnberg (-München) ist etwas, was schmerzlich fehlt und in Zukunft hoffentlich kommt.
Deswegen, Chapeau! 😉
Na ja, ich freue mich ja über dein Lob, aber die Vorschläge zur NBS DD-C und zum viergleisigen Ausbau Klotzsche-Neustadt sind nicht von mir, aber ich habe sie in mein Konzept trotzdem mit eingearbeitet. Die Verlängerung nach Ruhland und die Beschreibung werde ich bald ergänzen.
Ist dann der Nordast der Schmalspurbahn dreischienig oder kann darauf dann ganz verzichtet werden? Etwa daß die Dampfzüge bis zum Schluß Moritzburg gefahren werden mit einer kleinen NBS und dafür die Strecke nach Radeburg entfällt. Damit würde der touristische Aspekt voll abgedeckt.
Nicht schlecht, dieser Vorschlag. Aber so würde die Kleinbahn mit der Großbahn ab Bärnsdorf nur noch in Konflikt treten wenn sie bis Radeburg weiter fahren würde. Besser wäre es vielleicht das der Kleinbahnhaltepunkt Bärnsdorf umbenannt wird in Bärnsdorf Nord und die Kleinbahnstrecke dann zum Bahnhof Bärnsdorf geleitet werden müsste. So hätte sie noch Anschluss an die Großbahn in Bärnsdorf. So könnte die Kleinbahn von Radebeul über Moritzburg nur noch nach Bernsdorf fahren.
Ich finde den Vorschlag super . Ich würde die S8 nicht nach Freital-Deuben sondern nach Altenberg fahren lassen. Und die Lößnitzgrundbahn würde ich bis Moritzburg fahren lassen aber mit einer Streckenveränderung zum Schloss .