Beschreibung des Vorschlags
Seit Jahrzehnten wird eine Verlängerung der U8 ins Märkische Viertel diskutiert. Der teure Bau würde aber nur wenig Busverkehr ersetzen, da das Hochhausviertel nicht mit einer Route vollständig erschließbar ist. Zudem verläuft die U8 umwegig durch halb Reinickendorf, die Reisezeiten ins Berliner Zentrum wären lang. Stattdessen könnte man doch einen Abzweig von der Nord-Süd-Bahn bauen.
Nördlich von Schönholz nutzt man die Trasse der Heidekrautbahn, die wiederaufgebaut werden soll. Da diese nicht elektrifiziert werden wird, gibt es keine Konflikte mit der Stromschiene. Auch der Anschluss zum Stadler-Werk bleibt erhalten. Vor dem Wilhelmsruher Damm fädelt die S-Bahn aus und verläuft nordwärts auf einem Viadukt. Östlich der Buswendestelle entsteht ein Haltepunkt. Weiter geht es westwärts entlang des Grabens in Hoch- oder Troglage. Es müssen einige Kleingartenparzellen und sonstige Erholungsflächen weichen, aber keine Häuser. Die Endstation liegt umsteigefreundlich zwischen Senftenberger Ring und Treuenbrietzener Str, nahe der Mall „Märkische Zeile“, im Zentrum des Viertels. Ab hier sorgen Busse und eine Mobilitätsstation für die Feinerschließung. (Eine Verlängerung Richtung Rollberge-Siedlung wäre noch denkbar, aber nur mit hohen Kosten, da man in die Tunnellage wechseln müsste.)
Zwei Zuggruppen sollen die Trasse befahren: Die S85 über den Ostring nach Grünau und eine neue Linie ins Zentrum.
Das Märkische Viertel (MV) mit 40000 Einwohnern erhält so seine Schnellbahnanbindung und wird aufgewertet. Die Verbindung MV – Berlin Zentrum wird deutlich beschleunigt, auch gegenüber einer verlängerten U8. Der Knoten U+S Wittenau wird entlastet, so dass die S1 auf der Nordbahn ausreicht. Einige Busleistungen zwischen US Wittenau und MV, sowie MV und Wilhelmsruh können entfallen. Die geplante Regionalbahn auf der Heidekrautbahn wird nicht durch innerstädtische Kurzstreckenverkehr überlastet, sondern bleibt den Pendlern aus dem nördlichen Umland vorbehalten. Sie wird zudem etwas beschleunigt, da sie nicht am Pankow Park hält. Die U8 kann weiterhin in Wittenau enden, dafür die Straßenbahnlinie M1 verlängert werden.
Lässt sich grundsätzlich überlegen, ich halte jedoch die von dir vorgeschlagene Ausführung für wenig vorteilhaft. Vor allem die von dir bemängelte Umwegigkeit ist hier mindestens genauso vorhanden wie bei der U8. Und teurer dürfte dein Vorschlag auch sein.
Des weiteren frage ich mich, wieso du so viele Schlenker planst? Wegen der Führung unter Straßen und Wegen? Oberirdisch soll das wohl nicht gehen, auch wenn du keine Tunneleingänge eingezeichnet hast. Viele Radien sind auch so wie du sie dargestellt hast zu eng. Dies gilt insbesondere für den letzten Abschnitt nach Rollberge. Der ist zudem recht lang und gleichzeitig gar nicht mehr so weit entfernt bis zur S Waidmannslust.
Eine bis zur Kreuzung Senftenberger Ring verlängerte U8 bräuchte bis Gesundbrunnen ca. 19 Minuten (Wittenau – Gsb 14 Min., 3 neue Bahnhöfe 5 Minuten). Meine S-Bahn ca. 13 Minuten (Wilhelmsruh – Gsb 8 Min., 3 neue Bahnhöfe 5 Min.).
Im Bau sollten beide Vorhaben ungefähr gleich teuer sein, aber die U-Bahn bräuchte mehr Umläufe, die S-Bahn nicht.
Umwegig ist die Trasse, weil ich Häuserunterquerungen vermeiden wollte.
Der Tunnel begänne im Industriegebiet. Begänne er vor der Finsterwalder Str., könnte man gerade bauen, müsste aber Sportanlagen beseitigen, und Häuser unterqueren. Ebenso eine Führung entlang des Welzower Steigs bis Titiseestr. Vor der Treuenbrietzener Str. den Tunnelmund verlegen ginge, wäre aber zu teuer.
Die letzte Station nach Rollberge dient auch dazu, die S15/S26 nach Waidmannslust zu ersetzen. Sonst wird die Nord-Süd-Strecke überlastet.
Eine S-Bahn in Bereich der Heidekrautbahn würde ich durchaus begrüßen.
Die Wasserflächen im MV vergraben zu wollen, wird dem Charakter der Parkanlagen sicher nicht besonders gut tun und von der Bevölkerung abgelehnt werden. Außerdem solltest du bei deiner Planung unbedingt stets die erforderlichen Mindestradien beachten. So geht es jedenfalls definitiv nicht!
Warum es in Waidmannslust eine „Grundschule in den Rollbergen“ gibt, weiß ich nicht, unter den Rollbergen versteht man aber berlinweit eigentlich Nord-Neukölln.
Warum du Sportplätze verschonst, obwohl man diese durchaus an anderer Stelle neu errichten könnte, aber eine ganze Reihe von Kleingärten, die ihren Pächtern ans Herz gewachsen sein dürften, vernichten willst, verstehe ich auch nicht. Dann wäre ein Tunnel im Schildvortrieb besser, aber da wäre eine Verlängerung der U8 noch deutlich billiger.
Ich habe die Strecke im Norden begradigt. Müssen die Flamingos halt woanders hinfliegen. Etwas teurer als die U8-Verlängerung ist es jetzt wegen der längeren Tunnelstrecke. Die Siedlung heißt offiziell so. Man könnte sie im Zuge der S-Bahn-Anbindung vielleicht umbenennen.
Abgesehen von der unmöglichen Streckenführung im nördlichen Teil deiner Strecke und der Führung direkt durch Naherholungsflächen am Wasser gefällt mir die Idee recht gut, eine ausreichende Einwohnerzahl zur Rechtfertigung einer S-Bahn sehe ich hier auf jeden Fall.
Warum fährst du nicht aber einfach um das Märkische Viertel herum auf Höhe des Möbelwegs bis zum Öschelbronner Weg? Hier hat es wie mir scheint sogar schon mal eine Strecke gegeben und die Realisierung wäre durch die freie Trasse vergleichsweise einfach.
Die U8 könnte dann zum Wilhelmsruher Damm verlängert werden, sodass dort ein attraktiver Umsteigeknoten entstehen würde.
An die ehemalige Industriebahn hab ich auch gedacht. Eine kostengünstige Alternative. Aber diese Strecke liegt am Rande der Siedlung, auf der anderen Seite ist nichts. Die Fahrgäste müssten zu den Bahnhöfen an Quickborner und Finsterwalder Str. erst in die falsche Richtung fahren/laufen, was psychologisch ungünstig ist. Vielleicht als Straßenbahn denkbar?
Vorschlag überarbeitet. Ich lasse die Züge jetzt nur noch ins Märkische Viertel fahren. Die Neubautrasse ist so einfacher und günstiger zu bauen.
In der Form ist es eine durchaus in Erwägung zu ziehende Idee. Knackpunkte ist die Doppelkreuzung am vorgesehenen Haltepunkt Wilhelmsruher Damm (wie willst du da die Heidekrautbahn + Bahnhof und Straße queren?) und die oberirdische Führung durch die Kleingärten und die Grünanlagen am Packereigraben, was auf einige Widerstände stoßen könnte.
Insgesamt gefällt mir das aber jetzt sehr gut. Den Lückenschluss Rosental – S+U Wittenau könnte man dann gut mit der Straßenbahn herstellen.
Der Regionalbahnhof wird zwischen Wilhelmsruher Damm und Quickborner Str. gebaut werden, nicht südlich des WD, wie hier auf der map eingezeichnet. Die Heidekrautbahn verläuft ebenerdig, die Straßenkreuzung wird mit Schranke gesichert. Die S-Bahn kann somit beide aufgeständert überbrücken.
Für wegfallende Kleingärten gibt es weiter nördlich ausreichend Ersatzfläche. Der Erholungswert des Packereigraben ist eher gering, verglichen mit nahgelegenen Alternativen (Mittelfeldbecken, Seggeluchbecken). Jene könnte man zeitgleich mit dem Bau etwas aufhübschen. Außerdem wäre man mit dieser S-Bahn in 5min in Schönholz und in 10min am Humboldthain.
Der S-Bahn-Bau wäre dann auch das Go für die Straßenbahn.
Ja, aber trotzdem wird es sicher einigen Widerstand geben, wenn dort eine S-Bahn quasi als Hochbahn durch die Kleingartensiedlung und an den Fenstern der Hochhäuser des Märkischen Viertels vorbeiführt. Es sind schon Projekte wegen weniger gescheitert. Nur mal so realistisch betrachtet, ich persönlich finde die Idee auch gut.
Alternativ könnte man die Schienen nördlich des Bahnhof Wilhelmsruher Damm auch ebenerdig verlegen. Dann müsste die Treuenbrietzener Str die S-Bahn überbrücken, was für Anwohner wohl das kleinere Übel wäre. Soll ich den Vorschlag so ändern?
Der Grundgedanke ist ziemlich gut. Die Frage ist nur, ob man nicht das Märkische Zentrum anbinden sollte. Bei Bedarf könnte man ja sogar die M1 zum Senftenberger Ring verlängern, falls die Busse nicht ausreichen sollten.
Das Märkische Zentrum würde ja am seinem Nordrand tangiert. Vom Westausgang des Endbahnhofs liefe man etwa 100m zum Nordausgang der Mall. Alternativ müsste man unterirdisch viel teurer bauen.
Mit der neuen S-Bahn läge das gesamte MV im Radius von 1km um einen Schnellbahnhalt. Eine Jelbi-Station mit Leihrädern und -rollern hilft auf der letzten Meile. Was den Busverkehr zusätzlich entlasten würde: Es gäbe dann auch keine Lastrichtung mehr. Heute sind die Busse morgens nach Westen und abends nach Osten voll.
Realistischerweise lässt sich eine Trasse in Hochlage heutzutage kaum noch durchsetzen. Wenn man aber ohnehin einen Tunnel braucht, könnte man den auch gleich zum Märkischen Zentrum führen. Das Problem mit der Lastrichtung ließe sich dann zumindest teilweise entschärfen, weil sich zumindest der Verkehr zwischen dem Märkischen Zentrum und Wittenau gleichmäßig in beide Richtungen aufteilen würde.
Ich würde die S-Bahn im Tunnel noch um eine Station zur Calauer Straße verlängern, da von dort immer noch Fußwege von weit über 1km Länge nötig wären. Angesichts der Bebauung lohnt der Tunnel sich sicherlich, vor allem, weil die Kosten gegenüber einer U8-Verlängerung trotzdem deutlich geringer wären.
Außerdem frage ich mich, ob die S1 nicht überlastet sein wird, wenn du S15+S26 aus dem Abschnitt rausnehmen willst, insbesondere mit Blick auf Wittenau.
Welche Linie soll denn auf den Ostring verkehren?
Sollte man einen verlängerten Tunnel bauen, könnte der Haltepunkt Märkisches Zentrum nach Westen unter den Senftenberger Ring verschoben werden. Das müsste man in einer vergleichenden Machbarkeitsstudie analysieren. Allerdings wird man den Oberflächenverkehr nicht vollständig ersetzen können.
Die neue S-Bahn-Trasse würde viele Fahrgäste von der Relation MV – S+U Wittenau abwerben, und die S1 entlasten. Zudem wird ein Wiederaufbau der Nordbahn für Regionalverkehr diskutiert.
Die S85, die momentan noch in Pankow endet.
Ich hatte ja einst (2012) in meinem Konzept auch eine S-Bahn bis Basdorf auf der Heidekrautbahn vorgesehen. Inzwischen bin ich wegen der Reaktivierung jedoch anderer Meinung, da hier diverse Bahnübergänge und Fußwege bestehen. Eine Hochlegung würde hier die Ortsteile deutlich zerschneiden. Die Heidekrautbahn mit der NEB kann einen 30-Minuten-Takt anbieten, was völlig ausreichend ist. Zudem sind die Platzverhältnisse auch auf einem Viadukt eher begrenzt.