Berlin – Rettung der Straßenbahn vom Potsdamer Platz nach Schöneweide

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Beschreibung des Vorschlags

Ein aktuell brisantes Thema ist die Sanierung der Marggraffbrücke in Berlin. Die Verbindung zwischen Treptow und Schöneweide ist baufällig und muss saniert werden. Kurz vor dem Baubeginn ist nun aufgefallen, dass die Trasse gar nicht für Straßenbahnen geeignet ist und künftig keine Straßenbahn dort entlang fahren kann (Bericht Berliner Zeitung, https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berliner-behoerdenposse-wie-sich-der-senat-seine-eigene-planung-verbaute-li.209157) Nun gilt es, alternative Trassen zu finden, damit die Strecke nicht vollständig gestrichen wird. Ich möchte daher eine Variante einbringen, die M9 (welche dann künftig vom Bahnhof Zoo über den Potsdamer Platz und die Sonnenallee nach Schöneweide verkehren soll), direkt bis Spindlersfeld und Köpenick zu verlängern – und zwar als Schnellstraßenbahn. Die Trasse könnte entlang der S-Bahn-Strecke geführt werden und somit eine höhere Reisegeschwindigkeit erwirken. Zwischen Baumschulenweg und Schöneweide liegt wenig besiedeltes Gebiet, zwischen Schöneweide und Spindlersfeld ist das Fahrgastpotenzial nicht einer S-Bahn würdig, eine Verlängerung der S47 nach Köpenick ist kostentechnisch ausgeschlossen. Am S-Bahnhof Schöneweide werden zwei S-Bahn-Gleise für die Straßenbahn umfunktioniert. Mit diesem Vorschlag würde man beide Probleme lösen und ein angemessenes Verkehrskonzept für den Bereich präsentieren. Die Linie M9 soll dann die gesamte Strecke in der HVZ im 5-Minuten-Takt bedienen. Für eine spätere Umsetzung der Straßenbahnstrecke entlang der -65-Buslinien werden entsprechende Abzweige sowie eine Verbindungsstrecke zwischen der Schnellstrecke und dem Straßenbahnknoten Schöneweide mit eingeplant. Über Kommentare und Meinungen freue ich mich wie immer sehr 😀

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25 Kommentare zu “Berlin – Rettung der Straßenbahn vom Potsdamer Platz nach Schöneweide

      1. Naja, wir reden hier von 500m Straßenbahn, nicht von einem zu bauenden U-Bahn – Tunnel. Eine Streckenführung über die SO-Allee hätte durchaus einen hohen Nutzen, die Strecke könnte relativ problemlos auf eigenem Gleiskörper geführt werden, das und die direkte Führung würden die Fahrtzeit nach Schöneweide deutlich verringern. Auch die Planung, die Achillesferse des Berliner Straßenbahnbaus, wäre deutlich einfacher, ergo: schneller.
        Außerdem ist die Erschließungswirkung genauso gegeben. Das Zentrum Baumschulenwegs wird durch den S-Bhf bereits gut erschlossen, die Tram über die SO-Allee würde die peripheren Bereiche bedienen.

        1. Nur ist die Frage ob du sowas gefördert bekommst. Im Gesamtpaket vielleicht schon, aber der Abschnitt ist dennoch sehr fragwürdig. Wäre aber natürlich eine gute Alternativtrasse. Man müsste sich dann aber was anderes für die Straßenbahn auf den -65 Linien einfallen lassen.

  1. Der Heidekampweg und die Rinkartstraße sowie die Mosischstraße sind viel zu eng für Straßenbahnen. In der Straße Heidekampweg, müsste dann die Straßenbahn neben der Straße auf dem Grünstreifen fahren direkt vor der Hausfasade, da wurden die Anwohner nicht begeistert sein

    1. Angedacht wäre hier eine straßenbündige Führung mit Tempo 50 tagsüber und Tempo 30 von 22 bis 6 Uhr. Mir persönlich ist wichtig, dass vom Grünbestand wenig verloren geht. Der entscheidende Vorteil dieser Variante ist die direkte Führung durch den Kiez und somit eine bessere Erschließung.

          1. Ich finde diese Kategorisierung etwas fragwürdig. Das M im Namen bedeutet schließlich nur eine Angebotsgarantie rund um die Uhr.

            In diesem Fall ist die Feinerschließung eine „Nebenwirkung“ der Trassenführung, weil du vom Baumschulenweg nicht in die Glanzstraße abbiegen kannst.

            1. Vielleicht ist die Idee dann gar nicht so gut, eine Tram durch die Glanzstr. zu legen, wenn man diesen Weg nur über Sträßchen erreichen kann, die für den Trambau eher ungeeignet sind…

  2. „Nun gilt es, alternative Trassen zu finden, damit die Strecke nicht vollständig gestrichen wird.“

    Nein, nun gilt es die aktuellen Planungen zu kippen und doch noch eine vernünftige Brücke zu bauen. Falls das nicht gelingt, muss man die Brücke halt erneut neu bauen. Damit kann man sich ja durchaus Zeit lassen. Es gibt Bedarf für diverse andere Strecken, die man in Berlin bauen könnte, eine Aufgabe für viele Jahrzehnte. Am Ende wird dann die jetzt neu zu bauende Brücke auch wieder erneuerungsbedüftig sein, dann kann diese Strecke kommen. Die parallele S-Bahn lässt da auch durchaus etwas Geduld zu.

    1. Den ersten Teil deiner Aussage unterstütze ich. Allerdings wird die Strecke von Seiten des Verkehrsträgers See geplant wird, somit hat die Stadt Berlin nicht mehr viele Eingriffsmöglichkeiten.

      Beim zweiten Teil muss ich ganz klar widersprechen. Das wäre Steuergeldverschwendung. Und die Strecke ist durchaus wichtig für die Netzwirkung des Straßenbahnnetzes.

      1. Das wäre Steuergeldverschwendung.

        Wie man ja an diversen Brücken in NRW sieht, müssen Brücken nach ~60 Jahren ersetzt werden.

        So wie ich Ulrich verstehe, soll dann erst in ~60 Jahren diese Strecke gebaut werden.

        1. Richtig. Beim derzeitigen Tempo des Straßenbahnausbaus dauert es ohnehin noch schätzungsweise mindestens 200 Jahre, bis das Netz wieder ganz Berlin bedient. In welcher Reihenfolge die Strecken dabei entstehen, ist eigentlich egal. Wenn man in Baumschulenweg die Straßenbahn erstmal verhindert, sollte man das Netz woanders wachsen lassen.

  3. Also ich persönlich würde mich ja über eine Strecke, welche sich allein auf die Minna-Todenhagen-Brücke erstreckt, erfreuen. Einen weiteren Parallelverkehr zwischen S Baumschulenweg und S Schöneweide braucht es meiner Auffassung nach eh nicht.

  4. Ich frage mich, ob eine Verlängerung einer Straßenbahn von der M41-Trasse von Baumschulenstr./Sonnenallee bis nach Schöneweide überhaupt lohnenswert ist. Einer Metrolinie ist dieser Abschnitt eher nicht würdig. Um von Neukölln nach Schöneweide und weiter nach Köpenick oder Adlershof zu kommen, nimmt man ab Neukölln oder Köllnische Heide sowieso die S-Bahn, die trotz Umsteigen deutlich schneller ist. Allerdings macht die Verknüpfung mit dem Bestandsnetz in Schöneweide betrieblich natürlich Sinn. Daher würde ich die Tram vom Potsdamer Platz als Metro-Tram wie den Bus M41 in Sonnenallee/Baumschulenstr. enden lassen (dort müsste eine Kehranlage errichtet werden), denkbar wäre für die Metro-Linie auch der Endpunkt S Bhf. Baumschulenweg.

    Für die betrieblich sinnvolle Verlängerung nach Schöneweide würde eine normale Tram-Linie im 10- (oder sogar nur im 20-)Minuten-Takt reichen (z.B. von Schöneweide bis Hermannplatz und auf der Sonnenallee als Parallellinie zur M41-Tram). Deine etwas umwegige Linienführung durch die Nebenstraßen, wo zudem die zentralen Punkte in Baumschulenweg entlang der Baumschulenstr. verpasst werden, erscheint mir etwas ungünstig.

    Eine Linienführung neben der S-Bahn finde ich ungünstig. Ich glaube nebenbei auch nicht, dass man nach gefühlt 15 Jahren Baustelle am S Bhf. Schöneweide dort in 10-20 Jahren alles nochmal aufbuddelt, um die S-Bahn-Gleise und Bahnsteige für eine neue Straßenbahn-Linienführung zu verlegen und umzubauen. Um die Marggraffbrücke zu umfahren, könnte neben den S-Bahn-Gleisen wie von dir eingezeichnet die Straßenbahnbrücke gebaut werden und die weitere Trasse dann am südlichen Kanalufer zur Schnellerstr. geführt werden. Die beste Lösung wäre trotzdem immer noch die Planungen für die Marggraffbrücke zu überarbeiten, da so auch eine mögliche Tram entlang der Köpenicker Landstr. berücksichtigt werden könnte.

    Die S47 würde ich keinesfalls als S-Bahn stilllegen und in eine Tram umwandeln. Die S47 ist vor allem durch ihren 20-Minuten-Takt und ihre kurze Führung bis Hermannstr. unattraktiv. Ein weiterer Faktor ist die schlechte Anbindung des S Bhf. Spindlersfeld aus großen Teilen von Köpenick, weswegen sich diese überwiegend auf die S3 orientieren.

    Als Lösung dafür müsste man die Strecke teilweise zweigleisig ausbauen, sodass man auch einen 10-Minuten-Takt mit Einsetzern nach Schöneweide und durchgebundenen Zügen alle 20 min fahren kann. Zudem würde eine Verlängerung der Linie S47 diese bestimmt etwas attraktiver machen (z.B. bis Südkreuz oder aber man führt die Linie von Spindlersfeld über den Ostring, vielleicht sogar auf die Stadtbahn bis Warschauer Str./Ostbahnhof in jeweils 10 Minuten versetzt zur S9, wobei das fahrplantechnisch vermutlich sehr schwierig wäre). Um den S Bhf. Spindlersfeld für Köpenicker einfacher erreichbar zu machen, bräuchte man nur ein zweites Tram-Gleis in der Müggelheimer Str. höhe Schloßplatz. So könnte man auch von Wendenschloß (oder bei entsprechender Linienverlängerung aus dem Allende-Viertel) direkt zum S Spindlersfeld. Dort wäre auch genug Platz für eine Kehranlage für von Köpenick kommende dort endende Bahnen. Es gäbe also genug Möglichkeiten, um die S47 als S-Bahn attraktiver für Fahrgäste zu machen.

    Eine Umwandlung einer S-Bahn in eine Tram halte ich für eine Verschlechterung, da sich die Fahrzeit für die meisten verlängern wird. Zumal niemand trotz direkter Verbindung mit einer Tram von Köpenick zum Potsdamer Platz fahren wird. Da die meisten sowieso in Schöneweide auf die S-Bahn wechseln würden, wäre es sinnlos den Abschnitt nach Spindlersfeld als S-Bahn einzustellen.

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