Beschreibung des Vorschlags
Die Linie U2 verkehrt in Einzeltraktion alle 10 Minuten, ist aber des öfteren völlig überfüllt. Diese wird daher im Westen von der U9 verstärkt, die in der HVZ noch weiter verlängert wird ssowie im Osten von der U19, welche die U2 zum 5′-Takt verdichtet und so getaktet ist, dass sie kürzesten Anschluss an die U1 hat, welche bis 2025 bereits auf Doppeltraktion ausgebaut sein wird und daher die nötige Kapazität hätte. Ich bezweifle aber, dass so ein Angebot wahrgenommen wird. Wieso sollte ich eine noch so gute Umsteigeverbindung nutzen, wenn ich auch 5 Minuten später direkt fahren kann?
Naja, Fakt ist, dass auch die U19 zumindest in der HVZ tatsächlich rege genutzt wird. Der nächste logische Schritt wäre also der weitere Ausbau, um noch mehr Leute auf die Schiene zu holen. Da durch der Gleisverschlingung in der Schmidener Straße, dem Knoten Bad Cannstatt Wilhelmsplatz sowie der Strecke in der Innenstadt der Takt limitiert ist, brauchen wir nicht mehr sondern längere Bahnen. Und spätestens wenn man diese Idee verwirklichen würde, und somit die U2 nach Schmiden müsste (wo 5500 zusätzliche Fahrgäste bei der U19 erwartet werden – durch eine direkte Verbindung in die Stadt dürften es nochmal mehr sein), wäre ein Ausbau auf Doppeltraktionen unausweichlich.
Aber auch im Westen wird die Linie stark in Anspruch genommen. Hier wurde die Linie U34 eingerichtet, welche hier als Entlastung fungiert. Allerdings ist fraglich, ob diese fahren wird, wenn die U14 nach Abschluss aller Bauarbeiten wieder über den Hbf nach Heslach verkehrt. Dass die U2 dennoch Verstärkung benötigt, beweist die U9 (aktuell U29), welche in der HVZ zur Unterstützung bis Botnang verlängert wird.
Deshalb schlage ich einen Ausbau der Linie auf Doppeltraktionen mit 80 Meter Lönge vor. Dies bedeutet eine massive Kapazitätserhöhung, welche aber auch langfristig benötigt wird (Stichworte Deutschlandticket und Verkehrswende). Dabei wären aber umfangreiche Anpassungen an allen Haltestellen im gesamten Laufweg notwendig, welche im folgenden detailliert beschrieben wird:
- Botnang: Bereits auf 80m ausgelegt
- Eltinger Straße: Verlängerung Richtung Botnang
- Millöckerstraße: Verlängerung Richtung Botnang
- Beethovenstraße: Verlängerung Richtung Botnang
- Lindpaitnerstraße: Verlängerung Richtung Neugereut Wenn
- Herderplatz: Bereits auf 80m ausgelegt
- Vogelsang: Verlängerung Richtung Botnang; Die Straßenspuren stadteinwärts werden verschwenkt.
- Arndt-/Spittastraße: Verlängerung Richtung Botnang; paar Parkplätze fallen weg
- Schwab-/Bebelstraße: Verlängerung Richtung Botnang; Gleislage muss angepasst werden
- Schloss-/Johannesstraße: Verlängerung stadteinwärts Richtung Botnang, stadtauswärts Richtung Neugereut
- Berliner Platz (Hohe Straße): Verlängerung Richtung Neugereut; der Trog wird nicht verbreitert.
- Rotebühlplatz (Stadtmitte): Bereits auf 80m ausgelegt
- Rathaus: Bereits auf 80m ausgelegt
- Charlottenplatz: Bereits auf 80m ausgelegt
- Staatsgalerie: Bereits auf 80m ausgelegt
- Neckartor: Bereits auf 80m ausgelegt
- Stöckach: Bereits auf 80m ausgelegt
- Metzstraße: Bereits auf 80m ausgelegt
- Mineralbäder: Bereits auf 80m ausgelegt
- Mercedesstraße: Bereits auf 80m ausgelegt
- Bad Cannstatt Wilhelmsplatz: Bereits auf 80m ausgelegt
- Daimlerplatz: Verlegung Richtung Neugereut; Neubau als Mittelbahnsteig,
- Kursaal: Verlängerung Richtung Neugereut; die Teinacher Straße wird östlich der Bahnsteige vorbeigeführt; Sichtachse auf den Kursaal wird nicht geschnitten
- Gnesener Straße: Verlängerung Richtung Botnang; Gleislage muss angepasst werden
- Obere Ziegelei: Verlängerung Richtung Neugereut; Straßenkreuzung muss verschoben werden
- Hauptfriedhof: Verlängerung Richtung Neugereut
- Steinhaldenfeld: Verlängerung Richtung Neugereut
- Neugereut: Bereits auf 80m ausgelegt
Zur Info: Die Doppeltraktionen der SSB haben eine Länge von ca. 78 Meter. Damit sind sie länger als die in der BOStrab festgeschriebene Maximallänge von 75 Meter, wenn am Straßenverkehr teilgenommen wird, was bei der U2 auch der Fall ist. Allerdings kann man hier eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Zum einen ist die Überschreitung minimal, zum anderen besitzt die SSB bereits Ausnahmegenehmigungen, u. a. in der Hohenheimer Straße, auf der U15 Süd (wegen U7-Umleitungen), und in Heslach (U11-Ausrücker, zukünftig U1).
Es gibt bereits einen Vorschlag hierzu. Die Westhälfte ist identisch und habe ich der Vollständigkeit halber übernommen. Die Osthälfte ist aber mangelhaft (siehe dortigen Kommentar).
Statt die Bahngleise alle auf 80m auszubauen wäre es sinnvoller, die Menschen in der Nähe ihrer Häuser anzuholen. Gerade in Botnang ist Stadtbahn-Fahren für viele erst einmal mit viel Wandern verbunden. Insb. die verdichteten Hochhaussiedlungen rund um die Furtwängler Straße (u.a. Bus-Haltestelle Laihle) nicht näher via Stadtbahn anzuschließen ist ein offenkundiges Versäumnis. Das hätte man schon für 1994 bei der Umstellung auf Stadtbahnbetrieb angehen können. Im Stuttgarter Nahverkehrsentwicklungsplan wird die Furtwängler Straße folglich auch als unterversorgt gekennzeichnet. Dort hält nur halbstündlich die Buslinie Feuerbach-Universität/Lauchau. Würde die Stadtbahn evtl. mit der Linie U9 (aktuell bis 12/2023 U29) noch irgendwie Richtung Tierheim fahren, wären ein paar tauend Menschen massiv besser versorgt als jetzt. Die denen gewidmete U2-Haltestelle Millöckerstraße hat bekanntlich beidseitig nur Treppenstufen, um direkt etwas mehr auf Höher der Häuser zu kommen.
Ein Abzweig nach Botnang-Nord klingt interessant. Aber wie? Da bräuchte man fast schon einen eigenen Vorschlag, wo man entsprechend diskutieren könnte.
Aber es geht hier um die Kapazitätserhöhung Richtung Innenstadt. Aktuell sind ja die Bahnen in der Bebelstraße zu Stoßzeiten zu voll, und hier haben wir mit der U2, U9 und U34 drei Linien. Die U34 fällt sogar bald weg. Der Doppeltraktionsausbau soll also die Kapazitäten erhöhen. Über eine Verlängerung der U9 ließe sich aber trotzdem diskutieren.