Beschreibung des Vorschlags
Inspiriert durch die Schnellbusförderung des NVR schlage ich hier einen Schnellbus zwischen Eschweiler (56.000EW), Würselen (38.000EW) und Herzogenrath-Kohlscheid (19.000EW) vor.
Laut Landesentwicklungsplan sind sowohl Eschweiler als auch Würselen Mittelzentren. Für Kohlscheid gibt es keine Daten, da es ein Stadtteil von Herzogenrath ist, Herzogenrath gilt aber auch als Mittelzentrum.
Derzeit sind die Verbindungen, die durch diesen Schnellbus abgedeckt werden, nur unzureichend bedient: Zwischen Kohlscheid und Würselen verkehrt lediglich die ungefähr stündliche WÜ1, zwischen Würselen und Eschweiler gibt es gar keine Direktverbindung. Zwischen Eschweiler Bushof und Würselen Markt braucht man derzeit 43 Minuten, da man erstmal in Aachen umsteigen muss. Wenn man bedenkt, dass diese beiden Haltestellen gerade mal 9,1km voneinander entfernt sind (Luftlinie), kann man sich denken, dass der ÖPNV auf dieser Relation nicht gerade attraktiv ist. Dieser Schnellbus soll die Reisezeit drastisch reduzieren und daher über die Autobahn fahren. Ohne Stau läge die Fahrtzeit bei lediglich 17 Minuten.
In Eschweiler soll sowohl der Zentralanschluss am Bushof als auch der RE9 von/nach Köln erreicht werden. Zu diesem Zweck muss der Zentralanschluss am Bushof von der jeweils vollen und halben Stunde auf jeweils Viertel vor und Viertel nach verschoben werden. Da jedoch keine Linie in Eschweiler neben dem Zentralanschluss noch weitere Fixpunkte im Fahrplan hat, ist dies leicht machbar.
Innerhalb Würselens sind noch die Haltestellen Kaninsberg und Parkhotel/Neuhauser Straße bedeutend, da dort Umstieg zu den Linien 1,11,31 und 220 beziehungsweise zur 51 besteht.
Ein höheres Fahrgastaufkommen ist aber im dicht bebauten Zentrum zu erwarten.
In Kohlscheid sind die Haltestellen Kämpchen und Forensberger Straße für den Umstieg zu den Linien 34 und 54 beziehungsweise 34, 47, 54 und 147 relevant, darüberhinaus noch die Haltestelle Markt einerseits aufgrund des hohen Fahrgastaufkommens, andererseits aufgrund der Linie HZ2.
In Kohlscheid habe ich mich gegen ein Ende am Bahnhof entschieden, da dort keine sinnvollen Anschlüsse erreicht werden können: Es wäre lediglich die RB33 interessant, welche allerdings fahrplantechnisch nicht erreicht werden kann. Die RB20 ist vernachlässigbar, da alle Städte ab Würselen oder Eschweiler auch mit anderen Linien erreicht werden kann.
Damit diese Relation förderfähig ist, ist eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 32,5km/h erforderlich. Um diese Geschwindigkeit bei einer Linienlänge von 20km zu erreichen, ist eine Fahrtzeit von 37 Minuten erforderlich. Dies klappt gerade noch mit Hängen und Würgen, um etwas mehr Puffer zu haben, kann man an den Ampeln noch eine Vorrangschaltung einbauen. So müsste sich die Fahrtzeit noch etwas drücken lassen. Eine Alternative wäre es, mehr Tempo-30-Zonen wieder für Tempo 50 freizugeben. Bei den aktuellen politischen Mehrheiten in Herzogenrath und Würselen ist dies aber in etwa so wahrscheinlich wie dass Weihnachten und Ostern auf den gleichen Tag fällt.
Als Takt sehe ich einen Stundentakt vor (evtl. T30 in der HVZ). Zum Einsatz sollen Solobusse kommen, die den Qualitätskriterien der Schnellbusförderung entsprechen. Dazu gehören u.a. mehr Sitzplätze auf Kosten von Stehplätzen, WLAN und Steckdosen an den Sitzen.
Den Talbahnhof als Umsteigebahnhof zur EuregioBahn würde ich nicht umfahren. Die EuregioBahn als Quasi-S-Bahn von Aachen ist für die Region zu wichtig, um nicht umfahren zu werden.
Ich hab mir das auch schon überlegt, mich aber letztens dagegen entschieden: Für wen ist das interessant?
In Richtung Westen ist dies nicht interessant, da man alle Ziele ab Kohlscheid oder Würselen schneller erreicht.
In Richtung Osten (Langerwehe oder Düren) kann man auch am Hauptbahnhof in den RE9 umsteigen. Nach Weisweiler kann man am Eschweiler Bushof in die 28, 52, 96 oder 98 umsteigen, nach Nothberg kann man in die 26 oder EW2 umsteigen.
Letztens überwiegt die schnellere Fahrtzeit zum Hauptbahnhof, daher habe ich zwischen Hauptbahnhof und Bushof keinen Zwischenhalt eingeplant.