Beschreibung des Vorschlags
Mir ist vor einigen Monaten ein Plan der Deutschen Bahn über den Weg gelaufen, wie die Kapazität zwischen Spandau-Gesundbrunnen/Südkreuz erhöht werden kann. Darin befinden sich auch Vorschläge für den Bahnhof Gesundbrunnen (Seite 33 und 34) und einer Abstellanlage für den Fernverkehr in Schönholz. Letztere wird ja jetzt angegangen, weshalb ich hier darauf nicht eingehen werde. Der Bahnhof Gesundbrunnen hat jedoch noch kein endgültiges Konzept, weshalb ich meine Idee hier einbringen möchte.
Im Westen soll es eine 2 gleisige Abstellanlage für Regionalzüge geben. Diese wird entlang der Strecke zum Humboldthain gebaut, da dies Bahngelände ist und derzeit ungenutzt ist. Auch wäre die Errichtung recht einfach, da dort keine komplizierten Bauwerke gebaut oder gekreuzt werden müssen. Damit diese Abstellanlage noch besser nutzbar ist, sollte noch eine Gleisverbindung zum Gleis 9 hergestellt werden. Zusätzlich sollte der Bahnsteig am Gleis 9 und 10 nach Westen und Osten verlängert werden, damit dieser für den Fernverkehr nutzbar ist. Von dort ließen sich genauso Rummelsburg als auch Schönholz erreichen. Zusätzlich sollte noch östlich des Bahnsteigs eine Gleisverbindung zwischen den Gleisen gebaut werden, damit die Gleise 9 und 10 unabhängig nutzbar sind, selbst bei aussetzenden Regionalbahnen.
Der Bahnsteig am Gleis 5 und 6 wird auch verlängert, sodass Gleis 6 für den Fernverkehr nutzbar ist und es ein Kopfgleis gibt, welches für die Heidekrautbahn gedacht ist. Diese soll ja von Linien bedient werden, die jeweils alle 30 min über Wilhelmsruh und auch Karow fahren. Somit würde sich rechnerisch ein 15 min Takt ergeben. Damit hier weniger Kapazität auf den anderen Bahnsteigen verloren geht, macht dieses Kopfgleis Sinn. Auch ist es ja möglich, dass später mal die Linie über Wilhelmsruh auf einen 20 min Takt verdichtet wird, weshalb man zusätzliche Kapazität braucht. Damit dieses Stumpfgleis in beide Richtungen nutzbar ist, müssen in Richtung Norden Gleisverbindungen geschaffen werden.
Zusätzlich soll in Richtung Norden zwischen den Bahnhofsgleisen 6 und 9 (7 und 8 führen in Richtung Schönhauser Allee), ein weiteres Abstellgleis für den Regionalverkehr entstehen. So müssten die Züge nicht mehr am Bahnhof wenden, sondern können es dort machen. Durch weitere Gleisverbindungen wird es auch möglich sein, dass Züge die aus dem Norden kommen, das Gleis 9 ansteuern können und somit auch das Gleis 10 um die Abstellgleise am Humboldthain nutzen zu können. Auch die Gleise 7 und 8 sind nun von Norden aus flexibler ansteuerbar, da es auch hier weitere Gleisverbindungen gibt.
Der Umbau geht auch relativ schonend für den täglichen Verkehr. An sich müssen für die einzelnen Maßnahmen immer nur maximal 2 Gleise gesperrt werden, damit gebaut werden kann. Damit ist vor allem der Regionalverkehr uneingeschränkt nutzbar. Nur der Fernverkehr müsste anders abgewickelt werden, bzw. muss am HBF enden und dann so in die Abstellanlage Schönholz fahren, ohne nochmal Gesundbrunnen zu halten. Das wäre aber verschmerzbar für die Zeit.
Das scheint die Kapazitäten wohl weder bei der U- noch der S-Bahn zu erweitern. 😉
Der Bahnhof heißt aber nun mal so …
Heißen nicht lediglich die Bushaltestellen sowie S- und U-Bahnhöfe so?
In den Fahrplänen diverser Regionallinien steht lediglich „Berlin-Gesundbrunnen“.
Ich habs geändert …
Der U-Bahnhof heißt „Gesundbrunnen„. 😉
Ist doch jetzt wayne. Ich habs ja geändert 😉
Sag mir lieber was du von der Idee hältst 😉
Ja, sieht ganz interessant aus. Ich bin mir nur nicht sicher, ob die vielen Weichen östlich des Bahnhofs so auch unterzubringen sind. Das sieht sehr gequetscht aus. Ich fürchte, die Weichenstraße könnte länger werden, als du möchtest, bin mir da aber auch nicht ganz sicher.
Die Alternative wäre, dass man das Abstellgleis etwas früher beginnen lässt und dann quasi die Weichenanordnung Höhe Bornholmer Straße verändern würde. Dann würden die Gleise nur länger blockiert sein, weshalb ich sie so nah wie möglich an den Bahnhof gesetzt habe.
Aber freut mich, dass dir der Vorschlag gefällt.
Eine generelle Anmerkung:
Der Vorschlag übernimmt praktisch alles, was in der PEK der DB Netz vorkam. Man sollte allerdings bedenken, dass auch eine einzelne Weiche nicht gerade billig ist und daher nur gebaut werden sollte, wenn sie Sinn ergibt. Das müsste aber im Rahmen einer Untersuchung in Verbindung mit dem geplanten Betriebskonzept gemacht werden. Und damit ist dieser Vorschlag dann nicht hilfreicher als die PEK selber und bringt bis auf das Abstellgleis zwischen 6 und 7 auch keine neuen Ideen.
Apropos: Das Abstellgleis zwischen Gleis 6 und 9 muss vor der Behmstraße enden. Da das Gelände ansteigend ist, müsste das Gleis in einem Graben liegen, und damit ist ab der Behmstraße ein S-Bahn-Tunnel im Weg).
So, und etwas konstruktiver als mein erster Kommentar, hier noch ein Vorschlag zur Ergänzung (inklusive Begründung):
Auf der Stettiner Bahn, in Höhe Maximilianstraße, könnte ein Weichentrapez ergänzt werden. Dadurch wären parallele Ausfahrten aus Gesundbrunnen in Richtung Stettiner und Nordbahn mit höhenfreier Kreuzung möglich (zum Beispiel von Gleis 6 nach Karow und Gleis 8 gleichzeitig zur Abstellanlage). Umgekehrt bei Einfahrten. Auch könnten Güterzüge aus Bernau auf den Ostring fahren ohne die Relation Gesundbrunnen – Nordbahn zu berühren. Zwar sind dabei jeweils kurze Gegengleisfahrten auf der Stettiner Bahn nötig, aber es würde die Flexibilität deutlich erhöhen.
Und noch ein weiterer Vorschlag zur Ergänzung, der die betriebliche Flexibilität in Gesundbrunnen deutlich erhöhen würde (und überraschenderweise nicht in der PEK auftauchte): Die Ausfädelung von Gleis 10 aus der Ringbahn sollte 200 Meter nach Westen verlegt werden und gleichzeitig das Weichentrapez westlich der Hochstraße umgekehrt werden.
Warum das Ganze? Nun, derzeit kann man nur Gleis 7 flexibel in beide Richtungen nutzen: Bei Einfahrt aus Wedding kann man gleichzeitig von Gleis 5/6 nach Wedding fahren. Bei Ausfahrt nach Wedding kann man parallel von Wedding in Gleis 8/9/10 einfahren. Bei allen anderen Gleisen gibt es diese Flexibilität nicht. Durch die vorgeschlagene Verlängerung von Gleis 10 könnte man auch von Gleis 8 nach Wedding und parallel von Wedding auf Gleis 9/10, bzw. von Gleis 9 nach Wedding und parallel von Wedding auf Gleis 10.
Gleis 9 könnte dann zum Beispiel zu einem Gleis für endende Regionalzüge aus Hauptbahnhof/Jungfernheide werden, die ohne Kreuzung der Gegenrichtung wieder zurückfahren können. Aus der anderen Richtung bietet Gleis 9 die gleiche Option für Züge von der Stettiner Bahn; verlängert man den Bahnsteig also und teilt ihn dann in der Mitte, hätte man hier ein perfektes Gleis für endende Regionalzüge mit kurzer Wende (für die längere Wende gäbe es von Gleis 9 dann den Anschluss zur Abstellanlage am Humboldthain).
Gleis 8 wiederum eignet sich dann besser für die Bereitstellung von ICE-Zügen, da diese nach Wedding ausfahren könnten, ohne wie derzeit den Gegenverkehr zu blockieren.
Güterzüge von der Stettiner Bahn nach Moabit hätten die freie Auswahl zwischen Gleis 5-9, ohne ins Gegengleis zu müssen.
Unter der Hochstraßenbrücke ist so weit ich das erkennen kann noch genug Platz für ein drittes Fernbahngleis. Die 200 Meter westlich davon sollten nach meinem Ermessen auch genug Platz bieten, zumindest wenn man den Abhang mit einer Spundwand abstützt.
Da habe ich jetzt viel zum antworten.
Zunächst einmal eine Klarstellung: Natürlich sind viele Sachen aus der DB Untersuchung drin. Ich habe diese aber unterschiedlich kombiniert und auch ergänzt. Daher ist das meine Basis gewesen, die ich erweitert habe. Ich zähle dir deswegen mal die Abweichungen auf: Die westliche Abstellanlage ist bei mir zweigleisig und es gibt dort eine Weichenverbindung zum Gleis 9, damit von dort diese auch angefahren werden kann. Der Bahnsteig am Gleis 9 und 10 wird in beide Richtungen verlängert, weshalb auch Gleis 9 für die Fernbahn nutzbar wird. Gleis 10 bekommt zudem östlich eine viel frühere Weichenverbindung zu Gleis 9, damit die Einfädelung vor dem Ringbahnzulauf geschehen kann. Gleis 6, 7, 8 und 9 bekommen ein Abstellgleis, welches zwischen Gleis 6 und 9 nach Ausfädelung der Ringbahn liegt. Zudem gibt es 2 vorgezogene Gleiswechsel zwischen Gleis 5 und 6 und 9 und 10, damit die anderen Ausfädelungen ohne Einschränkungen funktionieren können.
Du siehst also, es gibt einige Abweichungen.
Bei dem Abstellgleis im Osten hast du Recht. Da könnte es dann schwierig werden, wenn man von 200 m ausgeht.
Da sehe ich ehrlicherweise nicht das Problem. Auch heute kann man gleichzeitig in Richtung Stettiner und Nordbahn rausfahren. Gegengleisfahrten werden sich an der Stelle nie vermeiden lassen, weil dazu müsste man das alles nochmal komplett umbauen. Der kurze Abschnitt ist daher eigentlich eher kein Problem in meinen Augen.
Bei der Ausfädelung von Gleis 10 stimme ich dir zu, auch wenn ich hier eher 100-150 m realistisch finde und nicht 200 m. Zudem würde ich dann eher in beide Richtungen Gleiswechsel einbauen. So gäbe es noch mehr Flexibilität.
Für aus Westen kommende Regionalzüge ist ja das Abstellgleis vorgesehen. Deswegen gehen bei meinem Vorschlag ja Gleis 8 und 9 und theoretisch auch Gleis 7 und 6. Da sehe ich ehrlicherweise kein Problem.
Fernzüge aller Art sind für mich sowieso am Gleis 7 und Gleis 8 am besten. Es sollte nur Ausweichoptionen geben, weshalb ich 3 weitere Gleise Fernbahntauglich machen würde.
Güterzüge sollten ja eher schon am Kreuz Wustermark auf den Nordring geleitet werden. Dann verschwinden die aus der Stadt weitesgehend, was mehr Kapazität bedeutet. Das wurde in der Untersuchung auch beschrieben, aber auf anderen Seiten.
Gleichzeitige Ausfahrten nach Nordbahn und Stettiner Bahn sind derzeit nur möglich, wenn die Züge vorher richtig stehen (sprich: der Zug zur Nordbahn muss am nördlicheren Bahnsteig starten). Oder der Zug Richtung Bernau erst in Karow auf das Richtungsgleis wechselt. Den Konflikt kann man zwar relativ unwahrscheinlich machen, indem endende Regionalzüge von der Nordbahn Gleis 5, endende Regionalzüge von Bernau Gleis 9 und Fernzüge in der Regel Gleis 7/8 nutzen. Falls alternativ aber Gleis 5 für Züge in Richtung Bernau genutzt werden soll, wird der Konflikt regelmäßig auftreten.
Güterzüge auf der Relation Ostring-Bernau sind tatsächlich vernachlässigbar, da diese in der Regel schon am Karower Kreuz wechseln sollten; dafür sind die zwei Weichen wahrscheinlich zu teuer.
Noch eine kleine Anmerkung (aus dem 3. Entwurf des Deutschlandtaktes): Für die vier in Gesundbrunnen endenden Züge von der Nordbahn ist nur ein Bahnsteig insgesamt und kein Anschluss an ein Abstellgleis nötig (alle Züge von der Nordbahn haben kurze Wenden von 4-9 Minuten); insofern kann man sich ein paar enge Weichen von Gleis 5 zum Abstellgleis sparen. Einen sinnvollen Puffer biete dann das vorgeschlagene Taschengleis 5a.