Beschreibung des Vorschlags
Die Politik plant einen neuen Haltepunkt an der Universität. Entstehen soll dieser an der Achterstr., bevorzugt gegenüber dem alternativen Standort Otto-Hahn-Allee.
Ich empfehle die Verschiebung nach Osten an die Leher Heerstr. Im direkten Umfeld ist die Bebauungsdichte höher, die Verknüpfung mit dem Stadtliniennetz besser. Man erreichte u.a. mit 4 Borgfeld, Lilienthal und Falkenberg, oder mit 21 Vahr. Schwachhausen und Universität sind auch von Horn gut erreichbar. Die Entfernung zur Universität ist zwar etwas höher. Jedoch besteht auch an der Achterstr. ein Umsteigezwang. Statt zu 6 würde man eben zu 21 und 31 umsteigen, was nur ~1min länger dauerte, und somit immer noch die Attraktivität gegenüber heute steigerte. Am vorgeschlagenen Standort gewänne man zusätzliche Fahrgäste, während man keine Studenten verlöre. RE4 und RB41 sollen in Bremen-Horn halten.
Wenn dort aktuell ein Haltepunkt in Planung ist, wird man sich den genauen Standort gut überlegt haben.
Ein großer Nachteil deiner Variante ist die unzureichende Anbindung zur Universität: Während die 6 ganztägig mindestens im T10, im Berufsverkehr im T6 verkehrt, fährt die 21 nur im T15 und die 31 nur im T60.
Trotzdem können diese Überlegungen falsch sein. Wenn das Projekt schon unter dem Arbeitstitel „Haltepunkt für die Universität“ erörtert wird, konzentriert man sich zu sehr auf die Studenten, und lässt die Interessen anderer potentieller Nutzer unter den Tisch fallen.
Das sehe ich nicht als Nachteil, denn die Bahnlinien verkehren jeweils nur im Stundentakt. Den Fahrplan von 21 und 31 kann man an den der Züge anpassen, dabei ist nur die Relation Hamburg – Uni bedeutend. Außerdem ist laut dem verlinkten Papier die 6 überlastet.
Klar wäre dies möglich, dann solltest du in der Beschreibung aber auch sehr detailliert darauf eingehen, warum dies der Fall sein sollte.
Ich halte dies jedoch für praktisch unmöglich, da an einer solchen Entscheidung viele Dutzend Experten beteiligt sind.
Die Regios aus Richtung Hamburg fahren mit bis zu 7 Dostos.
Ein einzelner Bus, in dem wohl bereits ein paar Passagiere sind, reicht dafür hinten und vorne nicht aus.
Oder möchtest du einen Bahnhof errichten, an dem in der Spitzenstunde vielleicht 50 Fahrgäste ein-/aussteigen?
Am offiziell geplanten Standort halten die 21 und 31 auch, zusätzlich jedoch auch noch die 6. Dadurch können dort deutlich mehr Fahrgäste abtransportiert werden.
Der Vorschlag soll ja gerade die Fahrgastzahlen steigern. An der Achterstr. stiegen vor allem Studenten um, die zwischen Bremen und Hamburg wohnen. Außerhalb der Vorlesungszeiten wäre da tote Hose. Die Züge würden auf ihrer umwegigen Fahrt zum Hbf unnötig ausgebremst.
Das stimmt, aber ich sehe dort nicht die große Nachfrage. Von den Studenten nur die an der Strecke nach Hamburg wohnenden. Ein paar in diese Richtung auspendelnde Schwachhausener noch. Alle anderen Bremer Ziele sind vom Hbf besser erreichbar. In Horn wäre die Nachfrage höher und ganztägig. Übrigens wird 21 mit Gelenkbussen bestückt. Und 4 fährt häufiger als 6.
Im Gegenteil, je mehr Leute beteiligt sind, desto größer ist der Einfluss der (meist ahnungslosen und desinteressierten) Politiker. Die geben die Richtung vor, Experten können das Ruder nicht mehr herumreißen.
Welche Nachfrage soll denn in Horn konkret bestehen?
In Richtung Innenstadt ist die Straßenbahn aufgrund des deutlich dichteren Takts klar überlegen.
Das ist auch gut so, denn sonst entstünde eine zu hohe Nachfrage auf dem kurzem Abschnitt Hbf – Horn in den Regionalzügen.
Und wofür wird dann der Halt der Regionalzüge gebraucht?
Für die Relation Bremen-Ost/Lilienthal/Universität – Rotenburg/Buchholz/Hamburg.
Und ist diese Relation für Bremen-Ost und Lilienthal relevant? Dort befindet sich jeweils weit überwiegend Wohnbebauung.
Gibt es von dort aus eine hohe Nachfrage Richtung Rotenburg/ Buchholz/ Hamburg? Normalerweise verlaufen die Pendlerströme eher stadteinwärts als -auswärts.
Für die Verkehrsströme Richtung Universität, welche durchaus ein bedeutendes Pendlerziel ist, ist dieser Halt eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zum geplanten Standort.
Da liegt noch ein Gewerbepark nördlich, und auch die vielen sozialen Dienstleister bieten Arbeitsplätze. Das bringt nicht viele zusätzliche Fahrgäste, aber man verlöre keinen einzigen Unibesucher wegen 1min längerer Fahrzeit. Wenn man überhaupt baut, dann in Horn.
Dieser hat ~2.500 Arbeitsplätze, die Universität ebenfalls. Bei der Universität kommen jedoch noch zusätzlich noch knapp 19.000 Studenten hinzu.
Es ist aber nicht eine um eine Minute längere Fahrtzeit. Da der Bus in einem deutlich schlechteren Takt fährt als der Bus + die Straßenbahn, hat man längere Umsteigezeiten.
Zudem ist der geplante Standort auch von einigen Teilen des Campus fußläufig erreichbar, dein Standort ist hingegen zu weit weg.
Nur damit -wie du selbst schreibst- wenige Fahrgäste eine verbesserte Anbindung bekommen, sollen ein Vielfaches derer schlechter angebunden werden?
Nein. Wenn man überhaupt baut, dann an der Universität.
Die Busfahrpläne kann man ja an den der Züge anpassen. Dann wäre die Reisezeit (welche ja ausschlaggebend ist) nicht einmal länger, als am geplanten Standort.
Die hunderttausenden in Bremen-Ost und Lilienthal würden einen Bahnhof am offiziell geplanten Standort gar nicht nutzen mangels vernünftiger Anbindung. Da verschenkt man echt Potential.