Berlin: Expressbus über die TVO

 

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Beschreibung des Vorschlags

Seit Ende 2023 läuft das Planfeststellungsverfahren für die Tangentialverbindung Ost (TVO), welche die Lücke zwischen Spindlersfeld und Biesdorf schließt und so den stark belasteten Stadtverkehr entlasten soll. Im besten Fall würde die TVO 2032 eröffnet werden, jedoch würde lediglich der MIV davon profitieren.

Demgegenüber steht die mehrfach geäußerte Idee, diesen Teil des Berliner Außenrings für den SPNV nutzbar zu machen: Während der Landesverband Berlin/Brandenburg der PRO BAHN eine vollwertige Nahverkehrstangente für S-Bahn und Regionalverkehr vorsieht, wurden insbesondere auf Linie Plus Ideen für eine Neunutzung als S-Bahnstrecke geäußert:

Die Idee der Neunutzung des Außenrings als SPNV-Achse finde ich durchaus gut, allerdings wurden die einstmals massiven Gleisanlagen insbesondere zwischen Biesdorf und der Wuhlheide erheblich reduziert, sodass auf besagtem Abschnitt nur noch ein Gleispaar steht und die Gleisanzahl somit unausgewogen ist. Außerdem müssten für den S-Bahnbetrieb neue Gleise mit Stromschienen errichtet werden, weil der heute noch erhaltene Abschnitt bereits mit Wechselstrom elektrifiziert ist – das Teilstück zwischen der Wuhlheide und dem Grünauer Kreuz wird bereits vom RE2, RE7 und RE8 befahren.

Da die TVO von der Politik aber leider aktiver unterstützt wird, dürfte die Inbetriebnahme der Tangente nur noch eine Frage der Zeit sein – als Eröffnungsjahr wird 2032 anvisiert. Damit ÖPNV-Nutzer aber trotzdem nicht leer ausgehen müssen, könnte man theoretisch immer noch über einen hochwertigen Busverkehr auf der TVO nachdenken. Daher schlage ich einen Expressbus vor, welcher große Teile der TVO befährt und mindestens die U- und S-Bahnhöfe sowie einzelne Straßenbahnhaltestellen auf dem Weg anfährt.

Eine ähnliche Idee wurde hier bereits als Metrobus-Linie von BVG_er 1 oder als Expressbus-Linie von amadeo vorgeschlagen, jedoch fahren sie weiter bis Adlershof bzw. bis zum BER, was die Linien aufgrund jeweils verspätungsanfälliger macht.

Der Expressbus soll im Norden bei S Marzahn (S7) beginnen, und über die TVO fahren, wobei der Haltestellenabstand hier verhältnismäßig groß wäre. Auf diesem Abschnitt ist eine Stichfahrt vorgesehen: Da in der Nähe von S Wuhlheide eine niveaugleiche Kreuzung vorgesehen ist, soll der Bus einen Abstecher zum S-Bahnhof machen, wodurch wiederum die S3 von/nach Erkner erreicht wird.

Nachdem die Oberspreestraße erreicht wird, soll der Bus mindestens in S Spindlersfeld (S47 von/zur Hermannstraße) halten. Da es bei S Spindlersfeld keine Wendemöglichkeit gibt, soll stattdessen im nahegelegenen Köpenicker Ortskern gewendet werden.

Das Betriebskonzept nochmal zusammengefasst:

  • Es ist lediglich eine S Wuhlheide vorgesehen, ansonsten werden möglichst direkte Wege befahren.
  • Folgende S- und U-Bahnhöfe werden angefahren: Marzahn, Poelchaustraße, Springpfuhl, Biesdorf-Süd (?), Wuhlheide und Spindlersfeld. Durch die Vielzahl der sich summierenden Anschlussmöglichkeiten entstehen für Fahrgäste gute Alternativverbindungen, sollte die Bahn zum eigentlichen Zielort mal ausfallen.

Die Umsetzung dieser Buslinie wäre (bei früher Inbetriebnahme) verhältnismäßig einfach, jedoch hängt diese von der Fertigstellung der TVO ab. Außerdem kann noch nicht abgeschätzt werden, wie stark die TVO in Anspruch genommen wird, sodass die Fahrzeiten. Die restlichen Infrastrukturmaßnahmen halten sich hingegen in Grenzen und beschränken sich auf zwei Haltestellen:

  • S Springpfuhl / Helene-Wengel-Platz: Dort sollen neue Haltebuchten entstehen, welche mittels Treppen und Aufzügen mit der Allee der Kosmonauten verbunden werden. Dadurch können kurze Umsteigewege zur S-Bahn und Straßenbahn angeboten werden.
  • U Biesdorf-Süd: Auch hier entstehen neue Haltebuchten (wenn man sie noch nachträglich miteinbauen kann). Mittels Treppen und Aufzügen wird die Haltestelle barrierefrei an die U5 angebunden, eine Verbindung zum Richard-Kolkwitz-Weg zur Erschließung weiterer Wohngebiete ist noch in Überlegung (daher noch nicht eingezeichnet).

Da durch diese schnellere Tangentialverbindung eine hohe Nachfrage zu erwarten ist, soll der Expressbus mindestens alle 20 Minuten fahren und an möglichst vielen der angefahrenen Bahnhöfen auf die S-Bahn bzw. U5 abgestimmt sein. Da wie o.e. die Nutzung des östlichen Teils des Berliner Außenrings als SPNV-Achse gefordert wird, ist der Expressbus als Vorlaufbetrieb zu verstehen und soll bei Inbetriebnahme der besagten SPNV-Achse wieder eingestellt werden.

EDIT: Ursprünglich war eine Stichfahrt nach S Biesdorf angedacht, jedoch liegt der dortige S-Bahnhof eher abseits, wodurch einiges an Fahrzeit verloren geht. Stattdessen sollte eine Umstiegsmöglichkeit zur U5 angeboten werden, welche die S5 in Wuhletal erreicht, welcher der von Foxcatline vorgeschlagenen Verbindung Strausberg / Mahlsdorf – Berliner Nordosten (mit 2 Umstiegen) entspricht.

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5 Kommentare zu “Berlin: Expressbus über die TVO

  1. Wenn die Straßen-TVO tatsächlich in Betrieb geht, ohne dass eine parallele S-Bahn oder RB dort gebaut wird, eine gute Idee, einen Bus fahren zu lassen.

     

    In Biesdorf ist dabei eine Stichfahrt nach S Biesdorf vorgesehen, um dort die S5 von/nach Strausberg zu erreichen.

    Die Stichfahrt zum S Biesdorf würde ich weglassen, weil sie die Fahrzeit nach Springpfuhl und Marzahn unnötig verlängert. In Springpfuhl kann man schon zur S7 und S75-Nord umsteigen.

    Dafür erachte ich einen Halt dieses Busses mit kurzem Weg zum U Biesdorf-Süd als umso wichtiger.

    Von der S5-Ost zu diesem Bus kann man in Wuhletal am gleichen Bahnsteig zur U5 umsteigen, die dann nach Biesdorf-Süd fährt.

    Alternativ kann man dann auch den S-Bahnhof Biesdorf an die B158/ Märkische Allee verschieben.

     

     

    1. Vielen Dank für deinen Kommentar und auch dafür, dass dir die Idee eines Busses auf der TVO gefällt.

      Die Stichfahrt zum S Biesdorf würde ich weglassen, weil sie die Fahrzeit nach Springpfuhl und Marzahn unnötig verlängert. In Springpfuhl kann man schon zur S7 und S75-Nord umsteigen.

      Dafür erachte ich einen Halt dieses Busses mit kurzem Weg zum U Biesdorf-Süd als umso wichtiger.

      Von der S5-Ost zu diesem Bus kann man in Wuhletal am gleichen Bahnsteig zur U5 umsteigen, die dann nach Biesdorf-Süd fährt.

      Ich bin zunächst davon ausgegangen, dass Leute, die von/nach Mahlsdorf und Strausberg in den Berliner Südosten wollen, lieber nur einmal umsteigen wollen (bei S Biesdorf) als bei deiner Variante zweimal (einmal in S+U Wuhletal und noch einmal in U Biesdorf-Süd. Aber so wie du letztere argumentierst, dürfte dies tatsächlich die fahrgastfreundlichere Option sein:

      Biesdorf könnte selbst mit der Stichfahrt nicht richtig erschlossen werden, zumal der Bus den Elsterwerdaer Platz nicht erreicht, welche aber deutlich wichtiger sind als der eher abseits gelegene S-Bahnhof. Da ist die U5 tatsächlich die bessere Option, und eine Umstiegsmöglichkeit zu dieser sollte mMn auf jeden Fall umgesetzt werden.

      In Springpfuhl gibt es – wie du richtig erwähnt hast – zwei S-Bahnlinien, die beide mindestens zur Warschauer Straße fahren. Den Umstieg bei S Biesdorf bräuchte man wegen der Nähe zum S Springpfuhl dann auch nicht.

      Außerdem wäre es bei solch dichten Takten, wie sie auf der S5 und der U5 vorherrschen, ohnehin egal, wie oft man umsteigen muss – Hauptsache, die Verbindung bietet gut einzuhaltende Umsteigezeiten.

      Alternativ kann man dann auch den S-Bahnhof Biesdorf an die B158/ Märkische Allee verschieben.

      Was in einigen der in der Beschreibung verlinkten Ideen vorgeschlagen ist, ebenso schlagen einige eine S-Bahn-Station „Biesdorfer Kreuz“ vor. Diese würde aber ggü. dem heutigen S Biesdorf aber noch weiter abseits liegen, und hätte so fast nur noch Umsteigepotenzial im S-Bahnverkehr zu bieten (analog zum Westkreuz, wo überwiegend nur S-Bahnen verkehren; alle anderen Kreuze (Südkreuz, Gesundbrunnen „Nordkreuz“ und Ostkreuz) haben hingegen mindestens noch Regio-Anschlüsse).

      Dennoch lassen sich so natürlich auch Tangentialverbindungen in und um Berlin verbessern.

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