Beschreibung des Vorschlags
1. Vorschlag
Der vorliegende Vorschlag hat das Ziel, eine neue Regionalbahnstrecke in der Region Ostwestfalen-Lippe zwischen Minden und Warstein zu schaffen. Diese Strecke würde zahlreiche Kleinstädte, Mittelstädte und Gemeinden miteinander verbinden, die derzeit nur unzureichend oder gar nicht an das Schienennetz angeschlossen sind. Besonders relevant ist die Schaffung einer Direktverbindung zwischen den Städten Lemgo und Detmold, die aktuell nur indirekt über Lage miteinander verbunden sind. Die neue Strecke soll den regionalen Nahverkehr stärken, Pendlern eine attraktive Alternative zum Auto bieten und gleichzeitig die Mobilität in der Region erheblich verbessern. Zudem würde die Strecke das bestehende Netz in OWL ergänzen und durch die flexible Nutzung von Bedarfshalten auch kleinere Orte einbinden.
2. Streckenverlauf und Haltepunkte
Die geplante Regionalbahnstrecke soll von Minden über eine Vielzahl von Haltepunkten bis nach Warstein führen. Dabei wird die Strecke durch viele kleinere Städte und Dörfer verlaufen, die bisher keine direkte Anbindung an das Schienennetz haben. Eine Besonderheit dieser Strecke ist die Kombination aus festen Haltepunkten und Bedarfshalten, um sowohl größere Städte effizient anzubinden als auch kleineren Gemeinden eine Erreichbarkeit zu bieten, ohne die Fahrzeit durch unnötige Halte zu verlängern.
2.1 Liste der Haltepunkte und Einwohnerzahlen
Die folgende Tabelle zeigt die geplanten Haltepunkte und die Einwohnerzahlen der jeweiligen Orte, um die Bedeutung dieser Stationen für den Regionalverkehr zu verdeutlichen.
Haltepunkt | Einwohnerzahl | Bemerkungen |
---|---|---|
Minden | 83.000 | Startpunkt, wichtiges regionales Zentrum |
Neesen | 2.300 | Gehört zu Porta Westfalica |
Porta Westfalica | 32.000 | Anschluss an wichtige touristische Region |
Holzhausen | 4.200 | Gehört zu Porta Westfalica |
Vlotho | 19.000 | |
Bentorf | 1.000 | Bedarfshalt |
Hohenhausen | 3.000 | |
Talle | 1.000 | Bedarfshalt |
Kirchheide | 1.500 | |
Entrup | 1.000 | |
Lemgo | 40.000 | Bedeutende Studentenstadt |
Lemgo-Lüttfeld | – | Optionaler Halt |
Wahmbeckerheide | 1.000 | Bedarfshalt |
Klüt | 1.500 | Bedarfshalt |
Herbershausen | – | Ortsteil von Detmold |
Rödlinghausen | 10.000 | Ortsteil von Detmold |
Detmold | 75.000 | Hochschul- und Verwaltungszentrum |
Heidenoldendorf | – | Ortsteil von Detmold |
Pivitsheide | 9.000 | Ortsteil von Detmold |
Augustdorf | 10.000 | Militärstandort und Wohnstadt |
Stukenbrock | 10.000 | |
Schloß Holte | 12.000 | |
Verl | 26.000 | |
Verl West | – | Ortsteil von Verl |
Verl Eiserstraße | – | Ortsteil von Verl, Industriegebiet |
Varensell | 3.000 | Bedarfshalt |
Neuenkirchen | 5.900 | |
Rietberg | 29.000 | |
Bokel | 2.000 | Bedarfshalt |
Mastholte | 6.700 | |
Lippebruch | 2.800 | Bedarfshalt |
Esbeck | 2.000 | Bedarfshalt |
Lippstadt | 68.000 | Regionale Wirtschaftsstadt |
Lippstadt Süd | – | Industrieregion |
Erwitte | 16.000 | |
Anröchte | 10.000 | |
Belecke | 5.300 | Bedarfshalt |
Warstein | 25.000 | Endpunkt der Strecke, bekannt durch Brauerei |
2.2 Zusammenfassung der Bevölkerungsanbindung
Insgesamt verbindet die geplante Strecke etwa 492.700 Menschen in der Region OWL direkt oder über Bedarfshalte mit dem Schienennetz. Durch die flexible Kombination aus festen Haltepunkten und Bedarfshalten wird die Mobilität sowohl für Pendler aus größeren Städten als auch für Bewohner kleinerer Ortschaften erheblich verbessert. Besonders wichtig ist die direkte Anbindung von bedeutenden Studentenstädten wie Detmold und Lemgo, deren derzeitige Verbindung über Umwege und lange Umsteigezeiten führt.
2.3 Haltepunkte
- Minden: Zwei neue Gleise und ein zusätzlicher Bahnsteig werden südlich des bestehenden Bahnhofs gebaut, um Platz für ein Tunnelportal nach Minden Oberstadt zu schaffen.
- Hohenhausen: Ein Haltepunkt wird trotz Platzmangels gebaut, da Hohenhausen das Zentrum des Kalletals darstellt.
- Talle: Der Haltepunkt wird in der Nähe von Hedenfeld angelegt und bietet eine zentrumsnahe Anbindung.
- Kirchheide: Der Haltepunkt erhält einen Bahnsteig mit zwei Gleisen, um Zugbegegnungen zu ermöglichen.
- Entrup: Der Haltepunkt wird zentrumsnah bei „An der Breede“ platziert.
- Lemgo: Der Bahnhof bleibt vorerst eingleisig, kann aber mit dem Bau der Begatalbahn zweigleisig ausgebaut werden, um Platz für die RB 73 zu schaffen.
- Lemgo Lüttfeld: Der Halt liegt in der Nähe der Strecke, muss jedoch sorgfältig geplant werden, da die geringe Entfernung zum Lemgoer Bahnhof niedrige Geschwindigkeiten erfordert und Verspätungen potenziell die RB 73 blockieren könnten.
- Wahmbeckerheide: Der Haltepunkt wird an der Loßbrucherstraße errichtet, um eine gute Erreichbarkeit sicherzustellen.
- Klüt: Der Haltepunkt ist aktuell bei der Rudolf-Harbig-Straße vorgesehen, könnte jedoch weiter südlich bei der Mittelstraße verlegt werden.
3. Technische Spezifikationen
Die geplante Strecke soll als Normalspur mit einer Spurweite von 1435 mm gebaut werden. Eine Elektrifizierung wäre auch geplant, da die Strecke etwas lang für Batteriebetriebene Züge wäre mit aktueller Technik nicht über 100km fahren können.
Da die Strecke vor allem dem Regionalverkehr dient, ist kein Fernverkehr vorgesehen. Eine zweigleisige Ausführung wird bevorzugt, um Engpässe zu vermeiden und einen effizienten Betrieb zu gewährleisten. Sollte dies aus Kostengründen nicht möglich sein, könnte eine eingleisige Strecke mit gut geplanten Ausweichstellen und Haltepunkten betrieben werden.
4. Geplante Bau- und Ausbauprojekte
Für die Realisierung der Strecke sind verschiedene Neubau- und Ausbauprojekte erforderlich. Dazu zählen:
- Eingleisiger Neubau des Abschnitts Vlotho-Vennebeck (2,57 km)
- Zweigleisiger Ausbau des Abschnitts Vlotho-Bentorf
- Eingleisiger Neubau des Abschnitts Kirchheide-Lemgo (7,59 km)
- Zweigleisiger Ausbau des Abschnitts Lemgo-Lüttfeld (2,65 km)
- Eingleisiger Neubau des Abschnitts Lemgo-Detmold (14 km)
- Bau eines Tunnels zwischen Detmold und Heidenoldendorf (1,94 km)
- Eingleisiger Neubau des Abschnitts Augustdorf-Stukenbrock (6,07 km)
- Zweigleisiger Ausbau des Abschnitts Schloß Holte-Verl (8,08 km)
- Eingleisiger Neubau des Abschnitts Rietberg-Lippstadt (13,5 km)
Es sollen insgesamt 22 neue Haltepunkte gebaut und bestehende Haltepunkte modernisiert werden.
5. Bedienungskonzept
Das aktuelle Konzept sieht den Einsatz von Regionalbahnen vor, die zwischen Minden und Warstein verkehren und zahlreiche kleinere Städte und Gemeinden anbinden. Bedarfshalte sollen flexibel integriert werden, um kleinere Ortschaften zu erschließen, ohne die Fahrzeit unnötig zu verlängern.
Eine alternative Möglichkeit wäre die Einrichtung eines Regionalexpresses mit weniger Haltepunkten, was die Reisezeit verkürzen würde. Diese Lösung hätte jedoch den Nachteil, dass kleinere Gemeinden ausgeschlossen werden und auf Busse oder Autos angewiesen wären.
6. Pro und Contra Argumente
PRO
- Sie schafft eine direkte Verbindung zwischen den Studentenstädten Detmold und Lemgo, was besonders für Studierende und Arbeitnehmer von Vorteil ist.
- Wirtschaftszentren wie Minden, Lippstadt und Warstein werden besser angebunden, was die regionale Wirtschaft stärkt.
- Bestehende Streckenabschnitte werden genutzt, um die Baukosten zu senken und die Realisierbarkeit zu erhöhen.
- Fast 500.000 Menschen entlang der Strecke erhalten eine verbesserte Anbindung an den Schienenverkehr, wodurch die Mobilität in der Region gestärkt wird.
Trotz der zahlreichen Vorteile sind auch Herausforderungen zu bewältigen. Dazu gehören kostenintensive Tunnelbauten (Detmold) und Brückenbauten sowie die Notwendigkeit einer umfassenden Elektrifizierung der Strecke.
7. Fazit
Die geplante Regionalbahnstrecke zwischen Minden und Warstein bietet ein enormes Potenzial zur Verbesserung des Nahverkehrs in der Region Ostwestfalen-Lippe. Sie stärkt die Mobilität, schließt bestehende Lücken im Schienennetz und schafft attraktive Alternativen zum Individualverkehr. Die Vorteile überwiegen deutlich gegenüber den Herausforderungen, wodurch dieses Projekt eine lohnende Investition in die Zukunft der Region darstellt.
Sieht erst mal nach einer guten Idee aus, die auch viele Fahrgäste ansprechen könnte. Allerdings müsstest du beim Zeichnen schon genauer hinschauen. Teilweise führt deine Strecke mitten durch Wohngebiete oder Berge durch und ist so leider nicht realisierbar.
Welche Fahrgäste soll die Linie ansprechen? Großstädte die ÖPNV rechtfertigen fehlen, Tourismus-hotspots ebenfalls.
Bahnstrecken gibt es ja nicht nur in Großstädten. Entlang dieser Route liegen viele Mittelstädte, sodass ich schon von einem guten Potential ausgehe.
Ist vielleicht keine Hauptstrecke, bindet aber sehr viele Menschen (180.000 neu und 490.000 ingesamt) in Ostwestfalen-Lippe an. Zudem bietet diese Bahnstrecke tagentiale Verbindungen für diverse Bahnstrecken.
Wie soll die Strecke denn tatsächlich trassiert werden?
Wenn irgendwo Platz ist, aber der Strich 10m weiter über Häusern eingezeichnet ist, ist es nicht so schlimm, aber hier gibt es an vielen Stellen weit und breit keine (oberirdischen) Möglichkeiten. Sollen dann überall Tunnel gebaut werden, oder sollen viele hundert Häuser abgerissen werden?
Ich bin gerade dabei die tatsächliche Trassierung einzuzeichnen.
Abgesehen von den vielen Häusern, die durchfahren werden (oder ist das ein kundenorientierter Service, dass die Leute nicht einmal mehr zum Bahnhof gelangen müssen und stattdessen im Wohnzimmer einsteigen können) – warum beginnt die ein solcher Streckenneubau in einem relativ unbedeutendem Ort wie Vlotho und nicht bereits in Minden? Eine Verbindung von Minden zur Strecke Hameln-Löhne ist ja schon immer ein gewünschter – aber eben nur per teurem und topografisch schwierigem Streckenneubau zu realisierender Wunsch.
In dem vorliegenden Vorschlag sind nicht einmal die Verkehrsströhme begründet, welche von solch einer teuren Neubau-„Heckeneilzug“-Querverbindung profitieren würden.
gekürzt
Baum
Für die unnanehmlichkeiten der Trassierung setze ich mich dran in der nächsten Zeit. Bis jetzt ist die Strecke Rietberg-Detmold realistisch gezeichnet, der rest kommt noch. Die Verlängerung nach Minden ist eine Super Idee, werde ich integrieren, da man aktuell auf diese Strecke nur über Bad Oeynhausen Süd kommt, und eine RB aus Minden oder einer anderen Bedeutenden Stadt einen riesen Umweg über Löhne färht.
Dankeschön!
Dieser Abschnitt sieht schon deutlich besser aus.
Ein kleines Problem gibt es allerdings noch: Es ist ein minimaler Kurvenradius von 180m erforderlich, die beiden Einfädelungen in die Bestandsstrecke in Schloss Holte – Stuckenbrock sind deutlich enger.
Generell bedeuten engen Kurvenradien, dass auch nur eine niedrige Geschwindigkeit möglich ist. Bei 180m wäre zum Beispiel nur maximal 50km/h möglich. Um Geschwindigkeiten von 100km/h zu erreichen, sind Kurvenradien von fast 700m möglich.
Folglich sind auf weiten Teilen deiner Strecke nur sehr niedrige Geschwindigkeiten und somit sehr lange Fahrtzeiten möglich.
Wie sieht es jetzt mit den Kurvenradien aus?
Sieht jetzt (Pi mal Daumen) machbar aus.