Beschreibung des Vorschlags
Derzeit posten diverse Leute hier Ideen zu einer 2. Stadtbahn. Ich finde nicht, dass es als S-Bahn sinnvoll wäre und würde dem auch keine Priorität einräumen. Da meine Kritikpunkte bei der S-Bahn bisher keiner ausräumen konnte, habe ich mal eine Alternative eingezeichnet, die viele Varianten haben kann. Ich gehe erstmal auf das eingezeichnete ein und danach auf weitere Möglichkeiten.
Meine drei Hauptkritikpunkte für die S-Bahnvorschläge sind die bauliche Umsetzbarkeit, die Linienführung und die Baukosten. Die ersten zwei entfallen mit meinem U-Bahnvorschlag. Nur der Kostenpunkt bliebe vorhanden, weshalb geguckt werden muss, wie ein zusätzlicher Nutzen entsteht. Daher meine mehren Alternativen. Ich fange mal im Nordwesten mit meiner Zeichnung an:
Variante Nordwest
Diese Planung greift eine alte Planung aus dem 200km Plan auf. So würde man die Fahrgäste am Theodor-Heuss-Platz an den Bereich Kudamm besser anschließen. Richtig sinnvoll wäre das, wenn die U2 auch Spandau erreichen würde, weil so mit einem umsteigen deutlich bessere Verbindungen entstehen würden. Diese Verbindung schafft auch eine direkte Verbindung zur Messe und zum Knotenbahnhof Westkreuz. Dadurch gibt es ein deutliches Fahrgastpotential, welches Richtung Kudamm und auch Kreuzberg unterwegs sein kann. Die Station am Kracausplatz dient nur zur Erschließung der dortigen Wohnviertel, welche bisher eher schlecht an das Schnellbahnnetz angeschlossen ist.
Variante Südwest
Dieser Abschnitt ist der Selbe den ich schon mal vorgeschlagen habe. Der Vorteil wäre, dass man so den Busverkehr reduzieren und neu ordnen könnte. Dadurch bekäme der Stadtteil auch einen Schnellbahnanschluss, da sowohl die S7, als auch die U3 diesen nur tangieren.
Mittlerer Abschnitt
Der Teil zwischen Adenauerplatz und Potsdamer Platz orientiert sich an den Planungen zur U10. Dabei wird dann die U1 mit der U3 direkt verknüpft und der Stummel zur Uhlandstraße auf Großprofil umgebaut. Dafür ist es auch notwendig am Wittenbergplatz einen weiteren Außenbahnsteig zu bauen, damit Großprofilzüge dort auch halten können. Die südliche Bahnsteigkante müsste ebenso umgebaut werden. Zudem würde ich einen weiteren Zwischenhalt zu den offiziellen Planungen einbauen, damit das Viertel dort besser erschlossen wird. Man könnte aber auch darauf verzichten und so eine gradlinigere Führung der U-Bahn bewirken. In dem Fall würde man jedoch ausschließlich mit der TBM bauen können und das kostet extra (ich habe es mal gestrichelt eingezeichnet). Am Magedeburger Platz könnte ein Umsteigebahnhof zu einer verlängerten U4 entstehen.
Ab dem Potsdamer Platz wird in weiten Teilen die alte Planung und vom IGEB neu aufgeworfenen Ideen verfolgt. Der Unterschied besteht hier darin, dass die Strecke nicht zum Treptower Kreuz geführt wird, sondern zum Treptower Park. Dadurch erspart man der Ringbahn einen weiteren Zwischenstopp, der die Fahrt verlangsamen würde und man bekommt das Fahrzielproblem in den Griff, da die Südoststrecken unabhängig bleiben und nicht weiter belegt werden. Zudem könnte man so mit einer der Ostvarianten neue Gebiete an Kreuzberg anbinden.
Variante Südost
Hier biegt die neue Linie über Kosanke Siedlung und dem Betriebsbahnhof rummelsburg zum Tierpark ab. Dadurch wird das große neubaugebiet entlang der Spree, die S3, die U5 und die Osttangente angebunden. Dadurch ergeben sich deutlich kürzere Fahrzeiten und auch Entlastungen für die Stadtbahn und den Knoten Ostkreuz. Zudem wäre eine Verbindung mit der U5 möglich, die man im Störungsfall oder bei Bauarbeiten nutzen kann. So würde man etwas Flexibilität dazu gewinnen. Zudem kann man so den Anschluss an die Betriebswerkstatt erreichen.
Variante Nordost
Diese Variante führt direkt durch das Weitlingkiez, weshalb hier auch Verbindungen verkürzt werden können. Hierzu würde der Bahnhof Rummelsburg verschoben werden müssen, damit man einfach umsteigen kann. Ebenso brauch die Straßenbahn dann eine Verlegung der Haltestelle. Damit der Bahnhof Rummelsburg gut angebunden bleibt, wäre eine Busvorfahrt zu bauen, die von der Nöldnerstraße direkt neben der der Schule abgeht. Am U-Bahnhof Friedrichsfelde wird dann eine Verbindungskurve gebaut, damit ein Anschluss an die Werkstatt gewährleistet werden kann. Die Weiterführung führt dazu, dass es eine Station paralell zur Straßenbahn gibt, was aber nicht schlimm ist, da man sich hier nur die Knotenpunkte teilt.
Für beide Ostvarianten gilt, sollte die Nahverkehrstangente kommen, wäre eine Verlängerung dorthin auch eine Überlegung Wert. So würde die Südostvariante dann am Bahnhof S+U Biesdorf-Süd und die Nordostvariante dann am S Biesdorfer Kreuz oder S Springfuhl (durch die Marzahner Chaussee) enden.
Es gibt aber noch weitere Optionen:
1. Die günstigste Option wäre die Verlängerung der U1 an beiden Enden. Dadurch entsteht auch eine weitere „Stadtbahn“.
2. Die U5 kann bis Westend geführt werden. Dadurch würde zwar der Kudamm nicht erschlossen werden, aber ebenso eine durchgängige Ost-West-Verbindung geschaffen.
3. Man realisiert den Ostteil und ordnet die Linien neu. So könnte man die U2 dann auf den Ostteil schicken und die U3 oder U4 dann auf den U2 Abschnitt nach Pankow. So würde man auch Diagonallinien hinbekommen.
4. Man könnte auch die eingezeichnete Variante als 2 Linien relaisieren, die sich in der Innenstadt dann überlagern. In anderen Städten wird das so gemacht und bei der S-Bahn ist das sowieso so gegeben. Das könnte man auch hier machen, um nicht einen leeren dichten Takt zu den Endstationen zu führen oder die unterwegs in Aufstellanlagen abstellen zu müssen.
Edit: Ich habe gestrichelt die Verlängerung eingezeichnet, sollte es eine Osttangente geben und dort an den Punkten gehalten werden. Bei der Verlängerung der Südost-Variante müsste die Verbindung zur U5 dann verlegt werden, sodass dies kurz vor Biesdorf Süd passiert.
Edit2: Den Abschnitt der alternativen Führung zwischen Wittenbergplatz und Magdeburger Platz auf die Strecke zum Potsdameer verlängert.
Fertig!
Nochmal nach oben push, da keiner reagiert hat.
Nochmal die Führung zwischen Adenauerplatz und Theodor-Heuss-Platz überarbeitet.
Die Linienführung ist zwar recht genau beschrieben und begründet, aber für mich bleiben noch ein paar grundsätzliche Fragen offen:
1. Warum ist das jetzt besser als eine S-Bahn? Im Gegensatz zu dieser profitiert jedenfalls keine Linie aus dem Umland.
2. Sollen die Varianten alternativ oder zusammen realisiert werden? Was sind die Vor- und Nachteile und was bevorzugst du?
3. Welche Linien sollen dann wie fahren? Hier wäre es gut, wenn du ein wenig konkreter wirst, inkl. z.B. Takt.
4. Was willst du mit den „weiteren Optionen“ sagen? Teilweise sind das ja betriebliche Ideen für diesen Vorschlag, teilweise auch Alternativen oder Einschränkungen.
1. Weil es so keine Liniekonflikte gibt. Die Südoststrecke wird bald 7 Zuggruppen haben und kann keinen 10 min Takt aufnehmen. Auch die Oststrecken kriegen so ein Problem. Welche Linie nimmt man denn? Am ehesten wäre es die S3, weil die erst Ostkreuz dazu kommt. Trotzdem ist das nicht trivial beantwortbar, weil dann von der S3 keine Verbindung mehr zum Alex oder HBF geben würde. Man würde Umstiegszwänge schaffen. Die S75 hat zu viele paralelle Stationen mit der S7 und ist auch eher für die Osttangente gedacht. Die S7 hat die selbe Problematik wie die S3 und S75. Die S5 ist ganz raus, aufgrund der Bedeutung der Linie gehört die auf die Stadtbahn. Zudem hat meine U-Bahnidee den baulichen Vorteil, weil man recht wenig in bestehende Infrastruktur eingreifen muss (also im Vergleich zu den anderen Ideen). Bei mir können z.B. die Vorleistungen am Potsdamer oder Adenauer Platz genutzt werden, was bei einer S-Bahn nicht möglich wäre.
Das Umland muss nicht umgelenkt werden, weil die meisten Fahrgäste ja eh aus der Stadt kommen. Damit ergibt sich in der geringeren Auslastung der Fahrzeuge der Vorteil fürs Umland, da so komfortabler gereist werden kann.
2. Tatsächlich kann ich mir eine Kombination aus den Varianten vorstellen. Besonders meine beiden Westvarianten kann ich mir sehr gut gemeinsam vorstellen, sodass in der NVZ dort jeweils ein 10 min Takt gefahren wird und in der HVZ dann alle 6 min (oder auch 8). Bei den Ostvarianten müsste man sich entscheiden. Da wäre ich persönlich für die Nordostvariante, weil das Weitlingkiez so eine bessere Anbindung bekommt und die U-Bahn auch die anderen Stadtbahnlinien erreicht. Da ich auch für die Osttangente bin, wäre die eingezeichnete Variante dann nicht die Endoption, sondern eher Springpfuhl, da hier nochmal ne Straßenbahn erreicht wird.
3. Dazu habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Allerdings kann man so verfahren wie unter 2. beschrieben. Wenn man nur den ostteil realisiert, richtet sich der Takt an meine Beschreibung, welche Linie dort fahren könnte.
4. Das richtet sich an die kostengünstigeren Varianten. Besonders 1. und 2. sind ja vergleichweise günstig. Die anderen beiden Punkte sind eigentlich gut beschrieben.
Begeistert von diesem Vorschlag bin ich nicht. Er ist zwar gut dargestellt und vorzüglich beschrieben, daran sollten sich ein paar ganz bestimmte Leute ein Beispiel nehmen, aber ich sehe hier keine Notwendigkeit für eine U-Bahn.
Der Ast zum Theodor-Heuss-Platz entstammt in der Tat dem 200-km-Plan, der nicht zuletzt auch dem S-Bahn-Boykott und dem Ersatz der S-Bahn dienen sollte. Mit dieser Strecke sollte die Stadtbahn und der Anschluss zur Messe ersetzt werden, der bereits vorzüglich durch die S-Bahn gegeben ist.
Der Ast zum Roseneck bedient dagegen ein recht dünn besiedeltes Gebiet mit hohem Einkommensdurchschnitt, wo der ÖPNV entsprechend wenig genutzt wird. Eine Straßenbahn kann man da rechtfertigen, eine U-Bahn, nach meiner Meinung nicht. Im Ku’damm selbst wäre allenfalls eine U-Bahn bis zur Ringbahn in Halensee darstellbar, wenngleich auch dort eine Straßenbahn eher zweckmäßig wäre, nicht zuletzt auch, weil es für den Einzelhandel besser wäre, wenn er für ÖPNV-Nutzer sichtbar bleibt.
Zwischen City-West und Potsdamer Platz scheint mir die U2 ausreichend zu sein, wenn man ihren Takt auf 2,5 min verdichten würde. Dazu empfehle ich die U3 über sie bis zum Alex zu führen und nach Kreuzberg die U4 zu verlängern.
Für den Abschnitt zwischen Potsdamer Platz und Treptow fände ich dagegen eine S-Bahn besser, da diese an beiden Enden in das vorhandene Netz integriert werden könnte, über Potdamer Platz hinaus in Richtung HBF – Jungfernheide – Spandau / Gartenfeld, sowie über Treptow hinaus auf die Görlitzer Bahn.
Für die beiden Äste in Lichtenberg sehe ich ebenfalls keinen Bedarf. Dort gibt es bereits genügend Schienenverkehr. Eine Verdichtung wäre höchtsens mit der Straßenbahn vertretbar.
Du darfst aber gerne in allen Punkten anderer Meinung sein, wir müssen uns da nicht einigen.
Ja die Fortführung ist eigentlich nur daraus geboren, dass ich in Westkreuz nicht enden würde, weil die Messe vor der Tür liegt. Daher habe ich dann eine Station weiter eingezeichnet. So wäre dann auch ein Anschluss an das Kleinprofilnetz und die Werkstatt gegeben, sofern es eine Kleinprofil-U-Bahn wird. Zwingend notwendig ist das nicht.
Das stimmt schon, dass der Ast weniger nachgefragt ist. Ich möchte bloß keine Brechnung an der Ringbahn. Zudem ließen sich beide Äste realisieren, welche man dann schwächer bedienen kann.
Das sehe ich anders. Der Einzelhandel wird auch aus der Straßenbahn keine Beachtung finden. Wenn dann muss man da entlang laufen. in der bahn selber werden die wenigsten sagen, oh ich will aussteigen und da was kaufen. Der Kudamm ist dafür einfach nicht der richtige Ort, aufgrund der hochpreisigen Läden. Zudem ist die Verlängerung zum Adenauerplatz auch in der Netzwirkung sinnvoll, weshalb der kleine Restabschnitt dann auch gemacht werden kann.
Den Punkt habe ich nicht verstanden. Wie meinst du das mit der U3?
Das habe ich ja bereits mehrfach erwähnt, dass hier die Strecken einfach voll sind und keine weiteren Takte aufnehmen kann. Zudem wäre mit der Cherukserkurve auch eine verbindung von Gartenfeld bis BER möglich und das ohne hohe Kosten.
Ich finde schon, dass das Weitlingkiez schlecht angebunden ist. Generell ist Lichtenberg schlecht an Kreuzberg und Treptow angeschlossen. Daher wäre die Querverbindung in meinen Augen schon sinnvoll. Es ist aber wie gesagt kein Prio 1 Projekt.
Ach, noch zu deiner Option 3: Wie soll denn die U4 auf die Strecke nach Pankow kommen? Am Nollendorfplatz aus dem Tunnel auf die Hochbahn?
Hier müsste man in der Tat sich etwas überlegen. Man könnte aber auch die U3 auf den U2 Ast schicken und die U1 verdichten.
Ist auf jeden Fall auch eine Variante. Da ich mich nichg so gut auskenne wie du, weil du wirklich ein extremes Hintergrundwissen zum Berliner Nahverkehr zu haben scheinst, überlasse ich dir die Beurteilung ?
Ich empfinde es jedenfalls als die bessere Lösung, als eine S-Bahnstrecke. Wie ich aber selber schon geschrieben habe, gibt es Alternativen und es wäre nicht Prio 1.
Nochmal leicht die Lage der Gleise und die Lage des Bahnhofs S+U Friedrichsfelde verändert.
Nochmal etwas erweitert (Edit beachten)
Ist halt eine Alternative zu meiner S-Bahn, wenn man stattdessen auf U-Bahn setzen will. Beides legitim…
Unterscheiden tun sie sich nur in dem Punkt, dass du mit einer U-Bahn nur Kapazitäten innerhalb der Fahrzeuge von S- und Regionalbahn frei bekommst, die Fahrzeuge an sich aber immer noch über die Stadtbahn quetschen müssen. Dieses Problem bestünde mit meiner Variante nicht, aber hier braucht es ein Gutachten, da helfen Spekulationen nicht weiter.
Was für einer S-Bahn? Ich habe keine Idee von dir dazu gefunden.
Ist schon eine Weile her. Hab Kommentare zu diesem Vorschlag nachgelesen und da deinen Hinweis gefunden, da wollte ich dann doch auch mal reinschauen 😀
Kein Grund, die Diskussion jetzt wieder anzufangen. Ich hatte hier nur noch nicht reingeschaut und wollte das noch nachholen.
Ahh ich hab falsch selektiert.
Ich frage mich aber gerade, warum du dann kommentierst, wenn wir jetzt nicht darüber diskutieren sollen? Ich komme deinen Wunsch aber mal nach.