Beschreibung des Vorschlags
Seit fast 2 Monaten fährt der Straßenbahnersatzverkehr zwischen Albertplatz und Infineon über die Königsbrücker Straße. Auch bei einer Sperrung der Zugstrecke verkehrt der Ersatzverkehr über die Königsbrücker Straße. Der aktuelle Ersatzverkehr für die Linien 7 und 8 wird zwar bald beendet sein, aber in den nächsten Jahre sind umfangreiche Baumaßnahmen zwischen Albertplatz und Klotzsche geplant. In verschiedenen Bauabschnitten werden zwischen Albertplatz und Industriegelände die Gleise getauscht, die Haltestellen umgebaut und teilweise auch der Straßenraum umgestaltet. Auch auf der Königsbrücker Landstraße sind zwischen Karl-Marx-Straße und Käthe-Kollwitz-Platz Umbaumaßnahmen geplant. Je nachdem, wie die weiteren Planungen verlaufen ist der Baubeginn im südlichen Teil bis Industriegelände 2024 oder 2025 geplant und im nördlichen Teil in Klotzsche ab 2026.
Der aktuelle Ersatzverkehr war gelinde gesagt eine einzige Katastrophe. Wegen extremen Busmangels und hohem Krankenstand bei den Fahrern, kann nur ein ungefährer 7-Minuten-Takt angeboten werden, statt des üblichen 5-Minuten-Takts der Straßenbahn. Das stellt eine extreme Verringerung der Kapazität dar. Statt 6 kurzen und 6 langen Bahnen pro Stunde (entspricht 450 Meter Straßenbahn pro Stunde), fahren jetzt nur 9 Busse pro Stunde (entspricht 162 Meter Bus pro Stunde). Das heißt die verfügbare Kapazität wurde ungefähr um den Faktor 2,8 verringert.
Zudem sind die Übergänge durch die unterschiedlichen Takte von Bus und Straßenbahn sehr ungünstig. Sehr oft müssen die Fahrgäste von 2 Fahrten der Linie 47 in einen Gelenkbus qequetscht werden. Immer wieder kommt es vor, dass Fahrgäste auf den nächsten Bus warten müssen. Auch in der Neustadt existiert dieses Problem. Hier sogar noch extremer, da die Straßenbahn hier alle 5 Minuten ankommt und nicht, wie in Klotzsche alle 10 Minuten.
Zu den bisher genannten Problemen kommt noch ein weiteres, viel größeres. In der Hauptverkehrszeit ist auf der Königsbrücker Straße regelmäßig Stau. Schon ohne Baustelle steht man oft 10 bis 15 Minuten im Stau. Durch die Beeinträchtigungen der Bauarbeiten ist es häufig vorgekommen, dass der Stau von der Stauffenbergallee bis zur Magazinstraße oder gar bis zum Moritzburger Weg ging. Die Busse standen dann teilweise 30 bis 50 Minuten im Stau. Zum Glück beschränkte der Stau sich an vielen Tagen auf die stadteinwärtige Richtung und auf den Rückstau von der Kreuzung Stauffenbergallee. An einigen Tagen kam es jedoch auch in die stadtauswärtige Richtung zu Staus. Verspätungen von 30 bis 40 Minuten standen an der Tagesordnung. Oft waren es noch höhere. Busse ließen teilweise einen ganzen Umlauf ausfallen, um die Verspätung aufzuholen. Einen Takt gab es nicht mehr. Mal kamen 4 Busse in 3 Minuten, mal kam 30 Minuten gar kein Bus.
Eine teilweise Umfahrung des Staus über Magazinstraße wäre zwar theoretisch möglich, ist praktisch aber kaum umsetzbar. Die Straße ist nicht ansatzweise bustauglich ausgebaut und es existieren keine Ersatzhaltestellen. Trotzdem hat man sich letztendlich dazu durchringen können, die Busse an schlechten Tagen dort langfahren zu lassen. Diese fuhren dann aber vom Moritzburger Weg bis zur Stauffenbergalle ohne Halt durch. Für die Fahrgäste der Haltestellen Heeresbäckerei, Industriegelände und Hellersiedlung war dies natürlich fatal.
Ich schlage daher vor die Magazinstraße vollständig bustauglich auszubauen und Ersatzhaltestellen einzurichten. Zudem sollte die Brücke am S Industriegelände verlängert werden. Dies sollte bestenfalls zum Baubeginn der oben erwähnten Baumaßnahmen fertiggestellt sein. Ich halte dies für möglich, da die Planung von Straßenbaumaßnahmen deutlich einfacher ist als die von Straßenbahnstrecken. Selbst wenn es sich nur um einen Ausbau dieser handelt.
Ich verstehe nicht so ganz was das Ziel dieses Vorschlags ist. Wenn schon der SEV durch die Magazinstraße fuhr, kann sie doch gar nicht „nicht ansatzweise bustauglich ausgebaut“ sein. Die paar Haltestellen zusätzlich einzurichten wäre ein leichtes. Die Straße einzig für einen Bus auszubauen, der alle paar Jahre (!) fährt, ist jetzt auch nicht so gut.
Was ich auch befürchte: Baut man die Magazinstraße aus, lockt das sicherlich auch Autofahrer auf die Straße, gerade bei Stau
Ich könnte mir für den SEV höchstens eine weiträumige Umfahrung über Stauffenbergallee, B170 und Ludwig-Kossuth-Straße vorstellen. Wobei hier die B170 als Autobahnzubringer sicherlich auch nicht unproblematisch ist.
Das ist richtig, der Bus fuhr in Ausnahmefällen durch die Magazinstraße. Dabei handelte es sich um operative Umleitungen an wenigen Tagen. Das ist nicht vergleichbar mit einem permanenten Busverkehr mit einer Dauer von über 2 Jahren. Und nein, die Strecke ist nicht bustauglich. Ich bin dort mehrfach mit dem Bus durchgefahren. Der Straßenzustand ist noch schlechter als auf der westlichen Stauffenbergallee und dort weigern sich die Dresdner Verkehrsbetriebe seit knapp 10 Jahren eine Buslinie einzuführen. Die westliche Stauffenbergallee wurde offiziell als nicht bustauglich eingestuft.
Wenn Autofahrer bei Stau auf die Magazinstraße ausweichen würden, hätte das doch zumindest außerhalb der EV-Zeit eher positive Effekte.
Die weiträumige Umleitung wäre keine Alternative. Durch den erheblichen Umweg wird fast nix gespart.
Ich dachte halt, dass es nicht so schlimm sein kann, wenn die Busse da schon fuhren, aber das weißt du vermutlich besser 🙂
Kommt halt drauf an. Wenn die ganz schlauen Autofahrer ebenfalls diese Umleitung nutzen, ist da dann durch die Ampeln auch Stau (wenn der Stau so schlimm ist wie du schilderst). Außerdem müsste an der Heeresbäckerei die Tram gekreuzt werden. Man müsste also für den EV auch noch eine Vorrangschaltung programmieren. Das alles nur für einen Ersatzverkehr lohnt sich (meines Erachtens) halt nicht.
Ich dachte halt, dass es nicht so schlimm sein kann, wenn die Busse da schon fuhren, aber das weißt du vermutlich besser.
Als Auszubildender der Dresdner Verkehrsbetriebe habe ich tatsächlich auch Zusatzwissen. Zum Beispiel, dass wohl manche Kollegen von Subunternehmen sich geweigert haben, die Strecke zu fahren.
Wenn die ganz schlauen Autofahrer ebenfalls diese Umleitung nutzen, ist da dann durch die Ampeln auch Stau (wenn der Stau so schlimm ist wie du schilderst).
Manche Autofahrer wagen das auch heute schon, aber die Zahl ist noch eher gering. Während der EV-Zeiten kann man dafür sorgen, dass der Stau sich auf die Königsbrücker beschränkt. Wie das geschieht ist letztendlich egal. Wichtig ist nur, dass es entsprechende Möglichkeiten gibt.
Man müsste also für den EV auch noch eine Vorrangschaltung programmieren.
Das ist meiner Meinung nach nicht notwendig.
Wie bereits erwähnt, wird voraussichtlich von 2024 bis 2026 Ersatzverkehr für die Linien 7 und 8 zwischen Albertplatz und Infineon verkehren. Und etwa 2026 evtl. sogar bis ins Jahr 2027 hinein wird noch Ersatzverkehr für die Linie 7 nach Weixdorf verkehren. Dieser muss mindestens bis Infineon Süd runterfahren, um Anschluss zur Straßenbahn zu bieten. Eine Wende über Manfred-von-Ardenne-Ring wäre kompliziert. Daher bietet sich das Wenden an der Hellersiedlung an.
Perspektivisch wird auch für die Züge bald Ersatzverkehr fahren müssen, wenn der neue S-Bahnhof Stauffenbergallee gebaut wird. Wann es so weit ist, ist aber noch unklar.
Auf der Internetseite der Stadt Dresden befindet sich übrigens eine E-Petition zum Ausbau der Magazinstraße. Hier könnt ihr Mitzeichnen: E-Petition | Landeshauptstadt Dresden So kommt es vielleicht noch mehr ins Gespräch.