Beschreibung des Vorschlags
Die Strecke von Augsburg nach Buchloe und weiter nach Kaufbeuren und Marktoberdorf hat in den letzten Jahrzehnten eine Reihe von Haltestellen verloren was ermöglichte, daß im Prinzip der gesamte Verkehr durch RE-Züge bedient werden kann.
Allerdings gibt es inzwischen mehrere Versuche, die Bedienung des Nahverkehrs zurückzuholen, etwa mit dem bereits bestehenden Halt Augsburg-Messe und der geplaten Wiedereröffnung des Bahnhofs Leinau.
Die Zeiten haben sich dahingehend geändert, daß der Siedlungsdruck ausgehend von München und Augsburg auch entlang der Wertach spürbar wird. Um nicht weiteren Flächenfraß und Autoverkehr zu produzieren ist es erforderlich schon jetzt Jahrzehnte vorauszudenken und ein ÖPNV-Gerüst zu schaffen, an dem sie die künftige Siedlungsentwicklung orientieren kann.
Daher mein Vorschlag einer Wertach-S-Bahn, die den Nahverkehr bestreitet und die RE-Züge von lästigen Zwischenhalten befreit. Um die neuen Haltstellen werden sich dann automatisch neue Siedlungsstrukturen entwickeln statt Baugebiet hier und Baugebiet dort, alle ohne Anbindung an den ÖPNV
Die hier dargestellte Strecke entspricht der klassischen Definition einer RB, nicht der einer S-Bahn.
Um die neuen Haltstellen werden sich dann automatisch neue Siedlungsstrukturen entwickeln statt Baugebiet hier und Baugebiet dort, alle ohne Anbindung an den ÖPNV
Da würde mich gern interessieren, wie Du dies umsetzen möchtest. Allgemein ist das schliesslich nicht zwangsläufig immer so verlaufen. Gerade in den letzten Jahrzehnten seit der Massenmotorisierung ist eher eine gute Anbindung an das öff. Strassennetz ein Kaufkriterium und nicht mehr der ÖPV. Das wird man auch nicht mehr ändern können, vor allem wenn man bedenkt, wie zum Beispiel in D über die Bahn geredet wird.
Ich fände es besser, wenn man versucht, die Bahn zu potentiellen Reisenden bringen würde, anstatt hier wild Bahnhöfe in die Pampa zu bauen. Dass dies sogar bei einer HGV-Trasse nicht attraktiv genug ist, um Impulse für den Wohnungsmarkt zu schaffen, sollte man spätestens seit den beiden hervorragenden Lehrbeispielen Limburg Süd bzw. Montabaur erkannt haben.
Ich bin eben der Meinung daß man ganz anders an die Sache herangehen muß wie bisher. Im Moment sieht es so aus, daß jede Gemeinde Bauland ausweist ohne die Anbindung an den ÖPNV zu berücksichtigen. Resultat ist ein Siedlungsbrei der wenn überhaupt dann nur mit dem Bus erschlossen werden kann. Stattdessen wäre es nötig, bereits vor der Siedlungsentwickung ein Angebot auf der Schiene zu schaffen. Dann würde sich die Bautätigkeit automatisch auf diese Zonen konzentrieren.
Die Bahn zu den Reisenden zu bringen ist nur auf solchen Entwicklungsachsen wie der Wertach-S-Bahn möglich. In der Fläche scheitert das schlicht an den Eigenheiten des Systems Schiene.
Stattdessen wäre es nötig, bereits vor der Siedlungsentwickung ein Angebot auf der Schiene zu schaffen. Dann würde sich die Bautätigkeit automatisch auf diese Zonen konzentrieren.
Mit Verlaub, aber mit Grundlagen der Kommunalpolitik scheinst du nicht sonderlich vertraut zu sein. Wo ein Baugebiet ausgewiesen wird, hängt in allererster Linie davon ab, wie viel die jeweilige Gemeinde/Stadt investieren muss.
Dabei gibt es einige wichtige Punkte:
Punkt 1: Was kostet die Erschließung? Eine ÖPV-Anbindung ist wünschenswert, eine Anbindung an Straße, Frisch- und Abwasser, Strom, Gas und DSL ist hingegen unumgänglich. Wenn man abseits bestehender Siedlungsstrukturen Baugrund ausweist, sind die Kosten dafür allerdings deutlich höher. Hier kommt es darauf an, wo man an bestehende Kapazitäten anknüpfen kann.
Punkt 2: Lärmschutz. Für Bestandsbauten ist Lärmschutz nice to have, für Neubaugebiete ist er ein gesetzlich vorgeschriebenes Muss, welches Geld kostet. Direkt an Bahnstrecken ist hier mit höheren Investitionen zu rechnen.
Punkt 3: Wie viel kostet der Baugrund? Wenn eine Bahn-Haltestelle ins nichts gesetzt wird mit der Absicht, drumherum Baugebiete auszuweisen, ist jedem betreffenden Landwirt sofort klar, dass er absurd hohe Summen für seine Flächen verlangen kann, da ein solches Vorgehen seine Flächen alternativlos macht.