Berlin: S-Bahn-Anbindung zum BER von Grünau

Neuen Namen setzen

 

Vorschlag in die Karte einpassen

Vollbildansicht Vollbildansicht schließen

Beschreibung des Vorschlags

Die derzeit fertige S-Bahn Strecke von Schönefeld über Waßmannsdorf zum neuen Flughafen BER (Terminal 1-2) schlägt einen ziemlichen Haken, wenn man sich dies auf der Karte anschaut. Daher mein Vorschlag, wenn die Passagierzahlen am BER im Laufe der Jahre steigen und eine zweite Anbindung her muss, eine S-Bahn Anbindung von Grünau herzustellen, dies sollte deutlich günstiger und auch einfacher zu realisieren sein, als eine Verlängerung der U7 von Rudow. Nördlich der Ostanbindung für die Regional- und Fernzüge existierte die frühere Anbindungsstrecke zum Bahnhof „Schönefeld Süd“, sie wurde 1963 eröffnet und zuletzt 2010 für Shuttlezüge für die ILA genutzt. Mit dem Flughafenneubau und dem Bau der neuen Ostanbindung südlich der Bestandsstrecke, wurde letztere abgebaut und renaturiert. Dennoch erkennt man den Verlauf auf Karten und das erste Stück wäre gut zu realisieren, da es nicht bebaut ist. Auch die Unterführung unter der A117 westlich von Bohnsdorf-Süd besteht noch und ließe sich für diese S-Bahn-Trasse gut nutzen. Neu bauen müsste man die Ausfädelung aus der Strecke nach Königs-Wusterhausen hinter Grünau mit Unter-/Überführung der S-Bahn und Fernbahngleise. Außerdem müssten auf dem ersten Teilstück am Verlängerten Sandbacher Weg, am Schwarzen Weg und an der Waltersdorfer Str. neue Brücken entstehen, da man bei einer S-Bahn vermutlich keine neuen Bahnübergänge bauen darf (auch wenn das beim Schwarzen Weg und Verlängertem Sandbacher Weg ausreichen würde). Schwieriger zu realisieren wird das zweite Teilstück von der Siedlung Hubertus (wo die S-Bahn auf die Ostanbindung der Fernbahn auftrifft) bis zum BER. Denn dort wird es platzmäßig schwierig sein, die S-Bahn-Trasse unterzubringen, gerade bei der Unterführung der A113. Hier müsste man für den Bau also nochmals die Gleise der Ostanbindung etwas verlegen und umbauen, um die Trasse für die S-Bahn danebenzukriegen, was wieder mit Sperrung und Aufwand verbunden ist. Die Strecke soll parallel zur Fernbahn verlaufen und den Tunnelbahnhof der S-Bahn von der anderen Seite erreichen, sodass auch der S-Bahnhof ein Durchgangsbahnhof wird. Neben den Bahnhöfen Grünau und Flughafen Berlin Brandenburg würde ich auf Höhe der Waldstr. auf jeden Fall einen Bahnhof Bohnsdorf-Süd errichten. So erhält der Südteil Bohnsdorf einen S-Bahn-Anschluss, derzeit muss man von hier immer mit dem 263er zum Bhf. Grünau fahren. Außerdem könnten mehr Busse aus den Nachbarorten Waltersdorf und Schulzendorf nach Bohnsdorf-Süd fahren, so könnte auch die S46 in Zeuthen und Eichwalde etwas entlastet werden. Über weitere Bahnhöfe am Schwarzen Weg (zur Anbindung der Siedlung Waltersdorf, Schulzendorf und Bohnsdorf) und am Elly-Beinhorn-Ring (zur Anbindung der Gewerbegebiete im Ostteil des Flughafenbereichs) können wir gerne diskutieren. Hier bin ich mir selbst nicht ganz sicher und habe diese Bahnhöfe deswegen in Klammern gesetzt. 

Verkehrskonzept für die neue Strecke: Ich schlage vor, die Linie S85 oder S8 von Grünau zum BER zu verlängern. Nur eine davon, denn die andere sollte, wenn die Strecke nach Königs Wusterhausen für einen 10 Minuten Takt ausgebaut ist, nach Königs Wusterhausen fahren. Weiterhin könnte man die S9/S45 als Ring über Schönefeld-BER-Grünau fahren lassen. Hier mein Linienvorschlag:

S9: Spandau-Warschauer Str.-Treptower Park-Adlershof-Schönefeld (Flughafen BER Terminal 5)-Waßmannsdorf-Flughafen Berlin Brandenburg Terminal 1-2- (Elly-Beinhorn-Ring)-Bohnsdorf-Süd-(Schwarzer Weg)-Grünau- Adlershof-Treptower Park-Warschauer Str.-Spandau

S45: Südkreuz-Neukölln-Schöneweide-Adlershof-Grünau-(Schwarzer Weg)-Bohnsdorf-Süd-(Elly-Beinhorn-Ring)-Flughafen Berlin Brandenburg Terminal 1-2-Waßmannsdorf-Schönefeld (Flughafen BER Terminal 5)-Adlershof-Schöneweide-Neukölln-Südkreuz

S8 oder S85: (Birkenwerder-) Pankow-Ostkreuz-Treptower Park-Adlershof-Grünau-(Schwarzer Weg)-Bohnsdorf-Süd-(Elly-Beinhorn-Ring)-Flughafen Berlin Brandenburg Terminal 1-2 (hin und zurück gleiche Strecke)

Vorteile:

  • durch die Verlängerung der S8 oder S85 hat der Berliner Norden, der nach der Tegel-Schließung einen weiten Weg zum Flughafen haben wird, eine bessere Anbindung zum BER, wie früher zur Ostkreuz-Bauzeit gibt es wieder eine Verbindung von Pankow über den Ostring zum Flughafen, so ist auch der Norden und Nordosten Berlins gut mit dem Flughafen verbunden
  • der BER ist von beiden Richtungen immer gut angebunden, wenn eine der Strecken zum Flughafen gesperrt werden muss (Baustelle/Unfall), kann man über die andere Strecke fahren
  • der Ortsteil Bohnsdorf ist besser angebunden durch den Bhf. Bohnsdorf-Süd (und vielleicht auch den Bhf. Schwarzer Weg), es könnten Busverbindungen von diesem Bahnhof in die Nachbarorte Waltersdorf und Schulzendorf geschaffen werden
  • relativ gut zu realisieren, gerade das erste Stück bis Siedlung Hubertus auf der alten Bahntrasse, vermutlich kostengünstiger als die Verlängerung der U7 von Rudow

Nachteile:

  • gerade im Bereich des BER-Flughafengeländes müsste die Trassenführung der Ostanbindung etwas geändert werden für die neue S-Bahn-Trasse daneben (schwierig vor allem rund um die Unterführung der A113), es wären erneute Bauarbeiten und Sperrungen der Ostanbindung erforderlich, diese würden auch den Fern- und Regionalverkehr zum BER betreffen, was deutlich hinderlich für die Anreise wäre
  • durch die Ringführung von S9 und S45 würden die Stationen Altglienicke und Grünbergallee nur im 20 Minuten Takt in jede Richtung bedient werden, gerade für Fahrgäste von diesen Stationen Richtung Zentrum ein deutlicher Nachteil, die beiden Stationen haben zur HVZ bestimmt einen Bedarf für einen 10-Minuten-Takt

Zusammenfassung: Die BER-Anbindung von Grünau über Bohnsdorf-Süd wäre durchaus ein Vorschlag, wenn die jetzige S-Bahn-Strecke zum BER nicht mehr ausreichen sollte. Die Fahrzeit zum BER Terminal 1-2 über Grünau ist vermutlich etwa gleich lang wie über Waßmannsdorf. Dadurch, dass auf dem ersten Teilstück mal eine Bahntrasse war, die man nutzen kann, wäre hier eine Realisierung nicht so schwer. Deutlich schwerer ist die Streckenführung dann parallel zur Ostanbindung zwischen Siedlung-Hubertus und dem BER, da hier für eine neue S-Bahn-Trasse auch Bauarbeiten und Sperrungen an der Ostanbindung erforderlich wären und de Platz an einigen Stellen möglicherweise sehr knapp ist. Dennoch finde ich dies einen möglichen Vorschlag, den BER mit einer weiteren S-Bahn-Trasse anzubinden. Was sagt ihr zu der Streckenführung, den Bahnhöfen und meinem möglichen Linienkonzept? Solltet ihr dafür andere Ideen oder Verbesserungen haben, teilt sie mit, ich bin gerne offen dafür.

Metadaten zu diesem Vorschlag

Streckendaten als GeoJSON-Datei herunterladen

8 Kommentare zu “Berlin: S-Bahn-Anbindung zum BER von Grünau

  1. Das mit dem Tunnel stimmt natürlich und auch sonst gibt es im Bereich des BER kaum Platz für die S-Bahn-Trasse, weil es nicht mit eingeplant ist und nicht vorgesehen ist. Die Kosten wären in diesem Bereich schon sehr hoch. Dass Altglienicke und Grünbergallee durch diese Ringführung nur noch 20 Minuten Takt haben, habe ich auch als deutlichen Nachteil erkannt, gerade wenn die Züge vom Flughafen kommend gut ausgelastet sind, ist das für Altglienicke unzumutbar, der 10 Minuten Takt muss da auf jeden Fall bleiben. Dafür wäre ja eine ganz neue Linie notwendig. Ich fand nur die Idee, den BER von dieser Seite anzubinden ganz gut, aber es sprechen schon viele Gründe dagegen. Das mit der Straßenbahn von Grünau habe ich noch gar nicht bedacht, ist auch eine gute Idee. So könnte man von der Trasse der 68 aus Köpenick kommend direkt zum BER fahren, ist auf jeden Fall auch eine gute Idee, gerade weil man aus Köpenick ja immer erst zum Ostkreuz muss, um dann wieder raus zum Flughafen zu fahren (der Bus 164 ist nur eine unattraktive Alternative, da er mindestens genauso lange braucht und oft im Stau steckt, für einen Flughafen-Verkehr eher suboptimal). Für eine weitere S-Bahn-Anbindung zum BER ohne schwierige Bauarbeiten und Tunnelaufbruch finde ich auch die Idee einer verlängerten S2 von Lichtenrade ganz gut machbar. Hier müsste man nur die oberirdische Strecke bauen und auf diesem Teilstück scheint es noch genug Platz für eine Trasse zu geben. Das mit der S2 ist ja schon ein anderer Vorschlag von hier: https://extern.linieplus.de/proposal/s-bahn-berlin-s2-zum-ber/ .

  2. Ach so, noch etwas. Falls Du vorhattest, die S-Bahn aus Richtung Grünau im vorhandenen S-Bahnhof am BER halten zu lassen – dem steht dann leider die Tatsachen entgegen, dass Berlin keine Flughäfen und die Deutsche Bahn keine Bahnhöfe bauen kann. Der S-Bahnhof wurde als Sackbahnhof konzipiert, es gibt keine Wendeanlage dahinter. Dann darfst Du auch gleich Teile des Empfangsgebäudes wieder abreißen oder zumindest umbauen. Diese Tatsache dürfte gleichzeitig auch die Verlängerung der S2 zum BER verhindern – für zwei S-Bahn-Linien reichen die zwei vorhandenen Gleise nicht. Also eine zukunftssichere Planung sieht irgendwie anders aus.

    1. Danke, das habe ich natürlich auch nicht beachtet. Dann wird es auch langfristig, wenn man nicht noch einen großen Umbau mit teilweise Abriss will bei den S-Bahn Linien 9 und 45 am BER bleiben. Mehr als einen 10 Minuten Takt bei der S-Bahn wird’s damit wohl auch nicht geben. Allerdings schafft ja der Regionalbahnhof mit dem neuen Flughafen-Express und den anderen RE/RB-Linien etwas Abhilfe. Du hast völlig Recht, dass der Bahnhof als Sackbahnhof für die S-Bahn nicht vorausschauend geplant wurde, da man weder die S2 von Lichtenrade, was ja vermutlich noch einfacher wäre, weil man keinen Tunnel aufgraben muss, noch die S8 oder S85 von Grünau dorthin verlängern könnte. Für die Anbindung aus Richtung Grünau und Köpenick finde ich den eingebrachten Vorschlag mit der Straßenbahn ganz gut.

    2. Selbstverständlich reichen zwei Gleise aus, um alle fünf Minuten Züge kehren zu lassen. Wenn der 10-min-Takt eines Tages nicht reichen sollte, kann die S-Bahn durchaus vedichtet oder durch die längst geplante Strecke von der Dresdner Bahn ergänzt werden. Eine Tunnel nach Grünau ist nicht sinnvoll, da er zu einer Überlastung der Görlitzer Bahn führen würde. Die Idee, die S-Bahn nach Schönefeld durch die vorgeschlagene Strecke zu entlasten wirkt schon deshalb absurd, weil nördlich von Schöneweide alles wieder zusammen kommt, noch dazu mit weiteren Linien aus Königs-Wusterhausen und Spindlersfeld! Wenn das gehen sollte, dann könnte auch die vorhandene  Strecke zum BER nicht überlastet sein.

      1. Nun gut, das stimmt, wenn die Wendezeit sehr kurz ist, wenn man den dichten Takt hat, könnte man bei irgendwelchen Verzögerungen im Tunnel zur Not auch Züge in Schönefeld (BER Terminal 5) enden lassen, dort gibt es ja laut Maps ein Kehrgleis, dann müsste man halt ab da mit dem Expressbus zum Terminal fahren, wäre aber nur für Notfälle (falls es im Tunnel einen kaputten Zug gibt und man weniger Kapazität dort hat). Die S2 Verlängerung ab Lichtenrade würde dann wohl nur für die derzeit in Lichtenrade endenden S2 Züge, also alle 20 Minuten sein, da Blankenfelde ja weiterhin bedient werden muss. Oder aber man strukturiert den Takt der S2 komplett um. Die Strecke von Grünau würde kapazitätsbedingt nur gehen, wenn man die von mir angesprochene Ringführung von S9 und S45 sowie Verlängerung der S8 oder S85 durchführt, dann würden ja da die gleichen Linien wie auch sonst fahren. Aber das geht wiederum nicht, da dann Altglienicke und Grünbergallee nur im 20 Minuten Takt angefahren werden, was nicht machbar und möglich ist für die dortigen Zusteiger. Abgesehen von den hohen Kosten mit dem Tunnel aufgraben, braucht man also dafür doch eine neue Linie, da kann man dann tatsächlich vermutlich auch die S2 verlängern oder eben eine weitere Linie über Adlershof-Altglienicke-Schönefeld schicken. Die S2 wäre auch gut, da sie aus dem Norden Berlins kommt, der nach der Tegel-Schließung weite Wege zum Flughafen hat. Allerdings wäre vom Norden Berlins (z.B. aus Pankow) eine neue Linie (S6?) über den Ostring (so wie zur Ostkreuz-Bauzeit die S9) schneller und besser (wobei ich nicht weiß, ob Ostring und Görlitzer Bahn dafür zu voll sind, wobei ja zur Ostkreuz-Bauzeit auch die S8, S85 und S9 mit der Ringbahn auf dem Ostring gefahren sind, nur jetzt zwischen Baumschulenweg und Schöneweide/Adlershof könnte es eng werden, da es mit der neuen Linie bis Schöneweide 7 Linien und bis Adlershof 6 Linien auf einer Trasse wären, also eine mehr als jetzt. Oder man schwenkt die S85 von Adlershof zum BER anstatt nach Grünau, auch das ist jedoch nicht so gut, da dann Grünau eine Linie weniger hat. Sollte man eine weitere Linie aus dem Norden Berlins zum BER fahren lassen (S2 oder über Ostring), wäre der Flughafen sowohl aus dem Norden, aus der Stadtmitte (S9), als auch aus dem Süden der Stadt (S45) mit der S-Bahn gut erreichbar.

Einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen

E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren. Du kannst Benachrichtigungen auch aktivieren, ohne einen Kommentar zu verfassen. Klicke auf den Link und du erhältst eine E-Mail, um das Abonnement zu bestätigen: Abo ohne Kommentar.