Beschreibung des Vorschlags
Im Bergischen Land und im Sauerland hat keine Großstadt eine Straßenbahn. Dieser Vorschlag soll gleich drei Großstädten eine Straßenbahn geben. Streckenerweiterungen sind in grau mit sonstiges eingetragen.
Die drei Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal bilden das Bergische Städtedreieck. Ursprünglich war es das Wupperviereck, da Wuppertal ein zusammenschluss aus zwei Städten (Elberfeld und Barmen) ist. Und keine dieser Städte hat eine Straßenbahn.
Wuppertal
Die Stadt Wuppertal hat natürlich die Schwebebahn. Deren Kapazität ist höher, als die einer Straßenbahn. Jedoch fährt die Schwebebahn nur auf einer Achse. Auch wenn Wuppertal sich entlang dieser Achse entwickelt hat, gibt es viele Stadtteile die nicht im Tal an der Schwebebahn sind. Die vor allem auf Hügeln gelegenen Stadtteile sollen nun durch eine Straßenbahn besser angeschlossen werden.
Die Schwebebahn verläuft von Vohwinkel nach Oberbarmen. Somit sind Cronenberg, Ronsdorf, Langerfeld-Beyenburg, Heckinghausen und Uellendahl- Katernberg gar nicht angeschlossen.
Solingen
Solingen erstreckt sich genau wie Wuppertal an einer Ost-West Achse. Auch Solingen hat mehrere Zentren. Dementsprechend verteilt es sich auch auf eine recht große fläche. Der Hauptbahnhof liegt weit vom größten Stadtzentrum entfernt. Zwischen diesen, sollten schnelle Fahrzeiten entstehen.
Remscheid
Und hier ist die dritte Stadt, die sich in Ost-West Richtung erstreckt: Remscheid. In Remscheid gibt es viele Hügel (dort würde man sie wahrscheinlich als Berge bezeichnen, ich aus Bayern verstehe sie aber als Hügel). Deshalb ist der Straßenbahnbau hier erschwert. Die West-Ost Achse ist aber relativ flach. Auf der Nord-Süd Achse wird es schwerrer.
System
All diese Städte werden durch eine Bahnstrecke miteinander verbunden. Diese ist nicht elektrifiziert. Dies bietet uns die Möglichkeit ein bereits in Köln/Bonn, Kassel/Hessisch Lichtenau und Chemnitz/Stollberg angewandtes Modell zu nutzen: Die Bahnstrecke wird auf 750V elektrifiziert und wird somit zur Straßenbahnstrecke. Auch wenn sie rechtlich dann als Strecke nach EBO betrieben werden (da der Grund der Bahn gehört, da die Gleise gleich bleiben, …) sind sie technisch einfach Straßenbahnstrecken. Die Bahnsteige werden hierfür angepasst.
Beispiel:
Die Eisenbahninfrastruktur zwischen Chemnitz-Zwönitzbrücke und Stollberg wurde grundlegend saniert, mit einem elektronischen Stellwerk ausgerüstet, mit Oberleitung für 750 V Gleichspannung ausgerüstet und um zusätzliche Kreuzungsmöglichkeiten in den Bahnhöfen Pfaffenhain und Neukirchen-Klaffenbach erweitert. Die vorhandenen sieben Zugangsstellen wurden erneuert sowie vier weitere geschaffen; alle erhielten niedrige Bahnsteige für den Niederflurbetrieb.[5] Freistaat Sachsen und Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) investierten gemeinsam 31 Mio. Euro in den Streckenausbau.[5] Die City-Bahn-Chemnitz hat seit Ende 2002 das Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) Regio Infra Service Sachsen mit der Betriebsführung der Eisenbahninfrastruktur beauftragt und ist ihrerseits nur noch als Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) aktiv. Das Chemnitzer Straßenbahnnetz wird weiterhin von der CVAG betrieben. (…) Auf der Pilotstrecke Chemnitz–Stollberg stiegen die Fahrgastzahlen von anfangs etwa 800 auf etwa 5000 Fahrgäste täglich (Stand 2011).[6] Die Prognosen von ursprünglich 2500 Fahrgästen täglich wurden damit deutlich übertroffen, die Praxistauglichkeit der konzeptionellen Überlegungen war damit nachgewiesen.[5] Die Pilotstrecke wird im Nachhinein auch als „Stufe 0“ bezeichnet.
Aus Wikipedia der freien Enzyklopädie. Artikel Chemnitzer Modell. Abgerufen am 14.12.2024
Die Straßenbahn wird für diese Strecke länger brauchen als die aktuelle S7 (die eher eine Regionalbahn ist) . Die Kapazität der beiden Fahrzeuge wird vergleichbar sein. Schließlich fährt die S7 nur mit kurzen Triebwagen.
Die S7 hat mit dem Zug LINT 41 von Alstom nur etwa 120 Sitzplätze und genausoviele Stehplätze. Diese Anzahl kann die neue Straßenbahn leicht haben. Es wird die Kapazität damit nicht verkleinert, sondern vergrößert. (Wikipedia: Sitzplätze)
Strecke
Dieser Vorschlag stellt nur die Strecke Solingen Hbf – Solingen Zentrum – Remscheid Zentrum – Wuppertal Oberbarmen da. Weitere Strecken sind in grau eingetragen und werden folgen.
Die relativ lange Strecke wird fast komplett zur Straßenbahnstrecke. Lediglich in den Zentren von Solingen und Remscheid wird ein kurzes Stück zur betriebsstrecke. In Oberbarmen wird das letzte Stück von einer anderen Bahnstrecke genutzt.
Die Strecke ist insgesamt 34 Kilometer lang. Dies ist etwas länger als die Vorgebirgsbahn zwischen Köln und Bonn. Diese ist nämlich 32 Kilometer lang.
Es gibt Stadtstrecken in Solingen, Remscheid und Oberbarmen. Letztere ist jedoch relativ kurz. Die beiden anderen werden von mehreren Linien angefahren.
Entwicklungsachsen der Dreistädtebahn
Die Entwicklungsmöglichkeiten sind in grau eingetragen.
1. Solingen Hbf – Solingen Zentrum – Remscheid Zentrum – Remscheid Lennep- Wuppertal Ronsdorf – Wuppertal Oberbarmen (Dieser Vorschlag)
2. Wuppertal Vohwinkel – Korkenziehertrasse – Solingen Zentrum – Solingen Süd
3. Wuppertal Nord – Wuppertal Hbf – Wuppertal Universität – Wuppertal Ronsdorf – Remscheid Lennep – Wermelskirchen
4. Remscheid Nord – Remscheid Hbf – Remscheid Süd
Fahrplan
00 Ohlingser Marktplatz (T10)
01 Q-Quartier (T10)
02 Parkstraße (T10)
03 – 04 Solingen Hauptbahnhof (T10)
05,5 Untermankhaus (T10)
07 Heipertz (T10)
8,5 Geilenberg (T10)
10,5 Heidberg (T10)
12 Kotter Straße (T10)
13,5 Solingen Zentrum (T10)
15 Breidbacher Tor (T10)
16 Dorper Straßen (T10)
Jeder zweite Zug verkehrt über Solingen Mitte und Solingen Grünewald wieder zurück.
17,5 Meigen (T20)
18,5 Halfershof (T20)
20,5 Schaberg (T20)
23,5 Westhausen (T20)
25 Reinshagen (T20)
27 Güldenwert (T20)
30 Büchen (T10)
31 Amtsgericht (T10)
32 Alleestraße (T10)
33 Friedrich Ebert Platz (T10)
34 Remscheid Markt (T10)
35 Remscheid Hauptbahnhof (T10)
38 Sensburger Straße (T10)
42 Lennep Süd (T10)
43,5 Lennep Mitte (T10)
45 Lennep Nord (T10)
46,5 Ritterstraße (T10)
48 Lüttringhausen (T10)
50 Linde (T10)
52 Gasstraße
53 Ronsdorf (T10)
59 Hammesberg (T20)
01 Rauental (T10)
02,5 Rauentaler Bergstraße (T10)
04,-05 Oberbarmen Bahnhof (T10)
(Erweiterung Möglich: )
06,5 Viadukt (T10)
07,5 Handelstraße (T10)
09Wichlinghausen Markt (T10)
10 Tütersburg (T10)
Fahrzeitenvergleich:
Ohlings Markt – Solingen Hauptbahnhof (-4Min)
Heute: 7 Minuten zu Fuß
Mit Vorschlag: 3 Minuten
Ohlings Markt – Solingen Zentrum (-9,5 Min)
Heute: 23 Minuten, davon 16 zu Fuß
Mit Vorschlag: 13,5 Minuten
Solingen Zentrum – Remscheid Alleestraße (-28,5 Min)
Heute: 47 Minuten
Mit Vorschlag: 18,5 Minuten
Remscheid Westhausen – Remscheid Markt (-12,5 Min)
Heute: 23 Minuten
Mit Vorschlag: 10,5 Minuten
Remscheid Markt – Wuppertal Oberbarmen (+1 Minute)
Heute: 29 Minuten
Mit Vorschlag: 30 Minuten
Solingen Hauptbahnhof – Wuppertal Oberbarmen (=bleibt gleich)
Heute: 17 Minuten (RE7)
Mit Vorschlag: 17 Minuten (RE7)
Solingen Zentrum – Wuppertal Oberbarmen (-18 Minuten)
Heute: 48 Minuten
Mit Vorschlag: 30 Minuten (RE7)
Fazit: Die Fahrzeiten verkürzen sich meistens. Die Fahrt beginnt nun direkt im Zentrum und nich erst am Hauptbahnhof. Dies gleicht die größere Anzahl an Haltestellen wieder aus.
Ähnliche Vorschläge
Straßenbahn Wuppertal – Solingen
Interessanter Vorschlag. Mit vielen Haltestellen und steilen Strecken gibt es wohl eine lange Fahrzeit. Da wir die bestehende S7 wohl schneller sein. Strecke ist recht lang, aber gut gewählt, bis auf ein paar zu steile Abschnitte.
ebenfalls ein interessanter Vorschlag. Die S7 wird damit deutlich aufgewertet. Die Zentren von Solingen und Remscheid erreicht sie nicht.
Stadtbahn Düsseldorf nach Solingen
Mein Vorschlag. Finde ihn nun aber nicht mehr so gut. cs hat die Kritikpunkte alle recht schön erwähnt.
Korkenziehertrasse Regional-/S-Bahn
Die Reaktivierung schließe ich nicht aus. Ich finde jedoch, dass man wenndann eine Straßenbahn auf ihr fahren lassen sollte. Der Radweg würde zerstört werden.
U-Bahn ist für Remscheid übertrieben, als Straßenbahn eignet sich mein Vorschlag recht gut. Mit der Erweiterung gibt es dann zwei Achsen.
Straßenbahnstrecke Remscheid – Wuppertal
Lang, steil und viele Haltestellen. Der Vorschlag wird bald 10 Jahre alt. Gehört somit zu den ältesten. Ich schließe ihn aber nicht aus.
25 zusätzliche Haltestellen + 3 Innenstadtstrecken zwischen Solingen Hbf und Wuppertal-Oberbarmen über Remscheid, aber trotzdem soll die Fahrtzeit nur um 2 Minuten steigen? Das erscheint mir nicht auch nur ansatzweise plausibel.
Hallo Baum,
Ich glaube, du hast etwas falsch gelesen. Das meine Rechnungen nicht stimmen, stimmt trotzdem.
Die aktuelle Fahrzeit von Solingen nach Oberbarmen beträgt 36 Minuten (Siehe Wikipedia-Artikel Müngstener)
Die neue Fahrzeit (wie sie vor deinem Kommentar stand) beträgt 48 Minuten.
Somit sind es 12 Minuten Unterschied. Dies ist sportlich. Es sind 33,3% mehr.
Beispiele:
Die Vorgebirgsbahn von Köln (Klettenberg) nach Bonn (Hauptbahnhof) ist 47 Minuten unterwegs. Die Strecke ist 29 Kilometer lang.23 Haltestellen- Durchschnittsgeschwindigkeit: 37 km/h,
Chemnitzer Modell: Vom Hauptbahnhof nach Stollberg. Fahrzeit 44 Minuten, 25 Zwischenstopps. Strecke: 24 Kilometer – Durchschnittsgeschwindigkeit 33 km/h
Karlsruher Modell: Von Karlsruhe Hauptbahnhof nach Heilbronn. 49 Zwischenhalte. 61,2 Kilometer und 105 Minuten Fahrzeit – Durchschnittsgeschwindigkeit 35 km/h
Fazit: Es sollte etwa eine Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 33km/h und 37 km/h eingeplant werden.
Die Strecke von Solingen Hauptbahnhof nach Oberbarmen ist etwa 34 Kilometer lang. Zwischen diesen Punkten sollte die Fahrzeit also eine Stunde betragen.
Ich werde nun 12 zusätzliche Minuten zwischen Solingen und Oberbarmen einplanen.
Viele Grüße von Geomaus007
Hi,
Ich habe meine Fahrzeit jetzt angepasst. Trotzdem sind viele Verbindungen noch kürzer.Man muss hier aber nicht die Fahrzeit komplett denken. Niemand wird von Solingen Hbf. nach über die S7 Oberbarmen fahren. Dies macht heutzutage auch niemand. Denn von Solingen Hbf. nach Wuppertal ist die RE 7 bereits heute mehr als doppelt so schnell wie die S7. Man sollte also nur innerstädtische Verbindungen oder zwischen Nachbarstädten anschauen.
Alternativ könnte man auf der Strecke zwischen Remscheid Hbf und Solingen Hbf auch einen Regionalexpress verkehren lassen. Dann müsste man aber entweder Dieselloks nachwievor verkehren lassen oder auf 15kV elektrifizieren,wobei wir dann beim Tram-Train System wie in Karlsruhe und nicht wie in Köln hätten. das würde dann mehr kosten.
VG Geomaus007
Nein, es sind nicht 36 Minuten, laut diesem Fahrplan sind es 46 Minuten, laut DB-Navigator 45 Minuten und eine Minute Standzeit in Oberbarmen.
In Karlsruhe und Köln fahren die Züge auf den von dir ausgewählten Streckenabschnitten ausschließlich auf unabhängigen Bahnkörpern, in Chemnitz auch auf 6,5km Länge auf besonderem Bahnkörpern.
Die 6,5km Innenstadtstrecke hast du hier zwar auch, allerdings wird der Ausbaustandard dieser Strecke deutlich schlechter sein.
Im Bereich von Remscheid Markt gilt heute bereits Tempo 20, in Solingen und am Oberbarmener Bahnhof nimmst du sogar auch noch je eine Fußgängerzone mit. Dazu gibt es noch an zahlreichen Stellen Straßen mit nur einer Spur pro Richtung (-> straßenbündiger Bahnkörper), von denen einige auch nur Tempo 30 erlauben.
Wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit 7, 20 oder 30km/h beträgt, kann dort keine Durchschnittsgeschwindigkeit von 34km/h realistisch sein.
Auch der Tunnel in Solingen macht das ganze nicht gerade günstig.
Wie möchtest du eigentlich mit der Müngstener Brücke umgehen?
Die Elektrifizierung dieser Brücke ist entweder nicht möglich oder sehr teuer, weshalb eine Elektrifizierung der Strecke bislang nicht erfolgte und ab 2026 auf dem RE47 und ab 2028 auf der S7 BEMUs zum Einsatz kommen werden.
Das ist eine wichtige Frage. Ich denke das es prinzipiell technisch möglich ist. Das Problem wird wenndann der Denkmalschutz sein, der die Elektrifizierung nicht zulässt.
Bild von Gleisansicht
Wenn man aber schon im Regionalverkehr Batteriezüge nutzt, warum sollte man die dann nicht auch als Straßenbahn nutzen. Es wird vielleicht bald gute Batteriezüge als Straßenbahn geben. Diese können dann auf fast allen Bahnstrecken verkehren. Dieselzüge für Straßenbahnen gibt es ja bereits. Etwa in Nordhausen.
Viele Grüße Geomaus007