Aachen: RB20 in Eilendorf flügeln

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Beschreibung des Vorschlags

Derzeit geht in Stolberg Hbf einige Zeit flöten, weil die Flügelung dort extrem anstrengend ist: Zugteil aus Stolberg fährt auf Gl. 27 ein, fährt wieder ab, kehrt auf offener Strecke, fährt auf Gl. 44, koppelt sich mit dem Zugteil aus Düren, fährt ab. Ganz einfach 😛

Diesen Aufwand würde man mit Sicherheit nicht treiben, wenn es sich nicht lohnen würde. Deshalb möchte ich eine Verbindungskurve vorschlagen, welche die Relation bestimmt so 7 min beschleunigt. Da die Zugteile in Stolberg Hbf nicht mehr am selben Bahnsteig halten würden, sollte die Flügelung einfach nach Eilendorf verlegt werden.

Die Idee von Tramfreund94 finde ich zu aufwändig, eine Verbindungskurve, die den Hbf südlich umgeht wäre viel einfacher baubar. Es müsste nur ein Parkplatz verlegt und eine Straße toefergelegt werden.

Update: Um die Verspätungsanfälligkeit der Linie zu reduzieren, kann man den Bahnhof Eilenburg viergleisig ausbauen. Denkbar ist aber auch, den Bahnhof 3-gleisig auszubauen, wobei man die Bahnhofsanlage dann komplett umbauen müsste.

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18 Kommentare zu “Aachen: RB20 in Eilendorf flügeln

  1. Problematisch ist, dass die Bahnstrecke westlich von Stolberg ein überlasteter Schienenweg ist und es demnach nicht so viele Kapazitäten mehr gibt.

    Insbesondere in Richtung Aachen wird die Hauptstrecke ja höhengleich gekreuzt (könnte man ändern). Wenn man die Zugteilung nun nach Eilendorf verschiebt, ist das Gleis in Richtung Köln für ~10 Minuten blockiert.

    1. Nachtrag: Wie definierst du einen „überlasteten Schienenweg“? Da fährt doch nur der halbstündlicher RE nach Köln, halbstündlich die RB nach Stolberg/Düren, stündlich ICE/Thalys und paar mal der Flixtrain. Das macht nur 5-6 Fahrten/Stunde, da kann von Überlastung keine Rede sein.

      1. Was du in deiner Aufzählung vergisst, sind die Güterzüge, die maßgeblich zur Überlastung der Strecke zwischen Aachen-West und Stolberg Hbf beitragen. Der Begriff des „überlasteten Schienenwegs“ wird nicht wahllos benutzt, sondern durch  §55  Eisenbahnregulierungsgesetz definiert. Wenn du noch nie etwas zu dem Thema gehört hast, würde ich dir empfehlen dich hier mal ins Thema einzulesen (Unter „aktuelle Veröffentlichungen“ findest du auch einen Bericht zu Aachen).

        1. Danke für die Erklärung.

          Es sollte klar sein, dass ein überlasteter Schienenweg so oder so kein Dauerzustand sein kann, wenn wir eine Verkehrswende anstreben.

          Im Falle Aachens sind ja vor allem kleinere Maßnahmen (betriebliche Optimierungen) geplant, größere Maßnahmen (mehr Gleise) oder gar der ganze große Wurf (FV/GV-Tunnel) fehlen aber. Das ist schade, da in naher Zukunft (u. a. beschleunigt durch das Deutschlandticket) viel mehr Leute die Bahn nehmen werden, wodurch auch ein passendes Angebot angeboten werden muss.

          1. Ja, ich finde es auch schade, dass in dem PEK nicht wirklich groß gedacht wird. Gleichzeitig kommt die DB mit der Veröffentlichung dieses Plans einer gesetzlichen Pflicht nach. Der PEK ist kein Forum um kommende Großbauprojekte zu kommunizieren. Ich könnte mir vorstellen, dass gerade für die Verlängerung der Güterzuggleise im Aachener Hbf und den dreigleisigen Ausbau des Burtscheider Viadukts intern schon konkretere Pläne vorliegen, als in dem Bericht kommuniziert.

  2. Eine Flügelung in Eilendorf wäre eine Kathastrophe für den schon überlasteten Schienenweg zwischen Stolberg und Aachen.

    Allgemein zuträglicher für die Betriebsqualität und die Fahrplanrobustheit wäre es, auf die Flügelung zu verzichten und stattdessen einen Pendel auf dem Linienast nach Stolberg Altstadt (und weiter) von Gleis 23 aus zu betreiben. Damit würde natürlich ein Umstieg für einige Fahrgäste notwendig werden, was aber immernoch weniger Zeit in Anspruch nimmt, als das Flügeln. NVR und AVV legen  jedoch allgemein einen großen Fokus auf Direktverbindungen und nehmen eher eine niedrige Fahrplanrobustheit in Kauf.

    1. NVR und AVV legen  jedoch allgemein einen großen Fokus auf Direktverbindungen und nehmen eher eine niedrige Fahrplanrobustheit in Kauf.

      Laut Qualitätsbericht NVR 2021 liegt die durchschnittliche Verspätung der RB20 bei knapp unter einer Minute, sämtliche anderen Linien in Aachen haben im Schnitz 2-3 Minuten Verspätung.
      AVV und NVR legen also sowohl auf Direktverbindungen als auch auf Zuverlässigkeit Wert.

      1. Mit der angesprochenen Fahrplanrobustheit meine ich auch nicht die der RB20, sondern die Robustheit des Fahrplans auf dem gesamten überlasteten Schienenweg.

        Bitte vergiss aber auch nicht, dass die RB20 Opfer des Julihochwassers geworden ist. Von Juli 2021 an haben in Stolberg keine Flügelungen stattgefunden. Das dürfte die Zahlen zumindest für das Jahr 2021 deutlich verfälschen.  Leider finde ich auf die schnelle keine Daten dazu.

        Es sei auch gesagt, dass die RB20 abgesehen von den Zugläufen ab Düren immer die ersten Stationen unabhängig von anderen Linien abfährt. Ein stumpfer Vergleich mit Regionalexpresslinien, die auf einem Zuglauf mehrere 100 Kilometer über stark belastete Strecken zurücklegen, ist albern. Vorallem weil die Verspätung nicht prozentual, sondern in Minuten verglichen wird.

        1. Bitte vergiss aber auch nicht, dass die RB20 Opfer des Julihochwassers geworden ist. Von Juli 2021 an haben in Stolberg keine Flügelungen stattgefunden. Das dürfte die Zahlen zumindest für das Jahr 2021 deutlich verfälschen.  Leider finde ich auf die schnelle keine Daten dazu.

          Im verlinkten Bericht sind nicht nur die durchschnittlichen Verspätungen aller Linien 2021 angegeben, sondern auch für 2020 und 2019.

          Bei der RB20 ist die Pünktlichkeit nur kaum gestiegen, da sie bereits 2019 auf einem hervorragenden Niveau lag.

          Ein stumpfer Vergleich mit Regionalexpresslinien, die auf einem Zuglauf mehrere 100 Kilometer über stark belastete Strecken zurücklegen, ist albern.

          Einem Fahrgast, der von Stolberg nach Aachen möchte, ist es egal, wo sein Zug begonnen hat, er möchte einfach pünktlich ans Ziel.

          1. Einem Fahrgast, der von Stolberg nach Aachen möchte, ist es egal, wo sein Zug begonnen hat, er möchte einfach pünktlich ans Ziel.

            Vielleicht habe ich mich nicht besonders glücklich ausgedrückt, deswegen versuche ich es es nochmal: Den Betrieb auf Strecken, auf denen nur eine Linie verkehrt, pünktlich zu gestalten, ist in der Regel einfacher, als wenn dein Zug durch Köln, Düsseldorf, Essen oder Dortmund durch muss. Deswegen hinkt der Vergleich der Pünktlichkeit zur RB20. Was du machst, ist dir die Zahlen raussuchen, die dir gerade passen. (Bzw. dem NVR ist ja schon bewusst welche Zahlen sie veröffentlichen, und welche nicht.)

            Wie wäre es, man schaut sich die durchschnittliche Verspätung pro Streckenkilometer an:

            RE4: 3 Min auf 175km Strecke=1,71 min/100km

            RE1: 3 Min auf 218km Strecke=1,37 min/100km

            RE9: 2 Min auf 170km Strecke=1,17 min/100km

            RB 20: 1 Min auf etwa 55km Strecke (verschiedene Laufwege etwa gemittelt): 1,81min/100km

            Und siehe da, auf einmal ist die RB 20 nicht mehr die pünktlichste NVR-Linie in Aachener Raum.

            Dieses Spiel kann man beliebig weiter spinnen und neue Aussagen generieren. Die Aussagekraft darf kann darf halt in Frage gestellt werden. So taugen veröffentlichte Verspätungszahlen eben auch nicht als Grundlage für Aussagen wie die, das das Verspätungsniveau der RB20 hervorragend sei. Allein die Tatsache, dass verspätete Züge in vielen Statistiken nicht auftauchen, ist wenig hilfreich. Nach meinem alltäglichen Eindruck ist beim Betrieb der RB20 definitiv Luft nach oben.

            1. Klar ist eine hohe Pünktlichkeit auf kurzen Linien, die einen großen Teil der Strecke ausschließlich alleine befahren, leichter zu erreichen als auf langen Linien, die keinen Knoten auslassen.

              Dennoch ist der hohe Laufweg lediglich eine Erklärung für die deutlich höhere Verspätung, es ist aber keine Entschuldigung.

              Das Runterrechnen der Verspätung auf 100km finde ich nicht zielführend für die Beurteilung der Pünktlichkeit einer Linie, da letztlich am Endpunkt die gesamte Verspätung ankommt.

              Nach meinem alltäglichen Eindruck ist beim Betrieb der RB20 definitiv Luft nach oben.

              Luft nach oben definitiv, allerdings bestätigt mein alltäglicher Eindruck, dass die RB20 deutlich seltener verspätet ist als andere Aachener Linien.
              Klar kommen auch mal Verspätungen >10 Minuten vor, allerdings sind dies bei der RB20 eher ausnahmen. Die meisten Züge dieser Linie sind <3 Minuten zu spät wenn ich einsteige.

              Ich bin übrigens auch auf die Verspätungsstatistik für 2022 gespannt: Ich habe das Gefühl, dass die RB33 deutlich pünktlicher geworden ist.

              1. Wir das Flügeln der RB33 überhaupt noch praktiziert? Die letzten Male, dass ich da vorbeigefahren bin, hat die Flügelung dort nicht stattgefunden. Und auch sonst sieht man relativ oft einteilige Züge der RB33 durch Aachen fahren. Könnte mir vorstellen, dass man das Flügeln sein lässt, um vor Ort flexibler agieren zu können. Immerhin kreuzen die Züge von Aachen nach Essen in Lindern zweimal das Gegengleis, woraus ein hohes Potenzial für Folgeverspätungen resultiert.

    2. Aha. Wäre es für die Fahrgäste nicht eine „Katastrophe“, wenn sie nun plötzlich umsteigen müssen? Das wäre aufgrund des langen Umsteigeweges eine große Angebotsverschlechterung! Ich dachte wir streben hier eine Verkehrswende an, also den Ausbau, nicht den Rückbau von Eisenbahnverbindungen…

      Außerdem hab ich doch extra in die Beschreibung geschrieben: „Diesen Aufwand [mit der Flügelung] würde man mit Sicherheit nicht treiben, wenn es sich nicht lohnen würde. Deshalb möchte ich eine Verbindungskurve vorschlagen, welche die Relation bestimmt so 7 min beschleunigt.“

      1. Wenn man dauerhaft anstelle des Flügelns auf Umstiege in Stolberg Hbf setzen würde, müssten Fahrgäste halt aus dem Zug raus, 50m ohne Stufen laufen, und in den nächsten Zug rein. Aktuell braucht man mit dem Zug für das Flügelungsgehampel 11 Minuten (bzw. 8 Minuten in Gegenrichtung). Das schaffe ich zu Fuß schneller.

        Deshalb möchte ich eine Verbindungskurve vorschlagen, welche die Relation bestimmt so 7 min beschleunigt.
        Ich würde halt alternativ vorschlagen, einen Pendelbetrieb zwischen Stolberg-Altstadt und Stolberg Hbf einzurichten. Dann setzt man 5 Minuten Umsteigezeit für Fahrgäste in beide Richtungen an und schafft somit 5 Minuten Umsteigezeit in beide Richtungen. Das wäre nicht nur keine Katastrophe für die Fahrgäste sondern sogar eine Fahrzeitverkürzung von 5 Minuten pro Richtung.

        Da Stolberg-Altstadt durch die Verlängerung nach Breinig bald als Kreuzungsbahnhof aktiviert werden dürfte, ist der Nutzen-Zeitraum von meinem Vorschlag natürlich zeitlich befristet. Das gilt für deinen Vorschlag aber genauso.

        1. Warum treibt man dann den Aufwand mit den Flügelungen? Will man etwa die Fahrgäste ärgern? Wohl kaum. Das scheint ja offensichtlich lohnenswert zu sein.

          Mein Vorschlag ist zeitlich nicht befristet, er besteht ja nur darin den Standort der Flügelung zu verlegen.

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