Beschreibung des Vorschlags
Dieses Linienpaar ist Teil des Metrobusnetzes Wuppertal.
Die Linien 612 und 622 gehören laut der Rahmenpräsentation zum Mobilitätskonzept Wuppertals zu den nachfragestärksten Buslinien der Stadt, und auch ich konnte diese Erfahrung öfters machen. Die Nachfrage ist sogar so groß, dass der T10 vom Fahrplanwechsel Ende 2018 bis zum Fahrplanwechsel Ende 2022 auch samstags angeboten wurde (hoffentlich wird dieser aber ab Frühjahr 2023 wieder angeboten).
Dass die Nachfrage so hoch ist, liegt daran, dass auf dem gesamten Weg mehrere Schulen und Arbeitsstätten (u.a. die WSW-Zentrale) liegen. Durch die Nähe zur Hardt und der Nordbahntrasse hat die 612/622 auch am Wochenende einen hohen Stellenwert. Diese Entwicklung bedeutet jedoch auch, dass die 612 und 622 auf lange Sicht nicht genug Kapazitäten bieten und bereits heute häufig überfüllt sind.
Außerdem haben große Teile des Sedansbergs gar keinen Anschluss an den NachtExpress, sodass dieses Quartier nur mit sehr weiten Fußwegen zu erreichen ist (v.a. im Norden, wo lediglich 612/622 verkehren).
Daher schlage ich vor, dieses Linienpaar zu Metrobus-Linien aufzuwerten.
Es ist doch „nur“ eine Umbenennung von bestehenden Buslinien. Was hat dieser Vorschlag dann für einen Mehrwert?
Erstmal ja, es stimmt, dass 612 und 622 umbenannt werden sollen (z.B. in M612 und M622). Es werden auch weiterhin alle Unterwegshalte bedient, die bereits von der 612/622 angefahren werden. Dieser Vorschlag behandelt daher primär die Fahrplanänderungen. Informationen zum Fahrzeugeinsatz sowie dem Metrobus als System sind hingegen dem oben verlinkten Netzvorschlag zu entnehmen.
Fahrplanausweitungen:
Da die 612/622 gerade zur HVZ (in Wuppertal: 6-9 und 12-19 Uhr) überfüllt sind, sollen sie werktags zu einem T5 verdichtet werden und die östlichen Äste jeweils im T10 bedienen. In der NVZ soll der T10 bestehen bleiben, neu ist jedoch, dass dieser auch an Sonntagen angeboten wird. Östlich von Wichlinghausen werden die Äste nach Silberkuhle und Oberbarmen jeweils alle 20 Minuten bedient (dann auch sonntags).
Neu ist auch der Nachtverkehr, welcher alle 30 Minuten angeboten werden soll, sodass die Äste nach Oberbarmen und Silberkuhle jeweils stündlich bedient werden können. Am Hauptbahnhof soll auch nachts Anschluss an dem/vom Schienenverkehr sowie der Schwebebahn angeboten werden. Auch der NE4 soll bestehen bleiben.
Vor- und Nachteile:
Diese Aufwertung hat mehrere Vorteile:
- So wird der Sedansberg ein großes Stück (zusammen mit dem NE4) besser an den Nachtverkehr angeschlossen, lediglich die „Mitte“ des Quartiers wird noch nicht richtig erschlossen.
- Die Fahrgäste und Zielgruppen der 612/622 (Schüler, Pendler, Ausflügler) werden deutlich entlastet, weil die Busse häufiger fahren. Durch den höheren Komfort und Takt der Busse werden außerdem mehr Neukunden angekurbelt, sodass mehr Leute ihr Auto stehen lassen.
- Alle Orte entlang des Linienweges werden deutlich besser und öfter angeschlossen.
- Der höhere Takt bedeutet mehrere Anschlüsse an den Umsteigeknoten.
- Der Bus wird hier somit zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz zum Auto.
Es gibt nur wenige Nachteile:
- Die Busse dürften durch den Nachfragezuwachs auch überfüllt werden. Dazu kommen Faktoren wie das Deutschlandticket (bei Umsetzung wahrscheinlich schon längst zu erwerben).
- Bei Doppeldeckerbussen macht das obere Deck nur Sinn, wenn man weiter fahren will (z.B. zum Hauptbahnhof oder nach Wichlinghausen).
- Ortsfremde und Ortskundige müssen sich eine Bezeichnung mehr merken (SB = Schnellbus, CE = CityExpress, M = Metrobus, 600er (+332) = Stadtbuslinien).
Sowas macht nur Sinn, wenn gleich ein ganzes Netz auf einmal eingerichtet wird.
Unter einem Schnellbus versteht jeder direkt, was das ist, ein Metrobus ist den meisten fremd.
Dann hätte ich genauso gut ein Metrobus-Netz vorschlagen können, welches sich z.T. an der Rahmenpräsentation orientiert. Da meines Wissens nach Bedienkonzepte (bei bestehender Infrastruktur) zugelassen sind, sollte das kein Problem sein. Auf jeden Fall denke ich aber daran, einen entsprechenden Netzvorschlag (nur die Linien müsste ich mir noch einfallen lassen)
Unter einem Schnellbus versteht jeder direkt, was das ist, ein Metrobus ist den meisten fremd.
Dass der Metrobus den meisten fremd ist, liegt daran, dass er nicht so weit verbreitet ist wie der Schnellbus und in den bestehenden Städten anders umgesetzt wird. Letztere Bedeutung versteht zwar jeder direkt (in Wuppertal versteht man auch noch, was ein CityExpress ist = eigentlich auch „nur“ ein Schnellbus), leider wird „schnell“ von den Verkehrsunternehmen (v.a. in NRW) anders gedeutet:
– Die meisten Schnellbusse in NRW halten an (nahezu) jeder Milchkanne, haben aber meistens immerhin einen direkten Linienweg (im VRR: SB18, SB20, SB58, SB91 usw.). Auch die X-Busse am Niederrhein halten sehr häufig.
– Die Schnellbusse der VER und der HST (dort nicht immer als SB-Linie bezeichnet) halten dagegen nicht „an jeder Milchkanne“. Trotzdem sind einige Linien für ihre Verhältnisse recht langsam (v.a. der SB67, weil er größtenteils durch Dörfer fährt).
– Der CityExpress war damals auch weit verbreitet, aber sämtliche Linien wurden in Stadtbuslinien umbenannt (der letzte CE im Ruhrgebiet war der CE31 in Bochum/Hattingen und heißt jetzt 350). Wuppertal ist die letzte Stadt, wo Schnellbusse noch als CE etikettiert werden.