Beschreibung des Vorschlags
Verl hat mit knapp 25.000 Einwohnern durchaus Anspruch auf einen Schienenverkehr, sei es Regionalbahn oder Straßenbahn. Derzeit verfügt Verl über eine ungenutzte Bahnstrecke von Ibbenbüren nach Hövelhof, die gut ausgebaut und genutzt werden könnte. Dabei muss die Fahrzeit in einem sinnvollen Verhältnis zu den Haltepunkten stehen. Geplant sind knapp 20 Minuten zwischen Gütersloh und Verl, was für eine Regionalbahn zu lange wäre und daher eine Straßenbahn sinnvoll erscheinen lässt.
Die Straßenbahn könnte die Buslinie 73 fast vollständig ersetzen. Meine Planungen sehen vor, die Strecke in Kaunitz beginnen zu lassen und bei der geringen Nachfrage zwischen Kaunitz und Hövelhof im T60-Takt zu fahren (Erweiterungen der Straßenbahn nach Hövelhof nicht ausgeschloßen). Die Buslinie 85 könnte ebenfalls durch die Straßenbahn ersetzt werden, da zentrale Punkte abgedeckt wären. Ein Stadtbus könnte die Gebiete in Spexard bedienen, die derzeit nicht mehr angefahren werden. Die Linie 85 nach Schloß Holte könnte dann in Verl starten.
Da Verl eine Kleinstadt ist und daher über begrenzte finanzielle Mittel verfügt, wäre es sinnvoll, ein Straßenbahnsystem in Zusammenarbeit mit der Stadt Gütersloh zu planen, für die bereits zahlreiche Vorschläge existieren. Die neue Strecke Kaunitz-Kaunitz Süd ist zwar kostenintensiv, würde aber deutlich mehr Menschen an das Netz anbinden, da der derzeitige Bahnhof sehr nördlich liegt. Da Kaunitz nur ein Dorf ist, kann ich verstehen, dass diese Strecke möglicherweise unrentabel wäre. Deshalb gibt es auch die Alternative, die bestehende TWE-Strecke weiter auszubauen.
Es gibt einen erheblichen Pendlerverkehr zu den Miele-Werken, Bertelsmann Distribution, dem Industriegebiet Sürenheide, dem Industriegebiet Eiserstraße und den Nobilia-Werken in Kaunitz(Die in der Planung alle angeschlossen sind) . Viele Menschen aus Gütersloh und der Umgebung pendeln täglich zu diesen Arbeitsstätten. Eine Straßenbahn würde diesen Bedarf besonders gut decken, da sie flexibler und dichter getaktet als eine Regionalbahn ist und dadurch besser in der Lage wäre, die verschiedenen Industriegebiete und Wohnorte direkt miteinander zu verbinden. Zudem ermöglicht eine Straßenbahn durch häufigere Haltestellen eine feinmaschigere Erschließung des Stadtgebiets und angrenzender Orte, was den Pendlerverkehr effizienter gestaltet. (Am besten mit Kombination einer Straßenbahn in Gütersloh, sie hat schließlich über 100.000 Einwohner.)
1. Aktuelle Planungen
Die Reaktivierung der TWE wird von vielen Seiten begrüßt, allerdings wirken die bisherigen Planungen wenig überzeugend. Bei der langen Fahrtzeit zwischen Verl und Gütersloh sollte man zusätzliche Haltestellen einplanen, um mehr Menschen zu erreichen. Eine Regionalbahn mit Halten nach jeden Kilometer ist jedoch nicht sinnvoll. Eine Straßenbahn, die flexibel auch andere Orte in Verl wie Sürenheide und das Schulzentrum erreichen kann, würde dieses Problem lösen. Natürlich könnte man sie auch anders nennen, wie TramTrain oder Stadtbahn, das Prinzip bleibt jedoch das gleiche.
Selbst wenn bei einer Regionalbahn einige Stationen wegfallen, bleibt die Fahrtzeit zwischen Verl und Gütersloh kaum unterschiedlich.
2. System
2.1 Begrifflichkeit
Den Begriff „Straßenbahn“ habe ich genommen, da fast alle Neubaustrecken in diesem Netz auf der Straße stattfinden.
2.2 Nutzung der Bahnstrecke Ibbenbüren-Hövelhof
Die Nutzung dieser bestehenden Bahnstrecke spart erhebliche Kosten. Hier eine kurze Zusammenfassung in Stichpunkten:
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Aktuelle Lage:
- Bestehende Normalspurstrecke
- Teilweise vorhandene Gleise, keine Elektrifizierung
- Keine Nutzung durch Regionalverkehr (allerdings geplant)
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Umbau:
- Zweigleisiger Ausbau Ibbenbüren-Hövelhof (Bei geplanten Regionalverkehr)
- Strecke bleibt eingleisig, es werden jedoch Ausweichstellen geschaffen (Ohne geplanten Regionalverkehr)
- Elektrifizierung der gesamten Strecke
- Bau von 14 neuen Haltestellen
- Rückbau von 6 Haltestellen
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Geplante Situation:
- Normalspur 1435mm
- Elektrifizierung auf 600V oder 750V / Batteriebetriebene Bahnen
- Es gilt die Eisenbahn-Betriebsordnung (EBO)
- Kein Kontakt mit anderem Zugverkehr, eventuell aber Güterverkehr möglich
2.3 Technische Daten
- Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
- Linien: 4+2
2.4 Statistik
Abschnitte:
- Reaktivierung der Bahnstrecke: 16.91 Kilometer
- Reaktivierung der Bahnstrecke: 8221 Meter (zweigleisig)
- Neubau Kaunitz – Kaunitz Süd: 1048 Meter (eingleisig)
- Neubau Verl – Verl Süd: 1804 Meter (eingleisig)
- Neubau Verl – Freibad: 1333 Meter (eingleisig)
- Neubau Verl – Freibad: 141 Meter (zweigleisig)
- Neubau Eiserstraße – Sürenheide: 2830 Meter (eingleisig)
- Neubau Eiserstraße – Sürenheide: 253 Meter (zweigleisig)
Streckenlängen:
- Gesamtlänge: 32.540 Meter
- Neubau: 15.630 Meter
- Bestehende Bahnstrecken: 16.910 Meter
Anzahl Gleise:
- Eingleisige Bahnstrecke: 16.910 Meter (52.2%)
- Eingleisiger Neubau: 6.925 Meter (21.3%)
- Zweigleisiger Neubau: 8.615 Meter (26.5%)
Unabhängigkeit:
- Nicht auf Straßen: 25.159 Meter (81.2%) (Neubaustrecken: 7069 Meter + Bahnstrecken: 16.910 Meter)
- Führung mit Straßenverkehr: 5820 Meter (18.8%)
2.5 Potentieller Ausbau
- Anbindung an ein Straßenbahnnetz in Gütersloh (Steigt gesamte Rentabilität der Straßenbahn)
- Weiterführung nach Hövelhof (m.M.n unwirtschaftlich, Bus reicht)
- Weiterführung nach Schloß Holte (m.M.n unwirtschaftlich, Bus reicht)
- Weiterführung nach Bielefeld-Senne über Friedrichsdorf (8 km Strecke nach Senne bei zwei Gleisen sogar 16 km, zu unrentabel, Busverbindung (80.2) reicht vollkommen)
3. Linien
Für die Straßenbahn Verl sind folgende Linien geplant:
- Linie 1: Kaunitz Süd – Kaunitz Bahnhof – Bornholte – Verl Bahnhof – Verl West – Eiserstraße – Spexard – Miele – Gütersloh Nord
- Linie 2: Kaunitz Süd – Kaunitz Bahnhof – Bornholte – Verl Bahnhof – Verl West – Sürenheide – Spexard – Miele – Gütersloh Nord
- Linie 3: Verl Süd – Bühlbuschschule – Verl Bahnhof – Schulzentrum – Freibad
4. Taktung
4.1 Normalverkehrszeit
- Linie 1: Durchgängig im 30-Minuten-Takt (T30)
- Linie 2: Durchgängig im 30- Minuten-Takt (T30)
- Linie 3: Durchgängig im 20-Minuten-Takt (T20)
4.2 Hauptverkehrszeit (HVZ)
Zwischen 6:30 – 9:00 und 15:00 – 18:00
- Linie 1: Durchgängig im 20-Minuten-Takt (T20)
- Linie 2: Durchgängig im 30- Minuten-Takt (T30)
- Linie 3: Durchgängig im 20-Minuten-Takt (T30)
4.3 Schwachverkehrszeit (SVZ)
- Linie 1: Durchgängig im 30-Minuten-Takt (T30)
- Linie 2: Durchgängig im 60- Minuten-Takt (60)
- Linie 3: Durchgängig im 30-Minuten-Takt (T30)