6 Kommentare zu “Umbau Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe

  1. Also deine Zugzahlberechnungen finde ich ehrlich gesagt ein wenig utopisch. Beispielsweise ist davon auszugehen, dass der RE 6 Kassel – Eisenach und der MDV-IC in etwa einen Stundentakt ergeben, beide jeweils zweistündlich. Stattdessen siehst 2-3 Züge vor, was inkl. des bestehenden CAN bis zu 4 Zügen pro Stunde zwischen Kassel und Bebra und damit eine Vervierfachung bedeuten würde. Und ein IC Kassel – Meiningen – Nürnberg? Solange sich da infrastrukturell nichts tut, ist das auch eher eine Träumerei denke ich, schließlich ist 2035 auch nur noch noch gut 16 Jahre hin, also keine Ewigkeit. Also falls du irgendwelche Quellen für diese Annahmen haben solltest, fände ich das interessant, ansonsten kann ich leider nicht so ganz glauben, dass das in absehbarer Zeit so kommen wird, Kassel ist jetzt ja auch nicht als Boom-Metropole bekannt, wo es ein massives Bevölkerungswachstum geben wird. Und nicht zuletzt frage ich mich wie Kassel Wilhelmshöhe ein Nadelöhr werden soll, wenn die Zulaufstrecken schon die Kapazität begrenzen? Angenommen die Zugzahlen entwickeln sich tatsächlich so wie vorgesehen, dann wird weniger Kassel das Nadelöhr sein, als z.B. der Knoten Obervellmar, Guntershausen oder die freie durch Güterzüge befahrenen Strecken.

    Also insgesamt eine nette Zukunftsvision, aber bis man das braucht, wird sicher noch einige Zeit ins Land gehen.

    1. Also deine Zugzahlberechnungen finde ich ehrlich gesagt ein wenig utopisch. Beispielsweise ist davon auszugehen, dass der RE 6 Kassel – Eisenach und der MDV-IC in etwa einen Stundentakt ergeben, beide jeweils zweistündlich. Stattdessen siehst 2-3 Züge vor, was inkl. des bestehenden CAN bis zu 4 Zügen pro Stunde zwischen Kassel und Bebra und damit eine Vervierfachung bedeuten würde.

      Zu beachten ist, dass es sich hier nicht um die Zahlen pro Richtung handelt, sondern die gesamten Züge in beide Richtungen. Das kommt schon so hin.

      Und ein IC Kassel – Meiningen – Nürnberg? Solange sich da infrastrukturell nichts tut, ist das auch eher eine Träumerei denke ich, schließlich ist 2035 auch nur noch noch gut 16 Jahre hin, also keine Ewigkeit. Also falls du irgendwelche Quellen für diese Annahmen haben solltest, fände ich das interessant, ansonsten kann ich leider nicht so ganz glauben, dass das in absehbarer Zeit so kommen wird, 

      Offizieller Plan des Freistaats Thüringen. Ist in dem Zeitplan 2022-2030 festgehalten. Hier die Quelle: Seite 60

      Kassel ist jetzt ja auch nicht als Boom-Metropole bekannt, wo es ein massives Bevölkerungswachstum geben wird. 

      Stimmt, werden wohl nur so um die 10.000 Leute mehr alleine im Stadtgebiet, aber das ist nur durchschnittlich im Vergleich.

      Und nicht zuletzt frage ich mich wie Kassel Wilhelmshöhe ein Nadelöhr werden soll, wenn die Zulaufstrecken schon die Kapazität begrenzen? Angenommen die Zugzahlen entwickeln sich tatsächlich so wie vorgesehen, dann wird weniger Kassel das Nadelöhr sein, als z.B. der Knoten Obervellmar, Guntershausen oder die freie durch Güterzüge befahrenen Strecken.

      Tatsächlich falsch ausgedrückt. Ich meinte auch das Gesamtgebiet Kassel, also von Baunatal bis Vellmar…

      Also insgesamt eine nette Zukunftsvision, aber bis man das braucht, wird sicher noch einige Zeit ins Land gehen.

      Theoretisch ja…. aber wir wissen auch wie lange Bauvorhaben dieser Größe dauern. Der Nabu wird sicherlich noch 2 Vögel im Gestrüpp der Strecke finden und sich 5 Jahre durchklagen, dazu ewige Bürgerbegehren etc. Da kann man gar nicht früh genug anfangen…

       

      1. Leider ist der Lückenschluss Werra abgelehnt worden, da die Strecke laut Plan nicht elektrifiziert sein sollte. Also rückt der Fernverkehr in sehr weite Ferne: kein Lückenschluss und auch keine gesamte Elektrifizierung.

  2. Hm, so ganz kann ich die Schätzungen nicht nachvollziehen. Der RRX (RE 11) fährt ja schon und selbst wenn dort mal ein Stundentakt kommt, wird dafür der RE 17 nicht mehr fahren. Auch steht der RE 6 eher den MDV-ICs entgegen, da deren Auslastung stark unter parallelen RE-Leistungen leidet. Der IC nach Meiningen ist auch eine Träumerei. Man sollte nicht vergessen, dass für die Finanzierung der Bahninfrastruktur der Bund zuständig ist und der Bundesverkehrswegeplan bis 2030 ist schon unterfinanziert. Und auch DB Fernverkehr bestimmt ihr Zugangebot eigenwirtschaftlich. Der Fernverkehr wird in Kassel auch nicht wirklich ausgebaut werden, immerhin hat man einen Stundentakt nach Berlin, der vielleicht eher ausgedünnt werden soll wegen der Strecke über Erfurt, und 2,5 stündliche ICEs nach Hamburg. Wo sollte da noch was verdichtet werden?  Das einzige, was ich noch für überlegenswert halte, sind die RTs nach Baunatal und Kaufungen. Infrastrukturell ist der Bahnknoten allerdings gut ausgebaut, die zusätzlichen Gleise/Weichenverbindungen brächten manchmal sogar eher Nachteile als Vorteile. Auch der zusätzliche Bahnsteig ist nicht notwendig. Auf manchen Gleisen gibt es teilweise stundenlang keine Zugabfahrten. Durch die einzige Anbindung über Gleis 10 werden nur noch Fahrwege abgeschnitten. Die Trennung von FV und NV ist schon eher sinnvoll, allerdings benötigt der FV nicht durchgehend 4, sondern nur 2 Gleise, weil er so wie der NV nach Süden durchfährt und der NV aus Norden am Bahnsteig wendet.

    1. Danke für deinen sachlich und konstruktiv vorgetragenen Kommentar (eine wahre Seltenheit die letzten Tage).

      Verstehe deine Bedenken und gestehe ein das ganze wohl etwas zu rosig (Bsp: IC Kassel – Nürnberg) gesehen zu haben. Aber: Meiner Einschätzung nach siehst du die verkehrliche Lage zu negativ.

      Hier ein paar Punkte zu deinen angesprochenen Verbindungen.

      Mehr Verkehr Richtung Süd-Osten wird kommen in welcher Form auch immer, Ob jetzt als IC (der ja gut angenommen wird (und bis auf einen 2 Stunden-Takt gen Kassel ausgebaut werden soll)) oder als RE oder beides.

      Genauso wird die MWB deutlich mehr Verkehr sehen, unter welcher Produktkategorie auch immer.

      Die Verbindung nach Berlin wird nicht eingedämmt, das hat DB FV bereits bestätigt, das sieht nur so wild aus weil Fahrzeugmangel herrscht, tendenziell wird die Berlin – Braunschweig – Frankfurt Linie ja auch wieder gen Süden verlängert.

      Die Nord – Süd Strecke wird unter diesen Umständen sicherlich auch keine Verminderung des Zugangebots sehen.

      Es gibt überhaupt keinen Grund weniger Züge fahren zu lassen, wenn eigentlich alle für DB – FV Standards ziemlich ausgelastet sind. Der Deutschlandtakt sieht das ja ähnlich und will tatsächlich verdichten, einfach weil es Sinn ergibt.

      Übrigens bin ich dennoch gespannt was zum Beispiel Pro-Bahn-Hessen für den Bahnhof vorschlägt, die wollen ihr Thesenpapier ja noch öffentlich stellen.

      Der Kritik an der Infrastruktur habe ich leider nicht allzu viel entgegenzusetzen (jedenfalls nichts mit begründbarem KNV).

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