Beschreibung des Vorschlags
Der zweigleisige Tunnel soll von Brackwede Gbf. (Höhe Eggeweg) durch die Bielefelder Innenstadt führen. Unter dem Bahnhofsvorplatz entsteht ein unterirdischer S-Bahnhof. Von dort führt er parallel zur Bahnstrecke Hamm-Minden weiter in Richtung Schildesche, wo er zwischen Schillerstraße und Jöllheide endet und die S-Bahnen wieder die Strecke Hamm-Minden benutzen. Kurz hinter dem Hauptbahnhof zweigt eine zweite Tunnelstrecke in Richtung Bielefelder Osten ab, die für die S-Bahnen von Bielefeld in Richtung Lage verwendet wird. Das Tunnelportal könnte entweder schon im Bereich des alten Containerbahnhofs sein oder im Bereich der Meisenstraße. Letztere Variante ist natürlich wesentlich teurer, da der Tunnel deutlich länger wird. Der Citytunnel entlastet dabei nicht nur den Bielefelder Hauptbahnhof, sondern durch seine Führung durch die Innenstadt auch die Stadtbahn, deren Kapazitäten im Innenstadtbereich seit Jahren schon an den Grenzen sind. Vorraussetzung dafür ist, dass die Nebenbahnen elektrifiziert werden oder batterieelektrische Züge oder Wasserstoffzüge auf diesen fahren (was auch in den nächsten Jahren geplant ist). Die neuen Haltepunkte sind:
- Bielefeld-Johannistal
- Bielefeld-Mitte
- Bielefeld Hbf (tief)
- Bielefeld-Schildesche
Warum überhaupt ein Citytunnel? Wenn perspektivisch eine S-Bahn OWL und der Deutschlandtakt eingeführt wird und der Takt erhöht werden soll, reicht die Infrastruktur im Knoten Bielefeld nicht mehr aus. Es braucht also getrennte Trassen für Fernverkehr, RRX, S-Bahn und Güterzüge ab Brackwede. Schon ab Brackwede muss der Zulauf der Sennebahn und des Haller Willem so umorganisiert werden, dass diese nicht die Güterzüge behindern (oder umgekehrt). Ein überirdischer Ausbau auf sechs Gleise von Brackwede bis zum Hbf ist nicht möglich, weil der Raum teilweise durch den Ostwestfalendamm belegt ist. Ein Tunnel scheint mir hier die einzige Möglichkeit. Außerdem kann so kreuzungsfrei vom Hbf die Begatalbahn erreicht werden. Die eingleisige bestehende Verbindung soll dabei aber für Güterzüge bestehen bleiben.
Nach dem Jahnplatzumbau 2022 heißt es also wieder buddeln. Bielefeld, die freundliche Baustelle am Teutoburger Wald!
Als fast-Bielefelder kann ich dir sagen, dass der Tunnel allein schon kostentechnisch eine Katastrophe wird. Es wird so viel Gegenwind kommen, da lohnt sich nicht mal eine Vorstellung des Projekts der Öffentlichkeit.
Dass der Tunnel teuer wird steht außer Frage, aber immerhin geht er nicht durch Heepen, wo die meisten Bedenkenträger sitzen. Die Idee ist eine realpolitische Forderung mit utopischem Überschuss. Ich persönlich hätte auch kein Problem damit den OWD zu verkleinern, damit da noch zwei S-Bahn-Gleise daneben passen. Am Knoten Brackwede muss aber definitiv was passieren, wenn mehr Züge fahren sollen.
Bevor man zu den bestehenden zwei Hauptbahnen eine weitere in den Keller Bielefelds legt, würde ich eher eine zweite Stammstrecke für die StadtBahn als Tunnel realisieren. Da geht taktmäßig nämlich definitiv nichts mehr. Wenn ich mir das alles richtig angesehen habe, wäre eine Erweiterung auf insgesamt 6 Gleise durchaus im Bereich des möglichen, es hat ja keiner gesagt, dass der OWD so breit sein muss. Notfalls könnte man den OWD mittels offener Tunnelbauweise teilweise unter die Bahnstrecke stapeln.