Beschreibung des Vorschlags
— Reaktivierung Anschlussgleis Heizkraftwerk Berlin Buch anstelle Regionalbahnhof Buch —
Des Öfteren wurde ein Regionalbahnhof Berlin-Buch vorgeschlagen, vor allem, um das Max Dellbrück Zentrum (MDC) besser an Berlin und Flughafen anzubinden. Er soll auf dem ehemaligen Güterbahnhof liegen und idealerweise auch Umsteigebeziehungen zur S-Bahn ermöglichen. Dagegen spricht meiner Meinung:
1. Der ehemalige Güterbahnhof liegt nicht gegenüber dem S-Bahnhof. Die angedachte Lösung würde Anschüttungen im Bereich der Selbstfahrer-Rampe erfordern und auch dann noch weite Fußwege erzwingen.
2. Ein Seitenbahnsteig (Durchgehende Hauptgleise behalten ihre Lage) würde den Einbau von mindestens 4 Weichen erfordern. Damit wäre auch eine Änderung der Sicherungstechnik im elektronischen Stellwerk notwendig.
3. Ein Seitenbahnsteig würde Züge aus Karow in Richtung Bernau behindern, während Züge Richtung Berlin einfahren, halten und ausfahren. Und: Bei Bauarbeiten oder Störungen am Gleis Karow – Bernau könnten keine Züge halten. Sinn würde nur ein Inselbahnsteig machen. Nahe dem S-Bahnsteig müssten dafür etliche Meter Damm angeschüttet und sämtliche Gebäude (Ga, Stw, Bm) auf dem Bahnhofsgelände abgerissen werden. Dann könnten die Gleise frühestens ab EÜ Wiltbergstraße verschwenkt und auf eine wesentliche Änderung der Sicherungstechnik verzichtet werden. Allerdings würde dies wohl auch zu engeren Radien im Gleis Karow – Bernau führen inkl. niedrigeren Geschwindigkeiten.
Bei sämtlichen Varianten unmittelbar an der Stettiner Bahn wäre das MDC noch immer nicht zufriedenstellend angebunden.
Mit der ehemaligen Trasse des Anschlusses Heizkraftwerk besteht jedoch ein Schienenweg direkt in den Campus. (Ob entwidmet weiß ich nicht – Gleise liegen jedenfalls noch teilweise und überbaut ist bis auf BÜ`s nichts)
VORSCHLAG: Die vom Campus kommende Strecke wird im Südkopf des Bahnhofs in die Fernbahngleise eingefädelt und verkehrt als eigenständige Linie nach Gesundbrunnen, Südkreuz oder gar BER. (www.karlsruher-modell.de) Auch nicht billig, aber am effizientesten und baulich einfachsten realisierbar. Sollten nördlich der Autobahn Wohngebiete entstehen, könnte das Gebiet mit einem Seitenbahnsteig nahe der ehemaligen Berufsschule / Gelände Zivilverteidigung / THW an das Stadtzentrum angeschlossen werden. Sicherungstechnisch sind mindestens eine Weiche (besser 3) notwendig sowie entsprechend neue Signale nötig. Technisch gesicherte BÜ müssen in der Groscurth- und Karower Str. entstehen. Den Endbahnhof habe ich mit einer Weiche und 2 Gleisen konzipiert für eventuelle Kreuzungen.
Ich hätte einen alternativvorschlag: Eine Straßenbahnstrecke vom MDC über S Karow in Richtung Pankow
Tram nach Karow oder über Blankenburg ist gewiss eine Alternative. Mit politischen Willen ist die Anschluss-Heizkraftwerk Variante schnelle umsetzbar. Und im Stadtzentrum / BER ist man mit diese Variante allemal erst recht zügiger. Der Anschluss wurde mit beladenen 4achsigen Kesselwagen bedient – eine CM-Streckenklasse sollte also kein Problem sein. Warum nicht mit BR442 1.5 km durch die Stadt fahren? Was spricht technisch / regulatorisch dagegen?
Dass die BR 442 nach EBO betrieben wird und hier wohl dann auf Sicht gefahren werden muss – d.h. meinem Wissensstand nach mit maximal 5 km/h.
Eine Zulassung unter BOStrab würde Änderungen am Fahrzeug erfordern – unter Umständen sogar eine erneute Zulassung unter EBO mit eigener Typenberechtigung. Zusätzlich sind die Achslasten der BR 442 nun… sagen wir… nicht gerade gering. Insofern wäre ein konventionelles Tram wohl besser – trotz Umstieg.
Wieso denn das ganze so kompliziert? Weder BOStrab noch 5 km/h sind notwendig oder wie kommst du darauf? Einfach nach EBO zulassen und entweder kriegt man für die 1-2 Bahnübergänge noch eine Ausnahmegenehmigung oder man baut eben eine Unter-/Überführung. Alles ziemlich unkompliziert.
Weil das im Strassenraum doch nicht so einfach möglich sein sollte. Muss aber zugeben, hab mich eher auf den Kommentar von Rob bezogen.
Ich glaube das hast du dann falsch verstanden. Die hier vorgeschlagene Strecke soll ja gar nicht im Straßenraum (außer den zwei BÜs) verlaufen sondern auf einer ehemaligen Anschlussbahn. Und die von Rob vorgeschlagene Straßenbahn auf einer ganz anderen Route als Verlängerung der Straßenbahn aus Pankow.
Ich glaube nicht, dass man eine neue RB-Linie auf der Stettiner Bahn nur wegen eines Haltes einführt. Zumal diese nur im Berufsverkehr nachgefragt würde, da der Haltepunkt abseits der Wohnbebauung liegt. Eher würde man eine freie Trasse nutzen, um den Verkehr nach Bernau/Eberswalde zu verbessern.
Ich sehe größere Chancen bei einer Verlegung des Halts zur Karower Chaussee, sowie Umnutzung der Trasse als S-Bahn oder Express-S-Bahn.