Beschreibung des Vorschlags
Es gab bereits mehrere Vorschläge (von IVP; von Tramfreund94), die RB20, auch Euregiobahn genannt, durch die Aachener Innenstadt zu leiten. Alle haben einen entscheidenden Nachteil: Die Fahrtzeit auf der gesamten Strecke verlängert sich enorm. Dies ist mir ein Dorn im Auge, da die Euregiobahn die einzige Linie (außer ICE und Thalys) ist, die nicht am Hauptbahnhof endet. Wer also einfach nur durch Aachen durch möchte, nimmt die Euregiobahn.
Mein Ziel ist es mit diesem Vorschlag die Aachener Innenstadt besser erreichbar zu machen, ohne dass sich die Fahrtzeit zu sehr verlängert. Daher fahre ich zwischen Ponttor und Hansemannplatz über den Ring, da dies die einzige Möglichkeit ist, einen eigenen Bahnkörper zu errichten.
Die Innenstadt ist von den beiden Stationen Hansemannplatz und Ponttor sehr gut zu erreichen, da die Busse dort alle 2-3 Minuten fahren, in der HVZ deutlich häufiger:
Hansemannplatz Innenstadt: 36 Fahrten/Stunde + Verstärker
Ponttor Innenstadt: 21 Fahrten/Stunde + Verstärker
Des weiteren wird mit dieser Linie der Stadtteil Haaren und das Gewerbegebiet Hüls angebunden. An der Hüls sollen die Züge nur in der HVZ halten, da in der NVZ nicht genügend Leute fahren würden.
Es ist noch erwähnenswert, dass zwischen Hüls Friedhof und kurz vor Ludwig Forum eine bestehende und auch befahrende Trasse genutzt wird.
Die Stichstrecke zum Sportpark Soers soll reaktiviert werden. Allerdings soll diese Strecke nur bei Veranstaltungen befahren werden (Fußballspiele und CHIO).
Der T30 kann vermutlich auf einen T20 verdichtet werden, da von einer Zunahme der Fahrgastzahlen auszugehen ist.
Als Fahrzeuge kann man die Talent-Triebwagen weiternutzen, da die auch nach BoStrab zugelassen sind. Da im Zuge der Elektrifizierung der Euregiobahn sowieso neue Fahrzeuge angeschafft werden, sollte man welche nutzen, die in Doppeltraktion knapp 75m lang sind, z.B. Bombardier Flexity Link als Hochflurvariante.
Der Hauptbahnhof wird zwar nicht angefahren, jedoch erachte ich das nicht sonderlich schlimm, da an den Bahnhöfen Stolberg und Aachen West auf die anderen Linien umgestiegen werden kann.
Lediglich zum Fernverkehr besteht kein Anschluss, allerdings gibt es in Aachen auch nicht allzu viele Fernverkehrshalte. Wer trotzdem zum Hbf möchte, kann ja RE1,4,9,18 oder RB33 nutzen.
Die Linie fährt fast auf gesamter Länge auf einem eigenen Bahnkörper, lediglich auf der Intzestraße teilt sich die Bahn den Platz mit dem MIV. Die Intzestraße ist allerdings eine Sackgasse, die Bahn wird also kaum ausgebremst.
An allen Ampeln soll eine Vorrangschaltung installiert werden.
Eine bessere Anbindung der Innenstadt und des Campus finde ich eine sehr gute Idee. Den nördlichen Ring für die Strecken zu nutzen gefällt mir.
Ich finde es schade, dass Aachen mit knapp 250.000 Einwohner kein Straßenbahnnetz mehr hat. Der Bedarf wäre vermutlich dar und könnte die Innenstadt mit allen Stadtteilen schneller verbinden als der Bus.
Es freut mich, dass dir diese Idee gefällt, auch wenn ich den Campus gar nicht angebunden habe. Der Campus liegt 1,5-2km westlich des Bahnhofs Aachen West.
Der Bedarf für eine Straßenbahn ist da, sogar mit Kosten-Nutzen-Verhältnis von 1,5. Der entsprechende Plan wurde allerdings 2013 in einem Volksentscheid mit einer 2/3-Mehrheit von der Bevölkerung abgelehnt.
Aachen hatte sogar mal das viertgrößte Straßenbahnnetz des gesamten Deutschen Reiches. Schade, dass heute davon nur noch 0km übrig sind.
Ich erachte es tatsächlich als recht suboptimal, dass der Hbf nicht angefahren wird. Das würde bedeuten, dass alle die von den Orten entlang der RB 20 in den Fernverkehr wollen, immer einmal mehr umsteigen müssen. Das dürften mindestens eben so viele sein, wie diejenige, die durch Aachen durchfahren. Durchfahrer sind mit Sicherheit nur sehr wenige, und wenn dann nur z.B. von Stollberg nach Aachen-Schanz weniger von wirklich weiter entfernten Zielen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass ja am Hbf nicht nur der Umstieg in den Bahnverkehr, sondern auch zu einigen Bussen besteht. Hier könnte man zwar noch Abhilfe schaffen, wenn der Bushof oder ein anderer zentraler Busknoten erreicht wird, aber zusammen mit dem obigen Nachteil sehe ich da eher keine NKV >1.
Dem stimme ich voll zu.
Das Aachener Busnetz besteht zu sehr großen Teilen aus Durchmesserlinien.
Ich erreiche zwar mit dieser Linie nicht den zentralen Umsteigeknoten (den Bushof), dafür aber den Hansemannplatz und das Ponttor.
Lediglich 8 Linien, die am Bushof halten, halten weder am Hansemannplatz noch am Ponttor: 4, 14, 24, 43, 53, 75, 350 und SB63.
Da der Bushof nur 300m westlich vom Hansemannplatz liegt, könnte man die Linien eben alle schon am Hansemannplatz starten lassen.
Was die Umsteiger von der Euregiobahn zum Fernverkehr angeht:
Der Fernverkehr fährt am Hauptbahnhof immer um :21 nach Brüssel (-Paris) und um :39 nach Köln (-Frankfurt/Essen).
Die Euregiobahn kommt aus beiden Richtungen immer um :01 und :31 an.
Von :31 auf :39 ist riskant. Die meisten werden wohl den RB33 um :23 nehmen, da ist der Umstieg etwas sicherer.
Die Umsteiger aus Richtung Osten sind zu vernachlässigen, da kaum jemand von Osten nach Westen fährt, nur um dann mit den FV wieder nach Osten zu fahren. Da ist man schneller, wenn man direkt mit dem RE1 bis Köln fährt und dort in den ICE steigt.
Jetzt zu den Zügen nach Brüssel (-Paris):
Aus Richtung Osten kommt der RE1 5 Minuten nach der Euregiobahn an. 16 Minuten Umsteigezeit sind besser als 21 Minuten.
Lediglich die Leute aus Richtung Norden haben einen knapperen Anschluss: Statt 21 Minuten nur noch 8.
Vom FV zum RV:
Von Westen nach Norden: :45 RE18 bleibt bestehen, keine Verschlechterung
Von Westen nach Osten: 51 RE1 bleibt bestehen, keine Verschlechterung
Von Osten nach Norden: statt :32 nun :37, diese fünf Minuten mehr sind jetzt auch kein Weltuntergang.
Von Osten nach Osten fährt kaum jemand, da die Leute dann in Köln schon in den RV steigen.
Mehr Takt-FV hat Aachen leider nicht.
„Da der Bushof nur 300m westlich vom Hansemannplatz liegt, könnte man die Linien eben alle schon am Hansemannplatz starten lassen.“
Wie stellst du dir das vor? Sind dort ausreichende Wende-/Abstellanlagen vorhanden?
Zum Umstieg in den FV: Hier nennst du alternative Regionalverkehrslinien, allerdings können diese die Anbindung zur RB20 nur in Teilen ersetzen, da die RB20 als Erschließerlinie eben zahlreiche Halte anbindet, wo sonst kein einziger anderer Zug hält. All die Fahrgäste, die dort einsteigen, müssen im besten Fall „nur“ einmal mehr umsteigen, im schlimmsten Fall verlängert sich die Fahrzeit um einen gesamten RB20-Takt, weil die Anschlüsse (z.B. in Stollberg Hbf) nicht passen.
Insgesamt nochmal zur zentralen Fragestellung: Was denkst, wie viele die RB20 wirklich als Durchmesserlinie nutzen? Ich denke, dass dies weniger sind, als diejenigen, die zum Fernverkehr umsteigen. Und was ist mit dem RE29 nach Eupen?
Außerdem würde ich mal davon ausgehen, dass die Fahrzeit auch trotz deiner etwas beschleunigten Linienführung erheblich zunimmt. Wenn es nicht zu langen Schrankenschließungen auf den Verkehrsachsen führen soll, muss es immer Signalanforderungen von Seiten des Fahrzeugs geben, was wiederum keine durchgehend grüne Welle ergibt und je nach Radius zu Geschwindigkeiten im Bereich von max. 30-50 km/h führt.
Die Busse können von der Abstellanlage am Bushof zum Kaiserplatz fahren, dort links abbiegen zum Hansemannplatz und dort wieder links zum Bushof. Ab dann der normale Linienweg.
Was denkst, wie viele die RB20 wirklich als Durchmesserlinie nutzen? Ich denke, dass dies weniger sind, als diejenigen, die zum Fernverkehr umsteigen.
Das bezweifle ich aber stark. Der Campus befindet sich sehr im Westen der Stadt. Gute Direktverbindung mit kurzen Fahrtzeiten dorthin gibt es am Westbahnhof. Von daher gibt es insbesondere viele Studenten, die vom Osten in den Aachener Westen fahren. Dies ist natürlich nur eine Zielgruppe. Aus eigenen Erfahrungen kann ich berichten, dass am Hauptbahnhof zwar viele Leute ein- und aussteigen, jedoch bleibt ein Drittel bis die Hälfte aller Fahrgäste im Zug sitzen. Wie viele davon an anderen Aachener Stationen aussteigen kann ich nur vermuten. Da die Euregiobahn wie bereits erwähnt die einzige Durchmesserlinie ist, ist die Fahrtzeit nicht zu vernachlässigen.
Und was ist mit dem RE29 nach Eupen?
Der RE29 ist zu vernachlässigen. Die Anschlüsse sind beschissen: 3 Minuten von RB20 auf RE29 und 6 Minuten in die Gegenrichtung. Die schlechte Kompatibilität zwischen deutschem und belgischem Tarif tut ihr übriges.
Außerdem würde ich mal davon ausgehen, dass die Fahrzeit auch trotz deiner etwas beschleunigten Linienführung erheblich zunimmt.
Das erheblich stimmt nicht wirklich. Derzeit beträgt die Fahrtzeit Ac West-Eilendorf 14 Minuten.
Die Busverbindung Westbahnhof-Ludwig Forum (also der Teil durch die Innenstadt) dauert mit dem Bus (nach Abzug der Umsteigezeit am Hansemannplatz) 11 Minuten. Durch die begradigte Streckenführung, die Vorrangschaltung an den Ampeln und das Auslassen von vier Zwischenhalten, wird sich die Fahrtzeit um vermutlich 2-3 Minuten senken. Vom Ludwig Forum bis Eilendorf sind es ziemlich genau 5km. Dazwischen ist noch ein (in der HVZ drei) Halte.
Die 14 Minuten lassen sich zwar nicht erreichen, die Fahrtzeit verlängert sich aber nicht erheblich.
„Die Busse können von der Abstellanlage am Bushof zum Kaiserplatz fahren, dort links abbiegen zum Hansemannplatz und dort wieder links zum Bushof.“
Diese Ehrenrunde kostet aber schon einiges an Fahrzeit und ggf. entsprechend mehr Personal und/oder Fahrzeuge.
„Aus eigenen Erfahrungen kann ich berichten, dass am Hauptbahnhof zwar viele Leute ein- und aussteigen, jedoch bleibt ein Drittel bis die Hälfte aller Fahrgäste im Zug sitzen.“
Das ist doch mal eine Aussage. Und was denkst du, wo wollen die übrigen, die ja entsprechend mehr als die Hälfte darstellen, hin, wenn sie am Hbf aussteigen? Würde es für sie keine Verschlechterung darstellen, wenn der Zug nicht mehr am Hbf hält?
Also ich wäre auch für eine bessere Anbindung der Innenstadt und/oder Uni, aber nicht unter Auslassung des Hbfs. Auch deine Strecke lehne ich nicht vollständig ab, aber es sollte zumindest weiterhin einen Anschluss des Hbfs an die Halte der RB20 geben. Man könnte am Ende z.B. folgendes Konzept haben:
…- Stollberg – Aachen Hbf – Uni
…- Herzogenrath – Aachen Hbf – Brand
…- Stollberg – Aachen Ponttor – Herzogenrath -…
Ganz grob mal skizziert ohne genaue Streckenplanung oder irgendwelche Liniennummern.
„Die 14 Minuten lassen sich zwar nicht erreichen, die Fahrtzeit verlängert sich aber nicht erheblich.“
Es kommt hier auf die Fahrzeuge an. Mit Straßenbahnen geht dies vielleicht noch, die momentan eingesetzten Dieseltriebwagen haben jedoch eine deutlich schlechtere Kurvengeschwindigkeit und Beschleunigung im niedrigen Geschwindigkeitsbereich als ein Bus. Auch die Anzahl der Türen und die Abfertigungszeiten ziehen die Fahrzeit nach unten.
Die Frage wäre am Ende vor allem wie groß der zusätzliche Nutzen ist: Etwas bessere Erreichbarkeit der Innenstadt, dafür aber kein Erreichen des Hbfs und eine insgesamt längere Fahrzeit zwischen West und Eilendorf. Da bleibt wahrscheinlich maximal nur ein sehr geringer positiver Effekt übrig, für den man entsprechend wenig ausgeben kann, um ein NKV >1 zu erreichen (wenn es überhaupt für >0 reicht).
Die Elektrifizierung der Euregiobahn ist bereits geplant und vermutlich auch abgeschlossen, bevor sich diese Trasse hier im Bau befinden könnte. Aus eigenen Erfahrungen kann ich auch berichten, dass ein paar mehr Türen schon jetzt nicht schlecht wären.
wo wollen die übrigen, die ja entsprechend mehr als die Hälfte darstellen, hin, wenn sie am Hbf aussteigen?
In die Innenstadt. Sehr viele fahren allerdings auch mit dem Bus weiter. Die Anbindung an die Innenstadt verschlechtert sich hierdurch ja nicht. Die Busverbindungen sind vom Hansemannplatz sogar besser als vom Hauptbahnhof.
Ja, wie gesagt: Man kann es durchaus so gestalten, dass es deutlich weniger Nachteile gibt. Nur sämtliche allein durch die RB20 bedienten Halte vom Hbf abzubinden halte ich für eine zu große Verschlechterung.
Könntest du vielleicht mal die anderen Vorschläge, bei denen sich „die Fahrzeit enorm verlängert“ verlinken? Dann kann man mal besser vergleichen.
Hier von IVP;
Hier von Tramfreund94;
Eine ähnliche Variante, die ich mir überlegt habe, wäre ab Ponttor über den inneren Ring und dann am Bushof links abbiegen zum Hansemannplatz. Die Innenstadt könnte man so zwar deutlich besser erreichen, jedoch gibt es auf dieser Route keinen Platz für einen für einen eigenen Bahnkörper.
Am besten mal in die Beschreibung einfügen, schließlich erwähnst du die anderen Vorschläge dort ja auch.
Deine Variante wäre also ähnlich wie der Vorschlag von Tramfreund?
Die Links sind hinzugefügt.
Allzu groß sind die Ähnlichkeiten aber mMn nicht. Ausfädelung am Westbahnhof und dann als Straßenbahn weiter. Alles andere ist verschieden.
Die Stichstrecke zum Tivoli ist nicht wirtschaftlich. Hier reicht die Linie 51/151 völlig aus. Diese wurde erst vor kurzem auf T10 verdichtet.
Busverlängerungen zum Hansemannplatz sind ebenfalls nicht sinnvoll. Von den Haltestellen Hansemannplatz und Ponttor erreicht man die Haltestellen der 7er-Linien an Seil- und Hirschgraben auch zu Fuß.