Beschreibung des Vorschlags
Köpenick ist bekannt für die Geschichte des Wilhelm Vogt, der als Hauptmann von Köpenick den Bürgermeister verhaften ließ, um sich so einen Pass zu besorgen. Die Geschichte spielte damals zu Kaisers Zeiten in Köpenick bei Berlin. Den Ort der Geschichte gibt es heute noch. Allerdings ist er heute nicht mehr das kleine Städtchen Köpenick bei Berlin, sondern der Berliner Stadtteil Köpenick. Die Ortszugehörigkeit hat sich zwar geändert, aber der ÖPNV-Anschluss an Berlin ist nach wie vor ein wenig ungünstig. Köpenick besitzt zwar ein Straßenbahnnetz, was fast ein Inselbetrieb ist, jedoch erlaubt es dieses Straßenbahnnetz nur sehr umwegig Ziele in Berlin anzusteuern. Gut, die WISTA (Adlershof) wird direkt angesteuert. Des Weiteren wird Köpenick durch den gefühlt JWD-liegenden gleichnamigen S-Bahnhof erschlossen, der weit nördlich der Altstadt liegt, sowie den nahe westlich der Altstadt liegenden Bahnhof Spindlersfeld mit einer S-Bahn nach Neukölln.
Den S-Bahnhof Spindlersfeld möchte ich nicht aufgeben. Allerdings würde ich ihn zur Äußeren Ringbahn verlegen, wo dann auch ein Turmbahnhof entstünde, der auch die Seestadt Spindlersfeld besser erschließt. Dann denke ich Daniel Nievelings Idee einer S-Bahn ins Zentrum Köpenicks weiter. Die S-Bahn unterquert in einem Tunnel den bestehenden Bahnhof Spindlersfeld und fährt im Tunnel weiter nach Köpenick. Im Bereich der Straßenbahnhaltestellen Rathaus Köpenick und deren Gegenhaltestelle Schlossplatz Köpenick entsteht der unterirdische S-Bahnhof Köpenick Altstadt, nach dem im Anschluss auch die beiden Straßenbahnhaltestellen neue benannt werden (S Köpenick Altstadt). Der Ausgang zur S-Bahn befindet sich dort unter dem Marktplatz. Der S-Bahn-Tunnel verläuft dann weiter in Richtung Hirschgarten und mündet auf die S3 nach Erkner. So kann auch der Bereich Erkner/Woltersdorf an die S-Bahn nach Köpenick angebunden werden. Endpunkt wird Erkner, allerdings kann die Bahn auch weiter bis zum Tesla-Werk fahren. Die Tunnelstrecke Spindlersfeld – Hirschgarten ist etwa 4,275 km lang.
Sicherlich wundern sich einige über die S6 in Klammern im Titel. Also die S6 ist eine Idee vom Berliner Fahrgastverband, die nicht nur die Siemensstadt anbinden soll, sondern auch den Kreuzberger S-Bahn-Tunnel bedienen soll. Der Kreuzberger S-Bahn-Tunnel verbindet den Potsdamer Platz mit der Görlitzer Bahn. Wenn er realisiert würde entstünden unterirdisch die S+U-Bahnhöfe Kochstraße (S6+U6), Moritzplatz (S6+U8) und Görlitzer Bahnhof (S6+U1+U3). Der S-Bahnhof Görlitzer Platz läge unterhalb des historischen Bahnhofs und südlich davon gelangt sie irgendwie über eine Rampe auf die historische Görlitzer Bahn, auf der sie dann fädelt südlich vom S-Bahnhof Treptower Park in die heutige Görlitzer Bahn einfädelt. Die S6 erreicht dann als ersten oberirdischen S-Bahnhof den Plänterwald. Hier kann man sie sich noch einmal ruhig durchlesen. Am Bahnhof Baumschulenweg wiederum fädelt heute die S47 in die Görlitzer Bahn ein, welche sie bereits eine Station (Schöneweide) später auch wieder verlässt. Die S6 soll zwar planmäßig über die WISTA zum BER fahren, doch hier soll sie ab Schöneweide die S47 nach Spindlersfeld ablösen und Köpenick erreichen. Die S6 erreicht ja wie bereits gesagt wichtige Punkte in Berlin-Mitte, wie die Kochstraße südlich der Stadtmitte oder den Potsdamer Platz und nicht zuletzt auch Brandenburger Tor und Hauptbahnhof. So könnte sie den Köpenicker eine sehr attraktive Verbindung ins Zentrum Berlins bieten, im Vergleich zur Köpenick starknördlich-tangierenden S3 oder der S47, die Neukölln statt Berlin-Mitte erreicht.
Da fände ich eine Führung in Richtug Stadtbahn, wie ich sie hier dargestellt habe, sinnvoller, denn es erscheint mir wenig zweckmäßig, die S-Bahn nach Erkner ausgerechnet nach stadtauswärts zu verdichten. Der dichtere Verkehr befindet sich immer in Richtung Innenstadt. Daran kann auch Tesla nichts ändern. So bedeutend sind die nun auch wieder nicht.