Beschreibung des Vorschlags
Die Verlängerung der U72 von Ratingen Mitte nach Velbert ZOB schafft eine schnelle und direkte Verbindung zwischen den größten Städten im Kreis Mettmann: Ratingen und Velbert. Gleichzeitig bindet sie Velbert an Düsseldorf an. Das möchte ich hier ermöglich. Die U72 wird von Ratingen-Mitte weiter bis zum Bahnhof Ratingen Ost geführt, hält dort aber oben auf der Brücke.
Dann geht’s weiter bis zur A3-A44-Anschlussstelle Ratingen-Ost am gleichnamigen Autobahnkreuz. Dort fährt die U72 auf den Mittelstreifen der A44. Der nächste Bauabschnitt beträgt ca. 227 Millionen Euro, denn er entspricht der dort entstehenden A44, die ja genauso teuer ist. Deren Richtungsfahrbahn nach Velbert/Essen wird in eine dritte Fahrspur Richtung Düsseldorf und das Richtungsgleis nach Ratingen/Düsseldorf der U72 umgewandelt. Dann wird derselbe Autobahnquerschnitt spiegelverkehrt südlich an diese Trasse angefügt. Da dies quasi dem Bau einer zweiten A44 neben der bestehenden nahekommt, kostet er etwa genau dasselbe. Die Anschlussstellen werden umgebaut und es entstehen drei U-Bahnhöfe auf dem Mittelstreifen der A44. Einer im Bereich der Anschlussstelle Ratingen-Ost, einer an der Anschlussstelle Heiligenhaus und eine im Oberen Flandersbach in Wülfrath.
Am U-Bahnhof Obere Flandersbach mündet die U72 in den U-Bahn-Tunnel Velbert, der aber dort in einer Rampe inmitten der A44 beginnt, sodass diese keine eigene Überführung benötigt. Der U-Bahn-Tunnel Velbert unterquert erst Möbel Rehmann und dann die B227. Schließlich erreicht sie den Stadtteil Am Berg. Unter der Kreuzung Am Berg befindet sich ein Fußgängertunnel, der von allen Seiten der Kreuzung erreicht werden kann. Das bietet perfekte Voraussetzungen für einen U-Bahnhof dort. Für diesen müssen nur der Mittelbahnsteig mit zwei Rolltreppen und einem Aufzug gebaut werden. Diese münden in den bestehenden Fußgängertunnel „Am Berg“.
Der letzte Abschnitt ist der Tunnelabschnitt zum ZOB Velbert, der kurzzeitig oberirdisch verkehrt, da zwischen Velbert Am Berg und Velbert ZOB eine Wanne liegt. Der U-Bahnhof Velbert ZOB liegt unterhalb des ZOBs, senkrecht zu diesem und wird mit Treppen und Aufzüge an diesen angeschlossen.
Ich bin immer dafür, wenn man Autobahnstreifen zur Stadtbahn aufwertet. Ich glaube aber nicht, dass die hier vorgeschlagene Lösung viele Fahrgäste gewinnt, jedenfalls nicht in Fahrtrichtung Düsseldorf.
Wenn schon, dann muss eine Stadtbahn nach Velbert an der Haltestell D-Hubertshain auf die A44 geführt werden. Auf der Werhahnlinie sind ja noch reichlich Taktlöcher für zwei weitere Linien im 10′-Takt. Nach Velbert reicht ja dann ein 20′ Takt für einen direkten Verkehr nach Düsseldorf ohne den Umweg über Ratingen. Die neue Stadtbahnlinie kann auch ab/bis Schlüterstrasse als Expresslinie gefahren werden. Gehalten wird nur in Oberrath und am Mörsenbroicher Weg. Das geht sicher gut mit der U72 zu kombinieren.
Für den Abschnitt Hubertushain bis zur Kreuzung der A44 mit der L422 kann die Strecke eingleisig gebaut werden. Eine vielleicht sogar zwei Haltestellen mit Ausweiche und Mittebahnsteig reichen sicher aus, muss aber nicht sein zwingend sein. Dieser Abschnitt wäre kostengünstig zu realisieren, da der Mittelstreifen der A44 mit 12 Meter breite ja schon als stadtbahntauglich ausgebaut ist.
Ab der L422 dann zweigleisig bis Velbert, da hier eine lokale Ratinger Strassenbahn die Verbindung nach Ratingen Mitte sich anbietet. Diese neuen Strassenbahnlinie könnte ja dann nach Ratingen- West verlängert werden, und dort über die angedachte Verlängerung der 701 das gesamte Stadtgebiet von Ratingen auf der West-Ost-Achse erschliesen.
In Velbert würde ich dann aber auf den Tunnel ab Kreuzung A44/B227 verzichten. Alternativ ab hier über eine Rampe in die Mittellage der B227, dann weiter in Mittelage auf eigenem Gleiskörper entlang der L426 und L427 bis zum Willy-Brandt-Platz. Drei bis vier Haltestellen bieten sich an. Ab Willi-Brandt-Platz dann einen Tunnel bis Velbert ZOB mit nur einem U-Bahnhof ab ZOB. Eine unterirdische Abstellanalge zwingt sich auf; jedenfalls braucht man eine Abstellanlage in Velbert, um teure Leerfahrten zu vermeiden. Mit dieser weitgehend oberirdischen Lösung würden sich sehr viel mehr potentielle Fahrgäste direkt ereichen lassen. Der Halt am Willi-Brandt-Platz würde zu einem zweiten wichtigen Umsteigeknoten werden.
Eine Alternative ohne Tunnel wäre auch möglich: Der Stadtkern von Velbert muss strassenverkehrestechnisch auf Einbahnstrassenverkerker umorganisiert werden. Dann kann die Friederichstrasse das nordwärtsführende Gleis der Stadtbahn aufnehmen, und die Friedrich-Ebert-Strasse das südwärtsführende Gleis. Der Wechsel aus der Friedrichstrasse in die Friedrich-Ebert-Strasse erfolgt über die Poststrasse. Mit erreichen der Friedrich-Ebert-Strasse ist man dann auch schon am ZOB, wo dann eine Haltestelle mit zwei Gleisen und Mittebahnsteig sich anbietet.
Insgesamt gibt es für die Stadtbahn Velbert einen 10′-Takt mit zwei Linien.
Ich hab diese Idee mal aufgegriffen:
Eine Straßenbahn nach Heiligenhaus und eine Straßenbahn nach Velbert. Da die Wehrhahnlinie mit Niederflurfahrzeugen befahren wird und hier auf LiniePlus die Devise gilt, dass Stadtbahnen immer hochflurig sein müssen, ist hier die Bezeichnung „Straßenbahn“ besser als „Stadtbahn“.