Berlin/BB: S1 Express

Neuen Namen setzen

 

Vorschlag in die Karte einpassen

Vollbildansicht Vollbildansicht schließen

Beschreibung des Vorschlags

Die Relation Berlin – Landkreis Oberhavel erfährt ein hohes Pendleraufkommen, sodass auch die RE- und S-Bahnlinien entsprechend gut gefüllt sind. Allerdings erreicht die S1 auch auf anderen Abschnitten an ihre Kapazitätsgrenzen, sodass eine Entlastungslinie unerlässlich ist. Bereits bei der S3 wurden Expressfahrten eingeführt, die weniger Halte bedienen und deswegen auch als positiv angesehen werden.

Die hohe Nachfrage sollte Anlass genug sein, auch eine Expresslinie auf der S1 einzuführen.

Der S1 Express soll im Gegensatz zur S1 nur bedeutendere Stationen bedienen. Daher sollen folgende Stationen entfallen: Nikolassee, Schlachtensee, Sundgauer Straße, Botanischer Garten, Friedenau, Julius-Leber-Brücke, Wilhelmsruh, Waidmannslust und Frohnau.

Als Taktung ist analog zum S3 Express ein T20 an Werktagen vorgesehen. Die S1 soll dabei nicht gekürzt werden, sondern weiterhin im T10-20 an allen Stationen halten. Da die Expresslinie neun Stationen auslässt, ist von einer Zeitersparnis von insgesamt 6,75 Minuten auszugehen, wenn man das Betriebskonzept vom S3 Express übertragen kann.

Vor- und Nachteile:

Der größten Vorteile sind die Zeitersparnis und die Entlastung der S1 auf derselben Strecke. Außerdem entstehen so RE-würdige Expresslinien, vor allem auf den Abschnitten Wannsee – Zehlendorf und Schönholz – Oranienburg. Des Weiteren erhöht sich auch die Anzahl an stündlichen Fahrten, sodass nunmehr max. 9 Fahrten/Stunde angeboten werden können.

Nachteilig ist hingegen, dass sie nicht auf ganzer Linie attraktiv ist und viele Trassen belegen muss. So kann auch der Betrieb der Nordsüd-S-Bahn in erheblichem Maße gestört werden.

Metadaten zu diesem Vorschlag

Streckendaten als GeoJSON-Datei herunterladen

10 Kommentare zu “Berlin/BB: S1 Express

  1. Über den Nutzen einer solchen Expresslinie kann man sich durchaus Gedanken machen. So wäre es z. B. denkbar die zehnminütigen Lücken, die sich während des Betriebes der Pendelzüge zwischen Potsdamer Platz und Zehlendorf ergeben, durch Expresszüge zu füllen. Mich würde nur interessieren, warum du dich gerade für dieses Haltekonzept entschieden hast. Warum soll am Humboldthain und in Friedenau durchgefahren werden, nicht aber z. B. an der Sundgauer Straße, am Botanischen Garten oder an der Julius-Leber-Brücke? Warum lässt du im Norden viel mehr Stationen aus als im Süden? Ich kann deine Auswahl nicht nachvollziehen und hätte dafür gerne Begründungen.

    1. Diesen Vorschlag zu erstellen hat mich einige Recherchearbeit gekostet (aber im guten Sinne), da ich relativ selten nach Berlin komme. Als Maßstab habe ich die EW-Zahlen der einzelnen Ortsteile genommen (für mich rechtfertigen mind. 20.000 EW einen Expresshalt, es können aber auch etwas weniger sein).

      Dem Punkt, wo ich dir Recht gebe, sind die ausgelassenen Anschlüsse an den durchfahrenen Bahnhöfen, aber auch, dass die Haltepolitik etwas unklar wirkt. Dass der Express an solchen Stationen durchfährt, begründe ich damit, dass die Anschlusslinien bereits eine Station davor oder danach erreicht werden können. Der Express soll also weniger die Feinerschließung übernehmen als die S1 oder die parallel fahrenden Busse.

      Wenn es noch weitere wichtige Halte gibt, die ich übersehen habe, kannst du es mir gerne sagen.

      1. Eine Express-S-Bahn sollte vor allen die weiter außen liegenden Vororte bedienen, um ihnen eine schnelle Verbindung zur Innenstadt zu bieten. Das heißt: In den äußeren Vororten überall halten, in den inneren Vororten nur an besonders bedeutenden Stationen und in der Innenstadt wieder überall, damit das Stadtzentrum gut erreichbar ist. Letzteres hast du gut hinbekommen, aber die äußeren Vororte hast du vernachlässigt. Gerade dort, wo eine schnelle Verbindung besonders interessant wäre, hältst du kaum irgendwo.

        Denk doch mal an die Bankierszüge auf der Wannseebahn. Sie waren jahrelang erfolgreich, bis ihre Infrastruktur 1945 zerstört war. Okay, dass sie zwischen Zehlendorf und dem Potsdamer Bahnhof (in Berlin!) nirgends hielten, würde ich heute nicht mehr empfehlen. Mindestens am Rathaus Steglitz, in Schöneberg und an der Yorckstraße sollte gehalten werden, wegen der Umsteigemöglichkeiten.

        Wenn aber erst die Stammbahn reaktviert wird, erübrigt sich der Sinn einer Express-S-Bahn in diesem Bereich vermutlich.

  2. Damit Pendler aus Oberhavel diese Express-S-Bahn nutzen, müsste sie dort häufiger halten. Für eine spürbare Fahrzeitersparnis müssten mehr Halte in Berlin entfallen. Da die S-Bahn-Trasse aber von mehreren Linien genutzt wird, ist das mangels Überholmöglichkeiten nicht möglich.

    1. Der S3 Express (Ostkreuz – Friedrichshagen) hält auch „nur“ viermal seltener als die S3 und fühlt sich trotzdem „wie ein Regionalexpress“ an. Die 3 Minuten, die die Pendler sparen kann, können auch wichtig sein, um Anschlüsse sicherer zu erreichen.

      Da aber die Infrastruktur auch bei der S-Bahn stark begrenzt ist, lässt sich auch auf anderen potenziellen Expresslinien etwas Zeit sparen.

  3. Sagen wir es mal positiv: Einige der großen Probleme hast du schon erahnt; leider sind die Lösungen nicht wirklich sinnvoll.

    Das prinzipielle Problem einer Express-S-Bahn ist, dass sie schneller als die anderen S-Bahnen ist (ist zwar der Sinn und Zweck, aber auch ihr größtes Problem). Die von dir vorgeschlagene Lösung, Überholgleise zu errichten, ist für eine S-Bahn allerdings nicht möglich. S-Bahnen in Berlin dienen dem schnellen Nahverkehr, längere Aufenthalte, um überholt zu werden, sind da nicht möglich. Also müsste eine Überholung fliegend funktionieren. Leider muss man dafür mindestens drei Minuten, eher vier, aufholen. Da die Express-S-Bahn aber nur an den Haltestellen schneller ist und dort jeweils etwa 45 Sekunden spart, muss das Überholgleis mindestens vier Haltestellen lang sein. De facto brauchst du eigentlich für den gesamten Bereich, in dem die Express-S-Bahn nicht hält, ein drittes oder gar viertes Gleis, nicht nur auf kurzen Abschnitten.

    Zweites Problem ist wie schon von dir erahnt, der Nord-Süd-Tunnel. Die S2/25/26 fährt hier im 5-Minutentakt, und der kann sich wegen der Umstiege in Bornholmer Straße auch nicht ändern. Die S1 muss sich also in die Lücken dieses 5-Minutentaktes legen – im Nord-Süd-Tunnel wäre die Express-S-Bahn dadurch dann so eingepasst, dass die S1/S1X im 5/5/10er Takt fährt. (Wegen der S2/25/26 kann die Express-S-Bahn zwischen Anhalter Bahnhof und Bornholmer Straße übrigens nicht schneller fahren als die normalen S-Bahnen, insofern muss man hier so oder so alle Stationen mitnehmen, sprich: Humboldthain auszulassen bringt gar nichts.)

    An sich ist das ja erstmal gar nicht so doof, dass die S1X im Nord-Süd-Tunnel einfach den Takt ergänzt, obwohl das ein bisschen kritisch ist, da damit nur noch eine einzige Lücke in 20 Minuten bleibt um irgendwelche Verspätungen aufzufangen. Aber zusammen mit der Tatsache, dass man nicht überholen kann, ergibt sich, dass die Zeitersparnis mit der S1X begrenzt ist.

    Schauen wir uns jetzt mal den südlichen Ast genauer an: Hier kann die S1X bestenfalls 2 Minuten vor der S1 in Wannsee abfahren und wäre dann im Nord-Süd-Tunnel in der 5-Minuten-Lücke. De facto würde sie aber nichts weiter machen, als die HVZ-Verstärker von Potsdamer Platz bis Zehlendorf um eine Weiterfahrt nach Wannsee zu ergänzen. In Wannsee würde die S1X die Anschlüsse zur S7 verpassen. Der Nutzen wäre also nicht besonders groß und ich würde es einfach bei den Verstärkern belassen (gut, die könnten öfters fahren, aber das liegt am Fahrzeugmangel und da hilft eine Verlängerung bis Wannsee eher nicht). Auch sollte man auf diesem Abschnitt auf irgendwelche Investitionen für eine Express-S-Bahn verzichten, da langfristig eh der Wiederaufbau der Stammbahn geplant ist.

    Auf dem nördlichen Ast könnte es ein bisschen besser funktionieren. Bis Frohnau sind drei Minuten dann drin, wenn sie nicht hinter der S26 festhängt, ab Frohnau noch ein paar Minuten mehr, wenn sie nicht hinter der normalen S1 nach Oranienburg hängt (mit dem derzeitigen Fahrplan tut sie leider entweder das eine oder das andere). Etwas verwunderlich ist beim nördlichen Ast, dass der Vorschlag zwei Regionalbahnhalte auslässt (Birkenwerder und in drei oder vier Jahren auch Wilhelmsruh). Mittelfristig dürfte sich der Fahrplan auf der Nordbahn nochmal ändern, wenn die S15 nicht mehr als Pendelzug zwischen Hauptbahnhof und Gesundbrunnen fährt, sondern auf die Nordbahn verlängert wird. Und langfristig dann nochmal, wenn die Kremmener Bahn zweigleisig ausgebaut wird. Investitionen in eine Express-S-Bahn sollte man also auch hier bleiben lassen, bis klar ist, wie das Konzept zukünftig aussehen soll.

    Und abschließend noch eine Frage: Warum eigentlich eine Express-S-Bahn? Die spart jeweils drei oder vier Minuten, das ist nicht wirklich viel. Der eigentliche Gewinn ist ja der dichtere Takt, dafür müsste die S-Bahn aber nicht als Express gebaut werden. (Wenn ich mich richtig erinnere, ist der eigentliche Grund für die S3X, dass man damit eine überschlagene Wende vermeiden und somit Fahrzeuge sparen konnte.)

    1. Wenn ich dich richtig interpretiere, dann würdest du eher einen 5-Min.-Takt auf der S1 begrüßen als eine Express-S-Bahn?

      Aber wenigstens auf den Abschnitten Wannsee – Yorckstraße und Waidmannslust – Oranienburg könnte die Express-S-Bahn ohne größeren Aufwand doch Realität werden, da dort überwiegend nur die S1 auf der Strecke fährt.

      Und abschließend noch eine Frage: Warum eigentlich eine Express-S-Bahn? Die spart jeweils drei oder vier Minuten, das ist nicht wirklich viel. Der eigentliche Gewinn ist ja der dichtere Takt, dafür müsste die S-Bahn aber nicht als Express gebaut werden. (Wenn ich mich richtig erinnere, ist der eigentliche Grund für die S3X, dass man damit eine überschlagene Wende vermeiden und somit Fahrzeuge sparen konnte.)

      3-4 Minuten können dennoch sicherere Anschlüsse bedeuten, vorausgesetzt, die S-Bahn ist pünktlich. Mit dieser vorgeschlagenen Express-S-Bahn möchte ich einerseits den Erfolg der Express-S-Bahnen ehren und für mehr Fahrgäste zugänglich machen, andererseits auch das Angebot an größeren Stationen verstärken. Da aber so gut wie jeder S-Bahnhof ein Knotenpunkt ist (weil mind. ein Bus, eine U-Bahn oder eine Tram auch dort hält), wäre eine Expresslinie – wie du bereits angedeutet hast – sinnfrei. Da sollte man doch eher einen 5-Min.-Takt auf der S1 anstreben oder die Lücken in der Nordsüd-S-Bahn nicht anrühren.

      1. Einen 5-min-Takt bis Zehlendorf halte ich zumindest zur HVZ für durchaus angebracht. Von daher würde ich es begrüßen, wenn deine Express-S-Bahn in zehn Minuten Abstand zu den S1-Verstärkern am Potsdamer Platz fährt. Durch Auslassen von weniger wichtigen Stationen, wie Julius-Leber-Brücke, Friedenau, Botanischer Garten und Sundgauer Straße könnten diese Züge bis auf zwei Minuten an den vorausfahrenden Zug herankommen. Wenn man den vorausfahrenden Zug dort schnell aufs Abstellgleis fährt und die S7 einen Moment wartet, dann könnte sogar der Anschluss nach Potsdam gut klappen. Diese Wartezeit ließe sich durch den dringend wünschenswerten zweigleisigen Ausbau nach Potsdam auch gut wieder ausgleichen.

        In der Gegenrichtung ginge es entsprechend.

        Eventuellen Wagenmangel lasse ich jedoch nicht gelten. Wenn man es sich leistet nächstes Jahr die Baureihe 485 auszumustern, dann muss man genug Fahrzeuge haben!

  4. Du vermischt hier aber 2 unterschiedliche Gegebenheiten: Die S3 fährt auf dem überwiegenden Teil der Fahrt alleine als Linie auf den Gleisen und wird nicht durch andere beeinflusst, während die S1 zwischen Schönholz (nehmen wir mal die S26 schon nach Tegel fahrend an) und Anhalter Bahnhof mit anderen Linien in Berührung kommt. Da ist es sowieso schon schwierig in die 10 min Takt Lücke 2 verschiedene Linien im 10 min Takt einzubinden, weshalb noch als Expresszüge fahrende Verstärker keinen Sinn ergeben. Die holen über die gesamte Linie ja mehr als 10 min auf, wenn sie wie bei dir so viele Stationen auslassen. Daher bin ich gegen die Idee.

    Was Sinn machen kann, ist den 10 min Takt nach Oranienburg zu führen, aber die 2. Zuggruppe von Hohen Neuendorf bis Oranienburg nur in Birkenwerder halten lassen, sofern sich daraus ein geringer Zugbedarf ergibt. Das könnte man dann in den Zeiten außerhalb der HVZ anbieten, um Betriebskosten zu sparen, aber die größeren Zentren anzufahren. Im Süden sehe ich diese Option nicht, denn der 10 min Takt wird schon heute durchgehend bis Wannsee gefahren. Selbst der 5 min Takt muss nicht als Express geführt werden, weil das macht die Stammbahn dann schon, in dem sie nur Zehlendorf, Steglitz und Schöneberg/Südkreuz hält. Viel schneller geht es nun wirklich nicht.

    Und wenn man mal ehrlich ist, ist die S3X auch aus Zugmangelgründen entstanden und nicht wegen der Fahrzeit. Wenn man durchgehend einen 5 min Takt in der HVZ anbieten könnte, wäre den Menschen entlang der Linie mehr geholfen, als mit S3X.

Einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen

E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren. Du kannst Benachrichtigungen auch aktivieren, ohne einen Kommentar zu verfassen. Klicke auf den Link und du erhältst eine E-Mail, um das Abonnement zu bestätigen: Abo ohne Kommentar.