Beschreibung des Vorschlags
Auf dem Weg in den Urlaub. Natürlich nach Sylt! Aber als Autoliebhaber möchte ich natürlich auch auf der Insel meinen persönlichen motorisierten Indiviudalverkehr genießen. [Achtung: Nicht die persönliche Meinung des Autors.] Also fahre ich mit dem Auto über Hamburg nach Niebüll, um da auf den Zug umzusteigen. Wie jeder andere Sylt-Urlauber mit Auto auch: Bis Niebüll muss es mit dem Auto sein. Daher fahren schätzungsweise mindestens 90% der Sylt-Urlauber alle einzeln die A 7 oder die A 23, um dann in Niebüll auf die Züge gebündelt zu werden. Dabei könnte man doch die Urlauber bereits in Hamburg auf den Zug bringen und damit die A 7, insbesondere auch den Elbtunnel, zu entlasten!
Eine (vielleicht zu) einfache Rechnung:
- Die Verladezeiten bleiben gleich.
- In der Annahme, eine (rechtlich durchaus mögliche) Ausnahmegenehmigung für mehr als 120 km/h Zughöchstgeschwindigkeit würde erteilt, könnte mit einer Streckenverkürzung die Durchschnittsgeschwindigkeit der Routen über die Autobahnen mindestens gehalten werden.
Das neue Terminal würde im Osten Hamburgs auf einem ehemaligen Güterbahnhofsgelände errichtet und wäre durch die Nähe zur A 1 aus Richtung Berlin, Lüneburg, Hannover und Bremen gleich gut zu erreichen. Stattdessen wird die täglich überfüllte A 7 mit dem Nadelöhr Elbtunnel aus der Reiseroute der Autofahrer entfernt.
Neben der Autobahnentlastung ist vor allem die Kohlenstoffdioxid-Einsparung durch zwei Loks statt hunderte Autos ein wesentliches Argument für diesen Vorschlag.
Im Grunde fehlt es doch nur an politischen Mut, oder?
Gute Idee!
Und ein Grund mehr dafür, die Marschbahn zu elektrifizieren!
Einziges Manko nämlich bei der aktuellen Situation: Die Dieselloks müsten einmal quer durch Hamburg dieseln. Ok, immernoch besser als 100 Autos … aber:
Wollen die 100 Autos überhaupt nach Billwerder? Der Ort ist echt nicht schlecht gewählt, westlich die Anschlussstelle der A 1, südlich die Anschlussstelle der A 25, alle aus dem Süden oder Südosten kommenden Autofahrer sind damit perfekt bedient.
Und was ist mit den Hamburgern selber? Ich meine, wenn der Hamburger seinen Benz, Bentley oder Bugatti mal wieder geplegt und abseits vom Plebs ausfahren will, dann könnte der schonmal ein paar Euro für die komfortable Fahrt mit dem Autozug springen lassen. Aber dazu erst mal quer durch die Stadt in den äußersten Südosten?
Sollte der Altonaer Bahnhof mit seiner Autoverladung platt gemacht werden, dann wird zumindest „Train4you“ motzen, die wollen doch da gerade mit ihrem UEX eine neue Autolandverschickung etablieren. Ok, könnte man auch von Billwerder aus, aber dann müssen immernoch alle Hamburger mit dem Auto quer durch die Stadt … s.o.
Könnte man nicht in Eidelstedt direkt an der A7 eine neue Autoverladeeinrichtung bauen? Dort können dann auch die Diesellokomotiven gegen Elektrolokomotiven getauscht werden und bis Billwerder weiterfahren!
Oh, ein Kommentar, dass ich das noch erlebe! 😉
Train4you wird motzen? Wohl eher die beste Freundin der DB, die ÖBB! Die betreibt nämlich gerade einigermaßen erfolgreich die Nachtautozuglinien nach Innsbruck und Wien. Mal sehen, was da noch an Einwänden kommen wird. Das EBA wird vermutlich eine Stilllegung ohne Alternative nicht genehmigen.
Ich behaupte jetzt einfach mal, dass die Mehrheit der Sylt-Urlauber nicht aus Hamburg kommt. Diese profitieren alle von der Lage des Terminal, da sie nicht durch die Elbtunnel müssen. Davon profitieren wiederum viele Hamburger Autopendler. Das nenne ich eine Win-win-Situation.
Jetzt sagst du zurecht, dass es noch eine Loose-Gruppe gibt, nämlich die Hamburger, die nach Sylt wollen mit dem Auto. Aber relativ gesehen ist das immer noch nicht so schlimm: Erstens ist das ein ziemlich geringer Anteil an den Sylt-Urlaubern, und zweitens haben die immernoch eine kürzere Anreise als die anderen Urlauber aus südlicheren Städten. Also sollen die sich mal nicht beschweren. 😉 Darüber hinaus ist das Gelände in Billwerder übrigens schon Bahngrundstück.
Ein Terminal in Eidelstedt habe ich übrigens in meinem RoBAB-Konzept eingeplant – da aber für den Verkehr von Norden, wieder, um den Elbtunnel zu umfahren. Für den Sylt-Verkehr wäre es aber nicht so sinnvoll, da die Autofahrer aus dem Süden erstmal durch Hamburg durch müssten, das gilt ja auch als stauanfälliges Nadelöhr, und dann ist ein wichtiger Vorteil des Systems wieder zunichte gemacht.
Und zwei Terminals – das wäre betrieblich schwieriger und kostet auch nochmal eine ganze Menge mehr.
Naja, wenn Du schon in Eidelsted LKWs verladen willst, warum dann nicht auch PKWs? Wäre ein Aufwasch und die Sylt-Leute können sich aussuch, wo sie zufahren … anders herum könnten auch LKWs in Billwerder verladen werden und dann entweder über Flensburg oder die Feste Fehmarnbeltquerung nach Dänemark verfrachet werden. Müsste man nur noch etwas mehr an der Mautschraube drehen, dann lohnt sich das … 😛
Du bringst da zwei voneinander völlig unabhängige Vorschläge und Systeme durcheinander. Meine RoBAB-Terminals sind völlig anders aufgebaut als die aktuellen Autozugterminals, weil das auch ganz andere Verladesysteme sind. Außerdem, wenn du dir den Plan mal angesehen hättest, in Eidelstedt wäre das RoBAB-Terminal ein Kopfbahnhof.
Wäre ein südelbischer Standort nicht noch sinnvoller? Also etwa am Rangierbahnhof Maschen? Ist über das Maschener Kreuz aus fast allen Richtungen bequem erreichbar und ich habe auch gehört das der Rbf nicht ganz aus allen Plätzen platzt.
Insgesamt schon eine sinnvolle Idee. Man muss nur schauen, dass man den Preis möglichst niedrig lässt. Schließlich haben eh alle den Pkw dabei und kämen mit einer 50€-Tankladung (geschätzt) nach Niebüll. Kommt noch die „Sowieso-Kosten“ für den Transport über den Damm hinzu, aber viel mehr dürfte also eine Mitfahrt nicht kosten.
Sollen die Passagiere denn im Auto sitzen bleiben wie bei den aktuellen Zügen nach Westerland oder soll das für längere Strecken besser System der klassischen Autozüge mit Umstieg in Sitzwagen zum Tragen kommen?
Praktisch wäre hierfür auch eine Reaktivierung der Strecke Niebüll – Flensburg, da könnte man einen Großteil elektrisch fahren und dann in Fl-Weiche umspannen oder müsste halt nur einen kleineren Abschnitt elektrifizieren.
An sich vollumfängliche Zustimmung. Aber bei einem Satz kommt mir das Grauen.
‚…und kämen mit einer 50€-Tankladung (geschätzt) nach Niebüll.‘
Hamburg->Niebüll (oder retour) sind über BAB23 und B5 187 Kilometer. Da komm ich Dir mit nem entsprechenden Fahrzeug (d.h. einigermassen zeitgemässer Verbrenner wie zb ein 2015er Passat mit 150 PS) für unter 10 Liter rauf (d.h. auf jeden Fall weniger als 15€). Wenn da die Fahrzeit kein Argument ist muss man ziemlich stark an der Preisschraube drehen um das zu schaffen…
Okay, verschätzt 😀 Fahre zu selten Auto. Dann ist die Problematik aber wohl noch größer als angenommen…
Naja nicht unbedingt.. Ich weiss nicht inwieweit man die Preise beim konventionellen Syltshuttle raufdrehen kann (an das Betriebsoptimum, würde da so richtig den Saft rausquetschen aus den Autofahrern ab Niebüll xD) und dafür die Kosten für den Autozug aus Hamburg niedrig halten sodass der Aufpreis nicht recht viel höher als die 15€ ist. Paar Alternativen gäbs auch noch (Generell Autozüge nur noch ab Hamburg und der Konkurrenz die Trassen wegnehmen zb) aber das ist eher was in Richtung langfristig und schon auch ein bisserl böse.
(Generell Autozüge nur noch ab Hamburg und der Konkurrenz die Trassen wegnehmen zb) aber das ist eher was in Richtung langfristig und schon auch ein bisserl böse.
Da kriegst du die Leute dann sicherlich zum Bahnfahren. Aus SH fährt sicherlich kein einziger Depp mit dem Auto nach Hamburg runter um dann nach Sylt zu kommen und anders rum. Aber ob das so wünschenswert ist weiß ich nicht 😉
Das ist reine Definitionssache, wie so viel 🙂
Es stimmt aber, hab ich nicht bedacht, da es eben ziemlich weit hergeholt ist. Dann müsste man eventuell noch ne nach Kiel jagen.
Was ich mich allerdings generell frage: Wozu macht man Sylt nicht einfach autofrei? Ne nette Inselbahn rauf wie es sie schon einmal gab und herüben paar Parkplätze und passt doch. Ich mein die Leute könnten ja auch mit der Bahn anreisen. Gibt ja gute Verbindungen die man (mit ner vollständigen Zweigleisigkeit die da sowieso hinghört) auch noch verstärken könnte.
„Wozu macht man Sylt nicht einfach autofrei?“
Naja zum einen gilt Sylt ja schon ziemlich als Insel der „Reichen“ (zumindest zu einem gewissen Teil) und da wird es schwierig ein Autoverbot durchzusetzen (Geld hat Macht) und zum anderen ist die Insel im Vergleich z.B. zu den Ostfriesischen Inseln recht groß, ja sogar mit mehreren Orten. Diese sind aber wiederum so klein, dass sich ein halbwegs eng getakteter Verkehr kaum lohnt. Im Gegensatz zu den Inselbahnen auf den Ostfriesischen Inseln geht es ja nicht nur darum die Fährladung vom Anleger zum Ort zu bringen und umgekehrt.
Also ist das nicht so ganz einfach mit dem autofrei, wenn auch sicher wünschenswert.
Dass Sylt eine Insel der ‚Reichen‘ ist lasse ich jetzt mal nicht gelten. Ein Grossteil derer wird mit dem Flugzeug anreisen. Ausserdem denke ich dass zumindest in der Saison durchaus ein ÖV möglich wäre. Die Inselbahn Sylt war ja auch für innersylter Verkehr ‚zuständig‘. Und für den Rest gibts dann eben Busse, welche nicht unbedingt im Takt verkehren müssen. Generell wäre Sylt eventuell auch ein Einsatzgebiet für autonome Bevörderung. Da braucht man sich dann überhaupt nicht mehr um Takte oder feste Linienwege kümmern.
Naja, wer das nicht wünscht, soll halt ohne Auto auf die Insel fahren. Das Bussystem ist dort ja schon ziemlich gut.
(Ja, irgendwie ist es gefühlt ein bisschen böse, sollte aber eigentlich die Zukunft sein.)
Ach, und die Fähre gibt’s ja auch noch! Also im Zweifel geht das auch noch.
Naja, warum gibt’s denn den Sylt Shuttle Plus? Richtig, weil längere Laufwege bei DB Netz sinnigerweise bei der Trassenvergabe bevorzugt werden. Dementsprechend hätte im Zweifel die Niebüller Verladung das nachsehen. Vor allem in der Saison könnten dann auch nicht mehr alle ab Niebüll transportiert werden. Also ob man sich in Niebüll drei Stunden in den Stau stellt oder lieber mehr zahlt, um schon in Hamburg raufzukommen und sich den Stress durch den Elbtunnel und Niebüll spart …
Hach ja, das „Problem“ (zu selten zu fahren, um das einzuschätzen) hab ich auch öfters. XD
Am liebsten wäre mir eine staatliche Subventionierung – schließlich kommt es ja vor allem dem Klima, aber auch langfristig dem Unterhaltungsaufwand bei den BABen 7 und 23 und der B 5 zugute und auch den Anwohnern in Niebüll, Leck, Schafflund und Bredstedt.
Darüber hinaus würde ich das Shuttle auch ab Niebüll für Leute ohne berufsmäßige Beziehung zur Insel teurer machen.
Umspannen ist ziemlich rückständig. Besser wären bimodale Loks (gilt genauso für IC (soll ja wohl kommen) und RE).