Berlin Südtangente Dahlem Dorf –> Rathaus Steglitz –> Lankwitz –> Alt-Mariendorf

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Beschreibung des Vorschlags

Gezeigt wird hier mein Vorschlag für den Anfang einer Berliner Südtangente.

Rechtfertigung:

Diese Strecke würde an eine bis Rathaus Steglitz verlängerte M4 anknüpfen, um den Südwesten Berlins weiter Straßenbahntechnisch zu erschließen. Das Kernstück der Strecke von Rathaus Steglitz bis Lankwitz Kirche wird aktuell von drei Buslinien durchgängig bedient, stellenweise fahren auf dieser Strecke bis zu sechs Buslinien nebeneinander. Die Verlängerung der U9 (an deren geplanter Streckenführung und Stationssetzung sich dieser Vorschlag entlanghangelt) bis Lankwitz Kirche wird zwar immer wieder diskutiert, erscheint aber wenig wahrscheinlich. Eine Straßenbahn scheint gerechtfertigt. Der Berliner Nahverkehrsplan stimmt diesem zu: eine Straßenbahn von Rathaus Steglitz über Lankwitz Kirche bis zur Waldsassener Straße wird als „dringlicher Bedarf“ gelistet. Der Zweig zur Waldsassener Straße dient hier allerdings nur der „Realisierung von Netzverknüpfungen“, hier mit einer südlicheren Südtangente von Gropiusstadt bis Waldsassener Straße.

Streckenführung im Groben:

Ich habe mich bei meinem Vorschlag allerdings dazu entschieden, der Anbindung an die U6 zu priorisieren. Diese Streckenführung kreuzt auch die S2. Am Kreuzungspunkt auf dem Kamenzer Damm gibt es zwar aktuell keine S-Bahnstation, diese ist aber im Rahmen des i2030 Projekts geplant. Auf der anderen Seite wird die Straßenbahn parallel zum X83 bis Dahlem-Dorf geführt. Hiermit wird einerseits die FU angebunden, viel relevanter werden somit alle S- und U-Bahnen des Berliner Südwestens gekreuzt; es entseht eine Alternative zur stark ausgelasteten Ringbahn.

Geschwindigkeit:

Um mit dieser konkurrieren zu können muss die Straßenbahn sehr schnell sein. Dies versuche ich auf zweierlei Arten zu ermöglichen:
Erstens ist die Streckenführung so gewählt, dass die Straßennbahn durchgängig auf eigener Trasse fahren kann. Dies geschieht in Teilen zum Nachteil des motorisierten Individualverkehrs, streckenweise auch zum Nachteil des Fahrradverkehrs. Problematisch ist das Teilstück zwischen der Neuen Filandastraße und dem Rathaus Steglitz. Die Straßenbreite lässt eine eigene Trasse in zwei Richtungen nicht zu. Der Platz würde aber für ein einzelnes Gleis reichen, das dann in beide Richtungen befahren werden müsste. Inwieweit dies machbar wäre, kann ich nicht näher beurteilen.
Zweitens sind die Stationsabstände sehr weit gewählt. Die Straßenbahn soll nicht erschließen, sondern verbinden. Orientiert habe ich mich hierbei einerseits an den Planungen für eine verlängerte U9, andererseits am Straßenbahnnetz der Vorkriegszeit.
Dies soll Reisegeschwindigkeiten ermöglichen, die mit denen einer U-Bahn vergleichbar sind.

Streckenführung im Feinen:

Anders als in den meisten Vorschlägen zum Thema führe ich die Straßenbahn über die Kreuzung Steglitzer Damm/Halskestraße und biege nicht schon an der Kreuzung Bismarckstraße ab. Dies ist zwar etwas länger, spart dafür aber eine Kurve. Außerdem ist die Station Siemensstraße/Halskestraße nördlich der Kreuzung platztechnisch einfacher zu realisieren, hierfür muss über die Halskestraße gefahren werden.

Erweiterungen:

Denkbar wäre die im Berliner NVP aufgezeigte Strecke bis zur Großwohnsiedlung Waldsassener Straße. Diese würde ich als Untersützerlinie führen, die sich mit der Strecke nach Alt-Mariendord im Kernbereich Lankwitz <–> Steglitz zu einem Zehn-, falls die Nachfrage gegeben ist auch einem Fünfminutentakt überlagert. Diese Strecke würde die Netzverknüpfung zu besagter anderen Straßenbahn ermöglichen, außerdem würde sie das schlecht angebundene Lankwitzer Hinterland besser anbinden und der „Trabantenstadt“ in der Waldsassener Straße mit immerhin über 9000 Einwohnern eine zuverlässigere und schnellere Anbindung nach Lankwitz und Steglitz gewähren.
Eine Verlängerung über Alt-Mariendorf hinaus scheint aufgrund der geringen Einwohnerdichte entlang der Mohriner Allee mittelfristig nicht gerechtfertigt.
Im Westen wäre eine Weiterführung über die Podbielskiallee, durch Schmargendorf und Grundewald, bis S Halensee, potenziell auch den Kurfürstendamm entlang, denkbar.

 

Dies ist mein erster Vorschlag auf diesem Forum, mit dem Thema Straßenbahn beschäftige ich mich erst vergleichsweise kurz, Kritik und Verbesserungsvorschläge sind gerne willkommen.
Ich Danke Ihnen allen für’s Lesen.

 

Metadaten zu diesem Vorschlag

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2 Kommentare zu “Berlin Südtangente Dahlem Dorf –> Rathaus Steglitz –> Lankwitz –> Alt-Mariendorf

  1. Hallo und willkommen hier auf LiniePlus! Vielen Dank für deinen ersten Vorschlag. Ich erlaube mir mal ein paar Worte zu deinem Vorschlag zu verlieren.

    Vorweg: Insgesamt sehe ich den Bereich als nachfragestark und daher für eine Straßenbahn geeignet an. Daher hatte ich auch selbst schon mal einen etwas ähnlichen Vorschlag erstellt. Deine Aufgabe ist es eigentlich – wie es auch in den Mitmachhinweisen steht – sämtliche ähnliche Vorschläge zu verlinken und zu überlegen, ob und warum es noch einen weiteren Vorschlag braucht und das dann in der Beschreibung zu erläutern. Aber das kannst du jetzt ja noch nachholen.

    Einige Charakteristika deines Vorschlags hast du ja auch schon herausgestellt. Da will ich mal drauf eingehen:

    1. Die sehr großen Haltestellenabstände. Die sind für diese Strecke viel zu groß. Straßenbahnen sollen ja in aller Regel die Busse auf der gleichen Strecke ersetzen und dann kann man nicht an den meisten Haltestellen durchfahren – oder willst du die Busse weiterhin parallel fahren lassen? Viele Ampeln/Kreuzungen und manche Kurven bremsen außerdem die Straßenbahn aus, weswegen man dies gut für einen Fahrgastwechsel nutzen kann (eine sehr kompromisslose Vorrangschaltung ist eher unrealistisch).
    2. Auf dem Kamenzer Damm befindet sich östlich des Halbauer Wegs nur noch Gewerbe, was für eher weniger Nachfrage sorgt. Gleichzeitig bedeutet die Führung über die Kamenzer Brücke ggü. der über die Attillastr. (wie in meinem Vorschlag) einen Umweg, weswegen ich die Führung präferieren würde.
    3. Eine eingleisige Strecke um dafür unabhängiger vom MIV zu sein, ist nur bei schwach frequentierten Strecken sinnvoll. Da die Strecke auf der Albrechtstraße aber Basis für die Umstellung diverser Buslinien auf Straßenbahnverkehr sein können (siehe mein Vorschlag: 2 min-Takt), wäre das langfristig gesehen keine gute Wahl.

    Insgesamt ist es – insbesondere in Städten, wo es bereits höherwertige Verkehrsmittel wie S- und U-Bahn gibt – immer gut, sich die Buslinien zumindest mal genauer anzusehen. Einige andere Nutzer gehen sogar so weit, dass sie oftmals die (Metro-) Buslinien 1:1 als Straßenbahn umsetzen wollen, was ich in mehrerlei Hinsicht auch nicht als so sinnvoll erachte. Aber fest steht: Je mehr man sich Gedanken um das künftige Gesamtkonzept mit den dann verkehrenden Straßenbahnen und Bussen macht, desto qualitativ hochwertiger ist der Vorschlag.

    1. Erstmal vielen Dank.
      Ich muss zugeben, mit der Suchmaschine nicht so ganz klarzukommen, das werde ich aber nachhohlen.

      Zu den Punkten:
      1.
      Es ist nicht die Intention dieses Vorschlags alle Buslinien dieser Strecke zu ersetzen. Das halte ich auch gar nicht für sinnvoll. Die Idee ist eine tangentiale Verbindungsbahn. Die Erschließung der Wohngebiete ist nebensächlich. An allen wichtigen Kreuzungspunkten wird gehalten, im Groben hält die Straßenbahn dort, wo der X83 aktuell hält.
      Bei den meisten Straßenbahnneubaustrecken die das Land Berlin aktuell erwägt, geht es primär um die höhere Kapazität der Straßenbahn. Eigentlich, wird sie als besserer Bus behandelt. Mein Ziel ist es aber nicht, den Bus auf die Schiene zu setzen, sondern die Bahn auf die Straße.
      Trotzdem kann man gewiss für ein paar Stationen mehr argumentieren.

      2.
      Die Führung über den Steglitzer Damm, Attillastraße, Ringstraße ist zwar schneller nach Alt-Mariendorf, dafür kann Lankwitz aber nicht vernünftig angefahren werden. Der Halt am Kamenzer Damm dient ausschließlich dem Umstieg in die S2. Der gewerblichen Natur des Gebiets bin ich mir bewusst.

      2.5
      Die Nachfrage ab Lankwitz Kirche ist relativ gering. Denkbar wäre, wie auch schon mal angesprochen, eine Zweiglinie ab Lankwitz Kirche die Malteserstraße hinunter bis zur Waldsassener Straße. Der X83 könnte dann bis auf ein Reststück eingestampft werden. Da der Großteil der Buslinien zwischen Lankwitz und Steglitz bestehen blieben, müsste dieses Stück von der Straßenbahn nur alle zehn oder fünf Minuten bedient werden, damit passt das Angebot auf den Teilstrecken Lankwitz – Alt-Mariendorf bzw. Waldsassener Straße zur Nachfrage.

      3.
      Wie gesagt, dass kann ich nur sehr bedingt einschätzen. Rein rechnerisch passt es bei einer Linie im fünf Minutentakt und keinen Halten zwischen Rathaus Steglitz und Neue Filandastraße. Das Urteil kann ich mir aber eigentlich nicht erlauben.

      Vielen Dank für den Rat, ich werde den Vorschlag noch einmal überarbeiten.

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