Bergisch-Gladbach: Stadtbahn über die Güterstrecke auf das Zanders-Areal

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Die Stadt Bergisch-Gladbach denkt über eine Stadtbahnanbindung für ein Neubaustadtviertel auf dem Gelände einer Papierfabrik nach.

Dummerweise hängt dieses Projekt an der Machbarkeit einer Reaktivierung eines Teils der alten Vorortbahn von Thielenbruch aus. Diese müsste auf Kölner Stadtgebiet durch mehrere Vorgärten und dann durch ein Waldgebiet zwischen Köln und Bergisch-Gladbach geführt werden, da dürfte Ärger mit Nimbys und Naturschützern vorprogrammiert sind.

Mit diesem Vorschlag soll deshalb eine ungenutzte Bahntrasse zwischen Bergisch-Gladbach und Bensberg als alternative Zulaufstrecke vorgeschlagen werden, wenn sich die Strecke von Thielenbruch aus nicht oder nur mit erheblicher zeitlicher Verzögerung realisieren lässt. So hängt das Stadtbahnprojekt nicht von schwierig umzusetzenden Zulaufstrecke ab.

Angesichts der Tatsache, dass dank EBO Zulassungen in beiden Kölner Teilnetzen sowas wie eine abgespeckte Version des Karlsruher Modells möglich ist, ist eine gewidmeten, gerade und kreuzungsfreie Bahnstrecke zwischen einer Bestehenden Stadtbahntrasse und dem geplanten Wohngebiet fast wie eine Einladung.

Die Umsetzung dieses Vorschlags wäre deswegen extrem einfach. Man müsste die Strecke nur mit einer Stadtbahn Oberleitung versehen und an beiden Enden Rampen zur bestehenden Stadtbahn bzw zum Refrather Weg errichten. Falls weiterhin Güterverkehr zum Gewerbegebiet Zinkhütte möglich sein soll und die Brücke über den Refrather Weg deswegen erhalten bleiben soll, kostet es das Finanzamt ein paar mehr Parkplätze. Die Haltestelle an der Nelson Mandela Gesamtschule so zu bauen, dass Güterverkehre sie passieren können ist bei Niederflur möglich.

Die Idee auf der Bahntrasse einen Radschnellweg einzurichten wäre dann natürlich nicht mehr möglich. Dies ist jedoch einerseits überhaupt nicht nötig, da am Fuß des Bahndamms bereits ein Radweg existiert und andererseits sowieso schwierig, da die Rechtslage für Entwidmungen geändert wurde.

Ein Nachteil wäre, dass an der Bahntrasse nur wenig Wohnbebauung liegt, jedoch trifft dieses Gegenargument ebenfalls auf die andere Zulaufstrecke zu. Dieser Nachteil wird zudem teilweise dadurch ausgeglichen, dass einige Schulen, ein Gewerbegebiet sowie ein Nahverholungsgebiet an der Strecke liegt, sodass hier durchaus Schülerverkehre, Arbeiterverkehre und Freizeitverkehre zu erwarten sind.

Es ist aber durch durchaus sinnvoll beide Linien zu bauen, da die vorhandene Bahnstrecke Bensberg und Refrath mit dem Stadtzentrum von Bergisch-Gladbach verbindet. Dieses beginnt quasi an der anderen Seite der Papierfabrik und könnte von einer gut platzieren Endhaltestelle schon teilweise erschlossen werden. Dazu müssten ein paar Haltestellen mit Bahnsteigen für Hochflur und Niederflur ausgestattet werden. Dies ist jedoch kein Problem, da diese Haltestellen in einem Neubaugebiet liegen wo man den erhöhten Platzbedarf für 2 Bahnsteighöhen von Anfang an mit einplanen kann.

So hätte man bis zu 3 Linien, die in Bergisch-Gladbach enden und damit bereits ein kleines Stadtbahnnetz mit der Option für Verlängerungen in verschiedene Richtungen. Mit den Niederflurlinien wäre eine Verlängerung durch das Stadtzentrum Richtung Paffrath denkbar, was mit Hochflur schwierig würde. Eine Hochflurlinie könnte aber durchaus zum Berufskolleg fahren wo genug Platz für Hochbahnsteige wäre.

Es gibt bereits Vorschläge zu dieser Strecke, welche die Strecke zum Bahnhof in Bergisch-Gladbach führen:

Niederflur Stadtbahn Bergisch Gladbach Bensberg

Stadtbahn Bergisch Gladbach

Mein Vorschlag unterscheidet sich hier insofern, dass er diese Strecke im Hintergrund der Planungen einer Stadtbahnstrecke über das Gelände der Papierfabrik betrachtet. Zudem sehe ich hier explizit die Errichtung beider Fahrtmöglichkeiten Köln – Refrath – Bergisch-Gladbach und Bensberg – Bergisch-Gladbach vor. Selbst wenn letztere Fahrtrichtung sich nur mit geringerem Takt lohnt, wäre es zumindest für Schülerverstärker interessant, da an einer Linie Bensberg – Bergisch-Gladbach wirklich viele Schulen liegen.

Ich habe nachträglich noch eine direkte Führung zum Bahnhof eingezeichnet, da sich die Nutzung der Bahnstrecke auch unabhängig von einer Stadtbahnanbindung des Zanders Areals anbieten würde. Damit soll unterstrichen werden, dass dieser Vorschlag selbst dann noch sinnvoll ist, wenn das Bauprojekt auf dem Zanders Areal bzw dessen Stadtbahnanbindung scheitert. In diesem Fall dann alternativ direkt zum Bahnhof, dabei vermeide ich es allerdings explizit Streckenabschnitte zu befahren die mit 15kv Oberleitung versehen sind oder an Bahnsteigen zu halten, die für die S-Bahn ausgelegt sind. Dieser Vorschlag stellt zwar rechtlich gesehen ein Tram-Train dar, da die Strecke nach EBO gewidmet ist, soll aber rein mit Stadtbahnstrom auskommen so wie auch die bestehenden Kölner Stadtbahnlinien auf Eisenbahnstrecken.

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9 thoughts on “Bergisch-Gladbach: Stadtbahn über die Güterstrecke auf das Zanders-Areal

  1. Ich sehe explizit die Errichtung beider Fahrtmöglichkeiten Köln – Bergisch-Gladbach und Bensberg – Bergisch-Gladbach vor, selbst wenn letztere Fahrtrichtung sich im Regelbetrieb nicht lohnt […]

    Bergisch Gladbach ist mit ~111.000 Einwohnern eine Großstadt; es würde mich wundern wenn sich die Linie Bensberg – Bergisch Gladbach, besonders nach Verbindung zum Bahnhof, nicht lohnt…

    1. Der Bahnhof Bergisch Gladbach ist nicht relevant für Bensberg:
      Mit der S11 braucht man von Messe/Deutz 18 Minuten bis Bergisch Gladbach, mit der 1 bis Neuenweg (nächstgelegene Haltestelle dieses Vorschlags) 22 Minuten.
      Man wäre von Bensberg nach Köln stets mit Umstieg in Messe/Deutz anstatt mit Umstieg in Bergisch Gladbach schneller.

      1. Fahren nach Bergisch Gladbach nur S-Bahnen aus Köln? Dann wäre es tatsächlich komplett irrelevant; trotzdem glaube ich, dass sich diese Strecke auch ohne den Bahnhof lohnen müsste, wenn auch nur T15 oder so.

        1. Ja und nein: Die S11 fährt über Köln hinaus noch über Dormagen und Neuss nach Düsseldorf und endet dort am Flughafen.

          Aber ja: Die S11 ist die einzige Eisenbahnlinie, die in Bergisch Gladbach fährt und diese fährt nach Köln.

    2. Ich gehe davon aus, dass sich so eine Verbindung wenn auch mit reduziertem Takt lohnt, im Forum von Drehscheibe Online wurde aber heftig argumentiert, dass Bergisch-Gladbach und Bensberg trotz Zusammenlegung de facto 2 jeweils auf Köln ausgerichtete Vororte seien.
      Meiner Meinung nach ist es schon alleine deshalb sinnvoll, weil Bensberger so für Einkäufe in Bergisch-Gladbach Zentrum auf das Auto verzichten könnten und umgekehrt und Bergisch-Gladbach so zumindest einen Teil dieser Verkehre von der Bensberger Straße runter bekommt. Dafür die Stadtbahn das Zanders-Areal jedoch auch auf der anderen Seite wieder verlassen und den Stadtkern zumindest mit der Endhaltestelle halbwegs anbinden.
      Richtig nützlich wird die Fahrtmöglichkeit Bensberg – Bergisch-Gladbach bei späteren Ausbauten. Man hätte dann 2 Linien für 2 Äste und könnte eine Linie z.b. über den Bahnhof nach Paffrath verlängern während die andere Linie weiter nach Kürten verlängert werden könnte, wo Interesse besteht, auch wenn ich derart lange Überlandstrecken für unwahrscheinlich halte.
      https://www.ksta.de/region/rhein-berg-oberberg/kuerten/verlaengerung-von-s11-und-strassenbahnen-kuertener-beantragen-zwei-machbarkeitsstudien–32010732

      1. Hallo Bahn4Future,

        ich verzweifle langsam an meinen anscheinend fehlenden Kompetenzen in Sachen Forumsaustausch /Austausch überhaupt. Ich hatte kürzlich noch mal was in den „Äther“ geschickt bzgl. Wiehltalbahn/RB 25 usw. Mit Bezug auf diese Äußerungen komme ich auf einen Kommentar zurück : „wurde eigentlichen jemals ein Vorschlag von Linie Plus umgesetzt“? Das frage ich mich auch und hatte deswegen den Versuch gemacht, als „Schnittstelle“ zwischen Linie Plus und den (politischen) Entscheidern zu fungieren. Ich brauche wohl nicht zu betonen, dass denen (und den meisten zuständigen Kreis- und Stadtverwaltuungen) in aller Regel das Fachwissen dazu fehlt, das bei Linie Plus und Drehscheibe online im Übermaß vorhanden zu sein scheint.

        Deinen Kommentaren kann ich entnehmen, dass Dir die rechtsrheinische Region, vlt. auch die Anbindung Oberbergs/Rheinbergs an die Nachbarregionen einigermaßen bekannt ist.

        Vielleicht kannst Du mir ja helfen und sagen, was ich falsch mache, dass ich keine Rückmeldungen kriege?Immerhin geht es ja nicht nur um die Reaktivierung der „Wiehltalbahn“, sondern auch um die damit verbundenen Strecken, die für eine Verkehrwende Schiene in NRW eine nicht unbedeutende Rolle spielen.

        VG erstmal

        Verkehrswendefan

  2. Ich würde noch die Option in den Vorschlag hinzufügen, dass die Strecke auch über die Eisenbahnstrecke zum Bahnhof geführt werden kann (wie es die anderen Vorschläge machen), diese Linienführung über das Zanders-Gelände würde ich nur dann priorisieren, wenn auch 3/18 verlängert werden. Ansonsten weiß ich nicht, ob sich der Neubau hier für eine rein tangentiale Verbindung lohnen würde.

    1. Hinter dem Zanders Areal liegt direkt die Innenstadt von Bergisch-Gladbach, sodass es durchaus möglich ist mit einer Endhaltestelle am nördlichen Ende des Zanders Areals auch diese zu erschließen.

      Die Idee hinter diesem Vorschlag war ja die Lage dieser Bahnstrecke als alternative Zulaufstrecke für die Straßenbahnplanungen auf dem Zanders Areal hervorzuheben, weil hier die beste Gelegenheit existiert überhaupt mal eine Stadtbahn ins Zentrum von Bergisch-Gladbach zurückzubekommen.

      Wenn man den Bahnhof ebenfalls anbinden will wäre es vielleicht sogar sinnvoller die Strecke erst über das Zanders Areal in die Straße „An der Gohrsmühle“ und dann in die Stationsstraße zu führen. Leider lässt sich noch nicht absehen wie der Straßenverlauf auf dem Zanders Areal sein soll, sodass es schwer ist eine sinnvolle Strecke rauszusuchen.

      Die direkte Linienführung zum Bahnhof ergäbe für mich eher dann Sinn, wenn die Straßenbahnanbindung für das Neubauprojekt auf dem Zanders Areal scheitert oder aber wenn Verlängerung der 3/18 so sicher ist, dass man diese Strecke als Zulaufstrecke nicht braucht und am Finanzamt einen Umstieg einrichten will.

      Ich deute es mal als Option an um hervorzuheben, dass die Nutzung dieser Bahnstrecke auch ohne das Zanders Areal sinnvoll ist.

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