6 Kommentare zu “U35-Verlängerung nach Recklinghausen ( Kreuzungsfrei )

  1. Die U35 ist auch heute nicht kreuzungsfrei. Entscheidend ist aber, dass sie nirgends ihren Fahrweg mit dem IV teilen muss. Die Kreuzungen sind mittels Ampelvorrangschaltungen so zu organisieren, dass kein Halten erforderlich ist. Das geht! Eine Hochbahn würde dagegen massenweise Beton in die Straßen bringen und wäre geeignet den Schall der Züge wesentlich weiter zu verbreiten, als eine Stadtbahn auf ebener Erde, die mit Rasengleisen ausgestattet zur Begrünung de Stadtbildes beitragen könnte. Die Anwohner wären sicher auch nicht begeistert, wenn ihnen eine Hochbahnbrücke vor die Fenster gebaut wird.

    Da mein Vorschlag somit nicht nur stadtbildfreundlicher, sondern auch billiger wäre, halte ich ihn weiterhin für zweckmäßiger.

    1. Eine Hochbahn muss ja kein Betonklotz werden. Metallstelzen wie in Berlin fügen sich imo da deutlich harmonischer ins Straßenbild ein, vor allem bei entsprechender Begrünung.

      Wobei auch ich eine Hochbahn hier für überflüssig halte. Wenn eine einzelne Kreuzung gar zu neuralgisch ist und Ampelvorrangschaltungen nicht ausreichen, kann man sie ja auch notfalls untertunneln.

    2. Klar, die Linie U35 ist zwischen den Haltestellen Wasserstraße und Brenscheder Straße nicht kreuzungsfrei. Allerdings ist dort ein Mittelstreifen möglich, da die Straße in der Mitte breit genug ist um dort eine Trasse mit nicht gerade platzsparenden Hochbahnsteige zu bauen. Man bräuchte für Hochbahnsteige mit 1,5 Meter Breite  einen ca. 9 Meter breiten Mittelstreifen. Dieser wird zwar enger wenn dort keine Bahnsteige liegen, oder man die Bahnsteige versetzt anordnet, benötigt aber immer noch rund 6 bzw. 7,5 Meter Platz. Das geben die Straße dort oben einfach nicht her. Um einen Mittelstreifen in entsprechender Größe zu errichten, müssen alle Parkstreifen weichen und der Bürgersteig verkleinert werden. Desweiteren würden diverse abbiege Spuren und Haltebuchten für Busse entfallen. Diese würden wiederum die Straße blockieren. Eine Hochbahn hingegen kann man einfach über die Straße drüber bauen. Wenn man diese Hochbahntrasse dann noch ansprechend gestaltet wie z.B. in Berlin oder am Hauptbahnhof von Den Haag, kann der Stadtteil dadurch ebenfalls aufgewertet werden.

      Die von dir angesprochenen Lärmemissionen könnte man durch das H-Block System von Hering verringern. Dennoch dürften diese höher sein als die bei einer ebenerdigen Stadtbahn.

    3. Um einmal zu zeigen, wie eine Hochbahn aussehen könnte: (klick)
      Das Bild von der Schönhauser Allee ist wohl kaum angebracht, denn dort ist der Mittelstreifen so breit, dass dort bequemsten auch ebenerdig eine Stadtbahn mit ausreichend breiten Bahnsteigen angeordnet werden könnte. Zu beachten ist aber, dass solche Strecken in Berlin seit der Kaiserzeit nicht mehr neu gebaut worden sind. (Die Hochbahn nach Tegel verläuft abseits der Straßen.) Und selbst zur Kaiserzeit gab es Proteste gegen diese Strecken. Sie wurden daher nur in den einfacheren Arbeitergegenden errichtet, wo die Bevölkerung ein bisschen Einfluss nehmen konnte, wurden solche Strecken gemieden. Stell dir nur vor, welchen Lärm, so eine Metallhochbahn verbreitet! Beton ist ja noch relativ schallschluckend, Stahlviadukte können dagegen leicht als Resonanzkörper dienen.

      Es gibt gute Gründe, warum man Hochbahnen in Berlin bald gemieden hat und fortgeschrittene Planungen, wie sie z. B. nach Charlottenburg bereits bestanden, nicht umgesetzt wurden. Zur weiteren Information empfehle ich das Buch „Planungen der Berliner U-Bahn“. 😉

      Mit Schallschutzwänden würde eine Hochbahn noch fürchterlicher aussehen. Stell dir vor, du würdest so etwas vors Fenster gestellt bekommen.

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