Beschreibung des Vorschlags
Der Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen ist ein PK3-Bahnhof und wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Wuppertal, und ist bestens an den ÖPNV angebunden: So halten – abgesehen vom RE49, dem Fernverkehr, der S28 und der S68 – alle Züge am Bahnhof (RE4, RE7, RE13, RB48, S7, S8 und S9) und bieten so zahlreiche Direktverbindungen nach Solingen und Köln, Hagen und Schwelm, Remscheid und Solingen, Wuppertal Hbf, Velbert und Essen und eben auch nach Düsseldorf. Förderlich ist auch die Tatsache, dass am Bahnhofsvorplatz ein Busbahnhof „Oberbarmen Bahnhof“ sowie die östliche gleichnamige Endhaltestelle der Schwebebahn liegen, wodurch – zusammen mit dem SPNV – gleich mehrere umliegende Orte mit dem Bahnhof angebunden werden:
- Barmen (61.300 EW)
- Langenfeld-Beyenburg (25.180 EW)
- Heckinghausen (22.000 EW)
- Oberbarmen (45.720 EW)
- Ronsdorf (21.860 EW)
- Sprockhövel (24.660 EW)
- Schwelm (28.500 EW)
- Radevormwald (21.950 EW)
- Remscheid (111.770 EW)
Somit hätte Oberbarmen ein Einzugsgebiet von beträchtlichen 334.640 Einwohnern – nur unwesentlich kleiner als ganz Wuppertal.
Die Anbindung wird nicht nur durch die Haltestelle „Oberbarmen Bahnhof“ am Bahnhofsvorplatz sichergestellt, sondern auch durch die an der Waldeckstraße gelegene Haltestelle „Oberbarmen Bahnhof/Rauental“. Es halten dort zwar deutlich weniger Busse, für die Linien von/nach Heckinghausen oder Ronsdorf ist sie dennoch eine nicht zu unterschätzende Haltestelle, zumal sie primär den Umstieg zur/von der S-Bahn verkürzen soll und unweit vom Bauhaus liegt. Auch die Fernbushaltestelle an der Berliner Straße liegt nicht weit entfernt.
Im Hinblick auf lokale Besonderheiten gibt es so einiges zu sagen: Unweit des Bahnhofs liegt der Gaskessel, welcher als „östliches Tor zur Stadt“ betitelt wird und heute überwiegend touristischen Zwecken dient. Außerdem gibt es um Oberbarmen herum zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten: Auf der südlichen Seite gibt es eine Bauhaus-Filiale, auf der nördlichen Seite gibt es zahlreiche Imbisse und die Berliner Straße mit ihren vielen Geschäften.
Last but not least: Oberbarmen ist auch der Startpunkt der Schwebebahn, welche als Wahrzeichen Wuppertals gilt und gerne genutzt wird. Den Touristen sollte daher empfohlen werden, bereits dort einzusteigen, da die Schwebebahn bereits an der Werther Brücke überfüllt ist.
Das alles sollte Anlass genug sein, auch für Oberbarmen einen Fernverkehrshalt einzurichten. Bereits Meilensammler hatte die Idee, in Oberbarmen den FV-Halt einzurichten, wobei er dies in Form eines Kommentars verfasst hat.
Fragen zum Fernbahnhof:
Warum soll Oberbarmen ein weiterer Fernbahnhof werden, Vohwinkel oder Barmen aber nicht?
Die Argumente für Oberbarmen wurden zwar schon oben erwähnt, dennoch gibt es noch weitere Gründe für diesen Bahnhof: Vohwinkel und Barmen sind schlechter an das ÖPNV-Netz angebunden als Oberbarmen. Außerdem halten dort nicht alle Regionalzüge, die diese Bahnhöfe befahren: Der RE7 fährt sowohl in Barmen als auch in Vohwinkel durch, da sein Fahrplan zwischen zwei FV-Züge eingequetscht ist.
Gibt es Probleme, die beseitigt werden sollten und wie?
Der Oberbarmer Bahnhof hat lange Bahnsteige und viele Gleise, was infrastrukturell gesehen vom Vorteil ist. Allerdings ist er nur für die S-Bahnen barrierefrei (Gleis 5/6), sodass in diesem Zusammenhang ein entsprechender Ausbau (mit Aufzügen und Blindenleitsystemen) sinnvoll wäre.
Außerdem ist die Waldeckstraße nur von den S-Bahngleisen direkt erreichbar, ansonsten aber nur über Umwege mit allen anderen Bahnsteigen verbunden. Daher soll die bestehende östliche Unterführung verlängert werden und mithilfe von Treppen alle Bahnsteige erreichbar machen.
Ansonsten ist der Bahnhof ausreichend ausgebaut, sodass allein diese Umbauten eine erhebliche Aufwertung bedeuten.
Betriebskonzept:
Da Oberbarmen als Fernbahnhof nicht von jetzt auf gleich gut genutzt werden würde, ist ein zweistufiges Betriebskonzept vorgesehen, das sich im Angebot unterscheidet:
Stufe 1: So soll der Bahnhof neben dem Regionalverkehr zunächst nur von den ICs angefahren werden. Zusätzlich sollen die noch im Westen endenden Züge (RE49, S28, S68, S9 von/nach Haltern) bis Oberbarmen verlängert werden, sodass bereits im SPNV deutliche Verbesserungen spürbar werden.
Zusammen mit Wuppertal Hbf gibt es also zwei FV-Halte, wobei sie jeweils eine Hälfte der Stadt an den FV anschließen. Der Hauptbahnhof gilt zwar weiterhin als ICE-Halt, allerdings sinkt die Nachfrage leicht, da die ICs von/nach Hagen bereits in Oberbarmen Halt machen und dieser dem Hauptbahnhof Fahrgäste aus dem Wuppertaler Osten wegnimmt.
Stufe 2: Der Bahnhof wird nun von allen Zügen angefahren, sodass Wuppertal Hbf und Oberbarmen nun äquivalent sind und jeweils eine Hälfte Wuppertals an den FV anschließen. Da der gesamte FV auch im östlichen Oberbarmen hält, ist der Hauptbahnhof somit nur noch für den FV von/nach Köln von höherer Bedeutung. Für den FV von/nach Hagen ist Oberbarmen wichtiger.
Gleisbelegung:
- Gleis 1: RE4, RE7, RE13 und RB48 nach Wuppertal Hbf
- Gleis 2: Fernverkehr nach Köln
- Gleis 3: Fernverkehr nach Hagen
- Gleis 4: RE4, RE7, RE13 nach Hagen, Endpunkt RB48
- Gleis 5: S7, S8, S9, S28, RE49, S68 nach Wuppertal Hbf
- Gleis 6: S7, S8 und S9 nach Hagen bzw. Remscheid, Endpunkt RE49, S28, S68
Vorteile:
Der größte Vorteil ist, dass Wuppertal als touristisch interessanter Ort aufgewertet wird, da der FV fast direkt vor der Schwebebahn hält und die Umsteigewege stark verkürzt werden (ggü. dem Hauptbahnhof, wo man einen weiteren Fußweg vor sich hat). Der nette Endeffekt hierbei ist die Entlastung des Hauptbahnhofs und somit auch die Reduktion/Verlagerung von Umstiegen.
Außerdem werden so der Wuppertaler Osten (auch der Gaskessel mit dem Visiodrom) sowie mehrere Nachbarstädte besser angebunden.
Im SPNV ergibt sich eine starke Verbesserung, da fast alle Linien durch Wuppertal verlaufen und so deutlich dichtere Takte bieten – auch als Ersatzhalt für den Hauptbahnhof wäre Oberbarmen bestens geeignet.
Infrastrukturell ergibt sich der Vorteil, dass Gleise und Bahnsteige bereits vorhanden sind, ein Umbau würde den Bahnhof jedoch deutlicher aufwerten.
Nachteile:
Nachteilig ist die Ausbremsung des FVs, was aber mit dem großen Einzugsgebiet (und vieler zu erwartenden Fahrgastzuwächse) wieder wettgemacht wird. Mit der Ausbremsung des FVs könnte der RE7 auch etwas öfter halten, vor allem in Barmen und Vohwinkel.
Außerdem würde Oberbarmen mit dem Hauptbahnhof konkurrieren, aber auch da gibt es Gegenargumente: Dadurch, dass sich Wuppertal Hbf und Oberbarmen ungefähr die halbe EW-Zahl (+ Einzugsgebiete) unter sich aufteilen und der Tatsache, dass so etliche Bus- und Bahnlinien entlastet werden, ist der zusätzliche Halt mehr als ein Kompromiss für alle Wuppertaler und Pendler/innen.
Die Einwohnerzahlen sind nahezu völlig irrelevant, es kommt auf die Fahrtzeitersparnis an. Diese ist aufgrund des nahen Hauptbahnhofs sehr gering.
Was soll eigentlich die Aufzählung von Städten mit mehr als einem Bahnhof?
Was soll eigentlich die Aufzählung von Städten mit mehr als einem Bahnhof?
Du weißt, dass Neviges und Langenberg äquivalente Verkehrsknotenpunkte sind? Das liegt daran, dass die OV6 (Langenberg) seit dem Fahrplanwechsel 2015 im T20 verkehrt, die 649 jedoch schon länger. Zumindest dieses Beispiel kann ich bestätigen.
In Ratingen haben Ost und Hösel auch in etwa gleich viel Bedeutung, da beide S-Bahn-Halte von mehreren Buslinien angefahren werden.
Mit der Aufzählung möchte ich übrigens die Rolle Oberbarmens als Entlastung für den Hauptbahnhof nochmal betonen.
1. Seit wann halten in Velbert und Ratingen ICE?
2. Dass eine S-Bahn in einer Stadt mehrfach hält, ist völlig normal, bei einem RE kommt dies auch häufiger vor. Bei einem ICE ist ein mehrfacher Halt in einer Stadt eine völlige Ausnahme.
Mit der Aufzählung möchte ich übrigens die Rolle Oberbarmens als Entlastung für den Hauptbahnhof nochmal betonen.
Warum muss der Hauptbahnhof denn entlastet werden und warum ist ein zusätzlicher ICE-Halt die sinnvollste Lösung dafür?
1. Seit wann halten in Velbert und Ratingen ICE?
Sorry, hab mich etwas zu unpräzise ausgedrückt: Ich meinte, dass deren Knotenpunkte bereits im ÖPNV gleich viel Bedeutung haben. Überträgt man das Ganze auf Wuppertal (und auf die zukünftige dortige FV-Ebene), würde Oberbarmen die Last für den Osten tragen, der Hauptbahnhof die für den Westen.
Bei einem ICE ist ein mehrfacher Halt in einer Stadt eine völlige Ausnahme.
Das sieht man bereits in mehreren Städten: Hamburg mit drei ICE-Halten, Jena mit drei IC-Halten, Frankfurt mit drei FV-Halten, einige Städte im Ruhrgebiet mit jeweils nur einem ICE-Halt usw.
Warum muss der Hauptbahnhof denn entlastet werden und warum ist ein zusätzlicher ICE-Halt die sinnvollste Lösung dafür?
Es will eben nicht jeder nur zum Hauptbahnhof, der mit dem IC/ICE angereist kommt, sondern weiter in verschiedenste Himmelsrichtungen und eben auch den Osten mit Barmen, Oberbarmen und Heckinghausen.
Der Hauptbahnhof (+ dortiger Busbahnhof) ist häufig am Überlaufen, wenn man bedenkt, dass sehr viele Fahrgäste in die verschiedensten Züge ein- und aussteigen möchten. Die Busse als Zubringerverkehre können die zusätzliche Last auch nicht mehr tragen, da vor allem Schüler und Pendler sie zu Sardinenbüchsen machen (alles selber erlebt).
Der IC(E)-Halt ist daher die sinnvollste Lösung, da sie die Reisezeiten vieler FV-Fahgäste verkürzt, die im Umkreis des Wuppertaler Ostens wohnen und nicht mehr am Hauptbahnhof umsteigen müssen.
Dass dafür das Potenzial gegeben ist, zeigen schon der ca. T30 aus ICs und ICEs sowie die hohe Auslastung der heute haltenden (NV-)Züge. Damit würde auch die teilweise vorhandene Zugbindung von DB-Fahrkarten umgangen.
Überträgt man das Ganze auf Wuppertal (und auf die zukünftige dortige FV-Ebene)
Und das ist das Problem: Die Situation ist eben nicht übertragbar.
Hamburg mit drei ICE-Halten, Jena mit drei IC-Halten, Frankfurt mit drei FV-Halten, einige Städte im Ruhrgebiet mit jeweils nur einem ICE-Halt usw.
Dann noch Berlin und München, ansonsten fällt mir keine weitere Stadt ein, in der der Takt-Fernverkehr mehrfach hält, selbst in Köln halten die ICE nur einmal.
Jena liegt auch nur auf einer Nebenrelation, sodass auch dies nur bedingt vergleichbar ist.
Es will eben nicht jeder nur zum Hauptbahnhof, der mit dem IC/ICE angereist kommt
Es wollen auch nur wenige überhaupt nach Wuppertal: Die meisten, die im ICE in Wuppertal sitzen, wollen nach Köln und ggf. von dort aus noch weiter.
Dass dafür das Potenzial gegeben ist, zeigen schon der ca. T30 aus ICs und ICE
Nein, das lässt nur darauf schließen, dass Wuppertal glücklicherweise an der sehr wichtigen Strecke Köln-Berlin liegt.
Es gibt zwar durchaus ein gutes Dutzend Beispiele für Fernzüge in Deutschland, die mehrmals in der selben Stadt halten, allerdings ist die Situation meist eine andere:
Entweder sind die Städte deutlich größer als Wuppertal (München, Hamburg, Berlin), ein Flughafen oder Kreuzfahrtterminal soll direkt angebunden werden (Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Rostock, Stuttgart (bald), Leipzig (ja, technisch nicht mehr in Leipzig)), die Stadt hat keinen zentralen Fernbahnhof (Jena) oder es handelt sich um einen IR, der sich als IC verkleidet (Frankfurt-West).
Der einzige Fall, der mit deinem Vorschlag vergleichbar ist, ist Dresden-Neustadt. Hier ist der Grund eine historisch gewachsene Situation, die man nicht wieder zerstören will. Außerdem enden viele der Züge in Dresden, während in Wuppertal die meisten Fahrgäste durchfahren.
Noch bis in die 80er Jahre hielten die meisten D-Züge auch in Oberbarmen (IC hielt nur in Elberfeld).
Als Kind bin ich 1975 aus einem D-Zug von Bremen kommend dort ausgestiegen. Da stand auch noch das alte Behanhofsgebäude.
Heute sind zwei FV-Haltestellen im Abstand von 6km in einer Stadt dieser Größenordnung nicht mehr zeitgemäß.