9 Kommentare zu “Berlin: X22 S Wittenau – U Residenzstr.

  1. Das sieht auf den ersten Blick sinnvoll aus. Die ersparte Zeit macht auch den Fahrplan sehr einfach, ohne dass es zu größeren Verschiebungen beim Takt kommt.

    Vielleicht wäre ein Halt an der Friedrich-Engels-Straße noch sinnvoll, damit man den Anschluss von der Straßenbahn hat? (Auch wenn diese natürlich seltener fährt).

  2. Und was geschiet mit der 221, welche an die Verstärker koppelt? Diese fahren ja nicht wie erwähnt bis Wihelmsruher Damm, sondern bis Märkische Zeile und von dort aus als 221 bis Leopoldplatz (bzw. Kurt-Schumacher-Platz). Für die entkoppelte 221 müsste man dementsprechend eine passende Endstelle finden, da der Wilhelmsruher Damm heutzutage bereits sehr voll ist.

    Ebenfalls wäre wie erwähnt ein Halt Hauptstr./Friedrich-Engels-Str. passend, für den Umstieg zur Tram. Wobei man dies mit einer potientieller Verlängerung/Verlegung der Tram bis zum späteren Bahnhof Rosenthal (oder weiter Richtung MV) später wieder rückgängig machen könnte.

  3. Die Kopplung der 122-Verstärker mit 221 kann dann endlich wegfallen, damit es auf 122 einen zuverlässigen gleichmäßigen Takt gibt. 221 soll (wie 222) Märkische Zeile enden, die dortige Mall würde somit weiterhin erreicht.

    Einen Stop an der F.-Engels-Str. könnte man testweise einrichten, falls ausreichend Fahrgäste von dort zu S1/U8 wollen. Ebenso denkbar ist ein Halt in Wilhelmsruh Schillerstr.

  4. Der Takt wird gewiss nicht gleichmäßiger, wenn man jeden zweiten Wagen rausnimmt! In 13 Minuten von der Wesendorfer nach U Residenz ist völlig utopisch. Der 221 kann an der Märkischen Zeile nicht wenden.

    Die Auslastungsapp wird seit Monaten nicht mehr gepflegt, sie ist spätens damit absolut kein Maßstab mehr.

  5. Was an diesem Vorschlag zumindest schon einmal sinnvoll ist: Im Nicht-Express-Bereich ist der vorgeschlagene X22 exakt in der Taktlücke der Linie 122. In jedem anderen Fall würde nämlich die Hälfte der gesparten Fahrtzeit durch längeres Warten wieder draufgehen.

    Die geplante Fahrtzeit des X22 ist hingegen sehr optimistisch, das wären 38 km/h im Berufsverkehr. Vergleicht man andere Expressbuslinien, dann kommt man auf etwa 30 Sekunden Ersparnis pro ausgelassenem Halt, plus 1 km gespartem Weg durch die Fontanestraße. Bei 9 Haltestellen und sagen wir mal 30 km/h Schnitt auf dem Umweg, wären das 6-7 Minuten, keine 9. Bis Residenzstraße nochmal drei Haltestellen, also 8 Minuten Ersparnis statt 11. In der anderen Richtung vom MV nach Wittenau sind es entsprechend 2 Minute (vier Haltestellen).

    Wenn man die drei Minuten Fahrtzeit der S-Bahn von Wittenau nach Wilhelmsruh einberechnet, dann spart man mit dem vorgeschlagenen X22… naja, eigentlich nichts. Von der Wesendorfer Straße bräuchte der X22 zwölf Minuten bis Wilhelmsruh, 122 + S1 13 Minuten (plus Umstieg, aber den braucht man in Wilhelmsruh ja auch). Eine Minute. Signifikant ist der Fahrtzeitgewinn nur von den Haltestellen Wilhelmsruher Damm und Tiefenseer Straße (6 bzw. 4 Minuten). Und wenn man halt wirklich zur Haltestelle Wilhelmsruh und nicht zu S-Bahn will, aber da ist eigentlich nichts.

    Einen wirklichen Vorteil bringt dein Vorschlag also nur einem sehr kleinen Teil des MV, an allen anderen Stellen sind es ein, vielleicht zwei Minuten.

    Gleichzeitig ist der Vorschlag nicht umsonst: Durch die 22 Minuten längere Fahrtzeit braucht man zwei bis drei zusätzliche Busse samt Fahrern. Einsparen kann man, selbst wenn das mit der Lastverschiebung funktioniert, nur wenig: Da keine Fahrten weggelassen werden können (es sind ja gerade die Verstärker, die du für deinen Vorschlag brauchst), ist die einzige mögliche Einsparung, dass man kleinere Busse einsetzt.

    Zwar kenne ich die genauen Zahlen auch nicht, aber es würde mich überraschen, wenn die geringen Vorteile deines Vorschlages die Kosten tatsächlich rechtfertigen.

  6. Vom nördlichen und östlichen Senftenberger Ring werden die Fahrgäste weiterhin über Wittenau fahren, zumal es dann ja schneller geht, aber vom östlichen Wilhelmsruher Damm weniger. Mögliche Einsparungen fänden also auf X21/X33/124 statt, nicht auf 122. Und die U8 müsste nicht teuer verlängert werden. X22 wäre von der Märkischen Zeile bis Residenzstr. nur 2min langsamer als eine verlängerte U8, und wenn man die Zugangswege zum Bahnsteig noch mit einberechnet sogar gleich schnell.

    Deine Rechnung sehe ich kritisch, da 122 auf dem Umweg sicher keine 30km/h Schnitt fahren kann bei den vielen Abbiegevorgängen. Wieviel Zeit tatsächlich eingespart wird, hängt auch von den Ampelschaltungen ab, und muss durch Messfahrten ermittelt werden. Ich habe jetzt noch den Halt Wilhelmsruher Damm gestrichen, da dort wenig Bebauung ist, und die geschätzten Fahrzeiten unverändert gelassen.

    Beim Vergleich der beiden Routen muss man auch die längere Strecke zur S-Bahn in Wittenau gegenüber Wilhelmsruh einberechnen, vor allem zur Haltestelle Richtung Osten. Sowie den psychologischen Vorteil, Richtung Zentrum nicht erst einmal in die falsche Richtung (Westen) fahren zu müssen. Außerdem ist die Bushaltestelle in Wittenau völlig überlastet mit bis zu 45 Bussen je Stunde und Richtung. Als zweiter oder dritter Bus anzukommen, verlängert nochmals Fußwege und Reisezeiten. Im Berufsverkehr sind die realen Fahrzeiten spürbar länger, als im Fahrplan. Die Überfüllung der Busse und Haltestellen in Wittenau macht die Route auch unkomfortabel, so dass bei gleicher oder nur leicht höherer Reisezeit die Alternative über Wilhelmsruh häufiger gezogen würde. Du hast auch nur die S1 verglichen, die U8 braucht 7min zwischen Wittenau und Residenzstr., und hat ab Residenzstr. mittags und wochenends den halben Takt.

     

     

    1. Beim Vergleich der beiden Routen muss man auch die längere Strecke zur S-Bahn in Wittenau gegenüber Wilhelmsruh einberechnen, vor allem zur Haltestelle Richtung Osten.

      Von der S-Bahn 70 Meter länger; wenn da schon zwei Busse stehen, vielleicht 100. Über eine Ampel muss man in beiden Fällen. Zur S-Bahn gleich lang.

      Sowie den psychologischen Vorteil, Richtung Zentrum nicht erst einmal in die falsche Richtung (Westen) fahren zu müssen.

      Der bei weitem den psychologischen Vorteil eines einfachen Systems überwiegt, bei dem man sich nicht fünf verschiedene Linien merken muss, sondern es nur eine gibt, die immer gleich fährt? Wenn du schon mit den Gefühlen der Fahrgäste argumentierst, dann bitte alle Gefühle beachten. Wobei ich glaube, dass ein kompliziertes System tatsächlich Leute vom ÖPNV abschreckt, während ein gefühlter Umweg… naja.

      Du hast auch nur die S1 verglichen, die U8 braucht 7min zwischen Wittenau und Residenzstr., und hat ab Residenzstr. mittags und wochenends den halben Takt.

      Die U8 braucht vier Minuten länger bis Residenzstraße als die S1 bis Wilhelmsruh. Der X22 bräuchte 3,5 Minuten länger bis Residenzstraße als bis Wilhelmsruh. Insofern sind die zeitlichen Argumente bei der U8 fast die gleichen wie bei der S1. Der 5-Minutentakt ab Residenzstraße ist dabei übrigens egal: Bei Reisewegen, die verschiedene Linien kombinieren, ist immer die mit dem längsten Taktabstand entscheidend.

      Ich bleibe dabei, mit dem Weglassen des Haltes Wilhelmsruher Damm ist der einzige nennenswerte Vorteil des Vorschlags eine 4 Minuten kürzere Fahrtzeit von der Tiefenseer Straße in die Innenstadt. Für vier Minuten Zeitgewinn im Einzugsbereich einer einzigen Bushaltestelle halte ich zwei bis drei zusätzliche Busse für nicht gerechtfertigt.

  7. Deine Rechnung sehe ich kritisch, da 122 auf dem Umweg sicher keine 30km/h Schnitt fahren kann bei den vielen Abbiegevorgängen. Wieviel Zeit tatsächlich eingespart wird, hängt auch von den Ampelschaltungen ab, und muss durch Messfahrten ermittelt werden.

    Ich rechne das hier mal kurz vor, warum ich mehr als zwei Minuten Zeitgewinn durch den geraden Weg für sehr unrealistisch halte.

    Der direkte Weg über die Hauptstraße ist 550 Meter lang, hat durchweg Tempo 30 und zwei oder drei Ampeln/Zebrastreifen. Mit 90 Sekunden Fahrtzeit sollte man da mindestens rechnen (66 Sekunden Fahrtzeit mit 30 km/h und dann 8 Sekunden durchschnittlicher Verlust an den Zebrastreifen/Ampeln).

    In deinem aktualisierten Vorschlag müsste der X22 auf diesem Abschnitt alleine durch den gesparten Umweg vier Minuten rausholen, der 122 müsste also ohne Halt 5,5 Minuten für den 1600 Meter langen Weg über die Fontanestraße brauchen: Ein Schnitt von 17,5 km/h. Ohne Halt. Zum Vergleich: der durchschnittliche BVG-Bus schaffte 2021 mit Halten 17,9 km/h.

    Auf dem Weg gilt bis auf einen 200 Meter langen Abschnitt Tempo 50 (in dem kurzen Abschnitt gibt es auch noch einen Zebrastreifen), hinzu kommt, dass der Bus beim Abbiegen in/aus der Fontanestraße Vorfahrt hat. Wenn der Bus auf den freien Abschnitten 40 km/h fährt, am Zebrastreifen und beim Ein- und Ausbiegen auf die Hauptstraße durchschnittlich je 15 Sekunden verliert, und nochmal je 5 Sekunden beim Ein-/Ausbiegen auf die Fontanestraße, braucht er für den ganzen Weg nur knapp 3,5 Minuten. Wenn man jetzt auch noch mal 2,5 Minuten für die Halte einrechnet (ja, eigentlich sogar 3 Minuten für sechs Halte), käme man auf eine Geschwindigkeit von 16 km/h – was durchaus zu den langsameren Linien zählt, also dürften 3,5 Minuten reine Fahrtzeit nicht unrealistisch sein.

    Und damit ist der Umweg halt nur zwei Minuten länger.

    1. Der direkte Weg über die Hauptstraße ist 550 Meter lang, hat durchweg Tempo 30 und zwei oder drei Ampeln/Zebrastreifen. Mit 90 Sekunden Fahrtzeit sollte man da mindestens rechnen (66 Sekunden Fahrtzeit mit 30 km/h und dann 8 Sekunden durchschnittlicher Verlust an den Zebrastreifen/Ampeln).

      In den Stoßzeiten staut es sich regelmäßig auf der Hauptstraße. Da sieht man oftmals den 122er, der bis zur Lessingstraße vor einem war und dort abbog, an der Hertzstraße wieder vor sich. Ohne Verkehrsreduktion lohnt sich ein X22er überhaupt nicht.

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