Beschreibung des Vorschlags
Da ja gerade schon viele verschiedene Vorschläge zur Fehmarnbelt-Anbindung gemacht wurden, will ich hier mal eine kleine, aber verkehrlich interessante Querverbindung anfügen. Ich hab bewusst mal zwei unterschiedliche Enden in Richtung Fehmarn vorgeschlagen, um theoretisch entweder auf den Bestand durchbinden zu können oder auch auf den Neubau entlang der Autobahn.
Verkehrliche Vorteile
Fehmarn, Oldenburg und Neustadt i. Holstein sind zwar super an Lübeck und Hamburg angebunden, die dazugehörige Landeshauptstadt erreicht man aktuell jedoch nur bedingt schnell mit einem Umstieg in Lübeck bzw. Bad Schwartau. Durch die Spange können Züge neu von Kiel direkt nach Puttgarden verkehren (oder einen Anschluss dorthin in Neustadt anbieten). Der Fahrzeitvorteil beträgt dadurch mindestens 30 Minuten. Somit wird auch komplett Ostholstein und Fehmarn an die Landeshauptstadt angebunden.
Verkehrskonzept (auf den betroffenen Strecken)
- RE Kiel – Lübeck – Schwerin/Lüneburg: alle 60 Minuten, wie auch schon aktuell
- RB Kiel – Plön – Eutin – Neustadt i. Holstein – Oldenburg – Fehmarn: alle 60 Minuten (ab Holstein ggf. weniger); Zwischen Kiel und Eutin wie auch aktuelle RB
- RB Eutin – Lübeck mit allen Halten: alle 30 Minuten, ggf. als „S-Bahn-Lübeck“ o.Ä.; Anschluss in Eutin an RB
Im Prinzip kann die neue RB auch in ein Flügelkonzept aufgehen, sodass z.B. ein Flügel Kiel-Lübeck und ein anderer Kiel-Neustadt verkehrt. Oder eben z.B. in Neustadt wieder vereinigt wird. Dies hängt aber v.a. davon ab, ob auch die Strecke Kiel-Lübeck elektrifiziert wird oder nicht.
Grundsätzlich gute Idee, alternativ könnte man überlegen, die Strecke auf der ehemaligen Trasse Neustadt – Eutin zu reaktivieren. So oder so erhält diese Verbindung durch den Bau des Fehmarnbelttunnels im Vergleich zu heute eine Perspektive. Auch REs von/nach Dänemark oder auch mit Umstieg in Burg wären eine Option.
Der Vorschlag schaut sehr sinnvoll aus. Allerdings quert die Trasse leicht das Naturschutzgebiet Middelburger Seen und deutlich durch das Landschaftsschutzgebiet Pönitzer Seenplatte. Vielleicht sollte man dann lieber nach Alternativen suchen, entweder einen kurzen Tunnel, oder – was ich bevorzugen würde – eine Reaktivierung und Elektrifizierung der Bahnstrecke Eutin – Oldenburg.
Wenn man durch das Landschaftsschutzgebiet keine Bahnstrecke bauen darf, soll ein Tunnel bessere Lösung sein?
Es kann wohl sein, dass das Schutzgebiet dann keine rechtlichen Probleme macht. Aber ein Tunnel wird eigentlich immer mit Beton gebaut, und Beton setzt viel CO2 frei. Würde man der Natur und Umwelt weniger Schaden antun, wennn die Trasse im Tunnel versenkt wird ?
So ist oftmals aber die Vorgehensweise. Aus planerischer Sicht ist ein Naturschutzgebiet lediglich ein rechtliches Hindernis, was umgangen werden muss (sofern zumutbare Alternativen vorliegen). Eine CO2-Bilanz wird bei der Trassenwahl bis dato (leider) nicht berücksichtigt.