Beschreibung des Vorschlags
Diese neue Straßenbahn ersetzt die stündlich verkehrende RB35. Sie startet in Bad Saarow-Pieskow, und bleibt bis zur Reifenwerksiedlung auf der Bestandstrasse. Straßenbündig geht es zum Bahnhof, den sie im Tunnel unterquert. Eingleisig, damit auch Fußgänger und Radfahrer nicht ausgeschlossen werden. Dann erschließt die Tram Fürstenwalde Nord in einer eingleisigen Schleife, und fährt ohne Pause zurück. Von Nord bis Reifenwerksiedlung Süd gilt ein 20′-Takt werktags und ein 30′-Takt wochenends. Weiter nach Pieskow fährt die Tram im Stundentakt, Zusatzfahrten im Berufs- und Schülerverkehr sind denkbar.
Die Bestandstrecke wird auf BOStrab umgestellt, damit man statt teurer Zweisystem- günstigere Straßenbahnzüge anschaffen kann. Ich denke an 25 Meter lange Zweirichter mit 80 km/h Höchstgeschwindigkeit, gerne Stationslader, damit die Trasse nur punktuell elektrifiziert werden muss. Der Betriebshof kann im Süden an der Autobahn gebaut werden. Der nördliche Teil der Scharmützelseebahn kann aufgegeben und renaturiert werden. Am nördlichen Bahnsteig könnten RE1-Verstärker enden.
Busverkehr: Die Regionalbusse aus Süden fahren alle über G.-Scholl-Str. und nicht über A.-Bebel-Str., die aus Norden enden am Bahnhof Nordseite. 430 und 431 fusionieren, die Route über Petersdorf kann dank der zusätzlichen Straßenbahnhalte entfallen. Auch die Stadtlinien (alle im Stundentakt) nutzen die G.-Scholl-Str. C fährt Gewerbe Ost – Bahnhof – Ziegeleiweg. D fährt Gewerbe Ost – Bahnhof – Edis – Reifenwerksiedlung (- Reifenwerk). E fährt Fuchsbau (ohne EKZ Süd) – Wacholderstr. – Bahnhof – Hegelstr. – Weinbergsgrund – EKZ Nord – Bahnhof und zurück. F fährt Reifenwerksiedlung – Grüner Grund – Bahnhof – EKZ Nord – Weinbergsgrund – Hegelstr. – Bahnhof und zurück.
Fürstenwalde und Bad Saarow haben zusammen ~40000 Einwohner, Tendenz (wegen der Nähe zu Berlin und dem Teslawerk) steigend. Dazu kommen Touristen zum Scharmützelsee (380000 Übernachtungen vor Lockdown). Mit etwas über 9km Länge (die Hälfte davon eingleisig) sind die Baukosten überschaubar, zumal beim Busverkehr gespart werden kann. Die Straßenbahn bündelt den ÖPNV und bietet Pendlern eine Alternative. Der Busverkehr ist unattraktiv, die Hauptlinie 411 fährt nach Norden einen Umweg über Hegelstr. (z.B. Bahnhof – Dr.-Goltz-Str. 10min Fahrzeit für ~1km Weg).
Leopoldi schlug ein Straßenbahnnetz für Fürstenwalde vor, das mit über 11km Strecke teuer wäre und den einwohnerstarken Süden nicht einbezieht. Die Scharmützelseebahn ist nicht elektrifiziert und südlich von Pieskow teilweise abgebaut, daher ist eine Reaktivierung bis Beeskow wie von 233 vorgeschlagen eher unrealistisch.
Leider hast du die Idee aus meiner Sicht nicht zu Ende gedacht. Was ist die Konsequenz daraus, dass du diese Strecke in eine Straßenbahnstrecke umwidmest? Es ist nicht nur der Umbau der Strecke, sondern du musst in weitere Infrastruktur investieren. Zum einen musst du straßenbündige Gleise verlegen, weshalb innerhalb von Fürstenwalde kein Vorteil bestehen würde. Dann musst du einen Betriebshof errichten, weil irgendwo müssen die Züge gewartet werden. Dann brauchst du mind. 1 Reservezug, der aber überwiegend rumstehen wird. Auch die Menschen die die Straßenbahnen warten, werden sehr wenig zu tun haben, weil einfach nur 3 oder 4 Straßenbahnen da sein werden.
Mal davon abgesehen ist die Schleife in Fürstenwalde sehr ungünstig, weil du die Menschen am Anfang der Schleife erstmal vom Regionalbahnhof wegfährst. Die werden dann weiterhin den Bus nehmen.
Es macht evtl. Sinn, dass man den RB bis Erkner verlängert, sodass der die S-Bahn erreicht und die Unterwegshalte entweder vom RE 1 übernimmt oder diese zusammen mit dem verstärkt. Ansonsten sollte hier lieber alles so bleiben, wie bisher eben auch.
https://extern.linieplus.de/proposal/bb-verlaengerung-des-rb-35/
Ich hab das mal mit der Verlängerung ausgearbeitet.
„Zum einen musst du straßenbündige Gleise verlegen, weshalb innerhalb von Fürstenwalde kein Vorteil bestehen würde. “
Doch, denn die Straßenbahn unterquert den Bahnhof, und verbindet so den Nordteil mit dem Südteil der Stadt. Aktuell wird der Busverkehr am Bahnhof gebrochen, so dass man immer umsteigen muss. Außer Linie 411, aber die fährt dafür einen großen Umweg über Friesenstadion.
„Dann musst du einen Betriebshof errichten“
Eventuell ergeben sich hier Synergieeffekte mit anderen Ostbrandenburger Straßenbahnbetrieben.
„Dann brauchst du mind. 1 Reservezug, der aber überwiegend rumstehen wird.“
Ach, und Reserveomnibusse und Reserveeisenbahnzüge braucht es nicht? Stehen die nicht auch rum?
„Auch die Menschen die die Straßenbahnen warten, werden sehr wenig zu tun haben, weil einfach nur 3 oder 4 Straßenbahnen da sein werden.“
Dann braucht man weniger Personal.
Und was hindert jetzt daran weitere Buslinien durchzubinden? Das wäre viel einfacher und kostengünstiger!
Wie soll das denn gehen? Du müsstest für jede noch so kleine Reperatur die Bahn auf einen Tieflader stellen und rüber fahren. Das verursacht Kosten ohne Ende!
Die Bahn hat eine Reserve in und um Berlin für den Regionalverkehr. Auch die Busunternehmen haben eine Reserve. Allerdings kostet eine Reserve auch den Unternehmen Geld, weil es eben ungenutzt rumsteht. Daher rechnet man das auf die Leistungen mit drauf. Soll also heißen. Wenn ich eine Reserve von 1 Bus auf 10 Bussen habe, dann kommen 10% der Kosten auf jeden anderen Bus oben drauf. Hast du eine Straßenbahn auf 3 weitere, dann ist das 1/3. Straßenbahnen sind aber zudem auch teurer als Busse, weshalb der Kostenpunkt einfach nicht vertretbar ist.
Trotzdem sitzen die doch überwiegend rum. Es ist ja nicht so, dass ich jeden Tag den Zug reparieren muss oder etwas geändert werden muss. Auch wird die Laufleistung nicht gerade hoch sein, weshalb sich Routinekontrollen auch stark nach hinten schieben und selbst das nicht ausreicht. Klar könnte man evtl. das Personal mit den anderen Werkstätten teilen. Aber ist das Arbeitnehmerfreundlich? Lässt sich darauf wirklich Jemand ein?
Das stimmt alles so nicht. Die Reservebusse werden z.B. gerne von den VUs für Ersatzverkehre vorgehalten. Straßenbahnen müssten auch nicht für jede kleinere Reparatur per Tieflader irgendwohin gekarrt werden. Das wäre nur bei einer HU nötig und die findet nach 500.000km oder acht Jahren statt. Da Straßenbahnen eine längere Lebensdauer als Busse haben, kann man das auch nicht vergleichen. Die Werkstatt-MA in Woltersdorf, Strausberg oder Rüdersdorf fahren auch nicht in einen anderen Betrieb, die haben genug zu tun. Das sind alles keine Argumente. Ich sehe dort aber keinerlei wirtschaftliche Basis für eine Umstellung.
Doch das stimmt. Klar werden die Reserven gerne auch für Ersatzverkehre genommen. Aber geht das hier? Verlädt man eine Straßenbahn auf einen Tieflader für einen Ersatzverkehr? Nein auf so eine Idee kommt keiner. Also brauchst du eine Reserve vor Ort, falls eine Bahn ausfällt. Da kommst du nicht drum herum.
Auch für kleinere Reparaturen brauchst du einen Betriebshof und ein Gebäude wo man die Straßenbahn reinfahren kann. Unter freiem Himmel eine kleine Reperatur vornehmen ist absoluter Quatsch und daher hast du hier eine weitere Investition. Um nichts anderes ging es dabei. Hast du das nicht, dann musst du für jeden kleinen Schaden die Bahn ausfahren lassen. Auch waschen geht in einer Halle besser als draußen.
Naja, was schon bei Tramfreunden nicht recht ist, kann auch bei Kraken nicht billig sein: Fürstenwalde hat 32.000 Einwohner, was ein bisschen wenig ist für nen eigenen Straßenbahnbetrieb; die 6000 aus Bad Saarow machen den Kohl nicht viel fetter.
Natürlich – es gibt Schöneiche, es gibt Woltersdorf, es gibt Strausberg, alles drei direkt nebendran, alles noch kleiner und – alles _mit_ Straßenbahn. Die allerdings nun mal in anderen Zeiten erbaut wurden, heute neu (*Pling!* *Pl-pling!* 5 Euro) kriegt das wohl keiner mehr durch.
So weit zur Realität.
Back to utopia, wär der Vorschlag nun wieder nicht konsequent genug. Wenn, dann müsste es schon in alter „Elektrisch ins Jrüne„-Manier einmal rund um den Scharmützel rum gehen, nee, jehn. Von Badestrand zu Badestrand und von Ausflugslokal zu Ausflugslokal. Jaaa, DAS wär was, da riecht man die Berliner Luftluftluft gleich bis ins 300km entfernte Thüringen, wenn man da dran denkt! ^^
Vorschlag überarbeitet: Die Straßenbahn fährt jetzt geradlinig über A.-Bebel-Str. statt Lange Str., um die Fahrzeitverlängerung aus Saarow auf 3-4min zu reduzieren. Betriebshof hinzugefügt.