Beschreibung des Vorschlags
Einen ähnlichen Vorschlag gibt es schon von Ulrich Conrad, allerdings auf eine reine Regionalverkehrslinie bezogen. Zudem ist er weniger weit ausgearbeitet und siedlungsnäher trassiert, was auf größere Widerstände stoßen könnte.
Diese Bahnstrecke stellt eine Verbindung zwischen den Bahnstrecken Ulm – Aalen (Brenzbahn) und Günzburg – Donauwörth dar. Dabei hat sie den Zweck neue Verbindungen zu ermöglichen und die an der Überlastungsgrenze liegende Bahnstrecke Ulm – Günzburg zu entlasten. Als vorteilhaft erweist sich dabei, dass geplant ist die Bahnstrecke Ulm – Aalen mindestens teilweise zweigleisig auszubauen und zu elektrifizieren. Dabei wird jedoch die gesamte Strecke für ein zweites Gleis freigehalten.
Die hier vorgeschlagene Strecke umfasst im wesentlichen den Neubau eines elektrifizierten Gleises in topografisch einfachem Gelände. Teilweise kann dabei die ehemalige Trasse der Nebenbahn Gundelfingen – Sontheim genutzt werden (siehe auch Openstreetmap-Layer), allerdings ist diese Trasse teilweise überbaut oder verläuft sehr dicht an Besiedlungen, weswegen dort von Schwierigkeiten bei einer Reaktivierung ausgegangen werden kann. Die Bahnstrecke wurde daher in etwas Abstand zu den Siedlungsgebieten auf landwirtschaftlich genutzte Flächen verlegt. Für Bächingen könnte ein Haltepunkt errichtet werden. Die genaue Lage dessen sowie der Trassierung der Strecke ist mit den Wünschen der Anwohner und Landwirten abzustimmen.
Im Bereich Gundelfingen ist die Befahrbarkeit der alten Trasse aufgrund der Nachnutzung durch Gewerbe und deren Zuwege sowie die Errichtung eines Neubaugebiets direkt an der Trasse dagegen eher problematisch, weswegen hier eine großräumige Umfahrung wahrscheinlich realistischer ist. Bei einer innerstädtischen Trasse wären auch die Straßenquerungen aus Platzgründen vsl. nur als Bahnübergang zu gestalten oder die Straßen gesperrt und Alternativrouten genutzt werden, z.B. mit Hilfe einer neuen Abfahrt der Ortsumgehung an die Bächinger Straße und ein Ausbau der Verbindung über die Peterswörther Straße an (siehe Zeichnung). Eine südliche Umfahrung der bebauten Gebiete von Gundelfingen würde diese Schwierigkeiten umgehen, wäre jedoch ein wenig länger. Es sind beide Trassen eingezeichnet.
Bei einer südlichen Umfahrung wäre noch eine Verbindungskurve nach Süden denkbar, die insbesondere zusammen mit einer Verbindungskurve bei Offingen (beide gestrichelt dargestellt) durchgehende Züge Richtung Augsburg ermöglichen würde.
Nutzung:
Die in Langenau endenden und zur HVZ weiter bis Sontheim verkehrenden Regionalbahnen könnten weiter bis Dillingen oder sogar Donauwörth durchgebunden werden, wahlweise mit oder ohne Kopfmachen in Sontheim. Um die Strecke Ulm – Günzburg zu entlasten könnte auch eine RV-Linie Ulm – Donauwörth über die Strecke geleitet werden, wobei Günzburg mindestens stündlich nach Donauwörth angebunden bleiben sollte. Im Güterverkehr ist laut D-Takt eine stündliche Nutzung Ulm – Donauwörth vorgesehen, welcher ebenfalls über diese Strecke abgewickelt werden kann. Weiterhin ist eine tangentiale Direktverbindung Aalen – Höchstädt vorstellbar. Abhängig von dem präferierten Verkehrskonzept sind die Verbindungskurven in Sontheim herzustellen.
die an der Überlastungsgrenze liegende Bahnstrecke Ulm – Günzburg zu entlasten.
Die Strecke selbst wird ja durch die zukünftige Schnellfahrstrecke ausreichend entlastet. Engpass bleibt der zusammen mit der Memminger Strecke nur 4-gleisige Halb-Tiefbahnhof in Neu-Ulm. Da hat man sich ähnlich wie an vielen anderen Orten (Stuttgart, Berlin, etc …) in den 90er und 2000er Jahren mit viel zu klein dimensionierten Neubauplanungen ein absolutes Ei ins Nest gelegt. Diesen Engpass kann man auch mit einer kleinräumigen Schleife wie hier dargestellt gut umgehen, bei weit höherem Nutzen (da mehr Züge den Engpass umfahren können).
Ansonsten ist das natürlich regional gesehen eine absolut sinnvolle Strecke. Dabei wäre in Sontheim aber vor allem die Nordkurve wichtig, um Giengen und Heidenheim an den Verkehrsknotenpunkt Donauwörth (ggf. weiter nach Ingolstadt) anzubinden.
In Gundelfingen kollidiert die Strecke mit einem in Bau befindlichen Wohngebiet. Ist hier auf der Karte nicht zu sehen, auf Google Earth ansatzweise schon. Eine südlichere Führung über freies Feld statt durchs Gewerbegebiet dürfte aber sowieso wesentlich leichter realisierbar sein. Da ist dann auch Platz für eine Straßenüberführung der alten B16, und man muss den Verkehr nicht umplanen, was lokal häufig weitreichendere Konsequenzen hat als man meinen würde.
„Die Strecke selbst wird ja durch die zukünftige Schnellfahrstrecke ausreichend entlastet“
Immerhin schlägst du u.a. zur weiteren Entlastung ein drittes Gleis und eine Verbindungskurve östlich von Günzburg zur SFS vor.
„Diesen Engpass kann man auch mit einer kleinräumigen Schleife wie hier dargestellt gut umgehen, bei weit höherem Nutzen (da mehr Züge den Engpass umfahren können).“
Das ist natürlich auch eine Möglichkeit, wenngleich der „höhere Nutzen“ keine so große Rolle spielen dürfte, da ja eh nur eine begrenzte Zahl der Züge diese Schleife nutzen würden. Müsste man mal genauer vergleichen, was günstiger käme und sich leichter durchsetzen lässt. Gilt genauso für die o.g. Ausbauten via Günzburg.
„Dabei wäre in Sontheim aber vor allem die Nordkurve wichtig, um Giengen und Heidenheim an den Verkehrsknotenpunkt Donauwörth (ggf. weiter nach Ingolstadt) anzubinden.“
Nach Nürnberg vielleicht nicht ganz uninteressant, aber Donauwörth selbst wohl eher weniger und Ingolstadt erreicht man auch schon von Gundelfingen aus. Daher müsste man mal schauen, inwiefern man auf der eingleisigen Strecke noch eine Durchbindung nach Donauwörth ermöglichen könnte. Insgesamt dürften Ulm, Augsburg und Stuttgart die Hauptbezugspunkte der Region sein.
„In Gundelfingen kollidiert die Strecke mit einem in Bau befindlichen Wohngebiet.“
Du meinst nördlich der Bahnstrecke? Danke für den Hinweis, dann muss es in Gundelfingen wohl doch eine südliche Umfahrung kriegen. Ich passe den Vorschlag gleich mal an.
Immerhin schlägst du u.a. zur weiteren Entlastung ein drittes Gleis und eine Verbindungskurve östlich von Günzburg zur SFS vor
Die Verbindungskurve ist ja für Fahrzeitverkürzung, das 3. Gleis unter der Prämisse, dass mit einer solchen Spange wieder Mehr FV auf der dann für 200 km/h ausgebauten Altstrecke fährt. Ist aber zugegebener Maßen selbst unter diesen Umständen schon sehr luxuriös.
Nach Nürnberg vielleicht nicht ganz uninteressant, aber Donauwörth selbst wohl eher weniger
Der dortige FV wäre halt recht interessant.
Daher müsste man mal schauen, inwiefern man auf der eingleisigen Strecke noch eine Durchbindung nach Donauwörth ermöglichen könnte.
Ggf als Flügelkonzept der bereits dort fahrenden Züge?
Du meinst nördlich der Bahnstrecke?
Das Feld direkt westlich der Stelle, an der deine „alte“ Trasse den Sudetenring quert.
Ein wesentlicher nutzen wäre auch ein Verbindung von Donauwörth und Friedrichshafen ohne Kopfmachen…