Beschreibung des Vorschlags
Schon seit 1913 fährt die U2 bis zum Olympiastadion, seit 1929 weiter bis Ruhleben. Die Verlängerung bis Spandau ist schon sehr lange geplant, eine Ausführung jedoch nicht in Sicht. Die Fahrgastzahlen zwischen Theodor-Heuss-Platz und Ruhleben sind – abgesehen von Veranstaltungen und Fußballspielen im Stadion – sehr gering, weswegen der Takt ausgedünnt wird. Um mehr Einwohner zu erschließen, schlage ich diese Strecke vor.
Zunächst wird der Bahnhof Neu-Westend verlegt. Dann wird ein neuer U-Bahnhof am Betriebshof, der auch weiter erhalten werden kann, errichtet, wo Umsteigemöglichkeit zu dieser S-Bahn besteht. Dann kommt die Strecke am bisherigen S-Bahnhof an die Oberfläche, der dann von den U-Bahnen genutzt wird. Es gibt eine weitere Haltestelle in der Nähe des heutigen S-Bahnhofs Pichelsberg. Nach einem kurzen Tunnel geht es an der Heerstraße entlang nach Spandau. Die Pichelsdorfer Straße und der Mahnkopfweg werden überquert, sodass die nächste Haltestelle auf einem Viadukt liegt. Danach sinkt die Strecke ab, hält am Rand vom Südpark und taucht dann in einen Tunnel unter der Wilhelmsstraße ab. Zwei U-Bahnhöfe, der eine am Melanchtonplatz, der andere am Ziegelhof werden errichtet, bevor der U-Bahnhof Rathaus Spandau, in dem schon eine Bauvorleistung besteht, erreicht. Hier kann es dann auch weiter ins Falkenhagener Feld gehen.
Es gäbe noch die Variante, ab Theodor-Heuss-Platz über den S-Bahnhof Heerstraße zum Olympiastadion zu gelangen. Dann könnten beide Streckenäste abwechselnd befahren werden. Um den Tunnel in Pichelsberg zu umgehen, könnte man länger der S-Bahn-Strecke folgen und dann die Kleingartenanlage am Brandensteinweg queren, um zur Heerstraße zu gelangen.
Sollen die Sonderbahnsteige am Olympiastadion dann aufgegeben werden?
Zwischen Westend und der Havel würde man überhaupt nichts erschließen, was nicht bereits erschlossen ist. Die Strecke vom Rathaus Spandau zum Melanchthonplatz ist zudem als Teil der U7 vorgesehen. Ich bin zwar auch gegen deren Verlängerung, staune aber, dass du hier einsteils eine solche U-Bahn vorschlägst, andererseits aber die Verlängerung der U7 dadurch verbauen möchtest. Die Vorleistungen am Rathaus Spandau zielen übrigens meines Wissens bereits in Richtung Ruhlebener Straße.
Übrigens: Die U2 fährt nicht seit 1913 zum Olympiastadion, sondern seit 1993. Vorher fuhr sie zwischen Wittenbergplatz und Krumme Lanke. Nach Ruhleben führte vorher die U1, vor 1984 als „Linie 1“ bezeicnet. Vor 1966 war es die Linie AI, die seit 1930 Ruhleben erreichte. Eingeführt wurden Linienbezeichnungen im Herbst 1928. Vorher gab es keine eindeutigen Linienbezeichnungen, es genügte, dass an jedem Zug dran stand, wo er hinfuhr. Die Station am heutigen Olympiastadion (das damals noch nicht da war) ging allerdings in der Tat 1913 in Betrieb, wenn auch nur zu besonderen Veranstaltungen. Ansonsten blieb bis Anfang der 20er Jahre der Endpunkt am heutigen Theodor-Heuss-Platz.
Nein, die Vorleistungen für die Kleinprofil-U-Bahn am Rathaus Spandau sind so kurz, dass sie in keine Richtung zielen.
Viel zu teurer Streckenneubau, der auch nicht die Verkehrsrichtung abdeckt. Der Knoten Spandau wird so nicht entlastet, da die U2 so keine attraktive schnelle Alternative ist. Es bleibt nur die kurze und günstigere Verbindung.