Beschreibung des Vorschlags
Mit dem Netz Elbe-Spree wird die ODEG die neue Linie RE8 betreiben. Diese übernimmt den Südteil der heutigen Linie RE5 von Berlin nach Elsterwerda und wochentags zur HVZ auch nach Finsterwalde. Ab Ende 2025 wird der RE8 dann über die in Berlin wiederhergestellte Dresdner Bahn auf direktem Weg von Blankenfelde nach Berlin-Südkreuz fahren, die Linie wird dann von Berlin weiter nach Norden Richtung Wittenberge/Wismar durchgebunden werden.
In diesem Vorschlag sollen die RE8-Züge nach Finsterwalde nach Hoyerswerda verlängert werden. Das größte Problem ist vermutlich die Finanzierung durch Sachsen für das Teilstück Hosena-Hoyerswerda. Allerdings ist eine Direktverbindung Hoyerswerda-Berlin auch für Sachsen durchaus interessant, da die Region mit dieser Verbindung gestärkt wird (schnellere Verbindung in die Hauptstadt Berlin und von dort durch Anschluss an den Fernverkehr weiter Richtung Westen/Norden).
Hoyerswerda (31.000 EW) hat sehr stark mit dem Strukturwandel in der Lausitz zu kämpfen. Gerade von Norden ist Hoyerswerda schlecht mit der Bahn angebunden, wer von dort nach Berlin will, muss i.d.R. mindestens 2x Umsteigen (entweder RE15/S4 bis Ruhland – RB49/RE18 bis Senftenberg – von dort RB24 nach Berlin oder mit Bus 800 bis Spremberg – RB65 bis Cottbus – von dort RE2 nach Berlin). Von Senftenberg gibt es mit RB24 (ab 2023 RE7) zwar eine direkte Verbindung nach Berlin, diese dauert aber ziemlich lange, da sie unterwegs überall hält.
Nicht nur die Verbindung nach Berlin ist von Hoyerswerda schlecht, sondern auch die in die Nachbarstadt Senftenberg (27.000 EW und nur 26 km von Hoyerswerda entfernt). Man muss immer den Umweg mit Umstieg in Ruhland nehmen (dauert etwa 35 Minuten), der Bus 619 als Direktverbindung stellt mit seinen 3 Fahrten/Tag (Fahrzeit mit 50 Minuten sogar länger als mit Bahn und Umstieg in Ruhland) auch kein ernsthaftes Angebot dar.
Die Verlängerung des RE8 dient nicht nur als Linie nach Berlin, sondern erschließt auch in der Lausitz neue Lücken, die bislang mit dem ÖPNV noch nicht direkt geschlossen sind (z.B. Hoyerswerda-Senftenberg oder Großräschen-Finsterwalde).
Daher soll der von der Dresdner Bahn kommende RE8 nach Finsterwalde (fährt alle 2 Stunden) über Großräschen und Senftenberg nach Hoyerswerda verlängert werden. Die Verlängerung verläuft komplett über bestehende Strecken. Die Verbindungsstrecke Finsterwalde-Großräschen sowie die Verbindungsstrecke Senftenberg-Hosena sind jeweils nur eingleisig. Auf beiden Strecken gab es jedoch schonmal planmäßigen Regionalverkehr, daher sollte das mit der Eingleisigkeit dieser Teilstücke nicht so problematisch sein (ich weiß jedoch nicht wie viele Güterzüge dort unterwegs sind).
Aktuell fährt RE5 nur zur Mo.-Fr. zur HVZ nach Finsterwalde, ich würde die neue RE8 Mo.-So. ganztägig im 2-Stunden-Takt über Finsterwalde-Großräschen-Senftenberg nach Hoyerswerda verlängern. So besteht von Hoyerswerda eine direkte Verbindung nach Berlin, auch von Senftenberg dürfte man durch die neue Dresdner Bahn so ähnlich schnell bzw. je nach Ziel in Berlin sogar schneller sein als mit der RB24 (ab 2023 ist es ja der RE7).
Zwischen Berlin und Finsterwalde habe ich die heutigen RE5-Halte übernommen, zudem erscheint mir ein Halt in Golßen sinnvoll, ist aber nicht zwingend. Ob die Halte Dabendorf und Dahlewitz unbedingt nötig sind, bin ich mir auch nicht sicher. Schließlich ist der Abstand zu den jeweils nächsten Bahnhöfen (Zossen und Blankenfelde) ziemlich gering. Andererseits wollen auch die Fahrgäste da von einem Stundentakt über die neue Dresdner Bahn nach Berlin profitieren, daher habe ich die Halte dort erstmal reingenommen.
Zwischen Finsterwalde und Hoyerswerda habe ich nur die Halte Sedlitz-Ost und Schwarzkollm rausgenommen, da diese nicht so bedeutend sind und der Abstand zu den jeweils nächsten Bahnhöfen Senftenberg und Hoyerswerda eher gering ist.
Es gibt hier noch einen alternativen Vorschlag für einen direkten RE Berlin-Senftenberg-Hoyerswerda als Verlängerung der heutigen RB24 (ab 2023 RE7). Diese Streckenführung finde ich durch die vielen Halte unterwegs eher ungünstig. Durch meinen Vorschlag für einen 2-stündlich verkehrenden RE8 von Hoyerswerda über Senftenberg und Finsterwalde nach Berlin kann auch die Lausitz von der neuen Dresdner Bahn profitieren und es gibt eine schnelle Verbindung nach Berlin.
Insgesamt finde ich die Idee nicht schlecht, halte aber eine Verlängerung des RE7 für sinnvoller. Wenn man mal die Deutschlandtaktplanungen zugrunde legt, braucht der RE7 1:55 h von Berlin Hbf bis Senftenberg. Der RE 8 fährt ab Baruth zweistündlich nach Elsterwerda und zweistündlich nach Finsterwalde mit der Fahrzeit von 1:38 h. Von Finsterwalde nach Senftenberg benötigt man laut trassenfinder.de eine Fahrzeit von 0:29 h. Dies macht inkl. 1 min Halt eine Fahrzeit von 2:08 h. Ein Fahrzeitvorteil wird somit zwischen Berlin Hbf und Senftenberg nicht erreicht, trotz der vielen Halte des RE 7. Dies liegt nicht zuletzt einfach an der kürzeren Strecke. Auch wenn man die Fahrzeit weiter verkürzen möchte wäre daher immer eine Verbindung über Lübbenau anzustreben. Außerdem ist der Vorteil, dass der Regionalverkehr bis Senftenberg über Lübbenau schon bestellt und finanziert ist, eine zweite Verbindung nach Hoyerswerda würde da nochmal mehr kosten. Das wiegen die kleinen Vorteile wie Direktverbindungen nach Finsterwalde etc. wohl kaum wieder auf.
Deinen Vorschlag mit der RE7-Verlängerung fand ich auch nicht schlecht. Ich habe das nur mal als Alternative in den Raum geworfen. Da es bis 2006 einen RE3 (zweistündlich) von Berlin über Finsterwalde nach Senftenberg gab, dachte ich, dass diese Verbindung gerade durch den Ausbau & Wiederaufbau der Dresdner Bahn in Berlin wieder an Attraktivität gewinnen könnte und man im Vergleich zu damals Fahrzeit einsparen könnte. Allerdings hast du wahrscheinlich recht, dass man via Lübbenau & KW schneller ist als über die Dresdner Bahn.
Um den RE7 zwischen KW und Lübben halbwegs Regional-Express-würdig zu machen, könnte man vielleicht eine andere Linie (evtl. parallel zum RE2 eine RB von Cottbus kommend) einführen, die alle Halte dort bedient, sodass auch Fahrgäste aus Senftenberg (& Hoyerswerda) schneller wären.
„Um den RE7 zwischen KW und Lübben halbwegs Regional-Express-würdig zu machen, könnte man vielleicht eine andere Linie (evtl. parallel zum RE2 eine RB von Cottbus kommend) einführen“
Das halte ich auch für eine sinnvolle Idee. Laut D-Takt soll es ja zwei beschleunigte RE-Linien plus eine zweistündliche FR-Linie nach Cottbus geben, aber nach Senftenberg weiterhin die langsamste Linie fahren. Hier wäre es besser die langsamste Linie nach Cottbus zu führen, sicher ist die Stadt auch für ein die kleinen Unterwegshalte ein wichtigeres Ziel als Senftenberg oder Hoyerswerda.
Ab 2025 soll die neue Linie RE20 (Berlin-Flughafen BER-Cottbus) eingeführt werden. Eben diese zweite Linie nach Cottbus sollte man eher als RB-Linie mit allen Unterwegshalten zwischen KW und Lübben gestalten und dafür den RE7 wie den RE2 zwischen KW und Lübben nur in Brand/Tropical-Islands halten lassen, das würde beim RE7 auch mehr dem Konzept eines Regional-Expresses entsprechen.
So kann der RE7 nach Senftenberg (-Hoyerswerda) beschleunigt werden und eine Direktverbindung nach Cottbus ist für die kleineren Orte wichtiger als nach Senftenberg. Und Cottbus hätte mit dem RE2 ja parallel noch eine schnelle Verbindung nach Berlin, während es von Senftenberg ja aktuell nur die langsame Linie gibt.
Na dann sind wir da ja zu 100% einer Meinung.
warum willst du über die dresdner bahn fahren? die cottbuser strecke hat doch mehr fahrgastpotential?
https://linieplus.de/proposal/berliner-umland-se-hoyerswerda-senftenberg-berlin-beelitz-heilstaetten/
Es war eine Alternative zur (bereits vorgeschlagenen) Verlängerung des RE7. Die Verbindung Berlin-Finsterwalde-Senftenberg gab es ja in der Form bis 2006 schonmal. Und wenn die Dresdner-Bahn ausgebaut & in Berlin wieder auf direktem Weg hergestellt ist, könnte man diese Verbindung ja wieder attraktiver machen. Allerdings stimmt es, dass es über die Dresdner Bahn keine Fahrzeitersparnis im Vergleich zum Linienweg über Lübbenau gibt.
Daher wäre vermutlich die Verlängerung des RE7 von Senftenberg nach Hoyerswerda einfacher zu machen, wobei ich dort eine Beschleunigung des RE7 zwischen KW und Lübben empfehlen würde und die ganzen kleinen Unterwegshalte von einer RB nach Cottbus übernommen werden sollen