Beschreibung des Vorschlags
In diesem Vorschlag möchte ich, wie bereits andere Nutzer, ein Konzept zur besseren Verbindung Mannheim-Karlsruhe und Karlsruhe-Stuttgart vorlegen. Aktuell geht eine Neu- oder Ausbaustrecke Mannheim-Karlsruhe in die Planung, weswegen ich zu dem Thema meinen Senf dazugeben möchte.
Nicht nur dient diese Strecke der Verbindung Mannheim-Karlsruhe, sondern auch Karlsruhe-Stuttgart.
Bei erster kann das Ziel einer NBS und Entlastung der Rheintalbahn (primär ab Abzweig von SFS) sowie einer mit dem Deutschlandtakt kompatiblen Fahrzeit erreicht werden.
Bei letzterer Kann die Fahrzeit ebenfalls verkürzt und somit für Deutschlandtakt vorbereitet werden, andererseits wird durch das fehlende Kreuzen für die Bruchsaler Kurve auch mehr Kapazität auf der Strecke schaffen.
Wenn wir schon von Kapazität reden, mit einem Mehrbelasten der bereits bestehenden SFS Mannheim-Stuttgart muss auch eine Steigerung dieser mit einhergehen. Ich halte hier den bereits beschlossenen Ausbau auf ETCS Level 2 für notwendig, ein Ausbau auf Level 3 könnte aber Platz für weitere Züge bringen.
Die neu zu errichtende Strecke ist meinerseits im Gegensatz zum Bestand nur für Tempo 250 trassiert. Dies hat den einfachen Grund, dass die Weichen, die es zum Abzweigen der SFS Mannheim-Stuttgart bräuchte, nicht wirklich mehr bieten würden. In Deutschland ist die meines Wissens nach am schnellsten beim Abzweigen befahrbare Weiche für 200km/h ausgelegt. In Frankreich sind aber bereits heute 230km/h, in China sogar 250km/h und in Japan 260km/h möglich.
Deswegen halte ich mehr als das auch nicht für wirklich sinnvoll, auch weil es nur wenig Mehrwert und zu einem größerem Bauaufwand führen würden.
So gäbe es in diesem Projekt drei Abzweigstellen, die jeweils mit 250km/h befahrbar sein sollen (meist Mindestradius 3100m verwendet):
Die erste, auf Höhe von Hambücken, zweigt von der bestehenden SFS aus Mannheim ab. Sie liegt dabei komplett in einem flachen Waldgebiet, was den Bau erleichtern sollte. Die Kurve ist, wie die zweite auch, mit 250km/h befahrbar.
Der zweite Abzweig befindet sich, von Stuttgart kommend, nach der Talbrücke Oberbruch. Hier könnte die Weiche oberirdisch liegen, die abzweigende Strecke selbst führt dann aber in zwei anfangs zum Rollenbergtunnel parallelen Röhren nach Bruchsal.
Nahe Bruchsal befindet sich somit der dritte Abzweig. Die Strecke aus Mannheim, gerade verlaufend, stößt hier auf die Kurve aus Stuttgart kommend. Alle Richtungen sollen auch hier mit 250km/h befahrbar sein. Der Weichenbereich liegt hier neben der Autobahn auf flacher Wiese und Wald. Zudem kann die Bundesstraße nördlich von Bruchsal parallel an die Strecke verlegt werden, um die Landschaft weniger zu zerschneiden.
Anschließend folgt die Strecke der Autobahn A5 im Westen bis zum Autobahnkreuz Karlsruhe-Durchlach, von wo ein Tunnel den Anschluss mit dem Karlsruher Gleisvorfeld herstellt. Dieser ist mit 230 km/h befahrbar.
Ich finde diesen Vorschlag z.B. im Vergleich zu einem kompletten Neubau Mannheim-Karlsruhe deutlich preiswerter, weil die bestehende SFS Mannheim-Stuttgart für die Verbindung nach Karlsruhe genutzt werden kann. Außerdem profitiert auch die Verbindung Karlsruhe-Stuttgart durch ausgeweitete Kapazität. Man bekommt hier viel Nutzen für wenig Geld, welches dann in andere Projekte in der Republik fließen kann.
Die Strecke Mannheim-Karlsruhe ist im wesentlichen die Variante R4 des Variantenvergleichs. Neu ist dann eigentlich nur die Verbindungskurve Richtung Stuttgart.
Diese Verbindungskurve halte ich für eine sinnvolle Idee. Es würde zwar nur ein stündlicher Zug diese Verbindungskurve nutzen, dafür ist es aber auch nur eine kurze Strecke.
Ja, das stimmt, für eine stündliche Verbindung wäre das etwas teuer mit mehr als ein Duzend km Tunnel. Jedoch wäre es denkbar, das Angebot nach Karlsruhe bzw. Straßburg/Paris und Freiburg/Basel auszubauen oder z.B. die (I)REs über die SFS fahren zu lassen (auch wenn sie mit Tempo 200 den Verkehr etwas bremsen würden).
Danke für die Ergänzung mit der Streckenvariante.
Mit einem wesentlichen Unterschied:
Die offiziell geplante NBS Mannheim-Karlsruhe ist für den GV vorgesehen. Der PV soll auf der Bestandsstrecke bleiben.
Für den Verkehr MA <-> KA erscheint mir das auch sinnvoll. Eine FV-NBS für 250-300 km/h Max ist bestimmt deutlich teurer als eine GV-NBS und bzgl. Fahrzeit im FV würde die NBS praktisch nichts bringen, da die Altstrecke schon für 200 km/h ausgebaut und kürzer ist.
Jetzt müsste man die FV-Züge Stuttgart-Karlsruhe über die GV-NBS leiten. Ob das so sinnvoll ist?