Beschreibung des Vorschlags
Moin!
Das Einkaufszentrum Dodenhof Posthausen ist nicht nur das nach Fläche zweitgrößte Einkaufszentrum Deutschlands, sondern auch eines der meistbesuchtesten Norddeutschlands. Allerdings liegt es weit außerhalb von großen Einwohnermengen, weshalb sich der Einkaufskomplex auch nahe der A27 befindet und es über 5.000 Parkplätze gibt. Im Gegensatz zu vergleichbaren Einkaufszentren fällt bei diesem auf, dass die Kundschaft ausschließlich aus einer Stadt (Bremen) kommt, weshalb man u.A. durch meine Idee sehr effizient einen Großteil dieser erreichen kann.
Aktuelle Situation
Verwunderlich ist es aber, dass eines der größten Einkaufszentren des Landes, welches sich nicht in einer Stadt befindet, ein dermaßen geringes ÖPNV-Angebot besitzt.
6 Kilometer nördlich des EKZs befindet sich der Bahnhof Ottersberg. Schnell ist das Einkaufszentrum Dodenhof also nur peripher angebunden. Direkt zum Einkaufszentrum fahren 3 Buslinien, eine nach Verden/Fischerhude, eine nach Ottersberg/Otterstedt und die andere nach Bremen. Prinzipiell besitzen Bremer demnach eine gute Verbindung nach Posthausen. Allerdings braucht diese Linie 47 Minuten, da sie über Achim fährt. Das ist nicht sonderlich attraktiv, wenn man deutlich schneller über die nahegelegene Autobahn zum Ziel kommen kann. Ein anderer Weg mit dem ÖPNV von Bremen zu Dodenhof zu kommen, ist mit der RB41. Von Bremen nach Ottersberg braucht diese 20 Minuten. Zum eigentlichen Ziel benötigt man weitere 15 Minuten, sodass man auch mit dem Zug nicht schneller ist.
Die Idee
Meine Idee ist nun eine Schnellbuslinie. Warum eine Schnellbuslinie? Bremen, von wo aus, wie eben erwähnt, die meisten Besucher kommen, liegt relativ weit entfernt von Posthausen. Von Bremen nach Posthausen führt die A1. Da ist es mMn logisch, eine Schnellbuslinie einzuführen, da man eben über Autobahnen viel schneller ist, als über Achim etc. und das Ziel (Dodenhof) sehr nah an der Autobahn liegt. Meine vorgeschlagene Linie verkehrt auf dem direkten Weg vom Bremer Hauptbahnhof (Größter Umsteigeknoten = Anbindung der weiteren Stadtteile) über die A27 und A1 nach Posthausen zu Dodenhof.
Der Streckenverlauf
Die Schnellbuslinie fährt, wie gesagt vom Hauptbahnhof Bremen nach Posthausen/Dodenhof. Dabei fährt sie ausschließlich auf Autobahnen oder Schnellstraßen, sodass sie die Strecke in kurzer Zeit befahren kann. Nur zwischen Hauptbahnhof und dem St. Joseph-Stift wird die Linie durch Ampeln ausgebremst. Auf diesem Abschnitt könnte der Schnellbus am Stern halten. Defintiv halten sollte sie an der Verdunstraße. Diese liegt mittig in dichter Bevölkerung und die Haltestelle befindet sich direkt an der Kurfürstenallee. Anders ist es bei den Haltestellen an der Loignystraße und Kurfürstenallee, wo der Bus von der Schnellstraße abfahren müsste und demnach auch durch Ampeln ausgebremst werden würde. Der Halt an der Brandenburger Straße ist auch optional. Hinter der Vahr geht es für die Schnellbuslinie, so wie auch aktuell bei der 739 (nach Posthausen über Achim) auf die A27. Am Bremer Kreuz führt die Route auf die A1 zur Anschlussstelle Posthausen. Von dort aus sind es nur noch 3 Kilometer zu Dodenhof. Am Bremer Damm legt die neue Schnellbuslinie einen weiteren Halt ein, da es kein sonderlich großer Aufwand ist und so auch die dort lebenden Einwohner eine schnelle Verbindung nach Bremen besäßen.
Denkbar wäre eine Verlängerung über den Bremer Hauptbahnhof hinauß, bspw. über den Nordwestknoten nach Walle oder in die Neustadt.
Der Betrieb
Um möglichst attraktiv für die Bremer zu sein, müsste die Schnellbuslinie zu Spitzenzeiten im T30 fahren, außerhalb derer im T60. Bedeutet konkret, Samstags zwischen 11 und 18 Uhr, sowie in der Woche zwischen 15 und 18 Uhr ein 30-Minuten-Takt. Das wirkt erst einmal viel, für ein einziges Einkaufszentrum, ist es aber nicht. Dodenhof verzeichnet pro Jahr 5 Millionen Besucher, macht durchschnittlich pro Tag 14.000. Wenn davon nur 1/20 den Schnellbus nutzen würden, was auch nicht komplett übertrieben ist, würden pro Tag durchschnittlich 700 Personen den Bus nutzen. Kämen auf dieser Linie Solobusse zum Einsatz, bräuchte man 23 Fahrten, was einem 30-Minuten-Takt zu Spitzenzeiten entspricht. Auch bei einer geringeren Nutzung würde sich ein T30 immer noch teils rentieren.
Die Fahrzeit von Bremen Hbf bis Posthausen Dodenhof würde ich auf 30 Minuten schätzen (PKW benötigt 23 Minuten), wohlgemerkt ohne Stau. So kommt man auf eine Fahrzeitverkürzung von ~15 Minuten. Neben dieser ist die aktuelle Verbindung mit der RB41 sehr unattraktiv, da ein Umstieg nötig und der Zug zu eben genannten Zeiten enorm überfüllt ist.
Zusammenfassung der Gründe
– Schlechte Anbindung des EKZ Dodenhof
– Lange Fahrzeiten durch Umstiege oder Umwege der aktuellen Verbindungen
– Zu starke Konzentrierung des EKZ auf den Autoverkehr
– Geringer Aufwand einer neuen Buslinie
Zusammenfassung der Lösung
– Neue Schnellbuslinie, welche auf dem direkten Weg von Bremen nach Posthausen fährt
– Betrieb im T30 oder T60 mit Solobussen
– Attraktive Verbindung u.A. durch Umstiegslosigkeit
Viele Grüße
Scheinbar sieht das Einkaufszentrum keinen Bedarf für diese Linie, sonst würde sie diese bereits mitfinanzieren.
Wie genau kommst du darauf? Nach meinen Informationen gab es nie Pläne für eine solche Linie. Woher weißt du dann, dass sie keinen Bedarf dafür sehen?
Wenn das Einkaufszentrum der Meinung wäre, dass mehr Kunden dorthin kommen würden, wenn es diese Linie gäbe, dann wäre das Einkaufszentrum schon längst mit der BSAG in Kontakt getreten und man hätte gemeinsam nach einer Lösung gesucht. Schließlich sind beides gewinnorientierte Unternehmen und wollen dementsprechend Geld verdienen.
Es kann auch gut sein, dass es Gespräche gegeben hat. Diese wären dann wie folgt abgelaufen:
Einkaufszentrum: „Wir hätten gerne einen Schnellbus nach Bremen, damit mehr Kunden hierhin kommen.“
BSAG: „Gerne, kostet dann x Euro im Jahr.“
Einkaufszentrum: „Was, so viel? Nein, das ist uns zu teuer, dann eben nicht.“
Was nicht ist, kann ja noch werden, zumal die Kosten auch nicht so enorm wären. Nach meinen Überlegungen würde man pro Jahr 700.000 Euro durch Fahrkarten einnehmen. Die Kosten würden sich wahrscheinlich auf 800.000 belaufen. So müsste dodenhof höchstens 100.000 Euro im Jahr bezahlen.
Die Kosten könnten ganz grob übern Daumen gepeilt in der richtigen Größenordnung liegen.
Die Einnahmen würde ich allerdings deutlich geringer ansetzen, solange es das Deutschlandticket noch gibt. Ich bezweifle, dass in diesem Bus eine signifikante Menge an Leuten sitzen würde, die kein Deutschlandticket haben.
Und selbst wenn man die 100.000 Euro Defizit als realistisch einschätzt, ist dies trotzdem noch eine schöne Summe, die das Einkaufszentrum erstmal gewillt sein muss, zu bezahlen.
Mit Blick auf den Fahrplan der Linie 739 vermute ich allerdings, dass das Einkaufszentrum bereits für seine ÖPNV-Anbindung bezahlt.
Den oben von mir genannten Dialog könnte man dann noch ergänzen um:
BSAG: „Wie wäre es mit einem Umweg über Achim, dann könntet ihr euch die Kosten mit dem Landkreis teilen.“
Einkaufszentrum: „Ok, kling besser, machen wir so.“
Die Linie 739 würde mit dieser Schnellbuslinie nicht mehr nach Posthausen fahren. Daher spart sich Dodenhof die Kosten dafür und die Kosten für die Schnellbuslinie haben eine Differenz von ~50.000 Euro im Vergleich zu den aktuellen Ausgaben. Ich denke, das liegt noch im machbaren Rahmen für ein solches Einkaufszentrum.
Mit den Einnahmen hast du recht, aber ich denke, dass diese trotzdem über 500.000 Euro liegen würden. Vor allem mit der Preiserhöhung des D-Tickets werden dass wahrscheinlich nicht mehr so viele Fahrgäste sein, die dieses besitzen.
Das Einkaufszentrum wäre sicherlich in der Lage, diese Kosten zu stemmen, jedoch ist dies nicht die Entscheidungsgrundlage, auf der diese Entscheidung getroffen wird.
Diese Linie lohnt dich für das Einkaufszentrum nur dann, wenn zusätzliche Kunden angelockt werden, die den Jahresgewinn (wichtig: Gewinn, nicht Umsatz) stärker erhöhen als die Kosten des Busses.
Ich gehe nicht davon aus, da das Deutschlandticket immer noch günstiger ist als reguläre Monatstickets.
Zu einem Einkaufszentrum fahren die Leute in der Regel mit dem Auto (zwecks Kofferraumvolumen), mit dem Bus fahren daher nur die, die kein Auto haben. Und wer kein Auto hat, wird eine ÖPNV-Monatskarte haben.
Und das wäre sicherlich der Fall. Vor allem aktuelle ÖPNV-Nutzer kann man so anlocken, da diese durch das aktuelle Angebot zu dodenhof abgeschreckt werden und dann doch in der Waterfront oder im Weserpark shoppen gehen. Ich würde mal davon ausgehen, dass dodenhof so 5.250.000 Millionen Besucher jährlich hätte und somit auch die Fahrgastanzahl steigt.
Das stimmt. Aber auch wenn alle Fahrgäste ein Deutschlandticket hätten, käme man immer noch auf 300.000 Euro. Mit denen, die kein Deutschlandticket besitzen kommt man auf gut 500.000 Euro.
Die Frage ist ja, wie viel schneller ist der Bus als die aktuelle 739 für die Bremer Bürger? Ich denke die 739 führt nicht umsonst, die gleiche Strecke bis zum Bremer Kreuz und anschließend über die A27 weiter bis Achim. Hier wird ja schließlich auch Potential erschlossen. Für Bewohner Achims ist die Innenstadt und andere Einkaufszentren Bremens deutlich weiter entfernt und Dodenhof näher. Ob das Potential ausschließlich aus Bremen so eine Verbindung hergibt, bin ich mir unschlüssig. Wäre interessant inwiefern die Auslastung auf dem Abschnitt Bremen-Achim ist. Einzelne Fahrten der 739 starten samstags sicherlich bewusst erst ab Achim.
Naja, wie viel schneller der Bus für Bremer ist, habe ich ja bereits erläutert. Auch, dass die Kunden hauptsächlich aus Bremen kommen, kann ich mit ziemlicher Sicherheit behaupten. Der Grund, warum samstags einzelne Fahrten erst ab Achim starten ist, dass es für Bremer einfach unattraktiv ist. Logisch fahren dann mehr Achimer mit der 739 als Bremer, wenn diese auf direktem Wege zu dodenhof kommen und Bremer nicht.