Beschreibung des Vorschlags
Mit der hoffentlich wirklich nur vorübergehenden Stilllegung der Straßenbahnstrecke zum Hauptbahnhof hat Zwickau das trurige Alleinstellungsmerkmal erreicht, den einzigen innerstädtischen Straßenbahnbetrieb ohne Anschluss an den Hauptbahnhof zu besitzen. Im Grunde ist das kaum nachvollziehbar. Das Straßenbahnnetz krankt aber an der Tatsache, dass die von Westen kommenden Strecken am Neumarkt nicht in Richtung Altstadt abbiegen können, und wenn sie es könnten, im Süden nur eine Strecke den vier nördlichen, westlichen und östlichen Zulaufstrecken entegegn stünde. Abgesehen davon, dass eine entsprechende Abbiegemöglichkeit am Neumarkt wegen der Enge der Bebauung auch gar nicht möglich wäre, entstünde dadurch ein untragbares Ungleichgewicht.
Die Attraktivität der Linie 4 ließe sich durch Anschlüsse in die Altstadt sicher erhöhen, aber auch die Bahnhofsstrecke sollte unbedingt so bald wie möglich reaktiviert werden, bevor aus der vorübergehenden Stilllegung eine endgültige wird.
Mit der von mir vorgeschlagenen kurzen Verbindung könnte die Linie 4 durch die Altstadt gelegt werden und weiterhin ihre Ziele Pölbitz und Klinikum erreichen. Der HBF sollte dann über eine neue Linie angebunden werden, die vom HBF über Georgenplatz, Plauensche Straße, Hauptmarkt und die Äußere Schneeberger Straße zur Stadthalle fahren könnte. Natürlich wäre es auch denkbar Endpuntke zwischen den Linien zu tauschen und anders zu verteilen.
Ein kurzer eingleisiger Abschnitt, eventuell als Gleisverschlingung, dürfte in der Inneren Plauenschen Straße unverzichtbar sein, aber den hat man in der Gewandhausstraße ja auch zugelassen.
Die Strecke zwischen Neumarkt und Georgenplatz könnte dann stillgelegt oder als Betriebs- bzw. Umleitungsstrecke ohne planmäßigen Verkehr erhalten werden. Eine Haltestelle, die nicht mehr bedient werden würde, gibt es dort nicht.
Gute Idee, die ich so unterstützen kann. Nur befürchte ich, dass die Umleitungsstrecke oft genutzt werden muss, da auf dem Hauptmarkt oft Veranstaltungen stattfinden. Als ich in Zwckau war, war da der Weihnachtsmarkt auf dem Hauptmarkt.
Kleine Info am Rand:
Die Strecke zum Hauptbahnhof soll langfristig in den westlichen Ast des Tramnetzes integriert werden. Dafür soll der Abschnitt zwischen Georgenplatz und Kopernikusstraße stillgelegt werden.
Zum Vorschlag: ich sehe dafür nicht die Notwendigkeit. Vom Hauptbahnhof aus ins Zentrum kommt man mit der Regionalbahn, und entsprechende außerplanmäßige Fahrten dieser Relation werden mit Wenden über den Betriebshof ausreichend abgedeckt.
Ich weiß, was da am Hauptbahnhof geplant ist, nur solange nicht gebaut wird, glaube ich es noch nicht. Abgesehen davon bliebe dann das Problem, dass vom westlichen Ast nicht in die Altstadt gefahren werden kann. Das Verfehlen des Stadtzentrums macht die Strecke aber ebenso wie den Ast nach Pölbitz unattraktiv. Eine Führung durch das Stadtzentrum fände ich einfach besser.
Den Verweis auf die Regionalbahn kann ich jedoch nicht nachvollziehen. An einen für Straßenbahnen typischen Takt kommt die ja wohl kaum heran. Außerdem fährt die auch nicht ins Zentrum, sondern endet am Rand der Altstadt, wenn auch auf der anderen Seite. Die Haltestelle dort „Zentrum“ zu nennen, ist schon recht euphemistisch.
Zum Thema Regionalbahn ins Stadtzentrum, lieber Ulrich. Du weißt gar nicht, zu welch tollen Idee mich dein Infrastrukturvorschlag, samt Straßenbahnlinie Hbf – Georgenplatz – Hauptmarkt inspiriert hat.