Beschreibung des Vorschlags
Ich habe in den letzten Monaten viele Vorschläge zur Aufwertung des SPNV im Nordharz gebracht, die bisher teilweise auf Reaktivierungen alter Teilstrecken wie Bad Harzburg – Stapelburg oder Heudeber-Danstedt – Vienenburg basierten. Beide Vorschläge sind aber begründet verworfen, sodass dieser Vorschlag nur im Zusammenhang mit der Reaktivierung Börßum – Heudeber-Danstedt zu betrachten ist.
Momentan ist die gesamte Strecke Vienenburg – Halberstadt eingleisig ausgelegt. Sie wird nur durch den RE 4/21 Goslar – Halberstadt – Magdeburg / Halle (Saale) befahren. Zwar werden hierüber Goslar und Halberstadt akzeptabel angebunden, die überregionalen Anschlüsse nach Hannover und Braunschweig in den LK Harz, die sowohl für Tourist*innen als auch Pendler*innen interessant sind, sowie eine stark touristisch orientierte Linie mit direkter Ansteuerung aller ‚Hotspots‘ fehlt jedoch. Dies lässt sich auch nicht mit dem aktuellen Trassenzustand erzielen, dessen Kapazität dafür schlichtweg nicht ausreicht.
Wird mein vorgeschlagenes Schienenkonzept im Nordharz umgesetzt, so verkehren folgende Linien auf der Trasse:
- RB Goslar – Halberstadt ( – Quedlinburg/ – Thale), „Hexenbahn“, auf der gesamten Wegstrecke
- RE Goslar – Halberstadt – Magdeburg / Halle (Saale), auf der gesamten Wegstrecke
- RB Braunschweig – Wernigerode, von Vienenburg bis Wernigerode
- RB Braunschweig – Halberstadt, von Heudeber-Danstedt bis Halberstadt, Voraussetzung: Reaktivierung Börßum–Heudeber-Danstedt
- RE Braunschweig – Halberstadt – Halle (Saale), von Heudeber-Danstedt bis Halberstadt, Voraussetzung: Reaktivierung Börßum–Heudeber-Danstedt
- RE Hannover – SZ-Ringelheim – Halberstadt (Dank an Intertrain für den Hinweis), von Heudeber-Danstedt bis Halberstadt, Voraussetzung: Reaktivierung Börßum–Heudeber-Danstedt und Ertüchtigung der Warnetalbahn SZ-Bad – Börßum
Ich schlage von daher ein Großprojekt vor, das zwar sicherlich einigen finanziellen Aufwand erfordert, in Anbetracht der attraktiven Erschließung des Nordharzes aber die beste Lösung darstellt. Die Elektrifizierung der Strecke sollte damit im Zusammenhang erfolgen, sodass der Nordharz durch eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn erschlossen wird.
Die einzelnen Details können oben mit Heranzoomen betrachtet werden. Eingleisige Haltepunkte bleiben eingleisig, um den Neubau oder gar Abriss intakter Bahnsteige zu vermeiden und mit dem Bestand einen Ein- und Ausstieg in beide Richtungen zu ermöglichen. Es werden zudem alle Bahnübergänge auf der Strecke aufgegeben. Die meisten werden durch Brücken oder Straßenumverlegungen ersetzt, rein landwirtschaftliche BÜ werden ersatzlos aufgegeben. Dies halte ich für sinnvoll, da es allgemeine Zielsetzung ist, Bahnübergänge aus Sicherheits- und Zuverlässigkeitsgründen zu reduzieren.
Zusammen mit der Reaktivierung Börßum–Heudeber-Danstedt ist also das Ziel dieses Großprojekts, den Nordharz sowohl in Richtung Norden und Westen als auch innerhalb wesentlich besser zu erschließen und einen attraktiven SPNV zu bieten.
Mein Arbeitsergebnis ist verloren gegangen… es werden aber trotzdem die richtigen Metadaten angezeigt.
Die Strecke war zwar bis zum 2. Weltkrieg bis auf den Neubauabschnitt nach der Wiedervereinigung bei Vienenburg zwar 2-gleisig, aber aufgrund des überschaubaren Verkehrsaufkommens wäre eine Elektrifizierung der gesamten Strecke ab Hildesheim Richtung Halle wohl wichtiger. Im Rahmen dieser Elektrifizierung könnte zumindest auf über einen abschnittsweisen 2-gleisigen Ausbau nachgedacht werden.
Ich denke, dass eine Elektrifizierung und ein kompletter zweigleisiger Ausbau Vienenburg-Wernigerode-Halberstadt (ausgenommen von der Zweigleisigkeit: Haltepunkte) angestrebt werden soll. Neben dem bereits existierenden RE- und Güterverkehr plane ich auf der Trasse u.A. drei RB-Linien (Goslar-Halberstadt durchgehend, Braunschweig-Wernigerode bis WR und Braunschweig-Halberstadt ab Heudeber-Danstedt bis Halberstadt), dazu möglicherweise zwei weitere RE-Linien (Hannover-Halberstadt und Braunschweig-Halberstadt-Halle) ab Heudeber. Das ist mit dem jetzigen eingleisigen Aufbau nicht machbar.
Wobei die von Dir zuletzt genannten Strecken auch allesamt abgebaut sind. Ohne diese würde aber der zweigleisige Ausbau keinen Sinn machen. Zudem ich dem Lückenschluss von Oschersleben nach Schöppenstadt auch den Vorrang geben würde, dort wäre das (Fahrgast-)Potential auch höher.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Reaktivierung Oschersleben – Schöppenstedt sinnvoller wäre. Dort ist unterwegs fast nichts zu holen und von Magdeburg nach Braunschweig kann man auch über Helmstedt fahren. Einzig für Oschersleben könnte das schön sein, aber eine so lange Strecke für das recht unbedeutende Oschersleben errichten zu wollen, halte ich für unangemessen.
Dem schließe ich mich an. Hier kann man eher über ein PlusBus-Angebot nachdenken, wie es das zwischen Salzwedel und Wolfsburg gibt und dieses bis Braunschweig oder zumindest Schöppenstedt durchziehen. Das hat auch den entscheidenden Vorteil, dass viele Dörfer mitgenommen werden und so eine wichtige und kosteneffiziente Erschließungsfunktion für den ländlichen Raum da ist, die eine Bahnstrecke selbst mit eng gewählten Haltepunkten so nicht erfüllen kann.
Von einem zweigleisigen Ausbau dieser Strecke halte ich nicht viel. Prinzipiell wäre Zweigleisigkeit natürlich schön, aber wenn man schon ein zweites Gleis legen will, sollte man es von Vienenburg nach Wasserleben errichten, wenn ab dort die Strecke nach Heudeber-Danstadt ohnehin reaktiviert werden sollte. Das wäre deutlich kürzer und man könnte einen zusätzlichen Nutzen erzielen, durch eine schnelle Verbindung (Magdeburg-) Halberstadt – Goslar (-Göttingen).
Die Frage ist, ob es lohnenswert ist, deswegen Ilsenburg und Wernigerode auszuschließen. Der Geschwindigkeitsvorteil ist durchaus da, aber eben zulasten dieser beiden Städte. Ich denke, dass das nicht investierte Geld in eine Reaktivierung Wasserleben-Vienenburg mittelfristig besser in einem zweigleisigen Ausbau der Bestandstrasse aufgehoben ist. Damit können auch die genannten RB-Verbindungen realistisch umgesetzt und ein größerer Erschließungseffekt erzielt werden.
Nach dem Entwurf für den Deutschlandtakt ist dort lediglich eine stündlich fahrende Linie Halle – Könnern – Sandersleben – Aschersleben – Halberstadt – Wernigerode – Goslar mit weiteren Halten vorgesehen. Außerdem soll Halberstadt aus Richtung Magdeburg von einem RE erreicht werden, der nach Blankenburg und Thale gefügelt wird. Zusätzlich soll diese Linie durch eine stündliche RB Magdeburg – Oschersleben verstärkt werden.
Ich würde nun die Linie aus Halle über Osterwiek nach Braunschweig führen, um aus Halberstadt, Aschersleben, dem Ostharz und dem Mansfelder Land eine Verbindung nach Braunschweig bieten zu können. Aus Magdeburg ist das nicht nötig, da fährt man über Helmstedt.
Dann würde ich den RE aus Magdeburg nicht mehr flügeln, sondern ab Halberstadt über Wasserleben, Vienenburg, Goslar, Seesen und Kreiensen nach Göttingen führen, um dem Nordharz Anschlüsse zum Fernverkehr nach Berlin (in Magdeburg) und Süddeutschland (in Göttingen) zu ermöglichen.
Die RB, die in Oschersleben enden soll, würde ich nach Halberstadt verlängern, dort flügeln und mit einem Teil nach Thale, mit dem anderen Teil nach Wernigerode, Bad Harzburg und Goslar führen, wodurch der gesamte Nordrand des Harzes bedient werden würde.
Die Blankenburger Züge müssten dann allerdings in Halberstadt enden.
Dadurch hätten die Orte zwischen Halberstadt und Stapelburg auch Anschluss an ihre Landeshauptstadt, der Nordharz wäre auch mit Bad Harzburg verknüpft, zwischen Halberstadt und Vienenburg gäbe es zwei stündliche Linien, es wäre ein deutlich besseres Angebot, als im Deutschlandtakt. Dabei gehe ich davon aus, dass die kürzere Fahrzeit zwischen Halberstadt und Goslar, zusammen mit einer Durchbindung nach Magdeburg und Göttinegen diese Linie so attraktiv werden alssen würde, dass sie als zusätzliche Linie durchaus zu rechtfertigen wäre. Wernigerode stände auch nicht schlechter da.
Ja, unter dem Standpunkt kann ich die Reaktivierung verstehen. Die jetzige RB Magdeburg-Oschersleben würde dann also den RE ersetzen, wie er bis vor ein paar Jahren über Bad Harzburg geführt würde und der RE Magdeburg-Göttingen erschließt den Nordharz überregional und stellt eine (zugegeben eher untergeordnet nachgefragte) Verbindung zwischen zwei Großstädten her.
Als Ersatz für die entfallende RB 82 (die Halte Langelsheim und Bad Gandersheim würde ich für den RE als zu irrelevant betrachten) kann man die RB 84 aus Paderborn von Kreiensen nach Goslar verlängern. Über eine Taktung an den RRX in Paderborn hat man, alternativ zum IC(E), so eine mittelbare Verbindung in den Harz.
Leider sehe ich das Hauptproblem in all dem, dass der Nordharz in Sachen Elektrifizierung bei 0% ist. Nicht nur widerstrebt das dem Klimaschutz, es würgt auch den Fernverkehr ab. Außer der Strecke Halberstadt – Blankenburg würde ich bei allen Strecken eine Oberleitung dem künftigen Wasserstoffbetrieb bevorzugen, dessen Flächenumsetzung meiner Einschätzung nach vor ~2035 auch nicht zu erwarten ist.