Beschreibung des Vorschlags
Dieser Vorschlag ist der erste Teil, der sich mit den „Chancen für die Ohratalbahn“ beschäftigt. Hier geht es zu Teil zwei.
Seit 2011 ist der Personenverkehr auf der Bahnstrecke zwischen Gotha und Gräfenroda, der sogenannten Ohratalbahn, eingestellt. Doch der Landkreis Gotha ist an einer Reaktivierung sehr interessiert und die rot-rot grüne Landesregierung hat die Reaktivierung der Strecke in den Koalitionsvertrag mit aufgenommen (siehe Artikel). Doch lässt sich diese Strecke einfach so wieder für den Personenverkehr reaktivieren?
Ich bin der Meinung, dass zwar die Nachfrage da ist, aber das Fahrplankonzept überarbeitet werden muss. Zur Bedienung des nördlichen Teils der Ohratalbahn schlage ich folgendes Konzept vor:
Linie |
Streckenverlauf | Takt | Fahrzeit |
RB 53 | Bad Langensalza – Gotha Hbf – Georgenthal – Ohrdruf |
60 min (HVZ), Sonst 120 min |
ca. 35min |
Diese Linie stellt eine Verlängerung zur bestehenden RB 53 Gotha – Bad Langensalza dar. Aber es wurden zusätzlich 2 neue Haltepunkte in Illeben und Westhausen errichtet. Zusammen mit den Plänen des Deutschlandtaktes ergibt sich dadurch in der HVZ ein halbstündliches Angebot zwischen Gotha und Bad Langensalza. Benötigt werden 2 Fahrzeuge, die sich in Gotha kreuzen. Im Bahnhof Ballstädt können ggf. auch Zugkreuzungen stattfinden.
Welche Infrastrukturmaßnahmen sind dafür nötig?
Auf dem gesamten Linienverlauf liegen Schienen und zwischen Bad Langensalza und Gotha sowie Gotha und Emmleben findet auch regelmäßiger Zugverkehr statt. Lediglich der Abschnitt Emmleben Ohrdruf müsste etwas saniert werden, ist aber noch nicht entwidmet und aufgrund der nicht lange zurückliegenden Stilllegung 2020 noch gut in Schuss. Außerdem ist die Errichtung der neuen Haltepunkte Illleben, Westhausen und Gotha-Süd vorgesehen. Weiteres zur Reaktivierung der Ohratalbahn in diesem Vorschlag.
Warum ist die Linie sinnvoll und wichtig?
- Sie schließt die seit 2011 vom Bahnverkehr abgekoppelten Gemeinden wie Ohrdruf oder Georgenthal wieder an den Bahnverkehr an und gibt zusätzlichen kleineren Orten ein regelmäßiges Zugangebot (das Argument rückläufige Bevölkerung zählt für mich nicht, weil eine Bahnstrecke dieser entgegenwirken kann)
- In Gotha ähnelt sie kurzzeitig einer S-Bahn weil sie den Ostbahnhof mit den HBF und einem neuen Haltepunkt im Süden verbindet
- Sie hat ein großes touristisches Potential für Wanderer und Fahrradfahrer
- Sie lässt sich mit sehr wenig Aufwand umsetzen, da fast die ganze Infrastruktur noch erhalten ist
- Als Baustein zum Entgegenwirken des Klimawandels ist die Angebotserweiterung im ÖPNV (in diesem Fall durch eine deutlich bessere Reisequalität und eine bessere Fahrzeit, als mit Bussen) unumgänglich
Es geht um eine ganze Region, in die wieder Leben einkehren würde. Die Politik muss dringend die Wichtigkeit dieser Bahnstrecke erkennen. Eine Erwähnung im Koalitionsvertrag ist schön, aber es ist bisher auf keiner der dort genannten Strecken etwas passiert.
Den Rest der Ohratalbahn habe ich natürlich nicht vergessen , der kommt in Teil 2. Ich freue mich über Eure Meinung!
Insgesamt ein durchaus sinnvoller und realistischer Vorschlag, mit über 5.000 Ew im Zentralort ist Ohrdruf auch nicht komplett klein.
Im folgenden Punkt sehe ich aber ein gewisses Fragezeichen:
„Diese Linie stellt eine Verlängerung zur bestehenden RB 53 Gotha – Bad Langensalza dar. Aber es wurden zusätzlich 2 neue Haltepunkte in Illeben und Westhausen errichtet. Zusammen mit den Plänen des Deutschlandtaktes ergibt sich dadurch in der HVZ ein halbstündliches Angebot zwischen Gotha und Bad Langensalza. Benötigt werden 2 Fahrzeuge, die sich in Gotha kreuzen.“
Das verstehe ich nicht ganz. Im D-Takt gibt es 1,5 Züge pro Stunde, ein Halbstundentakt gibt es aber ja erst mit 2 Zügen pro Stunde. Also soll es doch eine Zusatzleistung zwischen Gotha und Bad Langensalza sein? Und wie willst du den Stundentakt in der HVZ hinkriegen, wenn du nur zwei Fahrzeuge für den Betrieb der Linie planst?
Vielen Dank erstmal für dein Feedback.
Der Halbstundentakt ergibt sich aus den zweistündlichen REs Kassel WH – Erfurt und Göttingen – Chemnitz sowie diesem stündlichen RB. Also ja – ich habe aus dem bisherigen zweistündlichen RB einen stündlichen gemacht, was so im D-Takt noch nicht vorgesehen ist.
Da die Gesamtfahrzeit der Strecke ca. 35min betragen soll, lässt sich ein Stundentakt mit 2 Fahrzeugen problemlos realisieren.
Ich kann zu dem Vorschlag nicht viel sagen da das nicht so mein Fachgebiet ist, aber wie willst du einen Stundentakt mit zwei Fahrzeugen bei 35 min Fahrzeit realisieren?!
In der einen Stunde verkehrt Wagen 1 in Richtung Bad Langensalza und Wagen 2 in Richtung Ohrdruf. In der darauffolgenden Stunde verkehren die Wagen in die jeweils andere Richtung. Wo ist das Problem?
Tut mir leid! Habe mich leider irgendwie vertan. Mathe war nie mein Fach 😅
Ich halte es für eine gute Idee Georgenthal und Ohrdruf wieder an die Schiene anzubinden. Ich halte es aber für besser, das mit der Gothaer Straßenbahn in Form einer zweiten Thüringerwaldbahn zu machen, da man dann auch umsteigefrei in die Innenstadt von Gotha und, wenn man das so will, auch zum Ostbahnhof käme. Dafür hatte ich bereits diesen Vorschlag bzw. diese Alternative entworfen.
Gerade bei diesem Vorschlag bin ich da aber entschieden dagegen, weil die Strecke zwischen Gotha und Ohrdruf für einen Zugverkehr nur etwas ertüchtigt werden müsste, für einen Betrieb mit Straßenbahnen müsste die ganze Spurweite geändert werden.
Wie ertüchtigst du denn eine Strecke? Das ist ja wohl mit einer Erneuerung der Gleise verbunden. Wenn man aber schon neue Gleise legen muss, dann spielt es keine Rolle, in welcher Spurweite man sie legt. Ich geb zwar zu, dass man bei meinem Vorschlag für den Güterverkehr nach Emleben Dreischienengleise legen müsste, aber es wäre auch kein so großer Aufwand bei einer Gleiserneuerung eine dritte Schiene ins Regelspurgleis zu integrieren. Dem stünde aber der Vorteil einer Fahrmöglichkeit bis in die Innenstadt ohne Umsteigezwang am Bahnhof gegenüber.
Ich halte es einfach für keine gute Idee, eine fast 130 Jahre alte Schienenverbindung zu kappen. Damit ist eine Verlängerung in andere Städte wie Bad Langensalza, Erfurt oder Eisenach nicht mehr möglich und ein Güterverkehr erst recht nicht.
Ein Güterverkehr ist übrigens in den nächsten Jahren viel wahrscheinlicher, als ein Personenverkehr (siehe Artikel). Das Gewerbegebiet Ohrdruf hat da nämlich große Chancen.