Beschreibung des Vorschlags
Im Rahmen des Braunkohlegipfels wurde ja immer wieder ein ICE in die Lausitz (Berlin – Wroclaw) ins Gespräch gebracht, um die Region zu stärken, letztendlich wurde dieser aber wiederum auf Grund von mangelnder Nachfrage und Interoperatibilität im grenzüberschreitenden Verkehr abgelehnt. Da jedoch die Strecke Cottbus – Görlitz perspektivisch elektrifiziert wird und dafür auch die Gelder ziemlich sicher sind, soll dieser Vorschlag eine Verlängerung des geplanten RE20 (Berlin – BER – Cottbus) nach Görlitz beinhalten. Dabei werden die in Cottbus endenden Fahrten alle zwei Stunden über Spremberg, Weißwasser und Horka (mit Anschluss nach Niesky) nach Görlitz verlängert. Durch die Elektrifzierung und den Ausbau sollte eine Fahrzeit Cottbus – Görlitz von unter eine Stunde anzustreben sein.
Auf dem Korridor Cottbus – Görlitz würde dann verkehren:
- stündliche RB mit allen Halten (Anschluss an RE2 in Cottbus)
- zweistündlicher RE20 mit ausgewählten Halten (durchgehend nach Berlin)
So würde die Anbindung der Lausitz nach Berlin und zum weiteren FV sowie zum BER deutlich verbessert – und wäre deutlich realistischer als ein ICE. Bei ausreichender Nachfrage könnte der RE20 auch stündlich bis Görlitz verkehren.
Von Infrastrukturseite ist ein Fahrplankonzept anzustreben, was mit den bestehenden Begegnungsmöglichkeiten in den Bahnhöfen auskommt, wodurch ein zweigleisiger Ausbau rein hierfür nicht notwendig ist.
Ich finde, dass gerade mit einem Lückenschluss zwischen Cottbus und Horka auf dieser Strecke endlich wieder der FV zwischen Berlin und Wroclaw aufgenommen werden könnte. Ein über Cottbus hinaus durchgebundener RE oder vielleicht sogar IC2 (wie im D-Takt vorgesehen) nach Görlitz wäre aber natürlich auch interessant, vielleicht als alternierender Stundentakt.
Ja, das könnte natürlich auch alternierend zu diesem RE geschehen, aber eine schnelle Verbindung Görlitz – Berlin ist wohl einfacher einzurichten als ein grenzüberschreitender Verkehr, der zuletzt mangels Nachfrage eingestellt wurde. Fahrplanmäßig sollte es aber gehen, dass man Cottbus – Berlin und Wegliniec – Wroclaw in jeweils rund 1:30h fährt, und Cottbus – Wegliniec in 1:00h (NV-Fahrzeiten), so käme man also mit einer länderübergreifenden, bestellten Nahverkehrslinie auf jeden Fall auch in den Bereich, wo man dem Busverkehr eine Konkurrenz darstellt.
Ein komplett eigenwirtschaftlichen Fernverkehr sehe ich eher wenig, da man ihn dann z.B. nicht in das geplante Angebot zwischen Cottbus und Berlin integrieren könnte.
Das stimmt. Allerdings war das bestehende Angebot über Forst auch so extrem langsam, da ist eine Einstellung nur eine Frage der Zeit gewesen. Mit einem Lückenschluss Cottbus – Horka wäre eine schnelle Verbindung wieder möglich und auch würde somit die gut ausgebaute Verbindung über Horka Grenze überhaupt mal von einem Personenzug genutzt werden. Einen ICE halte ich aber definitiv auch für übertrieben, eine B-Klasse IC/IRE-Verbindung wäre vollkommen ausreichend.
Ob man das ganze nun als Fern- oder Nahverkehrt tituliert, würde ich daher auch erstmal mal offen lassen. Die ganzen im D-Takt als FR-Linien dargestellen Fernverkehrsverbindungen sehe ich eh als eine Art IR(E)-Verkehr, der aller Voraussicht nach in irgendeiner Form von Bund oder Ländern unterstützt wird. Anders kann man sich kaum erklären, wieso die Anbindung zahlreicher Mittelstädte und die tw. auch sehr geringen Haltestellenabstände sich auf einmal wieder rentieren sollten.