Beschreibung des Vorschlags
Die Ennstalbahn gehört zu den wohl am schlechtest ausgebauten Kernnetz-Bahnstrecken der ÖBB. Die Strecke ist weitgehend eingleisig, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei maximal 120km/h, wobei diese Geschwindigkeit nur für einen sehr kurzen Teilabschnitt ausgefahren werden kann. Aufgrund vieler ungesichterer Bü hat es auf der Strecke unzählige Geschwindigkeitseinbrüche bis auf 60km/h herunter.
Einen Ausbauvorschlag für die Ennstalbahn gibt es unter anderem hier von Julian A.:
https://extern.linieplus.de/proposal/a-abs-nbs-leoben-st-johann-im-pongau/
Der Abschnitt Bischofshofen-Selzthal wird von FV-Zügen der Relation (München-)Salzburg-Graz im Zweistundentakt befahren. Durch die Koralmbahn gewinnt die Tauernbahn für die Relation Salzburg-Graz an Bedeutung. Auch sind hier weitere Ausbaumaßnahmen, die neben einer Beschleunigung des FV auch die Kapazitäten im GV erhöhen (Tauernbasistunnel), sehr wahrscheinlich. Entsprechend dürfte die inneralpine Ennstalstrecke weiter an Bedeutung verlieren.
Ich habe daher selbst viel mit mir gerungen, ob ein Ausbau der Ennstalbahn damit überhaupt noch sinnvoll sein kann. Es gab aber vor einigen Wochen von Gsiberger99 einen Vorschlag zum HGV-Ausbau der Giselabahn, mit dem der Korridorverkehr beschleunigt wieder über österreichisches Gebiet verkehren soll:
https://extern.linieplus.de/proposal/sfs-woergl-salzburg-bischofshofen/
Mit einer Beschleunigung des Abschnitts Wörgl-Bischofshofen werden somit aber auch Angebotsausweitungen im FV auf der Relation (Zürich-)Innsbruck-Graz denkbar. Bislang handelt es sich hierbei nur um wenige, einzelne Zugpaare, darunter der Nightjet Zürich-Graz. Mit einem adäquaten Ausbau der Ennstalbahn wäre ein Zweistundentakt Innsbruck-Graz über Schladming naheliegend. Im Abschnitt Selzthal-Graz verkehrt zudem noch der Linz-Graz-Linienverkehr im Zweistundentakt.
Entsprechend bieten die inneralpinen Strecken sichtlich doch einige Bündelungsmöglichkeiten im österreichischen FV, auch trotz einem verdichteten Verkehr über die Tauern. Zudem soll es im NV Taktverdichtungen geben. Dazu sollen auch wieder Nahverkehrszüge auf dem Abschnitt Bischofshofen-Schladming im Stundentakt verkehren. Auch ist das Ennstal hinter Mandling topographisch weitgehend unproblematisch. Ein Ausbau der Ennstalbahn hätte demnach doch eine ernstzunehmende Sinnhaftigkeit.
Die Ennstalbahn sollte zur Auflösung von Zugkreuzungen durchgehend zweigleisig ausgebaut werden. Im Abschnitt Schladming-St.Michael sollen zudem Linien verbessert und partiell neutrassiert werden. Die vmax soll auf durchgehend 200km/h angehoben werden (Ausnahme Umgebung Wald am Schoberpaß).
Im FV sollen zudem einige Halte wegfallen, um die Hauptstadt-Verbindungen zu beschleunigen. Es ist aus meiner Sicht nicht vermittelbar, dass zwischen Schladming und Stadt Rottenmann drei mal gehalten wird. Anstelle in Stainach-Irdning könnte auch in Liezen umgestiegen werden. Hier soll ein Regio-FV-Knoten geschaffen werden. Selzthal soll umfahren werden, um das Kopfmachen zu ersparen. Entlang der Salzach sollen die Halte Salzburg Süd, Hallein, Golling und Werfen aufgelassen werden. Dafür gibt es S-Bahn und REX.
Zugbetrieb (alle Halte angegeben):
-Zweistundentakt IC/EC (Zürich-) Innsbruck Hbf – Jenbach – Wörgl Hbf – Kitzbühel – Bischofshofen – Schladming – Liezen – Stadt Rottenmann – St.Michael – Leoben Hbf – Graz Hbf
-Zweistundentakt IC/EC (Frankfurt/Saarbrücken-) Salzburg Hbf – Bischofshofen – Schladming – Liezen – Rottenmann – St.Michael – Leoben Hbf – Graz Hbf
-Zweistundentakt ICE Hamburg Altona – … – Bonn Hbf – … Nürnberg Hbf – Regensburg Hbf- Straubing – Plattling – Passau – Wels Hbf – Linz Hbf – Selzthal – Stadt Rottenmann – St. Michael – Leoben Hbf – Graz Hbf (-Laibach/Zagreb)
Ich verweise hier auf meinen Vorschlag zu der Strecke und damit einhergehend auf die Mitmachhinweise.
Danke. Deinen Vorschlag wollte ich eigentlich gleich zu Beginn verlinken. 🙁
Ich denke, dass sich durchs Ennstal aber etwas mehr herausholen ließe.
Bei Dir ist ja noch die Direttissima ab St. Johann enthalten. Ich setze hier aber den Vorschlag von Gsiberger99 voraus.
Kein Problem, ich wollte es nur erwähnen.
Wenn man wirklich einen Maximalausbau machen möchte gern, muss aber schauen ob das auch bezüglich GV klappt und auch ob sich das von den Kosten her in ner Relation steht. Da bin ich aber aussen vor und möchte da nichts abschliessend beurteilen.
Stimmt, jetzt wo Du es sagst… Die sollte ich echt mal ersetzen.
Die Kurvenradien sind teilweise zu klein für 200 km/h. Allerdings ist das nicht so tragisch, weil man eh nicht durchgehend so schnell fahren muss. Eine Kantenzeit von 1:30 oder 1:45 zwischen Bischofshofen und Leoben geht sich mit Teilabschnitten für 140-160 km/h immernoch aus.