17 Kommentare zu “Tram-Train Karlsruhe–Strasbourg

  1. Interessante Idee zur Attraktivierung einer Linie, die als ehemalige Hauptstrecke in einen ziemlichen Dornröschenschlaf gefallen ist.

    Folgende Gedanken dazu:

    – Sind die Straßenbahnsysteme in Karlsruhe und Strasbourg zueinander kompatibel bezogen z.B. auf Spurweite, Einstiegshöhe und Stromsystem?

    – Wie stellst du dir den Ausbau der Strecke vor? Welches Stromsystem soll es dort geben? Wichtig wäre meiner Meinung nach auch sehr, die Elektrifizierung für den Güterverkehr zu nutzen. Und grade wenn noch mehr neue Halte dazukommen, wäre es sinnvoll zusätzlich noch Expresse zu fahren.

    – Was hälst du von einer Verbindungskurve bei Wörth? Platz wäre da und man würde einiges an Zeit und Betriebsaufwand sparen.

    1. Der Strom ist hier das Hauptproblem. Karlsruhe und Strasbourg nutzen in ihren Tramabschnitten mit 750V= sogar die gleiche Variante, aber der Überlandanteil ist das Thema. Deutschland nutzt 15,6 kV, in Frankreich laufen Neuelektrifizierungen mit 25 kV ab. Will man kein Dreisystem-Rollmaterial anschaffen (das es BoStrab-konform garantiert nicht gibt) müsste der elsäßische Vollbahnabschnitt ab Lauterbourg „deutschen“ Strom bekommen. Und dass die SNCF sich darauf einlässt, bezweifle ich doch stark.

      1. Dann bliebe nur noch eine Variante wie in Kassel zu machen mit Diesel + Tramstrom. Für einen ersten Versuch würde das durch die deutlich geringeren Investitionskosten wahrscheinlich sogar die Realisierungschancen steigern.

        Weiterhin könnte man hier natürlich auch mit allerlei Alternativen Antrieben experimentieren. Wasserstoff wäre wahrscheinlich zu gefährlich für den Straßenbahnverkehr, aber Akkulösungen zur Überbrückung des deutschen EBO-Abschnitts wären denkbar und mittels EU-Förderung wahrscheinlich auch finanzierbar.

        1. Ich hatte auch an Wasserstoff gedacht, aber ist halt fraglich, ob das genehmigt würde.

          Akku wäre ansonsten natürlich die Wahl. Der deutsche Abschnitt von Lauterbourg bis Karlsruhe Albtalbahnhof ist rund 25 km lang. Fädelt man hingegen schon in Knielingen aus, sind es nur 16,5 km. Jedoch halte ich es für besser, am Albtalbahnhof ins Tramnetz überzugehen, da man dann ins Zentrum nicht so lange unterwegs ist.

      2. Man könnte doch einen kurzen Abschnitt in D mit 25 kV machen, nämlich den von Lauterbourg (Port du Rhin vielleicht sogar und dann eine Anschlußkurve nach Süd) bis Au am Rhein. Von dort könnte man theoretisch eine 750V-Strecke andenken die dann auch der Erschliessung nach Karlsruhe dient. Wie sieht das aus? Wäre das möglich? Könnte man theoretisch sogar als 750 V-Strecke machen.

        RS korrigiert, sollte wieder genauer darauf achten, natürlich wir erschlossen, nicht erschossen 😉
        ~Julian A.

        1. Also ein Wechsel auf die andere Rheinseite kurz hinter Lauterbourg?

          Halte ich jetzt nicht so viel von, denn damit würde man Berg (Pfalz), Neuburg und Hagenbach eher abhängen. Aber das kannst du ja gern als Alternative vorschlagen.

          1. Stimmt auch wieder. Ist auf der Stecke zwischen Lauterbourg und Karlsruhe eigentlich schon Strippe drüber? Weil sonst elektrifiziert man halt die Strecke nach Karlsruhe mit 25kV (wegduck)

            Wenn man schon eine deutsch-französische Freundschaft propagiert könnte man das ja machen. Theoretisch könnte man auch das Elsass besetzen aber das könnte in Paris leichte Irritationen hervorrufen 😉

    2. Sind die Straßenbahnsysteme in Karlsruhe und Strasbourg zueinander kompatibel […]?

      Nicht so ganz. Spannung und Spurweite [1] passen zwar zusammen, aber

      Einstiegshöhe: Soll in Straßburg wohl bei ungefähr 35 cm liegen, was zwar wunderbar zu den Karlsruher Niederflurfahrzeugen passen würde, aber hier auch nicht weiterhilft, da die Zweisystemfahrzeuge ja bekanntermaßen 55 cm benötigen.
      Bahnsteiglänge: Nach Nachmessen einiger Bahnsteige auf Luftbildern scheint Straßburg zwischen 45 und 60 m zu bauen, es wären also ohne Haltestellenumbauten im Karlsruher Fahrzeugraster (37,5 m) nur einzelne Fahrzeuge einsetzbar.
      Fahrzeugbreite/Lichtraumprofil: Spätestens hier wird es interessant: Die aktuellen Fahrzeuge in Straßburg sind nur 2,40 m breit, während Karlsruhe 2,65 m breite Fahrzeuge einsetzt. Zudem setzt Straßburg Multigelenker ein, die in Kurven eine völlig anderen Hüllkurve als die Karlsruher Gelenkfahrzeuge aufweisen. Insbesondere auf der Kurveninnenseite benötigen erstere deutlich weniger Platz als letztere.
      Selbst wenn man jetzt anfangen würde, auf der geplanten Strecke den Gleisabstand entsprechend anzupassen (für die tatsächlichen Straßburger Tram-Train-Planungen der Linie F war das ja auch mal mittel- bis langfristig angedacht), bleibt das Problem der Bahnsteigbreite: Die innerstädtischen Straßenbahnen wird man nicht anfassen wollen, womit man die Bahnsteigkante auch nicht weiter als bisher vom Gleis wegrücken kann. Auch bei den echten Tram-Train-Planungen war daher für einen 2,65 m-Ausbau nur gedacht, bombierte Fahrzeuge einzusetzten, die zwar an der breitesten Stelle tatsächlich 2,65 m erreichen, auf Höhe der Bahnsteigkante aber weiterhin nur 2,40 m breit sind. Den Einsatz Karlsruher Fahrzeuge kann man damit also völlig vergessen.

      [1] Wobei, selbst bei gleicher Spurweite kann man immer noch Schwierigkeiten mit dem Radreifenprofil bekommen.

  2. Man könnte folgendes machen: Die Straßenbahn ab Kehl ausbauen und mittels einer Kurve auf die Strecke nach Appenweier wechseln. Danach muss in Appenweier ein Nordbahnsteig mit Seitengleis entstehen und danach ein Wechsel auf die Regionalgleise ermöglicht werden. Vorteil dieses Systems wäre ein Entgehen der Stromsysteme in Frankreich und eine Stadtbahn Strasbourg-Ortenau, die die bisherigen „Walfische“ endlich abschaffen würde.

      1. Meine Idee war gerade, nicht die Rheintalbahn zu nutzen, sondern der westlich des Rheins gelegenen Nebenbahn zu mehr Attraktivität zu verhelfen. Ganz abgesehen davon, dass ich die Befürchtung teile, dass die Tram-Trains auf der Rheintalbahn eher im Weg sind.

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