Wuppertal: 619 bis Lüntenbeck verlängern

 

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Beschreibung des Vorschlags

Einleitung:

Das Wohnquartier Lüntenbeck ist schlecht an den ÖPNV angeschlossen, seit man die Linie 629 im August 2021 zu einer TaxiBus-Linie umgewandelt hat. Bereits vor der Umstellung zum TaxiBus war das Angebot mager: Die 629 verkehrte täglich (außer sonn- und feiertags) im Stundentakt, wobei das Angebot während des Lüntenbecker Weihnachtsmarktes zu einem T15 verdichtet wurde.

Mit der Umstellung wurde zwar das Angebot bedarfsgerechter gestaltet (mit telefonischer Voranmeldung) und die T629 verkehrt theoretisch im T30 (Mo-Sa, zwischen Lüntenbeck und Sonnborn) bzw. T60 (zwischen Sonnborn und Nützenberg, sonntags auf der Gesamtstrecke), dennoch ist das Angebot für Spontanfahrer erheblich schlechter geworden.

Leider führen beide Linien weder zum Hauptbahnhof noch zum Vohwinkeler Bahnhof, obwohl beide Bahnhöfe wichtige Verkehrsknotenpunkte sind. Sie bedienen lediglich die S-Bahn-Station in Sonnborn sowie die Sonnborner Straße, sodass sich die Fahrzeiten zu beiden Bahnhöfen in die Länge ziehen.

Gleichzeitig herrscht in der 619 gähnende Leere: Bereits an Werktagen sind die Busse nur durchschnittlich ausgelastet, obwohl Gelenkbusse eingesetzt werden. An Wochenenden kommen teilweise Solobusse zum Einsatz und selbst hier ist die Auslastung unterirdisch. Angesichts der kurzen Länge braucht man sich darüber nicht zu wundern, da die 619 einzig und allein der Anbindung des Nützenbergs an den Hauptbahnhof dient. 

Westlich des Nützenbergs besteht jedoch eine Lücke, weil Varresbeck (mit einem WSW-Betriebshof und dem Großmarkt) von diesem Quartier aus nur sehr eingeschränkt mit dem ÖPNV zu erreichen ist, und das nur in eine Richtung (Verweis: 629/T629).

Ich schlage daher vor, die 619 nach Lüntenbeck zu verlängern.

Betriebskonzept:

Linienverlauf:

Grundsätzlich soll sich am Linienverlauf der 619 kaum etwas ändern, einzige Änderung ist die Verlängerung nach Lüntenbeck. Das heißt, dass am Nützenberg die Fahrt über den Rabenweg bestehen bleibt, sodass niemand seinen Anschluss verliert.

Zwischen dem Hauptbahnhof und dem Nützenberg werden somit alle gewohnten Haltestellen bedient, im weiteren Verlauf kommen folgende Haltestellen hinzu: Sperberweg (neu in beiden Richtungen), Düsseldorfer Straße (neu in beiden Richtungen), Betriebshof Varresbeck (bisher Betriebshalt, neu als planmäßiger Halt), Giebel, Deutscher Ring, Essener Straße, Industriegebiet Lüntenbeck, Schloss Lüntenbeck, Am Waldsaum, Grüne Trift und Lüntenbeck Ort.

Zusammengefasst werden (abgesehen von der Döringstraße) alle Unterwegshalte bedient. Ich habe mich gegen den Halt an der Döringstraße entschieden, weil er

  1. bereits heute nur in eine Richtung befahren wird
  2. die 619 (Ri. Hauptbahnhof) in diesem Vorschlag direkt hinter der Kreuzung halten müsste
  3. sich nicht allzu weit von der Düsseldorfer Straße befindet: Die vorgesehenen Haltepositionen an der (H) Düsseldorfer Straße (die 619 soll die Haltebuchten an der Varresbecker Straße anfahren) sind fußläufig erreichbar.

Nachfragepotenziale:

Wie schon oben angesprochen ist das Angebot in Lüntenbeck sehr mager, d.h. die Nachfrage von diesem Quartier fällt sehr gering aus. Allerdings erschließt die verlängerte 619 ggü. der T629 gleich mehrere Ziele, wodurch sich das gesamte Nachfragepotenzial mit möglichen Zielgruppen vergrößert:

  • Hauptbahnhof und die daran anknüpfende Elberfelder Innenstadt -> Freizeit-, Einkaufs- und Berufsverkehr
  • Luisenviertel (einmal am Robert-Daum-Platz, und einmal an der Volkshochschule) -> Freizeitverkehr
  • Alte Papierfabrik -> Freizeitverkehr
  • Schulen (Private Herderschule, Offene Gemeinschaftsgrundschule am Nützenberg, Anne-Frank-Förderschule, Sophienschule) -> Schülerverkehr
  • WSW-Betriebshof in Varresbeck -> Berufsverkehr
  • Großmarkt Varresbeck -> Berufsverkehr
  • AWG-Recyclinghof Sonnborn/Varresbeck – Berufsverkehr
  • Kartbahn Wuppertal -> Freizeitverkehr
  • Industriegebiet Lüntenbeck -> Berufsverkehr
  • Nordbahntrasse -> Freizeitverkehr
  • Schloss Lüntenbeck -> Freizeitverkehr

Fasst man diese Liste zusammen, stellt man fest, dass vor allem im Berufs- und Freizeitverkehr großes Potenzial abgegriffen werden kann. Da an Industriegebieten und den Betrieben in Varresbeck primär Schichtzeiten vorherrschen, verringert sich zwar das Potenzial im Berufsverkehr, dafür kann man aber von einen (wenn auch etwas) erhöhten Fahrgastaufkommen ausgehen.

Fahrplan und Fahrzeiten:

Es sollen folgende Taktungen gefahren werden:

  • Zwischen dem Hauptbahnhof und dem WSW-Betriebshof soll alle 20 Minuten gefahren werden, in der HVZ wird der Takt bis Lüntenbeck verlängert. In der NVZ/SVZ soll der Abschnitt bis Lüntenbeck (vorerst) nur stündlich bedient werden.
  • An Wochenenden und Feiertagen fährt die 619 zwischen dem Hauptbahnhof und dem WSW-Betriebshof alle 30 Minuten. Im weiteren Verlauf bis zur Industriestraße müsste man nochmal schauen, ob ein Stundentakt dort ausreicht.

Wenn man die Fahrpläne der 619 und der ehemaligen 629 berücksichtigt, entstehen abschnittsweise folgende Fahrzeiten:

  • Hauptbahnhof – Rabenweg: 16 Minuten
  • Rabenweg – Düsseldorfer Straße: 5 Minuten
  • Düsseldorfer Straße – Giebel: ca. 3 Minuten (als Basis wurde die von Google Maps geschätzte Fahrzeit in der HVZ genutzt)
  • Giebel – Lüntenbeck Ort: 6 Minuten, in Gegenrichtung: 3 Minuten

Rechnet man alle Fahrzeiten zusammen, ergibt sich eine Gesamtfahrzeit von etwa 30 Minuten bzw. 27 Minuten (Hbf – Lüntenbeck Ort). Das ist zwar deutlich langsamer als das Auto auf derselben Strecke, aber dennoch etwas schneller als die derzeitige Umsteigeverbindung T629 – Schwebebahn (ca. 30 Minuten) sowie die Kombination Fußweg zur Haltestelle – Bus (601/SB68) (ca. 35 Minuten). Weil hier Umsteigezwänge beseitigt werden und der Hauptbahnhof angeschlossen wird, dürfte diese Verbindung dennoch angenommen werden.

Fahrzeugeinsatz:

Da der Heuweg zu schmal und der dortige Tunnel unter der Nordbahntrasse zu klein ist, müssen anstelle der Gelenk- und Solobusse Midibusse eingesetzt werden, wie sie einstmals auf der 629 und 639 eingesetzt wurden.

Es ergeben sich zwar erheblich geringere Kapazitäten, dafür gibt es entlang des Linienweges aber Alternativen, die die betroffenen Gebiete nur marginal schlechter erschließen:

  • Düsseldorfer Straße: Wird heute schon von den Linien 611 (regulär: T20, personalbedingt: T30) und 601 (T20) bedient, wobei deren Haltebuchten an der Düsseldorfer Straße liegen. Die 619 hält jedoch an den Haltebuchten an der Varresbecker Straße, sodass zusätzliche Fußwege nötig werden.
  • Roonstraße, Bismarckstraße und Vogelsaue: Werden zumindest südlich von der 611 und z.T. auch von der Schwebebahn (T3-4) erschlossen. Die Schwebebahn hält nur an der Pestalozzistraße und am Westende, die 611 zusätzlich an der Treppenstraße. Da in der Nähe aller genannten Haltestellen Treppen zur Nützenberger Straße führen, verschlechtert sich das Angebot lediglich für Mobilitätseingeschränkte.
  • Für den Rest des Nützenbergs (Vogelsaue bis Düsseldorfer Straße) werden die Kapazitätsverminderungen leider am spürbarsten. Da die 619 jedoch primär die Direktverbindung Nützenbergs an den Hauptbahnhof sicherstellt und bereits heute eine fahrgastschwache Linie ist, dürfte der Fahrzeugeinsatz hier ohnehin keine nennenswerte Rolle spielen.

Demgegenüber verbessert sich das Angebot für folgende Gebiete:

  • Lüntenbeck: Wird wieder von Linienbussen angefahren, und es ergibt sich erstmals eine Direktverbindung zum Hauptbahnhof.
  • Varresbeck (Deutscher Ring, Düsseldorfer Straße): Auch hier ist die Busverbindung ein neues Angebot, sodass der Deutsche Ring erstmals auf ganzer Linie erschlossen und eine Direktverbindung zum Hauptbahnhof angeboten wird.
  • Zudem entfällt für Lüntenbecker und Varresbecker die telefonische Voranmeldung (spätestens 20 Minuten vor Abfahrt), wodurch u.a. auch Spontanfahrer angesprochen werden.

Metadaten zu diesem Vorschlag

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